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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Zus<strong>am</strong>menfassung der Hauptergebnisse<br />

Insges<strong>am</strong>t wurde somit dargestellt und begründet, dass man Krankheit auch und unter<br />

völlig anderem Fokus verstehen und betrachten kann, woraus sich das Forschungs-<br />

vorhaben dieser Arbeit in weiterer Weise abgeleitet hat: Krankheit wurde unter der<br />

Fragestellung thematisiert, was sie <strong>als</strong> Teil des Menschseins aus dem Leben des Men-<br />

schen und was dieser aus ihr macht, Krankheit wurde hier <strong>als</strong> <strong>biographisches</strong> und somit<br />

bildendes <strong>Ereignis</strong> verstanden.<br />

Das dritte Kapitel wurde <strong>als</strong> fruchtbar gedachte Kritik an der häufig anzutreffenden<br />

Einseitigkeit der Medizin, Skizzierung des Vorschungsvorhabens und Begründung des<br />

pädagogischen Interesses an einem medizinischen Thema verfasst, das durch das vierte<br />

Kapitel, in dem die Studienmethode dargestellt wurde, Ergänzung fand.<br />

Die ersten vier Kapitel, und hier findet gleichs<strong>am</strong> fließend der Übergang zum fünften<br />

Abschnitt der Arbeit statt, haben im Grundsatz und allgemein folgende Ergebnisse<br />

erzielt, die nicht streng voneinander getrennt und nacheinander präsentiert wurden,<br />

sondern vielmehr von Anfang an den roten Faden der Arbeit bildeten:<br />

a) Es wurde eine Betrachtung des Patienten-Subjekts und deren Notwendigkeit nach<br />

Victor von Weizsäcker und Günther Bittner diskutiert (Kapitel 1 – 4)und vollzogen<br />

(Kapitel 5), um die Auswirkungen der Herzneurose <strong>als</strong> Beispiel psychosomatischer<br />

<strong>Erkrankung</strong>en auf das Leben der Patienten mittels deren Erzählungen zu erhellen und<br />

somit ein anderes und erweitertes Verständnis für diese <strong>Erkrankung</strong> herzustellen,<br />

indem die Innenperspektive des autobiographischen Erzählers im Gegensatz zu<br />

objektiven Fakten über die <strong>Erkrankung</strong> in den Mittelpunkt gerückt wurde.<br />

b) Die Arbeit hat Kritik an der Einseitigkeit einer naturwissenschaftlichen und ICD-10-<br />

orientierten Medizin geübt, die Krankheit ausschließlich <strong>als</strong> Störfall beziehungsweise<br />

Folge so genannter kritischer Lebensereignisse betrachtet und mittels Prozessen des<br />

Coping versucht, Krankheiten zu bewältigen, wobei hierbei die Grenzen moderner<br />

medizinischer Klassifizierungssysteme ebenso deutlich wurden wie die Unzuläng-<br />

lichkeiten der Life-Event- beziehungsweise der Coping-Forschung (Kapitel 1 – 4, im<br />

Besonderen Kapitel 3)<br />

c) Die Herzneurose <strong>als</strong> Beispiel psychosomatischer <strong>Erkrankung</strong>en wurde unter dem<br />

Aspekt der Bildung betrachtet, weil Krankheit zum menschlichen Leben gehört und<br />

daher immer über bildende Aspekte verfügt, weil sie das Leben der Betroffenen<br />

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