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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Interpretationen des gewonnenen Datenmateri<strong>als</strong> – Ergebnisse des Forschungsprojekts…<br />

Interview 10 mit Frau K<br />

zu hoch war, die ganze Aufregung wahrscheinlich und vielleicht auch schon ... dass der Tumor<br />

da schon begonnen hat ich weiß es nicht, jedenfalls war ich schon während der ganzen<br />

Schwangerschaft sehr müde und man hat halt gedacht ja das ist die Schwangerschaft aber das<br />

war vermutlich schon weil kurz danach ist ja dann das (Versprecher) Blutwert positiv gewesen<br />

und ...“. 1720<br />

Auf die Frage, ob sich die Angstsymptomatik der Herzneurose auf ihr Berufsleben ausgewirkt<br />

habe, antwortet Frau K jedoch ganz deutlich, dass dies nicht der Fall gewesen sei. 1721 Die Aus-<br />

wirkungen der Herzangst auf die Tätigkeit <strong>als</strong> Hausfrau und Mutter werden in der Kategorie der<br />

Auswirkungen auf das Ehe- und F<strong>am</strong>ilienleben dargestellt, weil die Belastung des Ehemannes<br />

durch anfallende häusliche Tätigkeiten deutlich sichtbar wird und daher eine Einordnung in die<br />

entsprechende Kategorie sinnvoll erscheint. Ferner gilt, dass die Tätigkeit <strong>als</strong> Hausfrau nicht dem<br />

erlernten Beruf der Patientin entspricht.<br />

Wie bereits erwähnt wurde, verändert die Herzangst der Frau K den Bereich des Ehe- und<br />

F<strong>am</strong>ilienlebens recht stark.<br />

Gerade die nächtlichen Anfälle erfordern den ganzen Einsatz des Ehemannes von Frau K, um<br />

diese zu beruhigen: „und dann habe ich eben immer versucht in der Situation - - -; weil ich<br />

habe sofort wie ich es gemerkt habe meinen Mann geweckt und dann ist er mit mir aufs Klo und<br />

hat mich <strong>als</strong>o zu jedem Schritt begleitet und hat mich warm eingepackt und die Hand gehalten<br />

und `bleibe ganz ruhig es ist alles gut!´ und hat dann immer so auf mich eingeredet - - - und<br />

das dauert allerdings dann Stunden bis <strong>als</strong>o sagen wir einmal die ganz schlimme: Phase - - ist<br />

vielleicht fünf bis zehn Minuten wo es ganz akut ist, dann klingt es ein bisschen ab - - - - aber<br />

bis dann das Aufgewühlte und Unruhige und die Angst: weg ist dauert das noch einige Stunden!<br />

... das Problem war dann auch dass mein Mann <strong>am</strong> nächsten Tag; den musste ich sonst immer<br />

auf die Arbeit fahren; auf die Arbeit laufen musste weil da gab es keine Busverbindung zu seiner<br />

Arbeitsstelle, ... und dann musste der ziemlich bald aufstehen obwohl ich ihm die ganze Nacht<br />

geraubt habe, ... und musste da noch zur Arbeit laufen ...“. 1722<br />

1720 Interview 10, S. 32<br />

1721 vgl. Interview 10, S. 32<br />

1722 Interview 10, S. 8<br />

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