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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Interpretationen des gewonnenen Datenmateri<strong>als</strong> – Ergebnisse des Forschungsprojekts…<br />

Interview 6 mit Frau F<br />

Spaß hatten und ich bin dann erst vor an den Tisch <strong>als</strong> es sich so langs<strong>am</strong> geleert hatte! im<br />

Nachhinein habe ich mir gedacht `mein Gott bin ich blöd:´ die hatten einen tollen Abend und<br />

ich habe gefroren die meiste Zeit aber ich konnte mich da nicht durchringen dazu.“ 1539 Die<br />

Freunde von Frau F haben vergeblich versucht, sie zur Teilnahme <strong>am</strong> genannten Konzert zu<br />

überreden und können in dieser Situation nicht nachvollziehen, warum sich Frau F derartig<br />

verhält. 1540 Andererseits berichtet die Patientin nicht, dass sich Menschen aufgrund ihrer ‚Eigen-<br />

heiten‘ von ihr abwenden.<br />

Ein weiteres <strong>Ereignis</strong> vollzieht sich während eines Ausfluges, den Frau F im Rahmen einer<br />

Erstkommunion unternimmt: „... und da war der Bus war das sehr: voll und ich k<strong>am</strong> da irgendwie<br />

<strong>als</strong> letzter Passagier rein und musste dann irgendeinen Platz nehmen, hatte dann nur gemerkt<br />

der Bus ist überfüllt der war überbesetzt da waren zu viele Kinder dabei, ... und ich habe mir da<br />

wirklich kurzfristig überlegt `ich gehe da raus, ich bleibe zu Hause!´ aber das konnte ich<br />

natürlich den Kindern nicht antun und ich habe mich dann auf einen Platz gesetzt habe dann<br />

einfach geatmet und mich selbst beruhigt und dann ging das auch dann war das kein Problem,<br />

und dann waren wir bei auf dem Ausflug ... an einem Salzbergwerk wo man wirklich so in die<br />

Tiefe fahren muss, das war bei Weißenburg, ... und auf jeden Fall ich habe mir das wirklich den<br />

ganzen Tag überlegt und ich bin dann nicht: hinein weil ich mir ich wusste genau ich bekomme<br />

Panik! ... und ich meine das da waren auch einige Leute da die haben dann die haben das dann<br />

so <strong>als</strong> lächerlich abgetan so `ach komm du wirst doch da keine Angst haben da hineinzugehen!´<br />

und ich habe mich da aber wirklich nicht beeindrucken lassen <strong>als</strong>o da bin ich nicht so da stehe<br />

ich dann dazu dass ich da Angst habe und es ist mir dann auch gleich was andere Leute da<br />

denken <strong>als</strong>o da mache ich mir jetzt keinen Kopf!“ 1541<br />

Ein vergleichbarer Ausflug zu einer Tropfsteinhöhle wird von Frau F ähnlich beschrieben und sie<br />

kommt selbst zu der Einsicht, dass die Angst ihr Leben einschränkt. 1542<br />

Der Freizeitbereich ist zur Zeit der ‚akuten anfänglich herzentrierten Angst‘ in einer weiteren<br />

Hinsicht beeinflusst, denn Frau F nennt Herzsensationen, die sie bei sportlicher Betätigung im<br />

Fitnessceter erlebt – hier steht die Angst im Vordergrund, tatsächlich <strong>am</strong> Herztod zu sterben,<br />

1539 Interview 6, S. 11<br />

1540 vgl. Interview 6, S. 11<br />

1541 Interview 6, S. 9<br />

1542 vgl. Interview 6, S. 9

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