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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Interpretationen des gewonnenen Datenmateri<strong>als</strong> – Ergebnisse des Forschungsprojekts…<br />

Interview 3 mit Frau C<br />

der Patientin zum Normalfall geworden, wobei sie darunter leidet – sie selbst sagt nämlich, dass<br />

dies nicht der idealen Lebensqualität entsprechen würde, es wäre ihr wesentlich lieber, gesund<br />

zu sein. 1338<br />

Die Lebensqualität ist durch die Herzangst der Patientin nicht nur eingeschränkt – sie gibt sogar<br />

an, dass die Krankheit der zentrale Punkt im Leben sei: „und äh - - man muss halt wirklich das<br />

Leben <strong>als</strong>o umgestalten und ... immer irgendwie sich danach ... richten! nach dieser Krankheit ...<br />

was natürlich sagen wir einmal so im Laufe der Zeit vielleicht etwas einfacher wird weil ... je<br />

länger man mit der Krankheit lebt je einfacher wird es ... na ja sich mit dem Umfeld und äh das<br />

darauf <strong>als</strong>o wenn sich darauf einzu- (Frau C findet das passende Wort nicht) ... einzustellen und<br />

so, ...“. 1339 Hier zeigt sich <strong>als</strong>o einmal, dass Frau C ihr Leben permanent nach der Herzangst<br />

ausrichten muss, dass sie es andererseits aber schafft, diese in ihr Leben zu integrieren und<br />

bestmöglich zu handhaben.<br />

Ihre ständige Auseinandersetzung mit der Angst bringt die Patientin weiterhin dazu, über das<br />

Sterben nachzudenken: 1340 „die Angst vor dem Sterben, - - das ist <strong>als</strong>o ... die ist manchmal sehr<br />

groß da denkt man ok in meinem Fall `ich bin vierzig Jahre alt, das kann es doch wohl nicht<br />

gewesen sein!´ ... ok? man setzt sich auch d<strong>am</strong>it auseinander wie wird das Leben wohl<br />

weitergehen wenn man gestorben ist das ist irgendwie das ist verrückt! aber man man denkt<br />

sich `ok was ist jetzt wenn ich jetzt sterbe oder so etwas was machen die ... ohne dich?´ oder so<br />

oder man man setzt sich sich ja irgendwie hin und denkt darüber nach `ok was könnte ich<br />

irgendwie vielleicht aufschreiben d<strong>am</strong>it die das so machen wie du das gerne <strong>als</strong>o haben willst?´<br />

... das finde ich ich meine auf der einen Seite ist es äh ist es nicht es ist wirklich nicht gesund! ...<br />

<strong>als</strong>o das ist irgendwie glaube ich ist es nicht normal! aber auf der anderen Seite wenn man<br />

wenn man älter wird oder so etwas oder wenn man vielleicht achtzig ist oder so etwas setzt<br />

man sich ja auch d<strong>am</strong>it auseinander aber - - irgendwie das ist nicht fair dass ich schon so in<br />

jungen Jahren schon diese Angst! haben muss zu sterben ok? ... und ... manchmal oder sagen wir<br />

so noch vor ein paar Monaten hat diese Angst wirklich hat mich <strong>als</strong>o wirklich lahm gelegt <strong>als</strong>o<br />

habe ich <strong>als</strong>o wirklich so - - Panik Panikattacken ist vielleicht etwas weiß ich nicht! sagen die<br />

Ärzte dass das Panikattacken waren aber dieses ... da hatten da hat man wirklich die<br />

Überzeugung dass das ist <strong>als</strong>o das ist jetzt das Ende ... man stirbt! jetzt, ... ok? ... und ... das ist<br />

1338 vgl. Interview 3, S. 4<br />

1339 Interview 3, S. 5<br />

1340 vgl. Interview 3, S. 5<br />

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