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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Erhebung, Transkription und Interpretation – das Forschungsdesign der Arbeit<br />

Das narrative (Leitfaden-)Interview <strong>als</strong> Spezialform qualitativer Interviews…<br />

Und „Dieses Prinzip ergibt sich aus dem ‚Umstand, daß die Gesellschaftsmitglieder primär in<br />

Gesprächsform miteinander verkehren und daß demzufolge die gesellschaftliche Produktion von<br />

Wirklichkeit zu einem wesentlichen Teil sozusagen gesprächsweise erledigt wird‘ (...).” 1161<br />

Schließlich entspricht das „... qualitative Interview ... diesen beiden methodologischen Aspekten<br />

des interpretativen Paradigmas unmittelbar und offenkundig: dem Prinzip der Kommunikativität<br />

insoweit, <strong>als</strong> es sich beim Interview um eine mündlich-personale Kommunikation handelt, die<br />

durch Sprache des Befragten bestimmt wird und dem Prinzip der Offenheit, weil in der<br />

qualitativen Form des Interviews keine Vorabstrukturierung und Standardisierung erfolgt, son-<br />

dern weil d<strong>am</strong>it die Bedeutungsstrukturierung durch den Befragten erst möglich wird.” 1162<br />

Die Gemeins<strong>am</strong>keit aller qualitativen Interviewverfahren besteht dabei in der Tatsache, dass sie<br />

alle ohne festen Fragebogen arbeiten und dem Interviewpartner viel Spielraum lassen; sie<br />

fordern den Interviewten zu freier und ausführlicher Artikulation seiner Meinung zum For-<br />

schungsthema auf. 1163<br />

Wie bereits erwähnt wird in der vorliegenden Arbeit eine Mischform zwischen Leitfaden- und<br />

narrativem Interview verwendet, um die Daten zu erheben. Diese Art des Forschungsdesigns ist<br />

auch legitim. „Bspw. sichert der Leitfadenteil Informationen zu sozi<strong>als</strong>tatistischen Daten und<br />

wichtigen biographischen oder historischen Situationen des Interviewten; ansonsten liegt das<br />

Schwergewicht auf der freien Erzähltätigkeit des autobiographisch Berichtenden.” 1164<br />

Das einfache, nicht schwerpunktmäßig narrativ orientierte Leitfaden- Interview hingegen führt<br />

zur Gewinnung eines Gerüsts „... für Datenerhebung und Datenanalyse, das Ergebnisse<br />

unterschiedlicher Interviews vergleichbar macht. Dennoch läßt es genügend Spielraum, spontan<br />

aus der Interviewsituation heraus neue Fragen und Themen einzubeziehen oder bei der Inter-<br />

viewauswertung auch Themen herauszufiltern, die bei der Leitfaden-Konzeption nicht antizipiert<br />

wurden.” 1165<br />

1161 Wolff 1986, zitiert nach L<strong>am</strong>nek 1993, S. 62<br />

1162 L<strong>am</strong>nek 1993, S. 62<br />

1163 vgl. Spöring 1995, S. 155 f<br />

1164 Spöring 1995, S. 264<br />

1165 Bortz & Döring 2002, S. 315

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