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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Erhebung, Transkription und Interpretation – das Forschungsdesign der Arbeit<br />

Das narrative (Leitfaden-)Interview <strong>als</strong> Spezialform qualitativer Interviews…<br />

4.2.3 Das narrative (Leitfaden-)Interview <strong>als</strong> Spezialform qualitativer Interviews –<br />

zu einem gegenstandsangemessenen und in der Biographieforschung häufig angewandten<br />

Erhebungsinstrument<br />

„Interviews geben den Befragten selbst das Wort, sie erhalten im Interview Gelegenheit, über<br />

ihre Biographie, Weltsicht, Erfahrungen und Kontexte zu berichten und machen diese Informa-<br />

tionen d<strong>am</strong>it der Forschung zugänglich.” 1154<br />

Ganz allgemein versteht man „Unter Interview <strong>als</strong> Forschungsinstrument ... ein planmäßiges<br />

Vorgehen mit wissenschaftlicher Zielsetzung, bei dem die Versuchsperson durch eine Reihe ge-<br />

zielter Fragen oder mitgeteilter Stimuli zu verbalen Informationen veranlaßt werden soll.” 1155<br />

Hierbei ergeben sich Unterschiede bezüglich<br />

(1) dem „Ausmaß der Standardisierung/Strukturierung ...: Im vollstandardisierten (...) Interview<br />

sind die Abfolge und der Wortlaut der einzelnen Fragen eindeutig und verbindlich vorgegeben;<br />

bei geschlossenen Fragen (Auswahlfragen) ist der Befragte darüber hinaus gehalten, sich zwi-<br />

schen vorgegebenen Antwortalternativen zu entscheiden. Im halb- oder teilstandardisierten (...)<br />

Interview sind die Fragen nur mehr oder minder in einem Interview-Leitfaden festgelegt. Im<br />

nichtstandardisierten (sog. ‚unstrukturierten‘, ‚freien‘, ‚offenen‘ oder ‚qualitativen‘) Interview<br />

wird ein thematischer Rahmen in der Form eines Gesprächs-Leitfadens vorgegeben; der konkrete<br />

Gesprächsverlauf bleibt dann weitgehend offen und hängt stark von den Persönlichkeiten des<br />

Befragten und des Befragers sowie von der Interaktion zwischen beiden ab.” 1156<br />

Die Erhebung der Daten dieser Arbeit erfolgt mittels einer Interviewtechnik, die hier narratives<br />

Leitfadeninterview genannt wird. Um zu verstehen, was es mit diesem ‚gemischten‘ Verfahren<br />

auf sich hat, wird das narrative Interview in seiner ursprünglichen Form vorgestellt, um dann die<br />

Kombination mit dem entworfenen Leitfaden darzustellen. Diese Form der Datengewinnung<br />

wurde für diese Arbeit gewählt, um grundsätzlich auf die Narration, <strong>als</strong>o die Erzählung des<br />

Befragten einen Schwerpunkt zu legen; weil aber die Arbeit bestimmte Themenbereiche un-<br />

1154 Friebertshäuser in Friebertshäuser & Prengel 1997, S. 371<br />

1155 Scheuch 1973, zitiert nach Spöring 1995, S. 148<br />

1156 Spöring 1995, S. 148, zu den Standardisierungsgraden eines Interviews vgl. auch Aiken 1989, Keßler 1982, Trost<br />

1996, zitiert nach Kruse & Schmitt in Jüttemann & Thomae 1999, S. 161

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