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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Erhebung, Transkription und Interpretation – das Forschungsdesign der Arbeit<br />

(Pädagogische) Biographieforschung <strong>als</strong> spezifische Methode und Gegenstandsbereich…<br />

4.2.2 (Pädagogische) Biographieforschung <strong>als</strong> spezifische Methode und Gegenstandsbereich<br />

der qualitativen Sozialforschung<br />

Nachdem nun dargestellt wurde, was qualitative Forschung ist, kann man jetzt einen Schritt<br />

weitergehen, indem Biographieforschung beziehungsweise pädagogische Biographieforschung<br />

beleuchtet wird.<br />

Dies ist deshalb nötig, weil Biographieforschung eine qualitative Methode darstellt 1102 und Pä-<br />

dagogik schon immer eine biographisch orientierte Wissenschaft ist. 1103 Und schließlich handelt<br />

es sich bei der vorliegenden Arbeit um ein pädagogisches und biographisch orientiertes Projekt.<br />

Die biographische Methode ist <strong>als</strong>o <strong>als</strong> spezifische Methode der qualitativen Sozialforschung zu<br />

verstehen. 1104 „Die Auswertung von persönlichen Dokumenten (Tagebücher, Briefe, Memoiren,<br />

Autobiographien, Zeugenaussagen etc.) oder die Rekonstruktion von Lebensläufen (durch Be-<br />

fragung) wird <strong>als</strong> biographische Methode bezeichnet.” 1105<br />

Bortz und Döring hingegen legen die Betonung stärker auf kontrolliert gewonnene Daten; Bio-<br />

graphieforschung benutze demnach „... meist <strong>biographisches</strong> Material, das unter kontrollierten<br />

Bedingungen erst auf Veranlassung des Forschers erstellt wird. Typischerweise werden offene<br />

oder teilstrukturierte Methoden der mündlichen und schriftlichen Befragungen eingesetzt (z. B.<br />

narrative Interviews, Leitfadeninterviews, Tagebuchmethode), um retrospektiv ganze Lebens-<br />

geschichten zu erfahren.” 1106<br />

Das Interesse an diesen ganzen Lebensgeschichten besteht im Bereich der Sozialwissenschaften<br />

aufgrund der Modernisierung gerade westlicher Gesellschaften, 1107 weil „der Übergang in die<br />

Moderne ... üblicherweise <strong>als</strong> Individualisierungsprozeß im Sinne einer Freisetzung des Men-<br />

schen aus ständischen und lokalen Bedingungen, einer Pluralisierung der Lebensverhältnisse und<br />

eines Gestaltungsverlustes traditioneller Orientierung gedeutet (wird, M. Hager).” 1108<br />

1102 vgl. Baacke in Baacke & Schulze 1985, S. 5<br />

1103 vgl. Baacke in Baacke & Schulze 1985, S. 4<br />

1104 vgl. L<strong>am</strong>nek 1993, S. 329<br />

1105 L<strong>am</strong>nek 1993, S. 341<br />

1106 Bortz & Döring 2002, S. 349<br />

1107 vgl. Bortz & Döring 2002, S. 349<br />

1108 Kohli in Friedrichs 1986, S. 432<br />

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