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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Krankheit <strong>als</strong> <strong>biographisches</strong> <strong>Ereignis</strong>. Ziel der Arbeit und Begründung der Themenwahl<br />

‚Coping’. Zur Bewältigung der Störfälle<br />

Neben den Attributions- und Kontrolltheorien existiert noch die psychoanalytische Abwehr-<br />

theorie, die jedoch im folgenden Abschnitt behandelt wird; kognitiv-emotionale Stress-<br />

bewältigungsmodelle wurden <strong>am</strong> Beispiel von Lazarus bereits dargestellt. Sein Modell betont –<br />

wie bereits erwähnt – „... die Situationsgebundenheit und Kontextabhängigkeit von Bewälti-<br />

gungsprozessen. ... . Streß ist durch eine Transaktion gekennzeichnet, in der die Anforderungen<br />

der Umwelt die Anpassungsfähigkeit eines Individuums beanspruchen oder übersteigen.“ 858<br />

„Bewältigung wird definiert <strong>als</strong> diejenigen ‚Anstrengungen, mit umweltbedingten und internen<br />

Anforderungen sowie den zwischen ihnen bestehenden Konflikten fertigzuwerden (d. h. sie zu<br />

meistern, zu tolerieren, zu reduzieren, zu minimieren), die die Fähigkeit einer Person bean-<br />

spruchen oder übersteigen‘ (...).“ 859<br />

Schließlich folgen viele Autoren der Unterscheidung zwischen Coping und Abwehr nicht und<br />

denken somit in integrativen Coping-Modellen. 860<br />

Der Abschnitt hat gezeigt und begründet, warum das Interesse an der Copingforschung immer<br />

größer wird. Die Forschung ist hierbei trotz konzeptionellen Problemen bereits in eine neue<br />

Phase eingetreten, denn nun will man mit Längsschnittsstudien klären, wie Krankheits-<br />

bewältigung über die Zeit hinweg verläuft und natürlich auch, wie man therapeutischen Einfluss<br />

auf sie nehmen kann. Dies ist eine Weiterentwicklung im Gegensatz zur früheren Forschung, die<br />

mittels Querschnittstudien den statistischen Zus<strong>am</strong>menhang zwischen unterschiedlichen Vari-<br />

ablen und Konzepten klären wollte. 861<br />

Lediglich durch das neuere Vorgehen können folgende Fragen geklärt werden: 862<br />

- Welche Stabilität zeigt die Krankheitsbewältigung im Verlauf?<br />

- Beeinflusst die aktuelle Situation oder etwa ein stabiler Faktor – wie die Persönlichkeit – die<br />

Krankheitsbewältigung stärker?<br />

- Wie wird der Krankheitsverlauf durch die Krankheitsbewältigung beeinflusst?<br />

- Gibt es eher günstige und eher ungünstige Krankheitsbewältigungsformen? 863<br />

858<br />

vgl. z. B. Lazarus & Folkman 1984, zitiert nach Faller 1990, S. 26<br />

859<br />

Lazarus & Launier 1978, dt. 1981, zitiert nach Faller 1990, S. 26<br />

860<br />

vgl. Faller 1990, S. 27<br />

861<br />

vgl. Schüßler & Leibing in Schüßler & Leibing 1994, S. 9<br />

862<br />

vgl. Schüßler & Leibing in Schüßler & Leibing 1994, S. 9<br />

863<br />

vgl. Schüßler & Leibing in Schüßler & Leibing 1994, S. 9

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