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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Krankheit <strong>als</strong> <strong>biographisches</strong> <strong>Ereignis</strong>. Ziel der Arbeit und Begründung der Themenwahl<br />

‚Coping’. Zur Bewältigung der Störfälle<br />

Coping ist heute „... zum Kernstück in Modellen des Streß und seiner Verarbeitung geworden.<br />

Copingtheorien werden in neuerer Zeit ebenso zum Verständnis der Verarbeitung kritischer<br />

Lebensereignisse herangezogen wie zur Erklärung der Lösung von normativen Entwicklungs-<br />

aufgaben; Belastungen des Alltags werden ebenso unter Rekurs auf Bewältigungsprozesse<br />

analysiert wie klinische Interventionen. Anwendungen findet die Copingtheorie heute in<br />

Bemühungen zum ‚teaching of coping-skills‘ ebenso wie in der weiter gefaßten Beratung und<br />

Therapie, die auf Stärkung der persönlichen Kompetenz zur Lebensbewältigung zielen.“ 822<br />

Dabei gründen Konzepte und Fragestellungen wissenschaftlicher Art „... zum Thema ‚Bewäl-<br />

tigung‘ (Coping) und Adaption ... auf zwei verschiedenen Traditionen, dem ursprünglich<br />

physiologisch orientierten Streßkonzept und der psychoanalytischen Ich-Psychologie. Während<br />

die physiologische Streßforschung sich zunehmend und anhand von unterschiedlichen<br />

Forschungsstrategien mit dem Thema ‚Coping‘ beschäftigt, hat sich die psychoanalytische<br />

Forschung – mit wenigen Ausnahmen – mit diesem wichtigen Thema kaum weiter befaßt.“ 823<br />

Der N<strong>am</strong>e Lazarus ist dabei immer mitzudenken, wenn man über Coping spricht. Denn die<br />

systematische Forschung im Bereich des Coping kann auf das Jahr 1966 datiert werden, weil zu<br />

diesem Zeitpunkt das Werk von Lazarus ‚Psychological Stress and the Coping Process‘ erschienen<br />

ist. Coping resultiert somit aus der Stressforschung. 824<br />

„Dabei ging es zunächst darum, die beobachtete individuelle Variabilität von Reaktionen in vor-<br />

wiegend äußeren Belastungssituationen durch unterschiedliche Bewertungen und Bewälti-<br />

gungsformen zu erklären. Während frühe Untersuchungen hierzu von experimentell induzierten<br />

Belastungssituationen ausgingen, verlagerte sich das Interesse zunehmend auf real vorfindbare<br />

Belastungen und Lebensereignisse.“ 825<br />

Die Arbeitsgruppe um Lazarus herum hatte <strong>als</strong>o eine interaktionistische Auffassung vertreten,<br />

die im Zus<strong>am</strong>menhang mit dem verhaltensbiologisch gedachten Begriff der Anpassung stand.<br />

Person und Situation wurden hierbei <strong>als</strong> Variablen betrachtet, die unabhängig voneinander<br />

822 Olbrich in Muthny 1990, S. 53<br />

823 Schüßler & Leibing in Muthny 1990, S. 121<br />

824 vgl. Beutel in Muthny 1990, S. 3<br />

825 Beutel in Muthny 1990, S. 3<br />

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