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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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168<br />

Die ‚Herzenurose’ – Annährung an ein vielfach diskutiertes Störungsbild<br />

Therapiemöglichkeiten der Herzneurose<br />

Mit anderen Worten besteht das Biofeedbacktraining darin, dass z. B. durch optisch oder<br />

akustisch dargestellte Feedback-Effekte dem Patienten das Ergebnis willentlich gesteuerter<br />

Aktionen auf den vegetativen Bereich sichtbar gemacht wird. Dadurch wird die eigene Möglich-<br />

keit zur Beeinflussung von beispielsweise Herzaktionen bestätigt.<br />

Rief und Hiller haben in dem 1998 erschienenen Werk ‚Somatisierungsstörung und Hypo-<br />

chondrie’ in Form von 21 Punkten die Behandlung von somatoformen Störungen dargelegt. Zwar<br />

basiert dieser Vorschlag auf einer speziell verhaltenstherapeutischen Grundlage aber er ist auch<br />

in alle anderen Psychotherapieansätze integrierbar. 740<br />

Weil in diesem Ansatz besonderer Wert auf eine ausführliche An<strong>am</strong>nese gelegt wird, erscheint<br />

er lobenswert, denn aus den vielen Beeinträchtigungen in all ihren Variationen kann ein auf den<br />

Patienten individuell zugeschnittener Therapieplan entworfen werden. Es gibt <strong>als</strong>o zahlreiche<br />

Nuancierungen in der Verhaltenstherapie psychischer/psychosomatischer Störungen im Bereich<br />

der Angst. Insges<strong>am</strong>t gilt dabei: „Auch bei der Behandlung der Herzphobie bilden die drei<br />

Komponenten Konfrontation, Beeinflussung der physiologischen Komponenten und Angst eine<br />

zentrale Rolle.“ 741<br />

Insges<strong>am</strong>t erscheinen folgende Eckpfeiler <strong>als</strong> rats<strong>am</strong>:<br />

1) Erweiterte Diagnostik und Patienteninformation über die Psychophysiologie von Stress und<br />

Emotionen,<br />

2) Therapiezieldefinition und Erarbeitung der therapeutischen Mittel, Patientenmotivation<br />

hinsichtlich einer Psychotherapie,<br />

3) Erlernen von Entspannungstechniken ,um Körperkontrolle zu erhalten,<br />

4) Konfrontationsübungen, um den Patienten Schritt für Schritt der Angstreduktion zu-<br />

zuführen,<br />

5) Veränderung der Gedanken bezüglich der Beschwerden, indem keine Aufmerks<strong>am</strong>keit auf<br />

entsprechende Körperaktionen gerichtet wird, das Befürchtungsgefühl neuerlicher Anfälle<br />

muss ersetzt werden durch ein positives Situationsbewältigungsgefühl,<br />

6) Rückfallprophylaxe - dem Patienten zeigen, wie er mit Rückfällen umgehen kann. 742<br />

740<br />

vgl. Rief & Hiller 1998, zitiert nach Morschitzky 2000, S. 217<br />

741<br />

Schonecke 1998, S. 178<br />

742<br />

vgl. Schonecke 1998, S. 179 ff

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