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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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<strong>Psychosomatische</strong> <strong>Erkrankung</strong>en, Psychosomatik und <strong>Psychosomatische</strong> Medizin – ein Überblick<br />

Begriffliches<br />

Köhler selbst gibt folgende Definition:<br />

„<strong>Psychosomatische</strong> Krankheiten seien ... definiert <strong>als</strong> Störungen körperlicher Funktionen, die sich<br />

mittels eines bekannten pathophysiologischen Prozesses erklären lassen und die den Stellenwert<br />

von eigenständigen Symptomen haben oder <strong>als</strong> morphologische Schädigungen an vegetativ<br />

(oder gewebshormonell) gesteuerten Organen, für deren Genese und Aufrechterhaltung psycho-<br />

logische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen.“ 30<br />

In Ergänzungsabsicht nimmt er allerdings eine Einschränkung vor, die im weiteren Verlauf der<br />

Arbeit noch aufgegriffen wird, an dieser Stelle soll aber noch nicht näher darauf eingegangen<br />

werden:<br />

„Alle jenen Beschwerden, für die sich keine organische Grundlage angeben läßt, werden eben-<br />

falls 31 nicht hinzugerechnet, obwohl gerade diese im allgemeinen Sprachgebrauch gerne mit der<br />

Bezeichnung »psychosomatisch« belegt werden.“ 32<br />

Er weist aber selbst darauf hin, dass es sich hierbei um eine eher eng gefasste Definition han-<br />

delt:<br />

„Die hier gegebene enge Definition deckt sich mit der des DSM-III und DSM-IV 33 (...), in der die<br />

Kategorie »psychological factors affecting physical condition« nur auf körperliche Zustände an-<br />

gewendet werden darf, die entweder eine nachweisbare Organpathologie oder einen bekannten<br />

pathophysiologischen Prozess zur Grundlage haben. Davon wird in diesen diagnostischen<br />

Manualen ausdrücklich die Gruppe der »somatoform disorders« abgegrenzt, die zwar von der<br />

Symptomatologie eine körperliche Störung nahelegen, für die sich jedoch keine organische<br />

Veränderungen oder ein sie erklärender bekannter physiologischer Mechanismus angeben las-<br />

sen.“ 34<br />

30 Köhler 1995, S. 15<br />

31 es werden in dieser Definition auch konversionsneurotische Störungen, bei denen sich weder funktionelle noch<br />

morphologische Veränderungen nachweisen lassen, ausgekl<strong>am</strong>mert (vgl. Köhler 1995, S. 15)<br />

32 Köhler 1995, S. 15<br />

33 ‚DSM‘ bedeutet ‚Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders<br />

34 Köhler 1995, S. 15<br />

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