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BOLD CAR No.06

MIT JEEP UND LAPP-TRAILER ÜBER DIE BERGE | DER NEUE CAMARO | INTERVIEW: CHRISTIANE PAUL | eMOBILITY | JAGUAR I-PACE | ROADTRIP: SEOUL | BIG CINEMA IN ROM | DER NEUE OPEL MOKKA X


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34 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE TRAVEL | SCHOTTLAND<br />

Am Morgen erreichen wir Newcastle in<br />

England. Fahrer George von Visit Scotland<br />

wartet schon auf uns. Der Schotte aus<br />

Glasgow trägt einen Kilt. Den Schottenrock<br />

trage er nicht ständig, heute extra<br />

zu unserer Begrüßung, sagt er. Wie das<br />

Outfit uns gefalle? Während der vier Tage,<br />

die George uns begleitet, hat er den Kilt<br />

nicht gegen eine Hose getauscht.<br />

Wir fahren in einem Kleinbus auf Autobahn<br />

und Landstraße rund drei Stunden<br />

nach Edinburgh. Mit 450.000 Einwohnern<br />

ist die Hauptstadt kleiner als das<br />

früher von Arbeitslosigkeit, Armut und<br />

Gewalt geprägte Sorgenkind Glasgow,<br />

wo heute vor allem die wachsende<br />

Kunstszene für internationale Aufmerksamkeit<br />

sorgt. Glasgow ist die Kreative,<br />

Edinburgh die Schöne. Über der<br />

New Town in der Hauptstadt thront die<br />

Weltkulturerbe-Altstadt, die vom Edinburgh<br />

Castle überwacht wird, auf einem<br />

Fels. Den schönsten Blick auf dieses in<br />

europäischen Hauptstädten einzigartiges<br />

Ensemble haben Besucher vom 100<br />

Meter hohen Calton Hill östlich des Zentrums.<br />

Mitten in der Altstadt befinden sich<br />

etwas versteckt in einer der vielen steilen<br />

Gassen die Old Town Chambers, luxuriöse<br />

Apartments mit Hotel-Service. Ein<br />

separates Schlafzimmer, der lichtdurchflutete<br />

Wohnraum mit zwei Sofas und<br />

einer komplett eingerichteten Küche<br />

ausgestattet. Von der großen Terrasse<br />

schweift der Blick zur New Town, die<br />

weitgehend Ende des 18. Jahrhundert<br />

entstand. Rechts das altehrwürdige Hotel<br />

„The Balmore“ mit seinem Turm, an dem<br />

Uhren in allen Himmelsrichtungen die<br />

Zeit anzeigen. Links das Scott Monument<br />

am Rande der Princess Street Gardens,<br />

der grünen Lunge der Stadt, nur wenige<br />

Minuten entfernt die National Gallery,<br />

die mit ihren dorischen Säulen an einen<br />

Tempel erinnert.<br />

Ein besseres Domizil als die Old Town<br />

Chambers in Edinburgh ist kaum vorstellbar.<br />

Die Gasse geht von der Royal Mile<br />

(High Street) ab. Es ist die touristische<br />

Hauptstraße der Stadt mit Gebäuden<br />

aus dem 16. und 17. Jahrhundert, in<br />

denen sich Wohnungen und viele Pubs,<br />

Restaurants und Boutiquen befinden, die<br />

Tweed-Sakkos, Kilts und Kaschmirschals<br />

verkaufen. Die Royal Mile führt direkt zur<br />

zehn Minuten entfernten Burg. Von hier<br />

aus reicht der Blick über die New und Old<br />

Town hinweg bis zum Calton Hill und zur<br />

Nordsee. In regelmäßigen Abständen<br />

donnern Böllerschüsse aus einer alten<br />

Kanone. Die Zeremonie lockt hunderte<br />

Touristen an, die darauf das National War<br />

Museum in der Burg und mittelalterliche<br />

Gefängnisse besuchen. Für Schmuckliebhaber<br />

sind die Kronjuwelen Schottlands<br />

in Glasvitrinen ausgestellt. In dem<br />

Castle wurden alle schottischen Könige<br />

gekrönt, woran der „Stone of Destiny“, der<br />

„Schicksalsstein“, erinnert.<br />

In der Straße George IV Bridge, die von<br />

der Royal Mile abzweigt, befindet sich das<br />

Café „The Elephant House“. Tür- und Fensterrahmen<br />

sind rot lackiert. Hier gehen<br />

vor allem Touristen ein und aus, Edinburgher<br />

seien immer weniger zu sehen,<br />

sagt ein Kellner vom Pub gegenüber.<br />

Was wenig erstaunt, wirbt das Café doch<br />

auf einer roten Tafel außen am Fenster<br />

damit, es sei die „Geburtsstätte von Harry<br />

Potter“, in englischer Sprache und in<br />

Mandarin. Die weltberühmte Autorin<br />

J. K. Rowling, die hier den ersten Band der<br />

Bestsellerreihe geschrieben haben soll,<br />

lasse sich in dem Café nicht mehr blicken,<br />

sagt der Kellner. Der Rummel sei ihr wohl<br />

zu viel geworden.<br />

Rowling ist ohne Zweifel die bekannteste<br />

zeitgenössische Schriftstellerin<br />

Edinburghs. Dabei blickt die Stadt, die<br />

2004 von der Unesco zur ersten „City<br />

of Literature“ gekürt wurde, auf eine<br />

lange literarische Tradition zurück. Die<br />

Straßen Edinburghs sind gepflastert<br />

mit Geschichten. Der Bahnhof ist nach<br />

dem Roman „Waverley“ des schottischen<br />

Nationaldichters Sir Walter Scott benannt.<br />

Robert Louis Stevenson hat hier „Der<br />

seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“<br />

und „Die Schatzinsel“ geschrieben.<br />

Den Besuch einer Whisky-Destillerie<br />

lässt sich wohl kaum ein Schottland-<br />

Reisender entgehen. Von den mehr als<br />

100 Brennereien sind nur noch wenige<br />

in Familienbesitz. Eine davon ist die Glengoyne<br />

Distillery von 1833. Sie befindet<br />

sich bei Glasgow inmitten von grünen<br />

Wiesen und lichten Wäldern, am Horizont<br />

erstreckt sich eine Hügelkette. Auf dem<br />

Gelände rauscht ein Wasserfall. Zeitweise,<br />

als die Produktion von Whisky verboten<br />

war, wurde hier schwarz gebrannt.<br />

Liebenswerte Ganoven seien die Inhaber<br />

früher gewesen, sagt eine Führerin.

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