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Salman Rushdie – Die Satanischen Verse

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Auch eine Alarmanlage war vorhanden.<br />

<strong>Die</strong>se Alarmanlage, so sickerte später durch, war ausgeschaltet worden,<br />

möglicherweise von den beiden Personen - die eine männlichen, die<br />

andere weiblichen Geschlechts - , die sich mit Hilfe eines Schlüssels<br />

Zugang verschafft hatten. Von offizieller Seite verlautete, dass diese<br />

Personen Sabotage im Sinn gehabt hätten, eine »Insider-Sache«, da eine,<br />

die tote Frau, bei der Organisation, um deren Büroräume es sich<br />

handelte, beschäftigt war. <strong>Die</strong> Gründe für das Verbrechen blieben im<br />

Dunkeln, und da die Übeltäter in den Flammen starben, war es<br />

unwahrscheinlich, dass sie jemals ans Licht kommen würden. Ein<br />

»Eigentor« galt als die wahrscheinlichste Erklärung.<br />

Eine tragische Geschichte; die tote Frau war hochschwanger gewesen.<br />

Inspektor Stephen Kinch, der eine Erklärung abgab, in der diese Fakten<br />

genannt wurden, zog eine »Verbindung«<br />

zwischen dem Brand im Brickhaller AMKA und jenem im Café<br />

Shaandaar, wo der zweite Tote, der Mann, einen halbfesten Wohnsitz<br />

hatte. Es sei möglich, dass der Mann der tatsächliche Feuerteufel war<br />

und die Frau, seine Geliebte, obwohl sie mit einem anderen Mann<br />

verheiratet war und noch immer mit diesem zusammenlebte, nichts<br />

weiter als die Gelackmeierte.<br />

Politische Motive - beide Beteiligten waren für ihre radikalen Ansichten<br />

wohlbekannt - seien nicht auszuschließen, wobei das Wasser der extrem<br />

linken Grüppchen, in denen sie verkehrten, so trübe sei, dass es<br />

schwierig würde, je zu einem klaren Bild hinsichtlich der möglichen<br />

Motive zu gelangen. Ebenfalls sei möglich, dass die beiden Verbrechen,<br />

auch wenn sie von ein und demselben Mann begangen worden waren,<br />

unterschiedliche Beweggründe hatten. Möglicherweise war der Mann<br />

nur der gedungene Verbrecher, welcher das Shaandaar des<br />

Versicherungsgeldes wegen im Auftrag der inzwischen verstorbenen<br />

Besitzer niedergebrannt und das AMK A im Auftrag seiner Geliebten<br />

angezündet hatte, vielleicht aufgrund irgendeiner internen Vendetta?<br />

Dass das Feuer im AMKA Brandstiftung war, stand außer Zweifel. Über<br />

Schreibtische, Papiere, Vorhänge sei etliches Benzin gegossen worden.<br />

»Man weiß vielerorts nicht, wie schnell sich ein Benzinfeuer ausbreitet«,<br />

erklärte Inspektor Kinch den kritzelnden Journalisten. <strong>Die</strong> Leichen, die<br />

so verbrannt waren, dass zum Zwecke der Identifizierung

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