03.02.2017 Aufrufe

der_gemeinderat_Ausgabe_11_2016

Ausgabe 11/2016 der Fachzeitschrift der gemeinderat mit Schwerpunkt Kommunalfinanzen

Ausgabe 11/2016 der Fachzeitschrift der gemeinderat mit Schwerpunkt Kommunalfinanzen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. <strong>11</strong>/<strong>2016</strong><br />

5,80 Euro<br />

59. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

KOMMUNALFINANZEN<br />

Driftet Deutschland<br />

auseinan<strong>der</strong>?<br />

BELEUCHTUNG<br />

Alles ist verbunden<br />

BREITBANDAUSBAU<br />

Gas geben für Giga-Netze<br />

KOMMUNALTECHNIK<br />

Für den Winter gerüstet


Editorial<br />

Schlaue Laternen.<br />

Wir<br />

machen<br />

das<br />

schon »<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

im Koalitionsvertrag von November 2013, <strong>der</strong> mit dem Titel „Deutschlands<br />

Zukunft gestalten“ überschrieben ist, versprechen die Berliner Regierungsparteien<br />

CDU, CSU und SPD gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz<br />

Deutschland. Jede Region und je<strong>der</strong> Bürger, so ist es wohl gemeint, sollen<br />

die gleichen Zukunftsperspektiven haben. Mit dem Postulat verbindet sich<br />

die Aufgabe, wirtschaftsschwache Regionen <strong>der</strong>art zu entwickeln, dass sie<br />

zu den fortgeschrittenen aufschließen und wie diese von den Gütern und<br />

Verwirklichungschancen <strong>der</strong> heutigen Zeit profitieren können. Dazu sollen<br />

überall – in <strong>der</strong> ländlichen Kommune Mecklenburg-Vorpommerns an <strong>der</strong><br />

Grenze zu Polen wie in den für Unternehmen und Arbeitnehmer attraktiven<br />

Ballungsräumen – eine angemessene und funktionierende Infrastrukturausstattung<br />

vorhanden sein, aber auch Bildungseinrichtungen, Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätze.<br />

Eine wachsende Zahl von Experten hält es für fraglich, angesichts des<br />

demografischen und wirtschaftlichen Wandels unserer Zeit gleichwertige<br />

Lebensverhältnisse überhaupt noch sichern zu können. Das Problem des<br />

Auseinan<strong>der</strong>driftens von Regionen zeigt sich bereits seit vielen Jahren, vor<br />

allem aber scheint es sich dramatisch zu verschärfen. So wie die Schere<br />

zwischen armen und reichen Kommunen in Deutschland immer weiter auseinan<strong>der</strong>geht,<br />

vertieft sich auch die Kluft zwischen den Regionen mit hoher<br />

Wirtschaftskraft und guten Zukunftsaussichten und jenen Räumen, denen<br />

mangels ausreichen<strong>der</strong> finanzieller Ausstattung die Gestaltungskraft fehlt,<br />

um sich nur über die Runden zu bringen. Geschweige denn verfügen sie<br />

über eine ausreichende Dynamik, neue Herausfor<strong>der</strong>ungen, beispielsweise<br />

die Integration von Flüchtlingen, meistern zu können.<br />

Die Aufgabe von Bund und Län<strong>der</strong>n wird es vor diesem Hintergrund sein<br />

müssen, ein Auseinan<strong>der</strong>driften unseres Landes hinsichtlich <strong>der</strong> Lebenspers<br />

pektiven für seine Bürger zu verhin<strong>der</strong>n. Dazu muss das bisherige System<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung strukturschwacher Regionen weiterentwickelt werden. Subventionen<br />

werden dabei nicht mehr „nach Himmelsrichtung“ fließen dürfen,<br />

son<strong>der</strong>n dorthin, wo die Probleme am größten sind. Gleichzeitig wird aber<br />

auch stark darauf zu achten sein, dass die Mittel zielgerichtet eingesetzt<br />

werden und nicht das Elend, das in manchen <strong>der</strong> abgehängten Regionen<br />

herrscht, lediglich verlängert wird (Titel „Kommunalfinanzen“, ab S. 8).<br />

Herzlich, Ihr<br />

Jetzt bestellen:<br />

info@pro-vs.de<br />

(Betreff „WAHLEN gewinnen“)<br />

Leseprobe auf S. 66<br />

KONTAKT<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Mehr über Detlef Heil und seine Kollegen:<br />

www.enbw.com/WirMachenDasSchon<br />

Wolfram Markus, Chefredakteur<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

3


Inhalt<br />

Inhalt<br />

In diesem Heft:<br />

Titel<br />

Kommunalfinanzen: Die Regionen in Deutschland<br />

driften hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen<br />

Entwicklung deutlich auseinan<strong>der</strong> 8<br />

Kostenmanagement: Berater unterstützen<br />

bei <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Beschaffung 14<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Gesundheitstourismus: Markenbildung<br />

eröffnet den Kommunen neue Perspektiven<br />

im Wettbewerb <strong>der</strong> Standorte 16<br />

Finanzierung: Für Winterberg ist <strong>der</strong> Tourismus<br />

ein wirtschaftliches Standbein 18<br />

Aktuelle Analyse <strong>der</strong> Kommunalfinanzen<br />

8<br />

Die Kommunen haben im vergangenen Jahr rund 218,2 Milliarden Euro eingenommen.<br />

Das geht aus dem Gemeindefinanzbericht des Deutschen Städtetags hervor. So<br />

positiv dieses Ergebnis ist, so besorgniserregend ist die wachsende Kluft zwischen<br />

den Regionen im Blick auf ihre wirtschaftliche Leistungskraft.<br />

Foto: Petair/Fotolia<br />

Interview: Der Lichttechniker Stephan Völker<br />

über die zentrale Bedeutung <strong>der</strong> LED für die<br />

Straßenbeleuchtung 38<br />

Breitbandversorgung: Bundespolitik setzt<br />

mit dem Vorrang <strong>der</strong> Vectoring-Technologie<br />

auf die falsche Strategie 40<br />

Interview: Die Unternehmer Anke und Daniel<br />

Domscheit-Berg wollen den Breitbandausbau<br />

nach dem schwedischen Modell 42<br />

Alternative Netzbetreiber: 1&1 Versatel<br />

erschließt systematisch Gewerbegebiete 44<br />

Vernetzte Services: Fahrzeugsysteme<br />

kommunizieren via Mobilfunk 46<br />

Glasfaser-Ausbau: Interkommunale<br />

Zusammenarbeit in <strong>der</strong> Region Altmark 48<br />

Freies WLAN: Marktgemeinde Kellmünz<br />

ergreift die Initiative 49<br />

Projektför<strong>der</strong>ung: Bundesprogramm eröffnet<br />

den Kommunen eine historische Chance im<br />

Breitbandausbau 50<br />

Schleswig-Holstein: Strategisch zum<br />

Highspeed-Netz 52<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: Carrier bringen<br />

schnelles Internet 53<br />

Kommunaltechnik: Mit Feuchtsalz-Mischungen<br />

gegen Eis und Schnee 56<br />

Innovationen: Neue Maschinen und Geräte<br />

für den Winterdienst 58<br />

Kehrfahrzeugtechnik: Trends in <strong>der</strong><br />

Stadtreinigung 60<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft:<br />

Den Winter technisch im Griff 62<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Personalmanagement: Change Management<br />

erfor<strong>der</strong>t Führungskraft 64<br />

Mandat: Wie Wahlkämpfer auf persönliche<br />

Angriffe reagieren sollten 66<br />

Recht & Wissen<br />

Rechtsstaat: Reichsbürger und ihr dreistes<br />

Auftreten in Rathäusern 68<br />

Rechtsprechung:<br />

Bau- und Planungsrecht 70<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

TOP Stellenmarkt 67<br />

Produkte & Dienstleistungen 72<br />

Was? Wann? Wo? 77<br />

Vorschau / Impressum 78<br />

Einer Teilauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />

Prospekte <strong>der</strong> Berger Raumsysteme GmbH,<br />

Großpostwitz, sowie <strong>der</strong> NEL Neontechnik<br />

Elektroanlagen Leipzig GmbH, Leipzig, bei.<br />

Interview: Der Sportwissenschaftler Alfred<br />

Rütten über Bewegungsför<strong>der</strong>ung 20<br />

Technik & Innovation<br />

Beleuchtung: Das Internet <strong>der</strong> Dinge erobert<br />

die Stadtbeleuchtung und erschließt die<br />

Lichtsysteme für den Datenaustausch 22<br />

LED-Umstellung: Stadt Oberursel agiert mit<br />

Masterplan 24<br />

Erfahrungen: Bad Alexan<strong>der</strong>sbad stellt die<br />

Beleuchtung komplett auf LED um 26<br />

Lichtkonzepte: Die Innenstadt von Hof<br />

erscheint in neuem Glanz 28<br />

Eventbeleuchtung: Ausgefallene<br />

Illuminationen locken Besucher ______ 30<br />

Weihnachtsmärkte: Kommunen überzeugen<br />

mit stimmigen Lichtkonzepten 32<br />

Bildungsräume: Die Beleuchtung in Schulen<br />

sollte individuell geregelt werden 34<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft: LED-Module für<br />

die Stadtbeleuchtung 36<br />

Gesundheitstourismus im Fokus 16<br />

Im Gesundheitstourismus eröffnet Markenbildung neue Perspektiven für den<br />

Wettbewerb um „Kunden“. Die Fachbeiträge des Themenschwerpunkts in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> sowie auf unserem Serviceportal treffpunkt-kommune.de (> Themen ><br />

Wirtschaft & Finanzen) erörtern die Voraussetzungen für die Wirkung einer Marke.<br />

Beleuchtung wird zum Info-Netzwerk 22<br />

Das Internet <strong>der</strong> Dinge ist das nächste große Thema in <strong>der</strong> Stadtbeleuchtung. Die<br />

Installation smarter Lichtsysteme ist ein wichtiger Schritt, um die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Zukunft bewältigen zu können. Im Netzwerk verbunden,<br />

erfassen die Lichtmasten zum Beispiel Verkehrs- und Umweltdaten.<br />

40<br />

Foto: L.Klauser/Fotolia<br />

Falsche Signale<br />

im Breitbandausbau<br />

Die Konkurrenzfähigkeit des Standortes<br />

Deutschland im internationalen Wettbewerb<br />

hängt vom Ausbau hochleistungsfähiger<br />

Glasfasernetze ab. Die Bundesregierung<br />

unterstützt allerdings weiter Technik<br />

von gestern, indem sie Vectoring auf<br />

Kupferbasis för<strong>der</strong>t.<br />

4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

Anzeige<br />

Gelungene Digitalisierung braucht gute Beratung.<br />

E-Government vereinfacht vieles, DATEV macht auch den Einstieg einfach.<br />

Mit dem E-Government-Gesetz von 2013<br />

werden Bund, Län<strong>der</strong> und Gemeinden<br />

sowie Anstalten und Körperschaften<br />

des öffentlichen Rechts verpflichtet, die<br />

Digitalisierung auf breiter Front voranzutreiben.<br />

Große Teile <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

sind bereits dabei, diese digitale<br />

Agenda umzusetzen. Das verän<strong>der</strong>t Aufgaben<br />

und Abläufe – und wirft an vielen<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

Stellen Fragen auf. Antworten bekommen<br />

Kommunen und kommunale Unternehmen<br />

durch die strategischen Beratungspakete<br />

des IT-Dienstleisters DATEV. Das<br />

Nürnberger Softwarehaus ist darauf spezialisiert,<br />

den Public Sector bei den digitalen<br />

Verän<strong>der</strong>ungsprozessen kompetent<br />

zu unterstützen.<br />

Mit langjährigem Know-how und profun<strong>der</strong><br />

Expertise beraten die DATEV-Experten<br />

partnerschaftlich und konkret auf die Situation<br />

vor Ort ausgerichtet. Im Fokus<br />

stehen dabei das jeweilige Digitalisierungspotenzial<br />

und die notwendigen Schritte<br />

für die Umsetzung <strong>der</strong> digitalen Verwaltung.<br />

Im Rahmen einer Einstiegsberatung<br />

werden gesetzliche Vorgaben und aktuelle<br />

Trends im E-Government beleuchtet.<br />

Dieser Rundumblick ermöglicht es kommunalen<br />

Unternehmen, die verschiedenen<br />

Vorteile <strong>der</strong> Digitalisierung im konkreten<br />

Aufgabenfeld nachzuvollziehen und selbst<br />

zu entscheiden, welche digitalen Prozesse<br />

in <strong>der</strong> eigenen Verwaltungspraxis sinnvoll<br />

sind. Schritt für Schritt gelingen so <strong>der</strong><br />

Aufbau und die Umsetzung einer eigenen<br />

digitalen Agenda.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.datev.de/public-sector<br />

DATEV eG<br />

90329 Nürnberg<br />

Telefon +49 9<strong>11</strong> 319-0<br />

Telefax +49 9<strong>11</strong> 147-43196<br />

E-Mail info@datev.de<br />

Internet www.datev.de<br />

Paumgartnerstraße 6–14<br />

Advertorial<br />

ANZEIGE<br />

5


Panorama<br />

Sieg für Siegen<br />

Die Stadt Siegen ist vom Bundesumweltministerium<br />

als „Recyclingpapierfreundlichste<br />

Stadt <strong>2016</strong>“ für die ausschließliche<br />

Verwendung von Papier mit dem Blauen<br />

Engel ausgezeichnet worden. Die Stadt<br />

Düsseldorf wurde mit <strong>der</strong> höchsten Steigerungsrate<br />

als „Aufsteiger des Jahres“<br />

geehrt. Weitere Auszeichnungen gingen<br />

an die Städte Essen, Bonn, Freiburg, Halle<br />

(Saale), Erlangen und Gütersloh, die ihre<br />

Leistungen <strong>der</strong> Vorjahre als „Mehrfachsieger“<br />

bestätigten.<br />

Am diesjährigen Städtewettbewerb<br />

beteiligten sich 91 Kommunen, die mit<br />

einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote<br />

von 85 Prozent einen neuen<br />

Rekord aufstellen. Der Papieratlas (www.<br />

papier atlas.de) wird im neunten Jahr von<br />

<strong>der</strong> Initiative Pro Recyclingpapier (IPR)<br />

in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium,<br />

dem Umweltbundesamt,<br />

dem Deutschen Städtetag, sowie dem<br />

Deutschen Städte- und Gemeindebund<br />

durchgeführt.<br />

51<br />

aktive Organisationen<br />

Bildungsprojekt in<br />

Pirmasens ist Vorbild<br />

Das Netzwerk in Primasens (Rheinland-<br />

Pfalz) zur Verbesserung von Bildungschancen<br />

sozial benachteiligter Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlicher ist ein „Paradebeispiel für die<br />

gelungene Kooperation von Kommune, Ehrenamt,<br />

Akteuren aus Wirtschaft, Kirche<br />

und gemeinnützigen Organisationen“. Zu<br />

diesem Schluss kommt die Bertelsmann-<br />

Stiftung, die das Projekt zehn Monate lang<br />

begleitet hat. Rund 200 Haupt- und Ehrenamtliche<br />

aus 51 Vereinen, Verbänden und<br />

Organisationen för<strong>der</strong>n unter dem Dach<br />

des „Pakts für Pirmasens“ <strong>der</strong>zeit 30 Projekte<br />

für rund <strong>11</strong>00 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />

Der Pakt arbeite nah an den Familien<br />

und baue Ängste ab, so die Stiftung.<br />

Kin<strong>der</strong>: Schleswig-Holstein investiert in die Verbesserung <strong>der</strong> Kleinkindbetreuung.<br />

Kommunalinvestitionen<br />

Programm verlängert<br />

Finanzschwache Kommunen haben<br />

nun bis zum Jahr 2020 Zeit, Bundesmittel<br />

aus dem Investitionsför<strong>der</strong>programm<br />

zu beantragen.<br />

Das Bundesprogramm zur För<strong>der</strong>ung<br />

von Investitionen in den Kommunen<br />

ist bis 2020 verlängert worden.<br />

Der Bundesrat hat dem Gesetzentwurf <strong>der</strong><br />

Bundesregierung Anfang November zugestimmt.<br />

Damit erhalten die Kommunen<br />

zwei weitere Jahre Zeit, um die Mittel des<br />

Gesetzes umzusetzen. Antragsberechtigt<br />

sind finanzschwache Kommunen.<br />

Die Finanzministerin von Schleswig-<br />

Holstein, Monika Heinold, sagte, die<br />

Verlängerung des Programms sei eine<br />

gute Entscheidung. Sie helfe den ehrenamtlichen<br />

Kommunalpolitikern, sich<br />

die notwendige Zeit zu nehmen, um die<br />

Sanierungsmaßnahmen auf den Weg<br />

zu bringen. Die schleswig-holsteinische<br />

Landesregierung hatte sich entschieden,<br />

die För<strong>der</strong>mittel für die energetische Sanierung<br />

<strong>der</strong> Schulinfrastruktur sowie für<br />

Investitionen in Einrichtungen <strong>der</strong> frühkindlichen<br />

Infrastruktur zu reservieren.<br />

Bis Mitte Oktober dieses Jahres haben 13<br />

Kommunen Anträge für insgesamt rund 29<br />

Millionen Euro För<strong>der</strong>mittel gestellt. 18,5<br />

Mio. Euro sind bereits bewilligt.<br />

Schleswig-Holstein erhält aus dem För<strong>der</strong>programm<br />

99,5 Millionen Euro. Die<br />

Vergabe <strong>der</strong> Mittel wird über die Investitionsbank<br />

abgewickelt. Finanzschwache<br />

Kommunen bekommen eine För<strong>der</strong>ung<br />

von maximal 90 Prozent.<br />

Deutscher Mobilitätspreis würdigt Innovationen<br />

Der Nordhessische Nahverkehrsverbund<br />

(Kassel) ist für seine intermodale Software<br />

für den Verkehr auf dem Land mit dem<br />

Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet<br />

worden. Die Lösung integriert private<br />

Fahrten in den öffentlichen Verkehr. Die<br />

Nutzer können private Autofahrten anbieten<br />

und erhalten dafür einen Zuschuss<br />

von 30 Cent pro Kilometer mit mindestens<br />

NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />

einem Fahrgast. Das Projekt läuft seit dem<br />

Jahr 2013.<br />

Im Wettbewerb <strong>der</strong> Initiative „Deutschland<br />

– Land <strong>der</strong> Ideen“ und des Bundesverkehrsministeriums<br />

wurden insgesamt<br />

zehn digitale Innovationen für intelligente<br />

Mobilität ausgezeichnet. – Informationen<br />

zu den Gewinnern unter https://<br />

deutscher-mobilitaetspreis.de/preistraeger<br />

Foto: Famveldman/Fotolia<br />

Vodafone Kabel Deutschland<br />

Partner <strong>der</strong> Immobilienwirtschaft.<br />

Ein Netz<br />

mit Zukunft<br />

Das richtige Netz für Ihren Standort –<br />

auch in ländlichen Regionen<br />

Vodafone<br />

Power to you<br />

Super-schnelles Internet, digitales Fernsehen und günstige Telefonie sind für die meisten Menschen fester<br />

Bestandteil ihres Alltags – beruflich wie privat. Eine zuverlässige und zukunftsfähige Infrastruktur wird damit<br />

zum wichtigen Standortfaktor für Kommunen.<br />

Wir unterstützen Sie bei <strong>der</strong> Versorgung von Erschließungsgebieten von Anfang an: von <strong>der</strong> Planung über die<br />

Bauabwicklung bis hin zur Fertigstellung.<br />

• Innovative Infrastruktur für private Haushalte und Gewerbetreibende als Standortvorteil<br />

• Hohe Bandbreiten – auch im ländlichen Raum<br />

• In vielen Fällen ist staatliche För<strong>der</strong>ung möglich<br />

• Internet, Fernsehen und Telefon über einen Anschluss<br />

Sie wollen mehr erfahren zum Netzausbau in Ihrer Gemeinde? Wir beraten Sie gerne:<br />

breitbandoffensive.de@vodafone.com<br />

www.vodafone.de/immobilienwirtschaft /kommunen<br />

6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

Än<strong>der</strong>ungen und Irrtümer vorbehalten. Stand: Oktober <strong>2016</strong><br />

Vodafone Kabel Deutschland GmbH • Betastr. 6–8 • 85774 Unterföhring


Titel<br />

Kommunalfinanzen<br />

Titel<br />

DER SÜDEN GLÄNZT – STARKE PROBLEME IM WESTEN UND IM NORDEN<br />

Wie die Regionen in Deutschland in Bezug auf ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dastehen:<br />

Niveau-Ranking und Dynamik-Ranking zeigen aktuelle Situation und Perspektiven<br />

Region<br />

Punkte<br />

Region<br />

Punkte<br />

Rang<br />

Die besten zehn Regionen<br />

Niveau-Ranking<br />

Dynamik-Ranking<br />

1 Landkreis München 67,8 Wolfsburg 62,5<br />

2 Landkreis Starnberg 63,3 Landkreis Dingolfing-Landau 61,4<br />

3 Main-Taunus-Kreis 62,2 Ingolstadt 61,0<br />

4 München 62,1 Bayreuth 58,8<br />

5 Landkreis Dingolfing-Landau 61,3 Amberg 58,2<br />

6 Hochtaunuskreis 59,9 Landkreis Eichstätt 57,1<br />

7 Landkreis Ebersberg 59,8 Aschaffenburg 56,7<br />

8 Ingolstadt 59,7 Landkreis Gifhorn 56,6<br />

9 Frankfurt am Main 59,6 München 56,3<br />

10 Wolfsburg 59,1 Landkreis Wittmund 56,2<br />

Foto: Petair/Fotolia<br />

Die schlechtesten zehn Regionen<br />

Niveau-Ranking<br />

Dynamik-Ranking<br />

393 Dessau-Roßlau 41,8 Landkreis Görlitz 44,2<br />

394 Hamm 41,7 Hamm 44,1<br />

395 Bremerhaven 41,5 Zweibrücken 43,9<br />

396 Oberhausen 40,4 Oberhausen 43,4<br />

397 Flensburg 40,0 Neumünster 43,3<br />

398 Herne 39,9 Gelsenkirchen 42,6<br />

399 Neumünster 39,8 Wilhelmshaven 42,4<br />

400 Wilhelmshaven 38,7 Duisburg 41,6<br />

401 Gelsenkirchen 37,9 Cottbus 41,6<br />

402 Duisburg 37,9 Frankfurt (O<strong>der</strong>) 38,2<br />

Quelle: Regionalranking <strong>2016</strong>, IW Consult (Rangnummern und Indexpunkte normiert auf den Mittelwert = 50)<br />

Kommunalfinanzen<br />

Im Land <strong>der</strong> abgehängten Regionen<br />

Gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland, wie es Union und SPD in<br />

ihrem Koalitionsvertrag versprechen – davon entfernt sich die Bundesrepublik<br />

immer weiter. Die Regionen driften hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und <strong>der</strong> Zukunftschancen für die Bürger deutlich auseinan<strong>der</strong>.<br />

Glückliches Jena: Im Jahr 2002 saßen<br />

die Stadtväter <strong>der</strong> thüringischen<br />

Kommune noch auf einem Schuldenberg<br />

von 160 Millionen Euro, im Doppelhaushalt<br />

2017/2018 mit einem Gesamtumfang<br />

von 250 Millionen Euro sollen es<br />

nur noch 30 Millionen sein – bei Rücklagen<br />

in Höhe von 90 Millionen Euro. Stadtkämmerer<br />

Frank Jauch kann zuversichtlich in<br />

die Zukunft schauen: „Wir unterliegen<br />

Konsolidierungszwängen, wenngleich auf<br />

einer sehr guten Finanzierungsgrundlage“.<br />

Jena verdankt seine komfortable Situation<br />

zum einen <strong>der</strong> enormen staatlichen Unterstützung<br />

in den vergangenen Jahrzehnten.<br />

Allein im Rahmen des Solidarpakts flossen<br />

insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro. Zum<br />

an<strong>der</strong>en ist das Gewerbesteueraufkommen<br />

gut – wenngleich es wohl höher wäre, hätten<br />

nicht so viele <strong>der</strong> Jenaer Firmen ihren<br />

Sitz in Westdeutschland, wo dann <strong>der</strong><br />

Hauptteil <strong>der</strong> Steuern verbleibt.<br />

Dennoch: Die Stadt hat sich dank guter<br />

Wirtschafts- und Steuerkraft, einem<br />

Zuwachs bei den Einwohnerzahlen sowie<br />

durch Ansiedlung innovativer Branchen<br />

nach vorn gearbeitet. In DDR-Zeiten, im<br />

Ausgemustert: Die Zahl <strong>der</strong> Kommunen<br />

in Deutschland, <strong>der</strong>en wirtschaftliche<br />

Entwicklung mangels ausreichen<strong>der</strong><br />

Finanzkraft bedroht ist, steigt. Sie<br />

können ihren Bürgern keine aussichtsreichen<br />

Zukunftsperspektiven bieten.<br />

Jahr 1975 war Jena gerade an <strong>der</strong> Schwelle<br />

zur Großstadt angekommen. Heute hat die<br />

Stadt durch Zuzüge und eine hohe Zahl<br />

von Geburten 105 000 Einwohner. 2030 sollen<br />

es Prognosen zufolge <strong>11</strong>1 000 sein. Die<br />

Zahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze – vor allem im industriellen<br />

Sektor – steigt weiter, die guten<br />

beruflichen Chancen locken Akademiker<br />

auch aus dem Westen an.<br />

Neben Erlangen und <strong>der</strong> bayerischen<br />

Landeshauptstadt weist Jena laut einer<br />

Untersuchung des Kölner Instituts <strong>der</strong><br />

deutschen Wirtschaft (IW) deutschlandweit<br />

die höchste Dichte an hochqualifizierten<br />

Arbeitnehmern aus und gilt damit<br />

als „München des Ostens“. Man hat<br />

inzwischen sogar den hinsichtlich ihrer<br />

wirtschaftlichen Entwicklung beson<strong>der</strong>s<br />

starken sächsischen Großstädten Dresden<br />

und Leipzig den Rang abgelaufen.<br />

Der Stadt gelang es, die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Umbruchs, in den Ostdeutschland<br />

mit Mauerfall und Wende gestoßen wurde,<br />

zu meistern. Sie ist eine „blühende Landschaft“,<br />

hat viel von dem erreicht, was sich<br />

Politiker wie Bürger nach 1989 wünschten:<br />

eine baldige Angleichung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />

Ost an die in Westdeutschland.<br />

Doch damit ist es in an<strong>der</strong>en Kommunen<br />

und Regionen <strong>der</strong> „neuen Län<strong>der</strong>“<br />

nicht weit her. Wirtschaftliche Strukturschwäche,<br />

mangelnde Finanzkraft, Desinvestition<br />

und Abwan<strong>der</strong>ung betreffen eine<br />

wachsende Zahl von Städten und Gemeinden<br />

zwischen Kap Arkona und Fichtelberg<br />

– genauso aber auch zwischen Flensburg<br />

und Garmisch-Partenkirchen. Der Osten<br />

hat gut aufgeholt, und im Westen wachsen<br />

die Probleme.<br />

Im Hinblick auf die Entwicklung <strong>der</strong><br />

kommunalen Finanzen ist Deutschland<br />

in den vergangenen Jahren mehr und<br />

mehr zu einem Flickenteppich geworden,<br />

<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> wirtschaftlich prosperieren<strong>der</strong><br />

Städte ebenso zeigt wie von Gemeinden,<br />

die in <strong>der</strong> Sackgasse exorbitant gewachsener<br />

Verschuldung stecken. Die Schere<br />

zwischen Arm und Reich geht immer weiter<br />

auseinan<strong>der</strong>. Damit wächst die Kluft<br />

zwischen Kommunen und Regionen, die<br />

ihren Bürgern gute Lebensperspektiven<br />

bieten und solchen, die in Bezug auf Bildungs-<br />

und Berufschancen, Einkommen,<br />

Wohnortqualität und öffentliche Sicherheit<br />

abgehängt sind.<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

9


Titel<br />

Kommunalfinanzen<br />

Titel<br />

Frankfurt am Main: Im Regionalranking<br />

des Instituts <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft glänzen vornehmlich<br />

Städte und Landkreise im<br />

Süden Deutschlands, darunter<br />

auch die hessische Metropole.<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Den für diese <strong>Ausgabe</strong> angekündigten<br />

Beitrag „Kommunen kämpfen gegen<br />

Rechts“ finden Sie in Kürze auf<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Politik & Gesellschaft<br />

Vieles hängt damit zusammen, dass jene<br />

Kommunen in den letzten Jahrzehnten<br />

über ihre Verhältnisse lebten, viel mehr<br />

Geld ausgaben als sie auf absehbare Zeit<br />

einnehmen können und sich zu sehr darauf<br />

verließen, dass <strong>der</strong> Staat – mit „Soli“<br />

und Subventionen – helfen würde.<br />

Beispiel Gersheim im Saarland: Mit ihren<br />

hohen Kassenkreditbeständen ist die<br />

6600-Einwohner-Kommune ein Extrembeispiel.<br />

Nach Berechnungen des Blogs<br />

„Haushaltssteuerung.de“ kommt sie bei<br />

ordentlichen Einzahlungen im Jahr 2014<br />

von 1454 Euro je Einwohner auf Kassenkredite<br />

von 4786 Euro pro Kopf. Die<br />

Gemeinde wäre ihre Kassenkredite selbst<br />

dann noch nicht vollständig los, wenn sie<br />

drei Jahre lang ihre kompletten Auszahlungen<br />

einstellen würde und alle Einzahlungen<br />

in <strong>der</strong>en Tilgung fließen lassen<br />

würde. Wie angesichts solch finanzieller<br />

Belastungen eine zukunftsfähige Entwicklung<br />

möglich sein soll, ist zu fragen.<br />

Gut 300 Kilometer nördlich, in Oberhausen,<br />

ist die Verschuldungssituation ebenfalls<br />

dramatisch, die Entwicklungsaussichten<br />

des einst blühenden Industriestandorts<br />

im Ruhrgebiet düster. Knapp 1,9 Milliarden<br />

Euro Schulden stehen in den Büchern<br />

von Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras,<br />

davon 1,6 Milliarden Euro Kassenkredite.<br />

37 Millionen Euro muss die Stadt im Jahr<br />

2017 für Zinsen zahlen.<br />

Beson<strong>der</strong>s bitter: Je<strong>der</strong> Euro, den Oberhausen<br />

für den „Aufbau Ost“ aufzubringen<br />

hat, muss auf Pump finanziert werden.<br />

Das nächste Jahr eingerechnet, zahlte<br />

man damit seit 1991 insgesamt mehr als<br />

201 Millionen Euro in den Fonds ein. Die<br />

fälligen Zinsen werden dann auf insgesamt<br />

rund 153 Millionen Euro angestiegen sein.<br />

Die Folgen des wirtschaftlichen Nie<strong>der</strong>gangs<br />

werden – nicht nur – in <strong>der</strong><br />

Innenstadt sichtbar: Inhabergeführte Geschäfte<br />

sind bis auf wenige aus <strong>der</strong> City<br />

verschwunden, das Zentrum wird dominiert<br />

von Textil-Discountern, Ein-Euro-<br />

Shops und Billiglebensmittel-Läden. Das<br />

liegt auch am Centro, Europas größtem<br />

Einkaufs- und Freizeitzentrum, wo die<br />

besseren Geschäfte angesiedelt sind. Vor<br />

20 Jahren knapp vier Kilometer von <strong>der</strong><br />

Innenstadt entfernt aus dem Boden einer<br />

Industrie-brache gestampft, sollte es als<br />

Herzstück <strong>der</strong> „Neuen Mitte“ Oberhausens<br />

Impulse für den wirtschaftlichen<br />

Strukturwandel geben. Ob die Mall Fluch<br />

o<strong>der</strong> Segen für die darbende Stadt ist, ob<br />

sie eine wirtschaftliche Belebung brachte<br />

o<strong>der</strong> eher Nachteile, darüber gehen die<br />

Meinungen weit auseinan<strong>der</strong>.<br />

DAS RUHRGEBIET IST SCHLUSSLICHT<br />

Oberhausen steht unter strenger Kontrolle<br />

<strong>der</strong> Kommunalaufsicht und muss die harten<br />

Auflagen des Stärkungspakts erfüllen.<br />

Man schloss in den vergangenen Jahren<br />

viele Einrichtungen, die für die Attraktivität<br />

von Kommunen wichtig sind. Der<br />

Gewerbesteuerhebesatz liegt für 2017 bei<br />

550 Prozent (Durchschnitt in Deutschland<br />

2015: 399 %). Auf ein für neue Unternehmensansiedlungen<br />

günstigeres Niveau<br />

ließe er sich nur durch Erhöhungen an<br />

an<strong>der</strong>er Stelle absenken. Arbeitslosigkeit<br />

und Armut sind groß in Oberhausen, allein<br />

Foto: Klaus/Fotolia<br />

für Wohnkosten Bedürftiger muss die Stadt<br />

jährlich 70 Millionen Euro ausgeben. Früher<br />

waren es einmal 40 Millionen.<br />

Oberhausens Situation ist symptomatisch<br />

für die Kommunen im bevölkerungsreichsten<br />

Bundesland. Beim „Regionalranking<br />

<strong>2016</strong>“ von IW Consult, einer Tochter<br />

des Instituts <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft<br />

Köln, wurde untersucht, wie sich die 402<br />

Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland<br />

seit <strong>der</strong> Finanzkrise 2009 entwickelt<br />

haben und wie es um ihre Zukunftsaussichten<br />

steht. Nordrhein-Westfalen kommt<br />

nicht gut weg. Von den am schlechtesten<br />

bewerteten zehn Kreisen und Städten <strong>der</strong><br />

sozio-ökonomischen Analyse, die kommunale<br />

Steuerkraft, Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt<br />

und Lebensqualität betrachtet,<br />

liegen alleine fünf im Ruhrgebiet. Schlusslicht<br />

des Regionalrankings ist Duisburg,<br />

auf dem Platz davor liegt Gelsenkirchen.<br />

Allerdings zeigt die IW-Untersuchung<br />

auch, dass kommunale und damit auch<br />

persönliche Zukunftsperspektiven keine<br />

Frage <strong>der</strong> Himmelsrichtung sind. Denn<br />

laut den Ergebnissen des Niveau-Rankings<br />

macht neben dem Westen <strong>der</strong> Norden Probleme:<br />

Mit den Städten Wilhelmshaven<br />

(Nie<strong>der</strong>sachsen), Neumünster, Flensburg<br />

(beide Schleswig-Holstein) und Bremerhaven<br />

(Bremen) befinden sich vier Regionen<br />

aus Norddeutschland unter den zehn<br />

FINANZIERUNGSSALDO, KASSENKREDITE UND SACHINVESTITIONEN DER KOMMUNEN IM JAHR 2015*<br />

* in Euro je Einwohner<br />

Land<br />

Finanzierungssaldo<br />

2015<br />

Quelle: Deutscher Städtetag, Gemeindefinanzbericht <strong>2016</strong><br />

schwächsten Wirtschaftsräumen. Mit <strong>der</strong><br />

Stadt Dessau-Roßlau gehört aber nur noch<br />

eine Region aus Ostdeutschland dazu.<br />

Die Ungleichheiten (Disparitäten) zwischen<br />

den Kommunen und Regionen<br />

wachsen – und dies dramatisch, wie <strong>der</strong><br />

Deutsche Städtetag (DST) in seinem Mitte<br />

Oktober veröffentlichten Gemeindefinanzbericht<br />

<strong>2016</strong> konstatiert. Bereits die grobe<br />

län<strong>der</strong>weise Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kommunalen<br />

Kassenstatistik zeigt einen besorgniserregenden<br />

Zustand.<br />

KASSENKREDITE: ALLES BEIM ALTEN<br />

Deutlich überdurchschnittliche, positive<br />

Finanzierungssalden waren 2015 in Bayern,<br />

Baden-Württemberg, Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

sowie – mit Ausnahme Sachsens – in den<br />

ostdeutschen Län<strong>der</strong>n zu verzeichnen.<br />

Deutlich unterdurchschnittliche, zudem<br />

negative Finanzierungssalden wurden dagegen<br />

in Hessen, Nordrhein-Westfalen und<br />

dem Saarland ermittelt. Die Spannbreite<br />

zwischen dem bayerischen und dem saarländischen<br />

Finanzierungssaldo liegt inzwischen<br />

bei 277 Euro je Einwohner.<br />

Trotz <strong>der</strong> momentan sehr günstigen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in<br />

Deutschland sind die Kommunen allein<br />

aufgrund <strong>der</strong> Hilfe von außen in <strong>der</strong> Lage,<br />

Än<strong>der</strong>ung<br />

Finanzierungssaldo<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

Kassenkredite<br />

2015<br />

in Euro je Einwohner<br />

Anstieg <strong>der</strong><br />

Kassenkredite<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

in den nächsten Jahren flächendeckende<br />

negative Finanzierungssalden zu vermeiden.<br />

Ohne die wachsenden zusätzlichen<br />

Bundesmittel für die Kommunen müsste<br />

wohl von einer jährlichen Verschlechterung<br />

ihres Finanzierungssaldos um durchschnittlich<br />

eine Milliarde Euro ausgegangen<br />

werden.<br />

Bei den Kassenkrediten haben sich die<br />

bekannten Verteilungsmuster verstärkt:<br />

Deutlichen Steigerungen in Nordrhein-<br />

Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland<br />

und auch in Sachsen-Anhalt stehen geringe<br />

Rückgänge in den an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />

gegenüber. Zwar ist insgesamt die Kassenkreditentwicklung<br />

in ihrer Dynamik merklich<br />

gebremst; die Kassenkredite sinken<br />

jedoch immer noch nicht. Sie verharren<br />

<strong>der</strong>zeit weitgehend auf einem Niveau von<br />

rund 50 Milliarden Euro.<br />

Von deutlichen, zudem wachsenden<br />

Ungleichheiten ist die Entwicklung <strong>der</strong><br />

kommunalen Investitionen gekennzeichnet.<br />

Das Investitionsvolumen bayerischer<br />

Kommunen wuchs leicht überdurchschnittlich<br />

auf mittlerweile 519 Euro je<br />

Einwohner, das Investitionsvolumen nordrhein-westfälischer<br />

Kommunen ist dagegen<br />

leicht gesunken und betrug mit 170<br />

Euro je Einwohner lediglich ein Drittel des<br />

bayerischen Niveaus. Vergleichbare Situationen<br />

ergeben sich laut Gemeinde-<br />

Sachinvestitionen<br />

2015<br />

Än<strong>der</strong>ung<br />

Sachinvestitionen<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

Baden-Württemberg 89 50 9 -5 402 3<br />

Bayern 102 -25 16 -9 519 28<br />

Brandenburg 109 65 306 -12 235 -56<br />

Hessen -39 5 1071 -5 228 -14<br />

Mecklenburg-Vorpommern 69 65 439 -19 169 -25<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen 74 51 374 -54 255 1<br />

Nordrhein-Westfalen -10 74 1558 58 170 -5<br />

Rheinland-Pfalz 21 <strong>11</strong>3 1623 46 241 -8<br />

Saarland -175 -4 2<strong>11</strong>7 90 171 -37<br />

Sachsen 3 -77 24 0 252 -35<br />

Sachsen-Anhalt 58 68 631 43 201 -40<br />

Schleswig-Holstein -1 10 239 -30 271 30<br />

Thüringen 96 38 81 -17 247 -13<br />

West 37 39 741 10 305 4<br />

Ost 58 14 251 0 228 -35<br />

Insgesamt 41 35 659 8 293 -3<br />

10 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>11</strong>


Titel<br />

KOMMUNALFINANZEN 2015<br />

Im vergangenen Jahr wurde in den<br />

Kernhaushalten <strong>der</strong> deutschen Städte,<br />

Gemeinden und Kreise ein positiver Finanzierungssaldo<br />

von + 3,05 Milliarden<br />

Euro erzielt (2014: + 0,4 Mrd. Euro).<br />

Der Grund ist ein deutliches Anwachsen<br />

<strong>der</strong> Einnahmen von 205,3 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2014 auf 218,2 Milliarden<br />

Euro. Zu den Steigerungen <strong>der</strong> Steuereinnahmen<br />

und den Steuereinnahmen<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> (Verbundmasse im kommunalen<br />

Finanzausgleich), welche die gute<br />

konjunkturelle Lage wi<strong>der</strong>spiegeln, kommen<br />

gestiegene Zahlungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

an die Kommunen im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Flüchtlingskrise hinzu.<br />

Die fiskalischen Auswirkungen des<br />

Flüchtlingszuzugs sind in den Haushalten<br />

bereits angekommen, wie aus dem<br />

Mitte Oktober vom Deutschen Städtetag<br />

(DST) veröffentlichten Gemeindefinanzbericht<br />

<strong>2016</strong> hervorgeht. So stiegen die<br />

<strong>Ausgabe</strong>n im Jahr 2015 mit 5,0 Prozent<br />

(insgesamt 215,2 Mrd. Euro) deutlich<br />

stärker als im langjährigen Durchschnitt.<br />

Dabei lag <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> sozialen Leistungen<br />

(+ 8,8 %, insgesamt 53,8 Mrd.<br />

Euro) und des Sachaufwands (+ 4,4 %,<br />

insgesamt 45,1 Mrd. Euro) weit über<br />

den üblichen Zuwachsraten.<br />

Hervorzuheben ist die entlastende<br />

Wirkung, die auch 2015 vom niedrigen<br />

Zinsniveau ausgeht: Trotz <strong>der</strong> insgesamt<br />

annähernd gleich gebliebenen Höhe <strong>der</strong><br />

Verschuldung sind die von den Kommunen<br />

zu leistenden Zinszahlungen um gut<br />

100 Millionen Euro (- 3,2 %, insgesamt<br />

3,3 Mrd. Euro) zurückgegangen. Noch<br />

im Jahr 2010 waren Zinszahlungen in<br />

Höhe von 4,1 Milliarden Euro zu leisten.<br />

Die Grundsteuern sind mit 4,5 Prozent<br />

(insgesamt <strong>11</strong>,8 Mrd. Euro) stärker<br />

gestiegen als die Inflationsrate. Hier<br />

wirkten sich verstärkte kommunale<br />

Konsolidierungsanstrengungen aus.<br />

Der 88-seitige Gemeindefinanzbericht<br />

kann auf <strong>der</strong> Website des Deutschen<br />

Städtetages heruntergeladen werden<br />

(PDF, 3 MB, kostenlos): www.staedtetag.<br />

de > Schlaglicht > Gemeindefinanzbericht<br />

<strong>2016</strong> – Langfassung<br />

finanzbericht für Hessen, Rheinland-Pfalz,<br />

das Saarland und einige Ost-Län<strong>der</strong>.<br />

Betrachtet man die Summe aus Finanzierungsüberschuss<br />

und Investitionsvolumen,<br />

treten die Disparitäten beson<strong>der</strong>s<br />

deutlich hervor: Bayerische Kommunen<br />

konnten als Summe von Finanzierungsüberschuss<br />

und Investitionen, vereinfacht<br />

gesprochen <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Vermögensposition<br />

nach Instandhaltung und vor<br />

Abschreibungen, 621 Euro je Einwohner<br />

verbuchen. Nordrhein-westfälische Kommunen<br />

kamen dagegen lediglich auf den<br />

Betrag von 160 Euro je Einwohner.<br />

Für die Sicherung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

und die Schaffung von Wachstumspotenzialen<br />

und damit eine gedeihliche<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Kommunen, die ihren<br />

Bürgern gute Lebensperspektiven eröffnet,<br />

sind Investitionen eine wesentliche<br />

Voraussetzung. Angesichts <strong>der</strong> anhaltenden<br />

Investitionsschwäche ihrer Städte und<br />

Gemeinden drohen die strukturschwachen<br />

Regionen in Deutschland weiter zurückzufallen.<br />

Die Gleichwertigkeit <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />

ist gefährdet.<br />

Künftig könnten persönliche Zukunftschancen<br />

noch mehr als heute davon abhängen,<br />

in welcher Gegend Deutschlands<br />

jemand lebt. Genauso wie es ohne ein Gegensteuern<br />

Regionen geben wird, in denen<br />

Städte und Gemeinden aufgrund sich massiv<br />

verschärfen<strong>der</strong> Finanzprobleme die anstehenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, etwa die<br />

Integration von Flüchtlingen, nicht meistern<br />

können. Denn die Unterbringung und<br />

Integration <strong>der</strong> Migranten wird an viele Regionen<br />

zumindest am Anfang hohe finanzielle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen.<br />

Die Erneuerungskraft wirtschaftsschwacher<br />

Kommunen und Regionen ist<br />

begrenzt. Sie haben große Mühe, sich aus<br />

dem Teufelskreis von Investitionsschwäche,<br />

Wachstumshemmnissen und geringen<br />

Einnahmen zu befreien. Ob Kommunen es<br />

gelingt, durch erfolgreiche Unternehmensansiedlung<br />

und Sicherung bestehen<strong>der</strong><br />

Arbeitsplätze die Arbeitslosigkeit einzudämmen<br />

und damit die Soziallasten zu<br />

senken, hängt stark von ihrer finanziellen<br />

Leistungsfähigkeit ab.<br />

Niedrige Investitionsquoten gefährden<br />

die Standortqualität, die betroffenen<br />

Kommunen haben Schwierigkeiten, am<br />

allgemeinen Aufschwung teilzuhaben, die<br />

Disparitäten verschärfen sich. Zudem sind<br />

gerade finanzschwache Kommunen aufgrund<br />

haushaltsrechtlicher Beschränkungen<br />

nicht in <strong>der</strong> Lage, im Bildungs- und<br />

Kommunalfinanzen<br />

Sozialbereich ausreichend Vorsorge für die<br />

Zukunft zu betreiben und den Bürgern und<br />

Unternehmen ein angemessenes Maß an<br />

gut unterhaltener Infrastruktur zu bieten.<br />

Städte mit soli<strong>der</strong> finanzieller Ausstattung<br />

und idealerweise auch umsichtiger<br />

und strategisch ausgerichteter Kommunalpolitik<br />

dagegen verfügen über gute<br />

Voraussetzungen, um im Wettbewerb<br />

mitzuhalten und ihre Finanzbasis zu sichern.<br />

Sie weisen hinsichtlich <strong>der</strong> sozioökonomischen<br />

Entwicklung Stärken auf,<br />

die auf Unternehmen wie Fachkräfte anziehend<br />

wirken.<br />

SÜDEN BLEIBT DAS MASS DER DINGE<br />

Die starken Standorte und ihre Regionen<br />

werden weiter wachsen und damit vermutlich<br />

das Bild zementieren, das sich<br />

bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> momentanen<br />

Situation deutscher Kommunen und <strong>der</strong><br />

Analyse ihrer Zukunftschancen zeigt: Der<br />

Süden <strong>der</strong> Republik bleibt wirtschaftlich<br />

das Maß aller Dinge. Im Regionalranking<br />

glänzen Städte und Landkreise in Bayern,<br />

Baden-Württemberg und Hessen mit innovativen<br />

Unternehmen. Hier liegen 89 <strong>der</strong><br />

100 stärksten Regionen in Deutschland.<br />

Sie weisen eine gute Wirtschaftsstruktur,<br />

solide Arbeitsmärkte, gute Lebensqualität<br />

sowie eine geringe Arbeitslosenquote und<br />

eine hohe Kaufkraft ihrer Bevölkerung auf.<br />

Angesichts <strong>der</strong> wachsenden Ungleichheiten<br />

halten Beobachter eine Debatte um<br />

regionale Unterschiede für unausweichlich.<br />

Gleichzeitig wird aber auch zugegeben,<br />

dass eine völlige Angleichung <strong>der</strong><br />

Lebensverhältnisse gar nicht erreichbar<br />

ist und es im fö<strong>der</strong>alen Staat stets Unterschiede<br />

zwischen den Lebensperspektiven<br />

geben wird. Allerdings seien regionale Unterschiede<br />

nur zu einem begrenzten Ausmaß<br />

akzeptabel.<br />

Im Koalitionsvertrag von 2013 <strong>der</strong> Regierungsparteien<br />

im Bund heißt es zum<br />

Thema „Anpassung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse“:<br />

„Ab 2020 ist ein weiterentwickeltes<br />

System <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung strukturschwacher<br />

Regionen erfor<strong>der</strong>lich. Ein solches System<br />

muss sich auf die strukturschwachen Regionen<br />

in den jeweiligen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

konzentrieren und daher die Differenzierung<br />

zwischen Ost und West beseitigen.<br />

[…] Unser Ziel sind gleichwertige Lebensverhältnisse<br />

in ganz Deutschland.“ Wie<br />

ernst die Politik es damit meint, wird sich<br />

weisen.<br />

Wolfram Markus<br />

∆ Wir investieren, damit unsere<br />

Gemeinde attraktiv bleibt. Für die<br />

Großen und die Kleinen.<br />

Mit den KfW-För<strong>der</strong>krediten für Kommunen<br />

und kommunale Unternehmen.<br />

Jetzt verbesserte För<strong>der</strong>ung für<br />

energiesparende Gebäude nutzen.<br />

Ob Kin<strong>der</strong>betreuung, Energiewende o<strong>der</strong> demografischer Wandel: Als größte deutsche<br />

För<strong>der</strong>bank unterstützt Sie die KfW dabei, den Herausfor<strong>der</strong>ungen eines mo<strong>der</strong>nen<br />

Gemeinwesens gerecht zu werden. So erhalten Kommunen, kommunale Unternehmen<br />

und soziale Organisationen günstige Finanzierungsangebote, um die regionale Infrastruktur<br />

zu verbessern. Denn damit bleibt Ihre Gemeinde auch in Zukunft attraktiv für<br />

Familien und Unternehmen. Mehr Informationen auf www.kfw.de/infrastruktur<br />

12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16


Titel<br />

Kommunalfinanzen<br />

Titel<br />

Kostenmanagement<br />

Leistung zu besten<br />

Kosten<br />

Zur Optimierung ihrer Beschaffungs kosten ist es nicht verkehrt, wenn die<br />

Verwaltung externe Berater hinzuzieht. Von ihnen darf erwartet werden, dass sie<br />

die betreffenden Branchen überblicken wie auch die Vergaberichtlinien kennen.<br />

So können sie zum Wohl des Haushalts Einsparpotenziale erschließen.<br />

sem Thema gegenüber sehr aufgeschlossen“,<br />

sagt Ernst. Neben <strong>der</strong> Entlastung<br />

<strong>der</strong> eigenen Sachbearbeiter bringen die<br />

Externen Wissen mit in die Verwaltung,<br />

„von dem wir noch nach Projektabschluss<br />

nachhaltig profitieren“.<br />

Im konkreten Beispiel war das für Ernst<br />

ein detaillierter Leistungskatalog, <strong>der</strong> bei<br />

weiteren Ausschreibungen hilfreich sein<br />

wird. Die Stadt Wunsiedel hatte in Zusammenarbeit<br />

mit Expense Reduction<br />

Analysts, einem auf Kosten- und Lieferantenmanagement<br />

spezialisiertem Unternehmen<br />

mit über 1300 Kunden in Deutschland<br />

und 135 Experten, die Ausschreibung für<br />

die Reinigung <strong>der</strong> stadteigenen Gebäude<br />

erstellt und durchgeführt.<br />

Gerade in den Bereichen Telekommunikation,<br />

Output-Management, Mail-<br />

Management und Portokosten ist es für<br />

Kommunen wichtig, dass ihre bisherigen<br />

Aktivitäten von einem neutralen Partner<br />

unvoreingenommen untersucht werden.<br />

Hier zeigt sich immer wie<strong>der</strong>, dass bisher<br />

in den Verwaltungen gute Arbeit geleistet<br />

worden ist – allerdings oftmals <strong>der</strong><br />

marktaktuelle Überblick über die möglichen<br />

Optionen fehlt.<br />

Ruth Disser, Bürgermeisterin <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Mainhausen im Landkreis Offenbach,<br />

hat die <strong>Ausgabe</strong>n für Reinigung,<br />

Versicherungen, Energie und Telekommunikation<br />

untersuchen lassen. Disser: „Uns<br />

stand für jedes Fachgebiet ein Fachmann<br />

zur Verfügung, <strong>der</strong> uns zunächst den Ist-<br />

Stand präsentierte und dann Einsparungen<br />

aufgezeigt hat.“ Dabei wurden die Kosten<br />

für Reinigung um 16 Prozent, für Versicherungen<br />

um 13 Prozent, Energie um drei<br />

Prozent und Telekommunikation um 35<br />

Prozent gesenkt.<br />

KURZE INNOVATIONSZYKLEN<br />

Speziell beim Thema Telekommunikation<br />

und Output-Management gibt es in fast<br />

allen Kommunen Einsparpotenziale, die<br />

oftmals deutlich über 20 Prozent liegen.<br />

Durch die Schnelllebigkeit <strong>der</strong> Telekommunikationsbranche<br />

ist es für Unternehmen<br />

schwierig, den Überblick zu behalten,<br />

ob alle Vorteile technischer Innovationen<br />

und die zunehmenden Serviceoptionen<br />

<strong>der</strong> zahlreichen TK-Anbieter bestmöglich<br />

genutzt werden.<br />

Der Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Dörentrup<br />

in Lipper Bergland, Friedrich Ehlert,<br />

hat so die <strong>Ausgabe</strong>n für Telekommunikationsanlagen<br />

um 72 Prozent, Festnetz um<br />

16,5 Prozent und für den Mobilfunk um<br />

40 Prozent gesenkt. Dabei sei durch die<br />

externe Beratung im Bereich Telefonie die<br />

„Qualität deutlich gesteigert und unsere<br />

Kosten erheblich gesenkt worden“. Ähnliche<br />

Erfahrungen hat Hans Hoppenberg,<br />

Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Extertal,<br />

gemacht. Das externe Beratungsunternehmen<br />

habe sowohl mit einem fairen,<br />

erfolgsabhängigen Geschäftsmodell als<br />

auch mit Kompetenz überzeugt.<br />

Auch bei Druckern und Kopierern gibt<br />

es in vielen Verwaltungen gewachsene<br />

Strukturen, die nach einer Überprüfung<br />

große Sparpotenziale aufzeigen. Grund ist<br />

hier eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Druckermarken und -modellen.<br />

Für Richard Körner, Leiter des städtischen<br />

Hauptamtes in Zweibrücken, sind<br />

die Vorteile von Kostenmanagementaktivitäten<br />

klar: „Durch die Umstellungen<br />

sparen wir Geld und unsere Mitarbeiter<br />

können sich stärker unseren Bürgern widmen.“<br />

<br />

Klaus Jeschke<br />

Turnhalle in Wunsiedel: Die Stadt stützt die Ausschreibung für die Reinigung <strong>der</strong> stadteigenen Gebäude auf einen detaillierten Leistungskatalog.<br />

Foto: ERA<br />

PRESTIGE MODULBAU FÜR KOMMUNEN<br />

Mobile Räume mieten.<br />

Für jeden Raumbedarf<br />

die richtige Lösung.<br />

DER AUTOR<br />

Klaus Jeschke ist Managing Director<br />

von Expense Reduction Analysts<br />

(Deutschlandsitz Köln) für Deutschland,<br />

Österreich und die Schweiz<br />

(http://de.expensereduction.com)<br />

Nach <strong>der</strong> jüngsten Tarifrunde für<br />

zwei Millionen Beschäftigte im<br />

öffentlichen Dienst müssen sich<br />

die Kommunen auf höhere Personalkosten<br />

einstellen. So dürfte die von <strong>der</strong> Gewerkschaft<br />

Verdi ausgehandelte Reallohnsteigerung<br />

die Kommunen rund sechs Milliarden<br />

Euro kosten. Auch die Unterbringung von<br />

Flüchtlingen bleibt für Gemeinden auf<br />

lange Sicht ein großer Kostenfaktor.<br />

In den vergangenen Jahren haben die<br />

Finanzverantwortlichen in den Kommunen<br />

Großes geleistet. Viele haben Programme<br />

gestartet, um die angespannten<br />

Haushalte zu entlasten, die Steuermittel<br />

möglichst effektiv einzusetzen und neue<br />

Projekte für die Bürger zu finanzieren.<br />

Teil dieser Aktivitäten war es in vielen<br />

Kommunen, die <strong>Ausgabe</strong>n für Sachkosten<br />

wie Telekommunikation, Reinigung von<br />

eigenen Turnhallen, Schulen und Veranstaltungsgebäuden<br />

sowie Portokosten, Büromaterial,<br />

Mail-Management, Versicherungen,<br />

Output-Management und Energie<br />

auf den Prüfstand zu stellen. Alles Kostenbereiche,<br />

die schnell, effektiv und ohne<br />

größeren internen Wi<strong>der</strong>stand umgesetzt<br />

werden können.<br />

Dabei setzen kommunale Entscheidungsträger<br />

verstärkt auf die Zusammenarbeit<br />

mit externen Unternehmen. Laut<br />

Gerhard Ernst, Personalleiter bei <strong>der</strong> Stadt<br />

Wunsiedel im Fichtelgebirge, sind externe<br />

Experten, die bei <strong>der</strong> Erstellung einer<br />

rechtssicheren Ausschreibung helfen und<br />

Expertise mit in die Verwaltung einbringen,<br />

gerne willkommen. „Unser Bürgermeister<br />

und unsere Verwaltung sind die-<br />

Innovative<br />

Schulen<br />

Flexible<br />

Kin<strong>der</strong>gärten<br />

Hochwertige Containergebäude für schnelle Raumlösungen<br />

KAUF/MIETE · MODULGEBÄUDE AUS VORBESITZ · 60 % UNTER NP<br />

Repräsentative<br />

Gebäude<br />

für Ver<br />

waltung<br />

und Bildung<br />

Prestige<br />

Modulbau<br />

0 2942 - 98800 · www.deu-bau.de<br />

www.container.de<br />

14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

15


Wirtschaft & Finanzen<br />

Gesundheitstourismus<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Markenbildung<br />

Gesehen werden ist nicht alles<br />

Im Gesundheitstourismus eröffnet Markenbildung neue Perspektiven für den<br />

Wettbewerb um „Kunden“. Dabei genügt es nicht, nur durch entsprechende<br />

Profilbildung und Kommunikation nach außen sichtbar zu werden. Eine „Marke“<br />

wirkt nur echt, wenn im Ort selbst eine hohe Identifikation mit ihr erreicht ist.<br />

Wofür steht eine Kommune im<br />

Gesundheitstourismus? Warum<br />

ist sie für Gesundheitsreisende,<br />

Bürger und potenzielle Investoren attraktiv?<br />

Diese und weitere Fragen können mit<br />

einer Marke im Gesundheitstourismus<br />

glaubhaft beantwortet werden.<br />

Eine Marke bedeutet Profil nach außen<br />

und Identität nach innen. Im Gesundheitstourismus<br />

können eine Marke und<br />

das mit ihr verbundene Leistungsversprechen<br />

auf unterschiedlichsten Aspekten fußen,<br />

von denen nachfolgend beispielhaft<br />

vier genannt seien:<br />

Predigtstuhl-Alm bei Bad Reichenhall:<br />

Der bayerische Kurort will mit<br />

eindeutiger Markenbildung als<br />

„Atemort“ einen Vorteil im<br />

Wettbewerb um Patienten und<br />

Touristen erreichen.<br />

• Medizinische Kompetenzen, wie zum<br />

Beispiel führende Ärzte eines Fachgebiets<br />

o<strong>der</strong> herausragende Kliniken<br />

• Thematische Kompetenzen, wie etwa<br />

ein Hochschulstandort o<strong>der</strong> spezifische<br />

regionale Produkte<br />

• Örtliche Heilmittel und natürliche Ressourcen,<br />

so beispielsweise das Meer,<br />

Seen o<strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong><br />

• Örtliche Traditionen, wie etwa Bä<strong>der</strong>tradition<br />

o<strong>der</strong> Musikkultur<br />

Für jedes denkbare Markenprofil gilt<br />

es, eine hohe Identifikation<br />

im Ort<br />

sicherzustellen. Örtliche Anbieter aus Medizin<br />

und Tourismus sowie aus weiteren<br />

Branchen, wie zum Beispiel dem Einzelhandel,<br />

sollten frühzeitig, intensiv und<br />

dauerhaft in die Profilentwicklung einbezogen<br />

werden. Denn: Die Marke nach außen<br />

funktioniert nur, wenn sie die Identität<br />

des Ortes nach innen wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Diese Identität darf nicht auf Leistungsträgerebene<br />

enden, son<strong>der</strong>n muss auch die<br />

Bürger, die Politik und sonstige Interessengruppen<br />

erreichen. Nur so können die<br />

Werte <strong>der</strong> Marke im Gesamtort erlebbar<br />

werden.<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Marke gilt es, die örtlichen<br />

Kompetenzen, Services und Qualitäten<br />

zu bündeln und den spezifischen<br />

gesundheitlichen Nutzen eines Aufenthaltes<br />

vor Ort herauszuarbeiten. Sind diese<br />

Aspekte klar formuliert und belegt, beispielsweise<br />

durch externe Studien o<strong>der</strong><br />

renommierte Unternehmen, kann ein<br />

Image und Vertrauen in die Marke erzielt<br />

werden – sowohl bei Endkunden als auch<br />

bei potenziellen Investoren.<br />

Foto: Boehboeh/Fotolia<br />

Um mit <strong>der</strong> Marke erfolgreich sichtbar zu<br />

werden, ist – gegenüber <strong>der</strong> Positionierung<br />

herkömmlicher Marken im Tourismus –,<br />

noch deutlich stärker auf Glaubwürdigkeit<br />

zu achten. Daher setzt die Gesundheitskommunikation<br />

neben Werbung auf gesichertes<br />

Wissen zu den gesundheitlichen<br />

Inhalten einer Marke, etwa durch Statements<br />

von Ärzten, Wissenschaftlern und<br />

weiteren Experten. Diese Informationen<br />

gilt es in spezifischen Gesundheitskanälen<br />

zu positionieren, zum Beispiel in Patientenportalen,<br />

bei Betroffeneninitiativen<br />

o<strong>der</strong> Fachverbänden.<br />

Am Reißbrett lassen sich gesundheitstouristische<br />

Marken mit dem nötigen<br />

Know-how leicht entwickeln. Die Kunst<br />

ist es jedoch, die örtlichen Leistungsträger<br />

tatsächlich für die Marke zu begeistern<br />

und zu integrieren. Neben <strong>der</strong> Aktivierung,<br />

zum Beispiel im Rahmen von<br />

Veranstaltungen, ist <strong>der</strong>en Qualifizierung<br />

entsprechend den Markenwerten und -anfor<strong>der</strong>ungen<br />

unverzichtbar für ein glaubwürdiges<br />

Auftreten.<br />

Dies gilt für die gesamte, branchenübergreifende<br />

Leistungskette. So sollten zum<br />

Beispiel auch die Mitarbeiter <strong>der</strong> Rezeption<br />

in einem o<strong>der</strong> mehreren Partnerhotels<br />

Auskunft geben können zu den grundlegenden<br />

Aspekten des gesundheitstouristischen<br />

Angebotes und dadurch das Leistungsversprechen<br />

mit verkörpern.<br />

BEISPIELE UND BEST PRACTICES<br />

Einige Kommunen und Destinationen<br />

haben sich bereits mit klaren Marken im<br />

Gesundheitstourismus positioniert. Drei<br />

Beispiele:<br />

• Der „Atemort“ Bad Reichenhall: Die bayerische<br />

Stadt (rund 17300 Einwohner)<br />

positioniert sich als mo<strong>der</strong>ner, kompetenter<br />

„Atemort“ für atemwegs- und lungenkranke<br />

Patienten. Unter <strong>der</strong> Marke<br />

formiert sich ein interdisziplinäres Netzwerk<br />

von Atemdienstleistern, bestehend<br />

aus Kliniken, Ärzten und Kureinrichtungen<br />

mit markenstützenden Angeboten<br />

zu Atemgesundheit, Atemprävention,<br />

zur Atemkur, aber auch im Bereich <strong>der</strong><br />

akuten Lungenmedizin. Durch professionelle<br />

Gesundheitskommunikation<br />

werden die Werte und Kompetenzen<br />

des Kurortes in die jeweilige Zielgruppe<br />

von Endkunden bis hin zu Zuweisern<br />

getragen.<br />

• Thalasso-Insel Nor<strong>der</strong>ney: Die ostfriesische<br />

Kommune (Nie<strong>der</strong>sachsen) spitzt<br />

ihr Profil als Thalasso-Insel zu. Das<br />

Nordseeheilbad hat es sich zum Ziel<br />

gesetzt, bis zum Jahr 2020 Europas<br />

Thalasso-Insel Nummer eins zu werden.<br />

Mit dem Nischenprodukt Thalasso<br />

(Meerwasserbehandlung) setzt man<br />

außergewöhnliche Akzente und unterstreicht<br />

die diesbezügliche Kompetenz,<br />

zum Beispiel im Leitbetrieb „Badehaus<br />

Nor<strong>der</strong>ney“ und mit infrastrukturellen<br />

Maßnahmen wie Thalasso-Kurwegen<br />

und Thalasso-Plattformen am Strand.<br />

Der Qualitätsanspruch wird durch externe<br />

Zertifizierungen wie durch das<br />

Europäische Prüfinstitut für Wellness &<br />

SPA untermauert.<br />

• Das „Gesundland Vulkaneifel“ profiliert<br />

sich mit dem Leistungsversprechen einer<br />

therapeutischen Landschaft. Hierbei<br />

handelt es sich um die Entwicklung und<br />

Vermittlung von gesundheitsför<strong>der</strong>nden<br />

Landschaftserlebnissen im Zusammenwirken<br />

mit gesundheitstouristischen<br />

Einrichtungen. Das Konzept <strong>der</strong> Salutogenese,<br />

das die Entstehung von Gesundheit<br />

erklärt, ist die Basis für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

in <strong>der</strong> Region. Die<br />

Grundkenntnisse dazu werden in Qualifizierungsmaßnahmen<br />

vermittelt. Getragen<br />

wird das Projekt auf <strong>der</strong> einen Seite<br />

von <strong>der</strong> öffentlichen Hand und von den<br />

drei Verbandsgemeinden Daun, Wittlich-<br />

Land und Ulmen, die sich als GmbH i.G.<br />

zusammengeschlossen haben. Auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite stehen die touristischen<br />

und medizinischen Leistungsträger, die<br />

in <strong>der</strong> Genossenschaft Gesundheitslandschaft<br />

Vulkaneifel zusammenarbeiten.<br />

Gemeinsam entwickeln sie die Produkte<br />

und das Marketing für die Region.<br />

VORTEILE FÜR DIE KOMMUNE<br />

Diese und weitere Beispiele zeigen, dass<br />

eine Marke Entwicklungsimpulse in eine<br />

Kommune senden kann hinsichtlich Vernetzung,<br />

Qualität, Produkten und Infrastruktur<br />

und nicht zuletzt erfolgreichem<br />

Vertrieb und Aktivierung von Investoren.<br />

Mit einer gut positionierten Marke kann<br />

sich eine Kommune glaubhaft im Wettbewerb<br />

um Medizin- und Gesundheitstouristen<br />

sowie um Investoren aus verwandten<br />

Branchen behaupten.<br />

Anne Dorweiler / Cornelius Obier<br />

GESUNDHEITSTOURISMUS<br />

Eine wachsende Zahl von Regionen,<br />

Städten und Gemeinden will das Potenzial,<br />

das <strong>der</strong> Gesundheitstourismus<br />

bietet, für sich erschließen. In einer<br />

Reihe von Fachbeiträgen beleuchten<br />

wir in dieser <strong>Ausgabe</strong> (S. 16 bis 21)<br />

sowie auf unserem Serviceportal<br />

grundlegende Aspekte von Profil- und<br />

Netzwerkbildung, Markterkundung und<br />

Markenkommunikation. Zudem stellen<br />

wir verschiedene erfolgreiche gesundheitstouristische<br />

Konzepte vor.<br />

So knüpft zum Beispiel die Stadt<br />

Olsberg im Sauerland mit neuen<br />

Angeboten an ihre lange Tradition als<br />

Kurort an. Aufgrund seiner klimatischen<br />

und landschaftlichen Bedingungen ist<br />

er bestens dafür geeignet, die auf fünf<br />

Säulen ruhende Gesundheitsphilosophie<br />

nach Kneipp mit Leben zu füllen.<br />

Die nie<strong>der</strong>sächsiche Gemeinde Bruchhausen-Vilsen<br />

setzt auf ihr Heilklima<br />

und bietet ausgedehnte Wan<strong>der</strong>- und<br />

Radwege. Wie es <strong>der</strong> rund 7200 Einwohner<br />

zählenden Gemeinde gelungen<br />

ist, ihr seit 1976 anerkanntes Profil<br />

als Luftkurort zu schärfen, lesen Sie im<br />

Artikel „Kraft tanken in <strong>der</strong> Natur“ auf<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen.<br />

DIE AUTOREN<br />

Anne Dorweiler ist Consultant bei<br />

<strong>der</strong> auf die Bereiche Gesundheit und<br />

Tourismus spezialisierten Beratungsgesellschaft<br />

Project M mit Standorten<br />

in Hamburg, München und Trier (anne.<br />

dorweiler@projectm.de), Cornelius Obier<br />

ist Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />

<strong>der</strong> Project M und des Europäischen<br />

Tourismus Instituts (ETI)<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

17


Wirtschaft & Finanzen<br />

Gesundheitstourismus<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />

DER AUTOR<br />

Winfried Borgmann ist Wirtschaftsför<strong>der</strong>er<br />

<strong>der</strong> nordrhein-westfälischen Stadt<br />

Winterberg und stv. Tourismusdirektor<br />

<strong>der</strong> Ferienwelt Winterberg<br />

(winfried.borgmann@winterberg.de)<br />

Finanzierung<br />

Gipfelkreuz Hochheide auf dem<br />

Clemensberg: Das Sauerland um<br />

Winterberg ist ein beliebtes Ziel für<br />

Wan<strong>der</strong>er, Sportler und Urlauber.<br />

Die Stadt wirbt mit dem Slogan<br />

„Ferienwelt“.<br />

Eine Frage des Geldes<br />

Für die nordrhein-westfälische Stadt Winterberg ist <strong>der</strong> Tourismus ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor. Jährlich verbucht sie mehr als eine Million Übernachtungen.<br />

Die regelmäßigen städtischen Aufwendungen für die Tourismuswirtschaft<br />

belaufen sich auf eine Jahressumme von gut 3,8 Millionen Euro.<br />

Als höchstgelegene Stadt im bevölkerungsreichsten<br />

Bundesland<br />

macht Winterberg mit dem Kahlen<br />

Asten, auf dem seit fast 100 Jahren das<br />

Wetter in gut 842 Meter Höhe beobachtet<br />

wird, im Wetterstudio vor <strong>der</strong> Tagesschau<br />

auf sich aufmerksam. Natürlich reicht das<br />

allein nicht aus, um für das Urlaubsziel<br />

zu werben.<br />

Der Urlaub ist in Winterberg „Chefsache“.<br />

Werner Eickler, seit 1999 Bürgermeister<br />

in <strong>der</strong> heute gut 13700 Einwohner zählenden<br />

Stadt, ist seit 20<strong>11</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Gesellschafterversammlung <strong>der</strong> im Jahr<br />

zuvor gegründeten Winterberg Touristik<br />

und Wirtschaft GmbH (WTW). Bis dahin<br />

waren die Sachgebiete Tourismus, Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung,<br />

Sport- und Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

in <strong>der</strong> Stadtverwaltung organisiert.<br />

Verwaltung und Politik verfolgten mit<br />

<strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> für Winterberg existenziell<br />

wichtigen Themenbereiche eine<br />

finanzielle und organisatorische Eigenständigkeit<br />

<strong>der</strong> WTW. Entscheidungswege<br />

sollten verkürzt werden, um auf die sich<br />

rasch verän<strong>der</strong>nden Marktbedingungen im<br />

Tourismus reagieren zu können.<br />

Seit 13 Jahren leitet Tourismusdirektor<br />

Michael Beckmann, heute Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> WTW, die Geschicke <strong>der</strong> touristischen<br />

und wirtschaftlichen Entwicklung<br />

in <strong>der</strong> Ferienwelt Winterberg. Er setzt mit<br />

Foto: Ferienwelt Winterberg<br />

seinem 25-köpfigen Team vor allem auf<br />

begeisternde Urlaubserlebnisse. Längst<br />

wurde in Winterberg erkannt, dass eine<br />

gute touristische Infrastruktur auch das<br />

Lebensumfeld <strong>der</strong> Einwohner positiv beeinflusst<br />

und damit insgesamt die Lebensqualität<br />

auf einem hohen Level hält.<br />

Die demografischen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Gesellschaft gehen auch an einer kleinen<br />

Stadt wie Winterberg nicht spurlos vorüber.<br />

Seit 2008 sitzen Akteure aus Verwaltung,<br />

Politik, Unternehmerschaft, Vereinen<br />

und weiteren gesellschaftlichen Gruppen<br />

zusammen, um im gemeinsamen „Demografieprozess“<br />

die Auswirkungen zu identifizieren,<br />

die sich verän<strong>der</strong>nden Bedarfe<br />

zu erfassen und daraus Projekte und Produkte<br />

mit Nachhaltigkeit zu entwickeln.<br />

Organisatorisch wird dies vor allem beim<br />

Stadtmarketingverein Winterberg mit seinen<br />

Dörfern gebündelt.<br />

SYNERGIEN ERSCHLIESSEN<br />

Neben unzähligen erfolgreichen Projekten<br />

– „Ab in die Mitte“ sei beispielhaft<br />

erwähnt – stellt <strong>der</strong> Stadtmarketingverein<br />

regelmäßig Großveranstaltungen, wie das<br />

Winterberger Stadterlebnis mit mehr als<br />

25 000 Besuchern auf die Beine und sorgt<br />

in Winterberg und in <strong>der</strong> Region für liebgewonnene<br />

Aktionen.<br />

Heute sind rund 300 Mitglie<strong>der</strong> dem<br />

Stadtmarketingverein angeschlossen.<br />

Dessen Geschäfte führt ebenfalls Michael<br />

Beckmann in Personalunion. Der Stadtmarketingverein<br />

unterhält ein eigenes<br />

Projektbüro mit einer Mitarbeiterin.<br />

Die genannten Institutionen Winterbergs<br />

sind gewollt personell eng verknüpft.<br />

Damit ist sichergestellt, dass es keine Reibungsverluste<br />

gibt und Synergien bestmöglich<br />

genutzt werden.<br />

Die Tourismuswirtschaft spielt in Winterberg<br />

die Hauptrolle. Hängt doch von<br />

einem florierenden Tourismus nicht nur<br />

das Wohl eines Hotels ab. 3743 Vollarbeitsplätze<br />

hängen direkt und indirekt<br />

vom Tourimus ab. Die Wertschöpfung liegt<br />

bei rund 200 Millionen Euro Brutto umsatz.<br />

Der Einzelhandel – Winterberg bringt<br />

es auf eine Einzelhandelszentralität von<br />

mehr als 120 (lt. GfK) – lockt Touristen<br />

und bringt Attraktivität in die Stadt. Kleine<br />

und mittelständische Unternehmen aus<br />

dem Handwerk sind Auftragnehmer <strong>der</strong><br />

Tourismusbranche, und auch viele Dienstleistungsunternehmen<br />

verdienen einen<br />

Großteil ihres Geldes mit Kunden aus <strong>der</strong><br />

Tourismuswirtschaft.<br />

Wer Winterberg hört, denkt an Weltmeisterschaften,<br />

Weltcups und internationale<br />

Wettbewerbe an <strong>der</strong> Bob- und Rodelbahn.<br />

Zuletzt war 2015 die Bob- und<br />

Skeleton-Weltmeisterschaft zu Gast, 2019<br />

folgt die Weltmeisterschaft im Rennrodeln.<br />

Viel Beachtung hat Winterberg auch durch<br />

die Ausrichtung des Snowboard-Weltcups<br />

in den Jahren 2015 und <strong>2016</strong> erhalten. Die<br />

FIS hat sich bereits für 2017 eingebucht.<br />

Die Qualität im Winter ist enorm ausgebaut<br />

worden. Die privaten Skiliftbetreiber<br />

haben in den vergangenen 13 Jahren nahezu<br />

100 Millionen Euro investiert.<br />

Die Strategie <strong>der</strong> Touristiker, auf die<br />

grüne Jahreszeit zu setzen, ist aufgegangen.<br />

Premiumangebote wie <strong>der</strong> privat<br />

betriebene Bike-Park Winterberg, <strong>der</strong> Rothaarsteig,<br />

<strong>der</strong> Trailpark Winterberg o<strong>der</strong><br />

die Hochheide am Fuße des höchsten Berges<br />

in Nordrhein-Wetfalen, dem Langenberg<br />

(843 Meter), locken viele Gäste. Die<br />

Millionengrenze an Übernachtungen wird<br />

seit 2012 geknackt. Mit rund 1,9 Millionen<br />

Tagesgästen ist Winterberg ein sehr gefragter<br />

Tagesausflugsort.<br />

Alle regelmäßigen städtischen Aufwendungen<br />

für die Tourismuswirtschaft<br />

ergeben zusammen eine Jahressumme<br />

von gut 3,8 Millionen Euro. Eine halbe<br />

Million Euro wird durch private Entgelte<br />

erlöst. Es gilt also, 3,3 Millionen Euro gegenzufinanzieren.<br />

In Winterberg werden<br />

die touristisch bedingten Aufwendungen<br />

unterschiedlich finanziert. In diesem Zusammenhang<br />

ist die Tourismuswirtschaft<br />

ganzheitlich zu betrachten.<br />

Die öffentlichen Einnahmeeffekte <strong>der</strong><br />

Tourismuswirtschaft in Winterberg spiegeln<br />

den Wirtschaftsfaktor Nummer eins<br />

wi<strong>der</strong>: Indirekt fließen Mehrwertsteuer-<br />

und Lohnsteueranteile in den Stadtsäckel.<br />

Das Land zahlt eine Kurortehilfe, und die<br />

Stadt selbst erhebt eine Zweitwohnungssteuer.<br />

Für Übernachtungen in einem <strong>der</strong><br />

drei heilklimatischen Kurorte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> vier<br />

Luftkurorte wird ein Kurbeitrag erhoben,<br />

und seit 2013 zahlen Personen und Unternehmen,<br />

denen durch den Fremdenverkehr<br />

unmittelbar o<strong>der</strong> mittelbar beson<strong>der</strong>e<br />

wirtschaftliche Vorteile geboten werden,<br />

einen Fremdenverkehrsbeitrag.<br />

ANGESPANNTE HAUSHALTSLAGE<br />

Gewerbe- und Grundsteuern gehören<br />

ebenso zu den Erträgen <strong>der</strong> Stadt wie auch<br />

die Einnahmen aus Parkgebühren. Da viele<br />

touristische Leistungen auf städtischen<br />

Flächen angeboten werden (Beispiel: Skilifte),<br />

gehören auch Pachteinnahmen zur<br />

Finanzierung <strong>der</strong> städtischen <strong>Ausgabe</strong>n.<br />

Die touristischen <strong>Ausgabe</strong>n werden operativ<br />

über die WTW getätigt, die hierfür<br />

rund drei Millionen Euro an Einnahmen<br />

aus Kurbeiträgen, privaten Entgelten und<br />

zweckgebundenen Zuschüssen erhält. Damit<br />

werden alle Aufgaben erledigt, die <strong>der</strong><br />

WTW per Gesellschaftsvertrag übertragen<br />

wurden und den Tourismusort nach vorne<br />

bringen sollen. Für die Kernaufgaben <strong>der</strong><br />

WTW wendet diese jährlich 2,2 Millionen<br />

Euro auf. Dies sind vor allem Kosten für<br />

Marketing, Veranstaltungen, Gästeservice,<br />

Leistungsträgerservice sowie für die Unterhaltung<br />

<strong>der</strong> touristischen Infrastruktur.<br />

Die restlichen 800 000 Euro entfallen auf<br />

den Betriebskostenanteil für die Bob- und<br />

Rodelbahn, Grünflächenpflege in den<br />

Kur- und Erholungsgebieten sowie die<br />

Unterhaltung <strong>der</strong> touristisch genutzten<br />

Gebäude.<br />

Und die Zukunft? Die Finanzlage ist<br />

auch in Winterberg brisant und ein Dauerthema.<br />

Erst im Jahr 2015 hat <strong>der</strong> Stadtrat<br />

nach 1997, 2001, 2003 und 20<strong>11</strong> das bereits<br />

fünfte Haushaltskonsolidierungspaket<br />

beschlossen. Ab <strong>2016</strong> bringen Sparmaßnahmen<br />

und Einnahmeverbesserungen<br />

1,4 Millionen Euro für den Winterberger<br />

Haushalt. Winfried Borgmann<br />

18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

19


Wirtschaft & Finanzen<br />

Gesundheitstourismus<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr. Alfred Rütten ist Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Sportwissenschaft an<br />

<strong>der</strong> Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg. Seine Lehr- und<br />

Forschungsschwerpunkte sind die<br />

Bewegungs- und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

spezieller Bevölkerungsgruppen – etwa<br />

älterer Menschen o<strong>der</strong> Migranten. Er<br />

verfügt über langjährige Erfahrung in <strong>der</strong><br />

kommunalen Sportentwicklungsplanung<br />

sowie in <strong>der</strong> kommunalen und regionalen<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung. Er verfasste<br />

nationale und internationale Expertisen,<br />

wie die Deutschen Empfehlungen für<br />

Bewegung und Bewegungsför<strong>der</strong>ung.<br />

(alfred.ruetten@fau.de)<br />

AKTIONSPROGRAMM IN<br />

KOMMUNEN<br />

Die Krankenkasse Barmer GEK bietet<br />

mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> im Jahr<br />

2003 gestarteten Initiative „Deutschland<br />

bewegt sich“ Kommunen eine<br />

strukturbildende Hilfestellung an.<br />

Gemeinsam mit lokalen Partnern sollen<br />

gemäß dem neuen Präventionsgesetz<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>liche Strukturen<br />

aufgebaut und gestärkt werden.<br />

(www.barmer-gek.de/gesundheit/<br />

deutschland-bewegt-sich)<br />

ONLINE<br />

Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />

Die Kommunen haben<br />

Gestaltungsspielraum<br />

Finanzknappheit sollte kein Grund sein, die bedarfsgerechte Versorgung von<br />

Bevölkerung, Schulen und Vereinen mit Sportanlagen zu vernachlässigen,<br />

sagt <strong>der</strong> Sportwissenschaftler Alfred Rütten. Im Interview erläutert er, wie die<br />

Kommunen die Bewegungsför<strong>der</strong>ung unterstützen können.<br />

Herr Prof. Rütten, Bewegungsmangel ist<br />

ein bedeuten<strong>der</strong> Risikofaktor bei <strong>der</strong> Entstehung<br />

vieler Zivilisationserkrankungen.<br />

Was können die Kommunen im Bereich <strong>der</strong><br />

allgemeinen Bewegungsför<strong>der</strong>ung leisten?<br />

Rütten: Den Kommunen wird nach dem<br />

Präventionsgesetz eine beson<strong>der</strong>e Rolle<br />

beim Auf- und Ausbau gesundheitsför<strong>der</strong>licher<br />

Strukturen beigemessen. Sie<br />

können für eine angemessene Versorgung<br />

mit Sportanlagen und Bewegungsräumen<br />

wie Wege, Plätze und Grünanlagen sorgen.<br />

„Das Thema<br />

unzureichen<strong>der</strong> Finanzen<br />

ist auch eine Frage<br />

politischer Prioritäten“<br />

Alfred Rütten<br />

Kommunale Einrichtungen wie Kin<strong>der</strong>gärten,<br />

Schulen und Senioreneinrichtungen<br />

können die Tagesabläufe bewegungsför<strong>der</strong>lich<br />

gestalten und entsprechende Infrastrukturen<br />

bereitstellen. Eine wichtige<br />

Rolle spielt dabei die Politik. Hier gibt es in<br />

<strong>der</strong> Kommune bewegungsför<strong>der</strong>liche Gestaltungsspielräume<br />

in Sektoren wie Sport,<br />

Bildung, Gesundheit o<strong>der</strong> Transport.<br />

Was haben Städte und Gemeinden ihrerseits<br />

für Vorteile, wenn sie sich in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />

engagieren?<br />

Rütten: Integration und Zusammenhalt<br />

sind mehr denn je gefragt. So ist es von<br />

Vorteil, wenn eine Kommune die sozialen<br />

Funktionen des Sports nutzen kann. Viele<br />

Kommunen sehen sich mit dem demografischen<br />

Wandel konfrontiert. Da ist es<br />

beispielsweise vorteilhaft, die Bewegung<br />

älterer Menschen zu för<strong>der</strong>n, damit sie so<br />

Sturzrisiken und Demenz vorbeugen. Die<br />

Risiken und Kosten <strong>der</strong> Umweltverschmutzung<br />

machen vor den Kommunen nicht<br />

Halt. Sie profitieren deshalb davon, wenn<br />

Menschen in einer bewegungsfreundlichen<br />

Lebenswelt öfter mal das Auto stehen<br />

lassen und Wege zu Fuß o<strong>der</strong> mit dem<br />

Fahrrad zurücklegen.<br />

werden können, so zum Beispiel die Volkshochschulen.<br />

Partnerschaften wären auch<br />

mit Sportvereinen o<strong>der</strong> privaten Sportanbietern<br />

wie Fitness-Studios denkbar. Ganz<br />

wichtig ist, die Mitarbeiter selbst bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung von Angeboten zu beteiligen,<br />

beson<strong>der</strong>s diejenigen, die sich bislang<br />

noch nicht genügend bewegen. Dies sorgt<br />

dafür, dass die Bewegungsprogramme bedarfsgerecht<br />

gestaltet werden und erhöht<br />

damit <strong>der</strong>en Akzeptanz.<br />

In <strong>der</strong> baden-württembergischen Stadt<br />

Schwäbisch Gmünd haben Sie jüngst im<br />

Rahmen eines Projekts Daten erhoben zur<br />

bewegungsbezogenen Infrastruktur, zum<br />

bürgerlichen Engagement und zu bewegungsför<strong>der</strong>nden<br />

Angeboten und Veranstaltungen<br />

in <strong>der</strong> Stadt. Was ist das Ziel<br />

dieses Projekts?<br />

Rütten: Um Kommunen dabei zu unterstützen,<br />

die Gestaltungsspielräume zur<br />

Bewegungsför<strong>der</strong>ung noch besser zu nutzen,<br />

bietet die Barmer GEK mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Initiative „Deutschland<br />

Effizient ist,<br />

beim Beheizen<br />

zu sparen.<br />

Nicht beim<br />

Anheizen.<br />

Machen Sie Ihre Kommune energieeffizient und senken<br />

Sie dadurch den Energieverbrauch. Wir för<strong>der</strong>n das.<br />

machts-effizient.de | Hotline: 0800 0<strong>11</strong>5 000<br />

bewegt sich“ vor Ort eine strukturbildende<br />

Hilfestellung an. Ziel dieses Pilotprojektes<br />

ist die nachhaltige Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />

auf kommunaler Ebene.<br />

Wo liegen die konzeptionellen Schwerpunkte?<br />

Rütten: Der Fokus liegt nicht zuletzt auf<br />

einer dauerhaften Verhaltensän<strong>der</strong>ung<br />

bei Bürgern, die sich bislang kaum o<strong>der</strong><br />

nicht ausreichend bewegen. Die wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse weisen darauf<br />

hin, dass hierfür die Entwicklung von bewegungsför<strong>der</strong>nden<br />

Strukturen notwendig<br />

ist. Es geht um neue Wege <strong>der</strong> direkten<br />

Ansprache und Beteiligung dieser Zielgruppe,<br />

aber auch Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit zum Beispiel zwischen<br />

Politik, Verwaltung, Vereinen und Betrieben.<br />

Solche Verän<strong>der</strong>ungen setzen wir<br />

gemeinsam mit den Akteuren vor Ort in<br />

einem kooperativen Planungsprozess in<br />

Gang. Die Daten nutzen wir, um Bedarfe<br />

ableiten und an die vorhandenen Stärken<br />

<strong>der</strong> Kommune anknüpfen zu können.<br />

Viele kommunale Sportanlagen und Bä<strong>der</strong><br />

sind gefährdet, weil <strong>der</strong> Betrieb unwirtschaftlich<br />

ist o<strong>der</strong> Mittel für die Sanierung<br />

fehlen. Sind Spazierwege mit wartungsfreien<br />

Trimmgeräten die sportliche Zukunft<br />

in finanzschwachen Gemeinden?<br />

Rütten: Die meisten Kommunen sehen sich<br />

mit Haushaltsdefiziten konfrontiert, und<br />

es gibt Kommunen, in denen die Finanznot<br />

beson<strong>der</strong>s groß ist. Nichtsdestoweniger ist<br />

das Thema unzureichen<strong>der</strong> Finanzen auch<br />

eine Frage politischer Prioritäten. Da sollte<br />

man das eine nicht gegen das an<strong>der</strong>e ausspielen.<br />

Eine bedarfsgerechte Versorgung<br />

von Bevölkerung, Schulen und Vereinen<br />

mit Sportanlagen ist absolut notwendig,<br />

um den gesundheitlichen Gefahren und<br />

beträchtlichen Kosten des Bewegungsmangels<br />

zu begegnen und eine hohe Lebensqualität<br />

zu gewährleisten. Daneben<br />

hat in <strong>der</strong> Tat <strong>der</strong> Handlungsbedarf zur<br />

Schaffung bewegungsgerechter Räumen<br />

außerhalb normierter Anlagen zugenommen.<br />

Von einer kooperativen Entwicklung<br />

bei<strong>der</strong> Bereiche können alle Seiten profitieren.<br />

Interview: Jörg Benzing<br />

Jetzt beraten<br />

lassen!<br />

Die Langversion des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />

Wo sehen Sie Partner, mit denen interessierte<br />

Kommunen sich zusammentun<br />

könnten, um beispielsweise Sport- und<br />

Bewegungsprogramme für ihre eigenen<br />

Mitarbeiter zu entwickeln?<br />

Foto: privat<br />

Rütten: Die Kommunen haben ja oft bereits<br />

sehr gute Strukturen, die für die Entwicklung<br />

von Bewegungsprogrammen genutzt<br />

20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

21


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Lichttrends<br />

Alles ist miteinan<strong>der</strong> verbunden<br />

Nach LED wird das Internet of Things, das Internet <strong>der</strong> Dinge, das nächste<br />

große Thema in <strong>der</strong> Stadtbeleuchtung. Smarte Lichtsysteme sind ein wichtiger<br />

Schritt, um die Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Zukunft bewältigen zu<br />

können. Im Netzwerk verbunden, erfassen sie zum Beispiel Verkehrsdaten.<br />

In den vergangenen Jahren hat die LED-<br />

Technologie die Beleuchtungsbranche<br />

und die Beleuchtungskonzepte <strong>der</strong><br />

Kommunen revolutioniert. Der Siegeszug<br />

<strong>der</strong> LEDs ist auf die vielfältigen Vorteile<br />

zurückzuführen, die sie bieten. Mit<br />

mehr als 100 000 Betriebsstunden<br />

verfügen sie über eine<br />

sehr lange Lebensdauer<br />

und hohe Effizienz. Zusätzlich<br />

haben LEDs einen geringen Wartungsaufwand.<br />

Daher gelten sie als die wirtschaftlichsten<br />

Leuchtmittel und ermöglichen Energieeinsparungen<br />

von bis zu 60 Prozent.<br />

Stufenlose Dimmbarkeit,<br />

hohe Umweltverträglichkeit<br />

und<br />

einfache Entsorgung<br />

sind<br />

weitere Pluspunkte <strong>der</strong> LED-Technologie.<br />

Darüber hinaus sind Leuchtdioden robust<br />

und bieten eine sehr gute Lichtqualität: Bei<br />

Farbsättigung und Farbwie<strong>der</strong>gabe sind sie<br />

ganz vorne mit dabei.<br />

Nach dem Siegeszug <strong>der</strong> LED-Technologie<br />

steht nun <strong>der</strong> nächste große Umbruch<br />

im Beleuchtungssektor an: Das Internet<br />

<strong>der</strong> Dinge, o<strong>der</strong> kurz die IoT-Technologie<br />

(IoT: Internet of things). Systeme werden<br />

vernetzt und kommunizieren miteinan<strong>der</strong>.<br />

In Bezug auf die Beleuchtung bedeutet das<br />

konkret, dass LED-Leuchten als Cluster<br />

zusammengefasst werden und digital mit<br />

an<strong>der</strong>en Geräten o<strong>der</strong> Bereichen drahtlos<br />

Daten austauschen können. So können<br />

Foto: Beebright/Fotolia<br />

Nutzer beispielsweise direkt mit Beleuchtungssystemen<br />

kommunizieren.<br />

Ein Beispiel: Durch IoT ist es möglich,<br />

Daten und Informationen zwischen Autos<br />

und Straßenbeleuchtung auszutauschen.<br />

Mittels dieser Kommunikation kann die<br />

Straßenbeleuchtung bedarfsgerecht gesteuert<br />

und entwe<strong>der</strong> gedimmt o<strong>der</strong> nach<br />

oben geregelt werden. Eine solche exakte<br />

bedarfsgerechte Anpassung an die vor<br />

Ort herrschenden Lichtverhältnisse stellt<br />

eine enorme qualitative Verbesserung dar,<br />

die zudem weiteren Energieeinsparungen<br />

den Weg ebnet. Eine an<strong>der</strong>e Möglichkeit<br />

besteht darin, das Schaltverhalten einer<br />

Ampelanlage durch die direkte Kommunikation<br />

mit den Verkehrsteilnehmern zu<br />

beeinflussen mit dem Ziel, den Verkehrsfluss<br />

zu optimieren.<br />

AUTOMATISCHE WARTUNGSMELDUNG<br />

Auch in punkto Wartung kann die IoT-Technologie<br />

entscheidende Verbesserungen<br />

ermöglichen. Die Beleuchtungssysteme<br />

erkennen eigenständig, wenn demnächst<br />

Leuchtmittel ausfallen und ermitteln den<br />

Ersatzteilbedarf. Dieser wird dann automatisch<br />

an den entsprechenden Zulieferer<br />

übermittelt. Diese branchenübergreifende<br />

Kommunikation garantiert einen reibungslosen<br />

Betrieb <strong>der</strong> Beleuchtungsanlagen.<br />

Zusätzlich lassen sich Ressourcen einsparen<br />

und <strong>der</strong> Arbeitsaufwand für die Wartung<br />

reduziert sich.<br />

IoT kann in diesem Zusammenhang<br />

auch als Lichtmanagementsystem (LMS)<br />

bezeichnet werden, ein System zur Steuerung<br />

und Überwachung von Beleuchtungsanlagen.<br />

Dies funktioniert so: Über<br />

eine in den Leuchten integrierte Antenne<br />

kommunizieren diese als Gruppe über<br />

Funk miteinan<strong>der</strong>. Anschließend werden<br />

die Daten verschlüsselt per GSM (Global<br />

System for Mobile Communication) an den<br />

Server beziehungsweise die Datenbank<br />

des Beleuchtungssystems übermittelt. Via<br />

Web-Portal und Smartphone können die<br />

Daten denkbar einfach überwacht werden.<br />

Bei Bedarf lässt sich die Beleuchtung manuell<br />

anpassen o<strong>der</strong> es steuern integrierbare<br />

Sensoren das Beleuchtungsniveau in<br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> spezifischen Situation<br />

vor Ort.<br />

Solche Lichtmanagementsysteme unterstützen<br />

auch die Instandhaltung <strong>der</strong><br />

Beleuchtungsanlagen. Die Kosten für die<br />

Wartung reduzieren sich auf diese Weise<br />

um bis zu 50 Prozent.<br />

Die große Innovation bei den Lichtmanagementsystemen<br />

besteht darin, dass<br />

die digitale Steuerung die komplette Verwaltung<br />

und den flexiblen Betrieb von<br />

Beleuchtungsanlagen ermöglichen. Die<br />

ohnehin schon hohen Energieeinsparpotenziale<br />

<strong>der</strong> LED-Technologie lassen<br />

sich dadurch noch weiter steigern.<br />

Mit ihren Vorzügen ist die LED-Technologie<br />

ein wichtiger Wegbereiter <strong>der</strong> Smart<br />

City, die effizienter, technologisch fortschrittlicher<br />

und grüner sein will als die<br />

Stadt von heute. Bei ihr geht es grundsätzlich<br />

um die intelligente Steuerung aller für<br />

<strong>der</strong>en reibungslosen „Betrieb“ wichtigen<br />

Systeme.<br />

Beispielsweise sollen Verkehrsinfarkte<br />

trotz zunehmen<strong>der</strong> Fahrzeugdichte verhin<strong>der</strong>t<br />

und die Energieverbräuche trotz<br />

wachsen<strong>der</strong> Bevölkerung verringert werden.<br />

Solche Konzepte sind notwendig.<br />

Denn bis zur Mitte des Jahrhun<strong>der</strong>ts werden<br />

nach Schätzungen <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />

rund 70 Prozent <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

in Städten leben.<br />

Eckhart Kugel / Waldemar Becker<br />

ONLINE<br />

Weitere Beiträge zur Lichttechnik sowie<br />

Praxisbeispiele aus <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>niserung<br />

<strong>der</strong> kommunalewn Straßenbeleuchtung<br />

finden Sie auf unserem Serviceportal<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

DIE AUTOREN<br />

Eckhart Kugel ist Creative Director<br />

Professional Lighting, Waldemar Becker<br />

(w.becker@lunux-lighting.com) Produktmanager<br />

bei dem auf professionelle<br />

Innen- und Außenbeleuchtung spezialisierten<br />

Unternehmen Lunux in Laatzen<br />

bei Hannover; Lunux entstand <strong>2016</strong><br />

aus <strong>der</strong> Traditionsmarke Hellux und dem<br />

Technologieführer Hella Industries<br />

Beleuchtung als<br />

Drehscheibe <strong>der</strong><br />

Kommunikation:<br />

Bisher nebeneinan<strong>der</strong>her<br />

funktionierende<br />

Elemente<br />

des Gesamtsystems<br />

Stadt werden<br />

vernetzt.<br />

Wollen Sie das Abschalten Ihrer LED-Straßenbeleuchtung den Naturgewalten überlassen?<br />

22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

Straßenbeleuchtung, Funkrundsteuerung und Sicherungskästen mit Überspannungsschutz.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

www.langmatz.de<br />

23


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

LED-Umstellung<br />

Mit Masterplan zu gutem Licht<br />

Die Stadt Oberursel im Taunus betrachtet die Lichtgestaltung im öffentlichen<br />

Raum ganz heitlich. Der Masterplan Licht trägt den Aspekten Energieeffizienz,<br />

Beleutungsqualität und Sicherheit gleichermaßen Rechnung. Er ist so<br />

ausgelegt, dass auch künftige Innovationen berücksichtigt werden können.<br />

Die Beleuchtung <strong>der</strong> Straßen zählt<br />

seit vielen Jahrzehnten zu den<br />

Pflichtaufgaben je<strong>der</strong> Kommune.<br />

Sie ist nicht rentierlich, durch neue Technologien<br />

werden jedoch hohe Potenziale<br />

zur Kosteneinsparung greifbar, und es<br />

kann ein funktioneller Mehrwert generiert<br />

werden. Die Straßenbeleuchtung dient<br />

primär <strong>der</strong> Sicherheit im Stadtgebiet. Sie<br />

gewinnt aber auch als Gestaltungselement<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Durch den Einsatz <strong>der</strong> LED-Technik<br />

sind vielfältige Leuchtenformen am Markt<br />

verfügbar, die mit technischen Funktionen<br />

wie WLAN, Notruf, Umwelt-Sensoren,<br />

Präsenzmel<strong>der</strong> und Lademöglichkeiten<br />

für E-Fahrzeuge angereichert werden<br />

können. Vor diesem Hintergrund hat die<br />

Stadt Oberursel (Hessen) im Herbst 2015<br />

beschlossen, einen Masterplan Licht zu<br />

entwickeln, in dem die Randbedingungen<br />

für die zukunftsorientierte Lichtgestaltung<br />

im gesamten Stadtgebiet definiert werden<br />

sollen. Dieser umfasst die rund 5700<br />

Lichtpunkte <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung und<br />

berücksichtigt auch markante Orte wie<br />

Plätze, Brunnen und Denkmäler.<br />

Der Auftrag hierzu wurde an die Syna, ein<br />

Tochterunternehmen <strong>der</strong> Süwag Energie<br />

erteilt. Die Syna-Mitarbeiter am Standort<br />

im benachbarten Bad Homburg sind für<br />

die Planung, den Bau und den Betrieb<br />

<strong>der</strong> Straßenbeleuchtungsanlage zuständig.<br />

Der städtische Eigenbetrieb „Bau &<br />

Service, Oberursel“ (BSO) war verantwortlicher<br />

Projektpartner in <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Arbeitsgruppe. In dieser wurde<br />

mit <strong>der</strong> hinzugezogenen Nassauischen<br />

Heimstädte unter Fe<strong>der</strong>führung des Energieversorgers<br />

zunächst eine Zieldefinition<br />

für die Lichtkonzeption erarbeitet.<br />

Zu den wesentlichen Aspekten zählt,<br />

die Attraktivität städtebaulich markanter<br />

Orte durch Objektbeleuchtung zu steigern,<br />

die Straßenbeleuchtung zu optimieren sowie<br />

die Senkung von Energieverbrauch<br />

und Betriebskosten. Vorgesehen ist <strong>der</strong><br />

Einsatz neuster Technologie mit zukunftsorientierten<br />

Optionen. Damit werden die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und Rahmenbedingungen<br />

für die lichttechnische Gestaltung des öffentlichen<br />

Raums definiert, ohne die Nutzung<br />

technischer Weiterentwicklungen<br />

einzuschränken. Ferner werden daraus<br />

Empfehlungen für<br />

die Umsetzungsmaßnahmen und <strong>der</strong>en<br />

Priorisierung abgeleitet und damit die<br />

Grundlagen für die künftige Gestaltung<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Lichträume festgelegt.<br />

Demnach stellt <strong>der</strong> Masterplan die Leitplanken<br />

und bietet zudem eine Checkliste<br />

für die künftige Detailplanung konkreter<br />

Stadtentwicklungs-Projekte.<br />

Als Schwerpunkte für die Ausgestaltung<br />

des Masterplans wurden die Bereiche Städtebau,<br />

Verkehr, Grünräume, Denkmäler,<br />

Sicherheit, Kultur, Technik sowie Klima<br />

und Energie festgelegt. Aus <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Ziele resultieren vielfältige Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und technische Faktoren, die eng<br />

miteinan<strong>der</strong> verknüpft sind.<br />

Auf zahlreichen Ortsterminen wurden<br />

alle relevanten Situationen im Stadtgebiet<br />

durch eine Fotodokumentation erfasst.<br />

Beginnend mit <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Stadtteilzentren<br />

und <strong>der</strong> Veranstaltungsplätze,<br />

wurden die detaillierten Randbedingungen<br />

bis hin zu den technischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Straßenbeleuchtung und die<br />

Optionen für <strong>der</strong>en Steuerung erarbeitet.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk gilt <strong>der</strong><br />

Energieeinsparung durch die Umstellung<br />

konventioneller Leuchten auf LED-Technik.<br />

Aus <strong>der</strong> Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />

wurde ein durch die ErP-<br />

Richtlinie (ErP: Energy related Products-<br />

Directive) <strong>der</strong> EU ausgelöster Handlungsbedarf<br />

erkennbar. Da diese sogenannte<br />

Öko-Design-Richtlinie<br />

den Austausch aller mit<br />

SON-H <strong>11</strong>0 Watt bestückten<br />

Leuchten erzwingt,<br />

Bringen Licht in die<br />

Stadt: (v. li.) Süwag-<br />

Vorstand Dr. Markus<br />

Coenen, Bürgermeister<br />

Hans-Georg Brum,<br />

Syna-Standortleiter<br />

Dr. J.-Dietrich<br />

Reinking, Erster<br />

Stadtrat Christof Fink<br />

und Frank Veith vom<br />

städtischen<br />

Eigenbetrieb BSO.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

Foto: Syna<br />

müssen viele Leuchten im Stadtgebiet in<br />

den nächsten Jahren ausgetauscht werden.<br />

Dafür wurde eine Strategie zur Umstellung<br />

entwickelt, die durch Inkraftsetzung des<br />

Masterplans umgesetzt werden soll. Damit<br />

und mit <strong>der</strong> insgesamt angestrebten, weitestgehend<br />

flächendeckenden Umstellung<br />

auf LED soll eine Energieeinsparung von<br />

bis zu eine Million Kilowattstunden (kWh)<br />

pro Jahr erreicht werden.<br />

Neben Effizienzsteigerung und Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Beleuchtungssituation bei<br />

gleichzeitiger Verbrauchssenkung spielt<br />

auch die Sicherheit eine große Rolle. Durch<br />

rechtzeitige und bessere Erkennbarkeit<br />

von Passanten und Hin<strong>der</strong>nissen sollen<br />

mögliche Gefahrensituationen und auch<br />

„dunkle Ecken“ als Ausgangspunkt für<br />

Übergriffe auf Passanten erkannt und entschärft<br />

werden. Entsprechende Planungen<br />

werden daher mit den zuständigen Stellen<br />

in <strong>der</strong> kommunalen Verwaltung im Allgemeinen,<br />

sowie im Rahmen von Veranstaltungen<br />

im jeweiligen Sicherheitskonzept<br />

im Beson<strong>der</strong>en abgestimmt.<br />

Für alle neuen Leuchten im Stadtgebiet<br />

soll eine standardisierte Datenschnittstelle<br />

(<strong>der</strong>zeit DALI-2-Schnittstelle (DALI: digital<br />

80 %<br />

Stromersparnis!<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

NEU Weltpremiere: Jetzt<br />

Corn Bulbs ohne Umrüstung!<br />

Kein Abklemmen <strong>der</strong> internen Stromversorgung. Einfach<br />

HQL/NAV Birne herausdrehen und Corn Bulb eindrehen.<br />

Kompatibel mit allen marktüblichen Zündgeräten.<br />

Erhebliche Reduzierung <strong>der</strong> Umrüstkosten!<br />

• Nennleistung 20 - 30 - 40 W<br />

• Lebensdauer: > 50 000 h<br />

• Stromersparnis: 80 %<br />

• Ersetzt alle HQL / NAV<br />

• Lichtfarben: 3000 / 4000 K<br />

www.eurolighting.de<br />

info@eurolighting.de<br />

adressable lighting interface) vorgesehen<br />

werden. Diese ermöglicht autorisiertem<br />

Personal via Tablet o<strong>der</strong> auch per Smartphone<br />

die individuelle Schaltung <strong>der</strong> Beleuchtungsanlage.<br />

Das ist zum Beispiel in<br />

Veranstaltungsbereichen wünschenswert.<br />

Die Kosten hierfür fallen bei einer Neuanlage<br />

nicht ins Gewicht.<br />

Im gesamten Stadtgebiet ist über viele<br />

Jahrzehnte – jeweils geprägt vom Jahr <strong>der</strong><br />

Errichtung – eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Leuchtentypen und Mastformen<br />

im Einsatz. Künftig wird hier ein möglichst<br />

einheitliches Stadtbild angestrebt. Im Masterplan<br />

wurden daher Empfehlungen für<br />

die künftig zu verbauenden Leuchtenformen<br />

hinterlegt. Jedoch wurden we<strong>der</strong><br />

Hersteller noch marktgängige Leuchten<br />

ausgewählt.<br />

Im Rahmen einer Ausstellung im Rathaus<br />

in Oberursel wurden die wesentlichen<br />

Aussagen des Masterplans <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

vorgestellt und diese zur Mitwirkung<br />

durch Abgabe von Statements<br />

aufgefor<strong>der</strong>t. Im Dezember <strong>2016</strong> soll <strong>der</strong><br />

Masterplan Licht von <strong>der</strong> Stadtverordneten-Versammlung<br />

formal beschlossen werden.<br />

J.-Dietrich Reinking / Frank Veith<br />

• Gewinde: E27<br />

• Gewicht: 350 g<br />

• Abstrahlwinkel: 360°<br />

• Mit neuester<br />

AC 230 V Technik<br />

72202 Nagold<br />

Tel.: 07452 6007- 0<br />

Mit uns För<strong>der</strong>mittel<br />

zur Sanierung Ihrer<br />

Beleuchtungsanlagen<br />

für 2017 sichern!<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. J.-Dietrich Reinking ist Standortleiter<br />

des Energieversorgers Syna in Bad<br />

Homburg (joachim-dietrich.reinking@<br />

syna.de), Frank Veith ist Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Abteilung Tiefbau, Bau und Service <strong>der</strong><br />

Stadt Oberursel (www.oberursel.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />

Wir bringen Ihre Kommune zum Leuchten!<br />

Von <strong>der</strong> Beratung über die Konzeption bis zur Betriebsführung:<br />

Als zuverlässiger Partner stehen wir Ihnen in Baden-Württemberg<br />

rund um Ihre Straßen- und Objektbeleuchtung mit Rat und Tat<br />

zur Seite und begleiten Ihr Projekt. Sprechen Sie uns einfach an!<br />

Stadtwerke<br />

Villingen-Schwenningen GmbH<br />

Pforzheimer Straße 1<br />

78048 Villingen-Schwenningen<br />

www.svs-energie.de/beleuchtung<br />

25


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

DER AUTOR<br />

Peter Berek ist Erster Bürgermeister und<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Kurbetriebe <strong>der</strong><br />

Gemeinde Bad Alexan<strong>der</strong>sbad<br />

(peter.berek@badalexan<strong>der</strong>sbad.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Beitrags sowie<br />

eine Bil<strong>der</strong>galerie zur Leuchtenmo<strong>der</strong>nisierung<br />

in Bad Alexan<strong>der</strong>sbad finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

LED-Erfahrungen<br />

Lichtblicke im Heilbad<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen in Bad Alexan<strong>der</strong>sbad, dem kleinsten Heilbad Bayerns,<br />

for<strong>der</strong>n kreative Lösungen. Es verwun<strong>der</strong>t deshalb nicht, dass die Gemeinde als<br />

erste Kommune Bayerns die komplette öffentliche Beleuchtung auf LED-Technik<br />

umrüstete. Bürgermeister Peter Berek zeichnet die Entwicklung nach.<br />

Gesundheitsreformen, angespannte<br />

Finanzen, Demografie, För<strong>der</strong>gefälle<br />

und regionaler Strukturwandel<br />

– diese Themen beschäftigten Bad<br />

Alexan<strong>der</strong>sbad (rund 1000 Einwohner,<br />

Bayern) in den vergangenen 20 Jahren.<br />

Die Folgen lähmten das traditionsreiche<br />

Heilbad – bis man 2008 entschied, sich<br />

intensiv mit <strong>der</strong> Stadtentwicklung zu beschäftigen.<br />

Ergebnis <strong>der</strong> „Beschäftigungstherapie“<br />

war ein Masterplan, <strong>der</strong> seitdem<br />

Schritt für Schritt abgearbeitet wird. Dass<br />

mit Beginn <strong>der</strong> Umsetzung wie<strong>der</strong> Licht<br />

am Ende des Tunnels zu erkennen war,<br />

lag nicht zuletzt an den Erfahrungen mit<br />

<strong>der</strong> LED-Technologie.<br />

Die Lichttherapie war schon immer Teil<br />

des kurörtlichen Gesundheitsangebots.<br />

Eine passgenaue Funktions- und Effektbeleuchtung<br />

sollte da nicht fehlen. Die Bestandsanalyse<br />

zeigte ein an<strong>der</strong>es Bild. Die<br />

Straßenlampen stammten aus den Jahren<br />

1969 bis 1985. Die Technik beschränkte<br />

sich auf HQL und Leuchtstoffröhren, die<br />

Vorschaltgeräte genügten nicht den jetzigen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen. Und schließlich<br />

„glänzte“ die Kurparkbeleuchtung mit 129<br />

hell erleuchteten Glaskugeln, ausgestattet<br />

mit je 100 Watt.<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> Analyse ließ im<br />

Grunde keinen Spielraum für ein „weiter<br />

so“. Nach zwei Versuchen mit Bewerbungen<br />

bei „Interreg IV B, Europa leuchtet“<br />

und „Kommunen im neuen Licht“ hatte<br />

<strong>der</strong> Antrag für eine Komplett umstellung<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Beleuchtung auf LED im<br />

Programm „För<strong>der</strong>ung von Klimaschutzprojekten<br />

in Kommunen“ des Bundesumweltministeriums<br />

im Frühjahr 20<strong>11</strong> Erfolg.<br />

Nun galt es, schnell zu handeln, führte<br />

<strong>der</strong> Bescheid des BMU doch aus, dass die<br />

Umstellung innerhalb des Jahres 20<strong>11</strong> erfolgen<br />

musste. Die erste Hürde im Gemein<strong>der</strong>at<br />

war gleich genommen, da dieser die<br />

notwendigen Beschlüsse für Ausschreibung,<br />

Vergabe und Finanzierung einstimmig<br />

auf den Weg brachte.<br />

Wenngleich die Umsetzung nicht ohne<br />

Probleme vonstatten ging, kann das Ergebnis<br />

sich sehen lassen: Umstellung von<br />

363 Lichtpunkten, BMU-För<strong>der</strong>ung 99 606<br />

Euro, Gesamtausgaben rund 308 700<br />

Euro, geplante Stromeinsparung 70 Prozent,<br />

tatsächliche Stromeinsparung rund<br />

75 Prozent (<strong>11</strong>0 100 kwh/Jahr), jährliche<br />

Einsparung (bei <strong>der</strong>zeitigem Strompreis)<br />

rund 25 000 Euro, CO 2 -Reduzierung rund<br />

70 Tonnen pro Jahr.<br />

Die Leuchten sind seitdem programmier-<br />

und dimmbar sowie mit einer intelligenten<br />

Steuerung für die Absenkung<br />

ausgestattet. Die Finanzierung <strong>der</strong> verbleibenden<br />

209 000 Euro erfolgte über die<br />

KfW (Programm Nr. 215 „Energieeffiziente<br />

Stadtbeleuchtung“ bei einem Zinssatz von<br />

0,18 %).<br />

Die LED-Technik brachte dem kleinsten<br />

bayerischen Heilbad neben den technischen<br />

und finanziellen Verbesserungen<br />

auch eine Steigerung <strong>der</strong> Aufenthaltsqualität.<br />

Darüber hinaus profitierte Bad Alexan<strong>der</strong>sbad<br />

vom enormen öffentlichen<br />

Interesse. Interviews in BR 1 und BR 3,<br />

Livesendungen in Extraradio und Radio<br />

Euroherz, zahlreiche Berichte in Zeitungen<br />

und Magazinen sowie etliche Vorträge<br />

transportierten das neue, innovative Bad<br />

Alexan<strong>der</strong>sbad. Damit schließt sich <strong>der</strong><br />

Kreis. LED – ein Lichtblick für unsere Zukunft.<br />

Peter Berek<br />

BAD ALEXANDERSBAD<br />

Die ambitionierte Stadtentwicklung<br />

des kleinsten Heilbades in Bayerns<br />

umfasst auch die Umstellung <strong>der</strong> LED-<br />

Beleuchtung. Projektbeispiele: kommunales<br />

Kin<strong>der</strong>haus Königin Luise (2012),<br />

Kur- und Wandelweg „Schwanenweiher“<br />

(2013), Markgräfliches Schloss (2015),<br />

Schlossterrassen (<strong>2016</strong>). Weitere Projekte<br />

sind geplant, so <strong>der</strong> Neubau des<br />

Alexan<strong>der</strong>platzes (2017).<br />

26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

27


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Licht + Steuerung<br />

WLAN<br />

Kommunale Lichtkonzepte<br />

Hof erreicht ein Plus<br />

an Attraktivität<br />

Die Stadt Hof erscheint in neuem Glanz: Ein innovatives Lichtkonzept soll die<br />

Aufenthaltsqualität und die Besucherfrequenz im Zentrum erhöhen. Mo<strong>der</strong>nes<br />

Lichtdesign ist damit zu einem maßgeblichen Werkzeug des Stadtmarketings<br />

geworden, erläutert Oberbürgermeister Harald Fichtner in seinem Beitrag.<br />

Mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität<br />

in <strong>der</strong> Innenstadt zu erhöhen,<br />

hat die Stadt Hof (44 500<br />

Einwohner, Bayern) zusammen mit dem<br />

Stadtrat, diversen bürgerschaftlichen<br />

Gruppen, Anwohnern, Eigentümern und<br />

Fachexperten ein Lichtkonzept erarbeitet.<br />

Die Gesamtkosten des bis 2020 laufenden<br />

Projektes werden auf knapp eine Million<br />

Euro geschätzt. Hierbei sind auch Planungs-<br />

und Ingenieurkosten enthalten.<br />

Das Lichtkonzept erfährt eine großzügige<br />

Unterstützung durch den Freistaat<br />

Bayern aus dem Programm „Stadtumbau<br />

West“. Die ersten, bereits getätigten<br />

Investitionen in Höhe von 290 000 Euro<br />

werden mit einer 80-prozentigen För<strong>der</strong>ung<br />

bezuschusst. Unterstützt wird das<br />

Projekt zudem durch die Hofer Hermannund-Bertl-Müller-Stiftung,<br />

die seit Jahren<br />

gerade innerstädtische Projekte nach<br />

Kräften unterstützt und <strong>der</strong> Hof viel zu<br />

verdanken hat.<br />

Die Idee zum Hofer Lichtkonzept datiert<br />

bereits aus dem Jahre 2006: Der<br />

Stadtrat hatte damals insgesamt 54<br />

Punkte zur Attraktivitätssteigerung seiner<br />

Kernstadt im Rahmen eines integrierten<br />

Stadtentwicklungskonzeptes beschlossen.<br />

Ein wesentlicher Punkt dieses Gesamtkonzeptes<br />

war und ist die attraktive<br />

Illumination <strong>der</strong> Kernstadt, die am Unteren<br />

Tor bei <strong>der</strong> Hospitalkirche beginnt<br />

und einige hun<strong>der</strong>t Meter südlich bei <strong>der</strong><br />

ältesten Kirche im Stadtgebiet von Hof,<br />

<strong>der</strong> Lorenzkirche, endet.<br />

ZEITGEMÄSSE BELEUCHTUNG<br />

Das neue Lichtkonzept sieht vorerst drei<br />

große Maßnahmen vor. Zunächst wird<br />

auf eine zeitgemäße und energiesparende<br />

Straßenbeleuchtung in <strong>der</strong> Altstadt umgestellt.<br />

Hierbei werden teilweise vorhandene<br />

Leuchten entfernt und neue Zylin<strong>der</strong>leuchten<br />

angebracht, die auch bereits<br />

über LED-Technik verfügen.<br />

Zudem sind vier Eventbeleuchtungsmasten<br />

Teil des Konzepts. Diese sollen<br />

Hof: Die oberfränkische Stadt hat ein Lichtkonzept erstellt.<br />

Erklärtes Ziel ist, die Innenstadt mithilfe attraktiver Beleuchtung<br />

für Bürger und Besucher aufzuwerten.<br />

Foto: Rau<br />

unter an<strong>der</strong>em an <strong>der</strong> Marienkirche, <strong>der</strong><br />

größten katholischen Kirche <strong>der</strong> Stadt,<br />

sowie am dominanten Kaufhof-Gebäude<br />

installiert werden. Diese Leuchten sind<br />

in <strong>der</strong> Lage, unterschiedlich starkes und<br />

unterschiedlich farbiges Licht zu produzieren.<br />

Die Eventbeleuchtung soll diversen<br />

Festlichkeiten und Aktionen einen ganz<br />

eigenen Charakter geben. Ferner können<br />

von diesen Eventmasten sogenannte Gobos<br />

projiziert werden, also stetig wechselnde<br />

Lichtbil<strong>der</strong>, die ebenfalls lokale<br />

Themen wie den Weihnachtsmarkt, die<br />

Hofer Filmtage, Veranstaltungen <strong>der</strong> Freiheitshalle<br />

Hof o<strong>der</strong> das Logo <strong>der</strong> Stadt Hof<br />

mit dem Slogan „In Bayern ganz oben“<br />

auf Straßen- und Hausflächen projizieren.<br />

Das Ergebnis wurde zu den 50. Internationalen<br />

Hofer Filmtagen Ende Oktober<br />

präsentiert.<br />

Darüber hinaus werden auch in einem<br />

ersten Schritt die Fassaden von 14 Häusern<br />

<strong>der</strong> Innenstadt sowie die Marienkirche<br />

in neues Licht getaucht. Dies wird<br />

Stück für Stück und in Absprache mit den<br />

Hauseigentümern geschehen und umfasst<br />

mit allein knapp 120 000 Euro den Löwenanteil<br />

an <strong>der</strong> ersten Maßnahme.<br />

Das Ziel ist dabei klar: Wir möchten<br />

gerade in den Abendstunden die Aufenthaltsatmosphäre<br />

deutlich erhöhen. Licht<br />

in seinen vielfältigen Spielarten wird die<br />

baulich beson<strong>der</strong>s reizvollen Anwesen<br />

ganz neu in Szene setzen. In gemeinsamer<br />

Arbeit wurde mit etablierten Fachleuten<br />

das Konzept erarbeitet und entschieden,<br />

welche Maßnahmen an welchen Häusern<br />

durchgeführt werden.<br />

Eine frühestmögliche öffentliche Beteiligung<br />

aller relevanten Gruppen war uns<br />

hierbei in den letzten drei Jahren beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig. So wurden unter an<strong>der</strong>em<br />

auch <strong>der</strong> Hofer Seniorenrat, die Agenda<br />

21 und <strong>der</strong> Einzelhandel frühzeitig in die<br />

Überlegungen einbezogen.<br />

Ich bin mir sicher: Das Ergebnis wird sich<br />

sehen lassen können. Und es lässt auch<br />

Fantasie zu für eine Erweiterung in <strong>der</strong><br />

Zukunft: Aufsteigend von <strong>der</strong> Hospitalkirche<br />

in südlicher Richtung erreicht <strong>der</strong><br />

Besucher in Hof zunächst die Ludwigstraße,<br />

eines <strong>der</strong> größten zusammenhängenden<br />

Bie<strong>der</strong>meierviertel Deutschlands,<br />

das nach dem Stadtbrand 1823 in seiner<br />

heutigen Form wie<strong>der</strong> aufgebaut wurde.<br />

Die Ludwigstraße ist die Hofer Einkaufsstraße<br />

schlechthin und steht im Zentrum<br />

vieler Überlegungen zur Aufwertung <strong>der</strong><br />

Innenstadt. Auch ihre eindrucksvollen<br />

Fassaden sollen durch die entsprechende<br />

Illumination spätestens 2019 neuen Glanz<br />

in den Abend- und Nachtstunden erhalten.<br />

Bis 2020 soll dann zusätzlich die<br />

anliegende Lorenzstraße in das Konzept<br />

einbezogen werden – so zumindest <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>zeitige Zeitplan.<br />

HANDEL SOLL PROFITIEREN<br />

Mit dem neuen Lichtkonzept werden<br />

wir unsere Stadt Hof für Besucher noch<br />

schöner gestalten können. Wir hoffen<br />

gleichzeitig natürlich auch darauf, dass<br />

<strong>der</strong> Hofer Einzelhandel mittelfristig von<br />

diesen Maßnahmen profitieren wird. O<strong>der</strong><br />

um es auf den Punkt zu bringen: Mo<strong>der</strong>nes<br />

Lichtdesign ist für uns ein ganz maßgebliches<br />

Werkzeug des Stadtmarketings<br />

geworden.<br />

Harald Fichtner<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Harald Fichtner ist Oberbürgermeister <strong>der</strong><br />

Stadt Hof (oberbuergermeister@stadt-hof.de)<br />

MODULARES SYSTEMKONZEPT SHUFFLE<br />

E-Ladestation<br />

Kamera<br />

Lautsprecher<br />

LIGHT<br />

CONNECTS.<br />

Mit Schré<strong>der</strong> wird Licht effizienter,<br />

vernetzter und interaktiver.<br />

Schré<strong>der</strong> hat ein modulares<br />

Konzept entwickelt, das die<br />

ver schiedenen Funktionen in<br />

einem Netzwerk zusammenfasst.<br />

Mit Modulen für Wlan,<br />

E-Ladestation, Kamera und<br />

Ladestation ist Shuffle viel<br />

mehr als nur professionelle<br />

Beleuchtung.<br />

Lösen Sie mehrere Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

in nur einem Mast.<br />

Mehr unter:<br />

www.schre<strong>der</strong>.com/shuffle<br />

28<br />

29


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Lichtspektakel am Berliner Gendarmenmarkt: Mit einer Handvoll Lampions und bunten<br />

Scheinwerfern sind Einwohner und Besucher <strong>der</strong> Städte heute nicht mehr zu beeindrucken.<br />

Eventbeleuchtung<br />

Erleuchtung mit Deko-Konzept<br />

Mit Licht lassen sich in den Innenstädten Emotionen erzeugen und transportieren.<br />

Ein ganzer Wirtschaftszweig tüftelt an ausgefallenen Illuminationen,<br />

die das Beson<strong>der</strong>e des jeweiligen Ortes hervorheben sollen o<strong>der</strong> ganz Neues<br />

erschaffen. Die LED-Technologie brachte <strong>der</strong> Branche einen Schub.<br />

Was Passanten in Fußgängerzonen<br />

früher unter dem schlichten<br />

Begriff Beleuchtung kannten,<br />

nennt sich heute Illumination. Zur<br />

Weihnachtszeit ziehen die Städte alljährlich<br />

mit ihren angestrahlten Straßen Besucher<br />

und vor allem Kundschaft an – ein<br />

raffiniertes Lichtkonzept darf da nicht<br />

fehlen. Mit einer Handvoll Lampions und<br />

bunten Scheinwerfern ist niemand mehr<br />

zu beeindrucken.<br />

Illumination ist ein umkämpfter Dienstleistungssektor.<br />

Durch den Einzug <strong>der</strong><br />

LED-Technologie hat die Branche einen<br />

Schub erhalten, vor allem das Thema<br />

Nachhaltigkeit steht ganz oben auf den<br />

Dringlichkeitslisten <strong>der</strong> Rathäuser. LED<br />

hat ein ökologisch wertvolles Image, zudem<br />

fällt <strong>der</strong> Verbrauch deutlich geringer<br />

aus als bei konventionellen Systemen. Sogar<br />

die Intensität <strong>der</strong> Lichtdarstellung hat<br />

durch die verbauten LED-Komponenten<br />

zugenommen. Mehr Farbtemperaturen bei<br />

einer höheren Lichtausbeute und einem<br />

länger anhaltenden Lichtniveau sind die<br />

Vorzüge <strong>der</strong> Leuchtdioden.<br />

SPEKTAKEL MUSS SEIN<br />

Die Maßnahmen einer zeitgemäßen Beleuchtung<br />

umfassen neben <strong>der</strong> Bereitstellung<br />

des Equipments auch den Posten <strong>der</strong><br />

kreativen Konzeption. Ein Weihnachtsmann<br />

mit blinken<strong>der</strong> Zipfelmütze und<br />

simplem An-Aus-Schalter leuchtet selbst<br />

Kin<strong>der</strong>n kaum noch ein. Spektakel muss<br />

sein. Die Vorlieben gehen da weit auseinan<strong>der</strong>.<br />

Um ihnen gerecht zu werden, tüftelt<br />

ein ganzer Wirtschaftszweig regelmäßig an<br />

Foto: Pixelklex/Fotolia<br />

innovativen Konzepten. Wenn Gemeinden<br />

wegen eines Angebots anfragen, rückt <strong>der</strong><br />

Illuminations-Dekorateur aus und sondiert<br />

die Lage vor Ort. Damit die Ideen nicht<br />

ausgehen, kommt jährlich die Deko-Szene<br />

in Frankfurt am Main zusammen. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Messe „Christmasworld“ stellen<br />

rund 1000 Aussteller ihre Produkte vor. Immer<br />

im Januar, immer trendsetzend für die<br />

kommende Hochphase <strong>der</strong> Illumination,<br />

die Weihnachtszeit.<br />

Sobald die Temperaturen sinken, bricht<br />

bei den Lichtprofis die Betriebsamkeit aus.<br />

Auch wenn im restlichen Jahr zahlreiche<br />

Veranstaltungen anstehen, die dunkle<br />

Jahreszeit und die besinnliche Stimmung<br />

geben das beste Ambiente für angewandte<br />

Lichtkunst ab. Um Kunst handelt es sich<br />

tatsächlich: Der europäische Marktführer<br />

MK-Illumination aus Österreich bietet<br />

etwa für das Schmücken eines Weihnachtsbaums<br />

mit Leuchtmitteln mindestens<br />

fünf Variationen an – eine spezieller<br />

als die an<strong>der</strong>e, Son<strong>der</strong>wünsche exklusive.<br />

Mitwachsende Lichterketten sind beliebt,<br />

ebenso die Selbstmontage. Bei komplexen<br />

Beleuchtungen sieht das schon an<strong>der</strong>s<br />

aus, denn <strong>der</strong> Aufwand des Anbringens<br />

ist zeitintensiv und wird von Städten<br />

und Gemeinden nur zu beson<strong>der</strong>en Anlässen<br />

getragen. Doch das lohnt sich dank <strong>der</strong><br />

inzwischen hochentwickelten LEDs.<br />

Ein mo<strong>der</strong>ner Klassiker in Fußgängerzonen<br />

sind Ast-Illuminationen. Ein<br />

prächtiger Tannenbaum, rund zwölf Meter<br />

hoch, wird mit 3,5 Kilometern Leuchtkette<br />

umwickelt, die über 3500 Lichtpunkte erzeugen.<br />

Rund 500 Stunden ist ein solcher<br />

Vorzeigebaum in <strong>der</strong> Weihnachtszeit im<br />

Einsatz. Der Anschlusswert liegt durchschnittlich<br />

bei 3,6 Kilowatt pro Stunde<br />

(kW/h). Zum Vergleich: Im Glühbirnenzeitalter<br />

betrug <strong>der</strong> Anschlusswert noch<br />

21,6 kW/h. Die neue Lichttechnologie<br />

erbringt eine Energieeinsparung von sagenhaften<br />

80 Prozent gegenüber <strong>der</strong> konventionellen<br />

Glühlampe.<br />

BELEUCHTEN UND SPAREN IN ESSEN<br />

Ein bundesweit bekanntes Beispiel für<br />

großflächige Illumination sind die Essener<br />

Lichtwochen (s. a. Beitrag S. 32). Seit<br />

1950 existiert die Veranstaltung, in den<br />

vergangenen Jahren hat <strong>der</strong> Umfang stetig<br />

zugenommen. Zehn Wochen lang werden<br />

zentrale Innenstadtlagen aufwendig ausgeleuchtet.<br />

Im Jahr 2008 wurde <strong>der</strong> Betrieb auf LED-<br />

Leuchtmittel umgestellt. Nicht schlagartig,<br />

son<strong>der</strong>n als Prozess „Wir haben alle<br />

Glühbirnen innerhalb von vier Jahren<br />

gegen energiesparende Leuchtmittel eingetauscht“,<br />

sagt Lina Ebel vom Essener<br />

Stadtmarketing. Mit eindeutigen Folgen:<br />

„Schon im ersten Jahr <strong>der</strong> Umstellung<br />

sind die Stromkosten von 38000 auf 6000<br />

Euro gesunken.“ Dabei lag <strong>der</strong> Gesamtverbrauch<br />

2008 immer noch bei 200000 Kilowatt.<br />

2012, als das Totalverbot <strong>der</strong> Glühbirne<br />

erstmals umgesetzt wurde, konnte<br />

<strong>der</strong> Wert sogar auf bescheidene 30 000 kW<br />

gesenkt werden.<br />

Eklatant ist <strong>der</strong> Unterschied <strong>der</strong> Weihnachtszeit<br />

zum Rest des Jahres. Wo die<br />

meisten Besucher <strong>der</strong> Innenstädte eine<br />

auffällige Illumination ausdrücklich erwarten,<br />

herrscht spätestens ab dem<br />

Frühjahr eine deutlich nüchterne Erwartungshaltung.<br />

Die Dauerpräsentation von<br />

Sehenswürdigkeiten, etwa das Ausleuchten<br />

von Denkmälern, sollte daher lieber<br />

bescheiden ausfallen.<br />

Das Unverwechselbare bedarf <strong>der</strong> durchdachten<br />

Illumination. Wenn schon, dann<br />

richtig. Und das heißt zwingend: zur besinnlichen<br />

Jahreszeit. Gerade hierzulande,<br />

wie Karl-Heinz König, bei MK-Illumination<br />

zuständig für Geschäftsentwicklung, aus<br />

seiner Analyse weiß: „Unsere Auswertungen<br />

zeigen eindeutig, dass Städte mit<br />

dem Weihnachtsschwerpunkt am besten<br />

fahren. In <strong>der</strong> Vorweihnachtszeit strömen<br />

– trotz digitaler Einkaufsmöglichkeiten –<br />

immer noch zwei Drittel aller Besucher in<br />

die Innenstädte, um dort zu konsumieren.<br />

Und 40 Prozent von ihnen legen großen<br />

Wert auf eine angemessene Atmosphäre<br />

und Beleuchtung.“ Unabhängig ob Kleino<strong>der</strong><br />

Großstadt, an Weihnachten muss es<br />

leuchten.<br />

Till Röcke<br />

Beleuchtungssteuerung<br />

mit dem EFR-Langwellensystem<br />

einfach - wirtschaftlich - bewährt<br />

LEUCHTENDER FRIEDHOF<br />

Zum dritten Mal an Allerheiligen hat die<br />

Stadt Düsseldorf ihre bekannteste Begräbnisstätte<br />

mit Licht in Szene gesetzt.<br />

An dem Feiertag tauchten auch <strong>2016</strong><br />

Lichtstrahler Bäume und Bauwerke<br />

<strong>der</strong> Anlage am Abend in bunte Farben.<br />

Die beson<strong>der</strong>e Beleuchtung soll die<br />

landschaftsarchitektonische Gestaltung<br />

des Friedhofes, <strong>der</strong> seit mehr als 130<br />

Jahren besteht und mit fast 70 Hektar<br />

Gesamtfläche <strong>der</strong> größte Düsseldorfs<br />

ist, hervorheben und auf seine kulturhistorische<br />

Bedeutung hinweisen. Die<br />

Illumination wurde ergänzt durch ein<br />

Programm mit Musik, Vorträgen und<br />

Führungen.<br />

Auf dem Friedhof steht das Grabmal<br />

von Andreas Achenbach (1815–1910),<br />

einem <strong>der</strong> erfolgreichsten Landschaftsmaler<br />

<strong>der</strong> Romantik. Er lebte und wirkte<br />

ab 1838 in Düsseldorf.<br />

DER AUTOR<br />

Till Röcke, München, ist freier Autor und<br />

Texter<br />

30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

31<br />

EFR GmbH 089 9041020 – 0 info@efr.de www.efr.de


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Weihnachtsmärkte<br />

Eine Geschichte<br />

erzählen<br />

Ohne sie geht nichts: Weihnachtsmärkte gehören zur besinnlichen Zeit wie<br />

die Leuchtdiode zur Lichterkette. In Innenstädten je<strong>der</strong> Größenordnung gilt<br />

eine standesgemäße Illumination als unverzichtbar. Durchdacht muss sie<br />

sein, um aufzufallen und Kunden zu gewinnen.<br />

Rund 95 Prozent aller Städte und<br />

Gemeinden in Deutschland veranstalten<br />

einen Weihnachtsmarkt.<br />

Das verwun<strong>der</strong>t kaum, noch weniger die<br />

Tatsache, dass Besucher ihr Auge beson<strong>der</strong>s<br />

auf die Lichtgestaltung werfen. Und<br />

dabei durchaus kritisch bleiben, wie eine<br />

Umfrage <strong>der</strong> MK-Illumination belegt. Der<br />

österreichische Branchenprimus entwirft<br />

die Beleuchtungskonzepte in zahlreichen<br />

Städten.<br />

Zünglein an <strong>der</strong> Waage: <strong>der</strong> Gesamteindruck.<br />

Eine kreative und originelle Inszenierung<br />

vom Eingangsbereich bis zur<br />

letzten Bude ist dem Besucher ein wich-<br />

Weihnachtsmarkt: Im Wettbewerb zwischen Städten und Regionen kann eine einzigartige Lichtinszenierung einen Standortvorteil mit ausformen.<br />

Selbst mit kleineren, aber sinnvoll eingesetzten Budgets lässt sich dabei eine große Wirkung erzielen.<br />

Foto: Eyetronic/Fotolia<br />

tiges Anliegen. Mit 45 Prozent erzielt dieser<br />

Aspekt den mit Abstand bedeutendsten<br />

Wert in <strong>der</strong> Befragung. Dahinter liegt,<br />

allerdings mit bescheidenen 19 Prozent,<br />

das jeweils umgesetzte Thema. Ob jährlich<br />

wechselnd o<strong>der</strong> neu variiert, spielt dabei<br />

nicht die Hauptrolle.<br />

Die Umsetzung macht den Unterschied,<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Stadt. „Im<br />

Wettbewerb zwischen Städten und Regionen<br />

kann eine einzigartige Lichtinszenierung<br />

einen Standortvorteil mit ausformen“,<br />

sagt Karl-Heinz König. Der Leiter<br />

Geschäftsentwicklung beim Anbieter<br />

MK-Illumination spricht aus Erfahrung.<br />

13 Jahre lang hat er die Essener Lichtwochen<br />

organisiert und zu einem populären<br />

Illuminations-Spektakel gemacht.<br />

Neueste Analysen bestätigen Königs Erfahrung,<br />

dass eine aufwendige Inszenierung<br />

Früchte trägt: Je schöner <strong>der</strong> Schein,<br />

desto mehr lockt er die Massen – und die<br />

öffnen gerne ihren Geldbeutel. Rund 90<br />

Prozent aller Besucher beziffern ihre <strong>Ausgabe</strong>n<br />

für Essen und Trinken mit bis zu<br />

50 Euro. Stilvolle Leuchtkraft als Umsatzmotor,<br />

<strong>der</strong> natürlich gefüttert werden will.<br />

LICHTERGLANZ VOR WEIHNACHTEN<br />

Lichtinszenierung ist allerdings kein<br />

Selbstläufer. Lieblos illuminierte Plastikschablonen<br />

mit extrastarker Leuchtkraft<br />

vergraulen selbst diejenigen, die im Rest<br />

des Jahres ungerührt durch die Betonschluchten<br />

<strong>der</strong> Innenstädte wandeln. Naht<br />

die Weihnachtszeit, erwacht das Verlangen<br />

nach Sinneserfahrung. Schön soll es<br />

aussehen, auch dort, wo bei Tageslicht<br />

und im Rest des Jahres nicht unbedingt<br />

das ästhetische Empfinden angesprochen<br />

wird. Dabei spielt jede Stadt eine eigene<br />

Rolle, denn Standardilluminationen sind<br />

längst nicht mehr zeitgemäß, wie König<br />

aus <strong>der</strong> Praxis weiß. Die von ihm bis 2012<br />

mitgestalteten Essener Lichtwochen sind<br />

im Laufe <strong>der</strong> Jahre zu einer echten Marke<br />

geworden. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit<br />

präsentiert sich ein Gastland in <strong>der</strong> innenstädtischen<br />

Beleuchtung.<br />

„STORYTELLING“ MIT LED<br />

Ein Erfolgsmodell ist dieses Event, doch ob<br />

nun ein Land, eine Region o<strong>der</strong> eine Stadt<br />

im Fokus stehen, ist eigentlich zweitrangig.<br />

Wichtiger ist die Ausdruckskraft, das<br />

Konzept hinter <strong>der</strong> Illumination. Das muss<br />

stimmen und klar erkennbar sein.<br />

Weihnachtliche Folklore <strong>der</strong> alten<br />

Schule findet kaum noch Akzeptanz.<br />

„Storytelling“, also das Erzählen einer<br />

„Geschichte“, lautet das aktuelle Marketinggebot,<br />

das Karl-Heinz König favorisiert.<br />

Es richtet sich grundsätzlich an alle<br />

Gemeinden, die einen Weihnachtsmarkt<br />

veranstalten. „Eine gute Geschichte o<strong>der</strong><br />

eine interessante thematische Inszenierung<br />

muss dabei nicht den großen Städten<br />

vorbehalten sein. Auch kleinere Kommunen<br />

können mit entsprechend kleineren,<br />

aber sinnvoll eingesetzten Budgets eine<br />

große Wirkung beim Kunden erzielen.“<br />

<br />

Till Röcke<br />

DEN KUNDEN ANLOCKEN<br />

Gerade auch in kleineren Städten<br />

können Weihnachtsmärkte eine Magnetwirkung<br />

haben und die Attraktivität <strong>der</strong><br />

Kommune steigern. Nutznießer sind Einzelhandel,<br />

Gastronomie, Tourismus und<br />

damit letztlich die gesamte Kommune.<br />

Im Wettbewerb mit dem „Sofa-Kauf“,<br />

dem Online-Shopping, vermag ein<br />

durchdachtes Gestaltungskonzept, das<br />

den Kunden anspricht und „anlockt“, für<br />

ein beson<strong>der</strong>es Einkaufserlebnis sorgen<br />

und einen Vorteil bringen: <strong>der</strong> stationäre<br />

Handel bietet dem Online-Handel Paroli.<br />

Konsumenten schätzen es durchaus,<br />

beim Kauf vor Ort die Ware ansehen,<br />

probieren und beurteilen zu können<br />

und einen Verkäufer als persönlichen<br />

Ansprechpartner zu haben. Nicht zu<br />

übersehen ist auch die Überlegung von<br />

Konsumenten, mit dem Einkauf in <strong>der</strong><br />

Gemeinde o<strong>der</strong> Stadt den Einzelhandel<br />

unterstützen zu können.<br />

LED-Straßenleuchte Baureihe 47<br />

▪ bis zu 86% Energiekostenersparnis im<br />

Vergleich zu einer 400 W HME-Lampe<br />

▪ zuverlässig und langlebig durch hervorragendes<br />

Thermomanagement, bestätigt im<br />

Dauertest in Dubai bei +50° Umgebungstemperatur<br />

▪ betriebssicher durch Überspannungs-, Überlast-,<br />

Übertemperatur- und Kurzschlussschutz<br />

▪ höchst montage- und umrüstfreundlich<br />

durch abnehmbares Gehäuseoberteil<br />

Wir prüfen für Ihre Sicherheit<br />

3D-Standsicherheitsprüfungen an Beleuchtungsmasten aller Art<br />

Nach DIN 17025 akkreditiert und ISO 9001 TÜV-zertifiziert.<br />

REI-LUX PRÜF-, MESS-, VERFAHRENSTECHNIK GMBH & CO. KG<br />

Bernhard-Hahn-Straße 30a Tel. 02431 8051 85, Fax -89<br />

41812 Erkelenz www.rei-lux.de<br />

32 info@schuch.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

33<br />

www.schuch.de<br />

...mit Leidenschaft für gutes Licht – seit 1895!


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Bildungsräume<br />

LED macht Schule<br />

Die Aussicht auf reduzierte Energiekosten spricht auch in Schulen für den<br />

Umstieg auf LED-Technik. Weil aber die Art <strong>der</strong> Beleuchtung einen Einfluss auf<br />

das Verhalten <strong>der</strong> Schüler hat, ist es mit einem simplen Austausch <strong>der</strong> Leuchten<br />

nicht getan. Die Lichtsituation muss in jedem Einzelfall analysiert werden.<br />

lichen Beleuchtungsvarianten <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Die Studie zeigt, dass eine als zu hell empfundene<br />

Ausleuchtung bei einem Viertel<br />

<strong>der</strong> Probanden Irritationen hervorruft.<br />

Ein Umstand, <strong>der</strong> sich zwangsläufig<br />

aus <strong>der</strong> Konstruktion und Funktionsweise<br />

ergibt. LED-Röhren besitzen einen Ausstrahlungswinkel<br />

von 120 bis 180 Grad.<br />

Im Vergleich dazu liegt <strong>der</strong> Winkel <strong>der</strong> seit<br />

Jahrzehnten in Schulgebäuden verbauten<br />

T8-Röhren bei satten 360 Grad. Diese Differenz<br />

muss durch die Ausstattung <strong>der</strong> LED<br />

mit einer Licht- o<strong>der</strong> Reflektoroptik ausgeglichen<br />

werden. Je nach Position sind auch<br />

drehbare Sockel empfehlenswert.<br />

Welche dieser zusätzlichen Maßnahmen<br />

erfor<strong>der</strong>lich werden, zeigt eine vor<br />

Ort durchgeführte Lichtberechnung. Diese<br />

Leistung wird in den meisten Fällen vom<br />

Anbieter des Leuchtsystems angeboten<br />

und ist im Gesamtpreis enthalten. Ohne<br />

diese umfassende Analyse geht es allerdings<br />

nicht. Erst auf Basis <strong>der</strong> erhobenen<br />

Daten kommt anschließend die Art <strong>der</strong><br />

Steuerung <strong>der</strong> LED-Leuchten ins Spiel.<br />

Intelligente Lichttechnik fü<br />

r die Stadtbeleuchtung<br />

ZFT<br />

400 mit symmetrischer und asymmetrischer<br />

Lichtcharakteristik<br />

mit Multi Layer Prinzip zum Einsatz<br />

. Es entsteht<br />

eine homogene Lichtv<br />

erteilung mit sehr gutem<br />

Sehkomfort. Dabei erz<br />

eugen [S65] Linsen eine<br />

asymmetrisch seitlich gerichtete Lichtv<br />

erteilung,<br />

während [R65] Linsen eine breitstrahlende,<br />

asymmetrisch vorw<br />

ärts gerichtete Lichtv<br />

erteilung<br />

bewirken.<br />

Die ZFT<br />

430/434 und 440/444 sind mit Anschlussleistungen<br />

bis 37 W in den Lichtf<br />

arben<br />

3000 K o<strong>der</strong> 4000 K erhältlich. Die beiden<br />

größeren Ausführungen decken Watt<br />

agen bis zu<br />

54 W ab. Der Lichtstrom und damit <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />

kann am elektronischen Vo<br />

rs<br />

chaltgerät<br />

mit einer 1–10V o<strong>der</strong> DALI Schnitt<br />

stelle gesteuert<br />

werden. Die Gehäuse <strong>der</strong> Leuchten mit Schutz<br />

art<br />

IP66 bestehen aus korrosionsbeständigem<br />

Aluminium-Druckguss.<br />

Klassenzimmer: Zu hell ausgeleuchtete Räume irritieren nicht wenige Schüler. Diesen psychologischen<br />

Aspekt <strong>der</strong> Beleuchtung gilt es bei <strong>der</strong> Umrüstung auf LED-Module zu berücksichtigen.<br />

Drei Buchstaben für den lichten Fortschritt:<br />

LED. Der Einsatz <strong>der</strong> leistungsstarken<br />

Leuchtdioden bedeutet<br />

weniger Materialverschleiß und längere<br />

Lebensdauer. Vor allem die in Computerund<br />

TV-Geräten genutzten Komponenten<br />

bilden mittlerweile den Standard und garantieren<br />

eine kontrastreiche Auflösung.<br />

Aber auch in <strong>der</strong> Innenraumbeleuchtung<br />

von Bildungsstätten offenbart LED gewisse<br />

Potenziale – wenn ein zusätzlicher Aufwand<br />

nicht gescheut wird.<br />

Dimmbar, verschiedene Lichtfarben,<br />

kein Flackern, keine Quecksilberrückstände<br />

und eine lange Lebensdauer – die<br />

LED-Technologie steht für Qualitätslicht<br />

mit ökologischem Flair. Allerdings sind<br />

eine umfangreiche Installation und ein<br />

gewisser Steuerungsaufwand Bestandteil<br />

<strong>der</strong> komplexen LED-Beleuchtung. Bei aller<br />

rationalen Abwägung darf zudem <strong>der</strong><br />

menschliche Faktor nicht außer Acht gelassen<br />

werden.<br />

Zu diesem Schluss verleitet die Auswertung<br />

<strong>der</strong> Studie „LED macht Schule“<br />

vom Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung. Sie zeigt zwar den grundsätzlichen<br />

Nutzen einer LED-Beleuchtung in<br />

Schulen auf, weist aber auch auf die sozialen<br />

Auswirkungen verän<strong>der</strong>ter Lichtverhältnisse<br />

hin. Tatsächlich hat die Art <strong>der</strong><br />

Beleuchtung einen massiven Einfluss auf<br />

das Verhalten <strong>der</strong> Schüler.<br />

Die vorliegende Studie ist dem nachgegangen<br />

und hat an 33 Schulen jeweils vor<br />

und nach einer LED-Sanierung Evaluationen<br />

durchgeführt. Das Ergebnis fällt positiv<br />

aus, verweist aber auch auf den entscheidenden<br />

Punkt im Umgang mit LED-<br />

Systemen: Der Aufwand <strong>der</strong> sogenannten<br />

Ausleuchtung fällt deutlich höher und<br />

komplizierter aus, als das bei herkömm-<br />

Foto: Contrastwerkstatt/Fotolia<br />

PSYCHOLOGISCHER SCHUB<br />

Um die Energieeffizienz und damit die<br />

Wirtschaftlichkeit tatsächlich zur Geltung<br />

zu bringen, bedarf es einer digitalen Konfiguration.<br />

Je nach Auslastung des entsprechenden<br />

Raumes haben Schulen hierbei<br />

die Wahl zwischen verschiedenen Modi.<br />

Eine tageslicht- und bewegungsabhängige<br />

Steuerung erscheint kaum realistisch,<br />

denn zu abstrakt sind die Parameter Tageslicht<br />

und Bewegung im Raum, als dass<br />

sie dem Lichtbedarf von Lehrpersonal und<br />

Schülern gerecht werden könnten.<br />

Der Einbau von Präsenzmel<strong>der</strong>n verspricht<br />

mehr Praxistauglichkeit. Dabei<br />

handelt es sich um eine Erweiterung des<br />

Bewegungsmodus. Alle im Raum befindlichen<br />

Personen werden erfasst und die<br />

Beleuchtung danach ausgerichtet.<br />

Als <strong>der</strong> tauglichste Modus kann <strong>der</strong> individuelle<br />

Ansatz gelten. Das System obliegt<br />

<strong>der</strong> Steuerung durch Lehrer und Schüler.<br />

Das macht zwar eine Einarbeitung in die<br />

Materie des Lichtregelsystems erfor<strong>der</strong>lich,<br />

sorgt aber bei den Betroffenen für<br />

einen psychologischen Schub. Das Wissen<br />

um die Einflussnahme auf die jeweils<br />

benötigte Ausleuchtung des Klassenraums<br />

schafft Zufriedenheit und för<strong>der</strong>t das<br />

Wohlbefinden. Laut Studie ist genau das<br />

<strong>der</strong> springende Punkt. Till Röcke<br />

Die ZFT<br />

400 Mastaufs<br />

atzleuchtenserie von<br />

WE-EF versteht sich als Neuinterpretation <strong>der</strong><br />

klassischen Stadtleuchte. Mit ihrer puristischen,<br />

klaren Formgebung integriert sich die ZFT<br />

400<br />

nicht nur nahtlos in die durchgängige WE-EF<br />

Designsprache son<strong>der</strong>n auch in innerstädtische<br />

Umgebungen unterschiedlichster Epochen.<br />

Ob in historischen Alts<br />

tädten o<strong>der</strong> in mo<strong>der</strong>nem<br />

Stadtambiente, die Serie eignet sich gleichermaßen<br />

für die Beleuchtung von Plätz<br />

en, Fußgängerz<br />

onen und Promenaden wie von Entreezonen<br />

vor markanten Gebäuden o<strong>der</strong> Parkplätz<br />

en.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Ve<br />

rs<br />

ion mit Doppelausleger<br />

ist die ZFT<br />

400 eine Reminiszenz an historische<br />

Stadtleuchten, die das nächtliche Ers<br />

cheinungsbild<br />

vieler Städte bis heute noch prägen.<br />

Die ZFT<br />

400 Serie ist mit zwei schlanken Lichtkopfv<br />

ers<br />

ionen verf<br />

ügbar (ZFT<br />

430/434, ZFT<br />

440/<br />

444) sowie mit den großvolumigeren Lichtkopfv<br />

a-<br />

rianten ZFT<br />

460/464 und ZFT<br />

470/474. Die<br />

Leuchten generieren sowohl symmetrische als<br />

auch asymmetrische Lichtv<br />

erteilungen, wie sie<br />

z. B. in Fußgängerz<br />

onen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Für ers<br />

tere ist die von WE-EF neu entwickelte<br />

[C60] LED Doppelbrechungslinse aus PMMA<br />

verantwortlich. Sie sorgt<br />

für eine symmetrische,<br />

gleichmäßige Lichtv<br />

erteilung. Zugleich stellt sie<br />

bei maximaler Effi<br />

zienz eine hervorragende Entblendung<br />

<strong>der</strong> Leuchten sicher. Optional kann eine<br />

einseitige Lichtabschirmung eingesetz<br />

t werden,<br />

um etwa Streulicht in anrainende Gebäudefenster<br />

gänzlich auszuschließen. Für asymmetrische<br />

Lichtcharakteristiken kommt die bewährte WE-EF<br />

spezifische OLC® Linsentechnik (One LED Concept)<br />

WE-EF LEUCHTEN<br />

Te<br />

l +49 5194 909 0<br />

Fax +49 5194 909 299<br />

info.germany@we-ef.com<br />

www.we-ef.com<br />

34 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

35


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Technik & Innovation<br />

LED-Beleuchtung<br />

Kluges<br />

Konzept<br />

Das Beleuchtungskonzet <strong>der</strong> Stadt<br />

Chur umfasst eine „Light on Demand“-<br />

Funktion. Sie schöpft das Effizienzpotenzial<br />

<strong>der</strong> LED-Technologie aus.<br />

Der Gemein<strong>der</strong>at <strong>der</strong> Stadt Chur<br />

(Schweiz) hat 2015 beschlossen, in<br />

den nächsten fünf Jahren die gesamte<br />

Straßenbeleuchtung etappenweise<br />

auf ein intelligentes LED-System umzurüsten.<br />

Den Auftrag hierzu erhielt <strong>der</strong> städtische<br />

Energieversorger IBC.<br />

Nach Tests verschiedener LED-Systeme<br />

mit intelligenten Steuer- und Sensortechniken<br />

fiel die Entscheidung zugunsten<br />

<strong>der</strong> LED-Straßenleuchten <strong>der</strong> Baureihen<br />

47 und 48 von Schuch mit dem Lichtmanagementsystem<br />

Limas von Esave.<br />

Das Gesamtsystem hat nach Aussage von<br />

IBC-Geschäftsführer Martin Derungs Pioniercharakter.<br />

„Damit werden nicht nur<br />

enorme Energie- und Unterhaltskosten<br />

eingespart, son<strong>der</strong>n auch die Verkehrssicherheit<br />

erhöht und <strong>der</strong> Lichtverschmutzung<br />

Einhalt geboten“, so Derungs.<br />

Jede Leuchte ist mit einer Funkantenne,<br />

einem Lichtmanagement-Controller und<br />

Chur (Schweiz): Intelligentes Lichtmanagement<br />

senkt die Energiekosten<br />

<strong>der</strong> Stadtbeleuchtung.<br />

einem Infrarot-Sensor zur Bewegungserkennung<br />

ausgestattet. Passiert ein Verkehrsteilnehmer<br />

die Straße, regeln die gedimmten<br />

Leuchten auf das programmierte<br />

Beleuchtungsniveau hoch. Das Signal zum<br />

Hochregeln wird per Funk von Leuchte zu<br />

Leuchte weitergegeben, das Licht begleitet<br />

den Verkehrsteilnehmer dynamisch.<br />

www.schuch.de<br />

Foto: Andrea Michael Badrutt<br />

Foto: Elux<br />

Straßen- und Außenbeleuchtung<br />

Robust in je<strong>der</strong> Umgebung<br />

Die Udy-LEDs von Elux eignen sich zur<br />

Beleuchtung für Straßen und Plätze,<br />

für den Einsatz in Sportstätten,<br />

Tunneln und Unterführungen sowie<br />

zum Anstrahlen von Fassaden.<br />

Konventionelle Straßenleuchten<br />

tragen zur Lichtverschmutzung<br />

bei und bringen auch aufgrund ihres<br />

hohen UV-Licht-Anteils Probleme für<br />

Mensch und Natur mit sich. Auch entfällt<br />

weltweit ein großer Teil des gesamten<br />

Stromverbrauchs auf Quecksilber- o<strong>der</strong><br />

Natriumdampf-Leuchtmittel. Durch den<br />

LED Udy: Der Winkel zwischen<br />

Leuchtfläche und Boden lässt sich in<br />

5-mm-Schritten anspassen.<br />

Einsatz geeigneter LED-Leuchten hingegen<br />

werden keine Insekten mehr angezogen,<br />

die Reinigungs- und Wartungsintervalle<br />

verlängern sich und die Energieeffizienz<br />

steigt. Der Hersteller Elux hat<br />

deshalb die Udy-LED-Straßen- und Außenleuchten<br />

auf den Markt gebracht, die<br />

jetzt in Deutschland von Richard Chambers<br />

vertrieben werden.<br />

Passend zu den verschiedenen<br />

Einsatzgebieten<br />

gibt es die kompakten<br />

Leuchten in<br />

vielen Leistungsstärken. Die lange Lebensdauer<br />

von mehr als 50 000 Betriebsstunden<br />

– darauf gibt es fünf Jahre Garantie –,<br />

die hohe Lichtausbeute von mehr als 150<br />

Lumen pro Watt und die Wartungsfreiheit<br />

machen sie zudem beson<strong>der</strong>s für Kommunen<br />

interessant. Die Leuchten aus anodisiertem<br />

Aluminium halten Umgebungstemperaturen<br />

von minus 40 bis 60 Grad<br />

Celsius stand und sind mit LED-Modulen<br />

nach Schutzart IP 66 ausgestattet. So sind<br />

sie vor Feuchtigkeit und Frost sowie dem<br />

Eindringen von Fremdkörpern geschützt.<br />

Dank des guten Farbwie<strong>der</strong>gabeindex<br />

von > 70 beziehungsweise ><br />

80 wirkt das emittierte Licht<br />

angenehm.<br />

www.chambers-gmbh.de<br />

Blitzschutz integrieren<br />

Besseres Licht auf den Straßen<br />

Leuchtenmast bietet Zusatzfunktionen<br />

Flickerfreies Flutlicht<br />

LED-Module wie auch ihre empfindliche<br />

Steuerelektronik müssen vor Überspannung<br />

geschützt werden. Durch direkte<br />

und indirekte Blitzeinschläge, Schaltvorgänge<br />

im Netz o<strong>der</strong> statische Entladungen<br />

können in technischen Anlagen enorme<br />

Schäden entstehen. Citel, <strong>der</strong> Spezialist<br />

für Blitz- und Überspannungsschutz, hat<br />

eine ganze Produktpalette entwickelt, die<br />

es dem Fachmann ermöglicht, effiziente<br />

Schutzkonzepte zum Beispiel für die LED-<br />

Straßenbeleuchtung aufzubauen.<br />

Kombi-Ableiter vom Typ 1+2+3 <strong>der</strong><br />

Baureihe DS 250 VG und DS 130 VG<br />

schützen im Schaltschrank des Straßenbeleuchtungs-Hauptverteilers<br />

die zentrale<br />

Einspeisung und damit den gesamten Straßenzug<br />

vor einem Ausfall. Die DS-130-VG-<br />

Serie mit 12,5 kA Ableitvermögen pro Pol<br />

ist eine platzsparende und wirtschaftliche<br />

Lösung. Durch die VG-Technologie vereint<br />

<strong>der</strong> DS 130 VGS und <strong>der</strong> DS 250 VG-300<br />

alle drei Schutzklassen in einem Gerät.<br />

www.citel.de<br />

In Deutschland gibt es laut dem Elektrofachverband<br />

ZVEI rund neun Millionen<br />

Lichtpunkte, von denen noch etwa 80<br />

Prozent mit veralteten HQL- o<strong>der</strong> NAV-<br />

Lampen betrieben werden. Beson<strong>der</strong>s<br />

wenn die Tage kürzer werden und es lange<br />

dunkel bleibt, wird die Notwendigkeit einer<br />

guten LED-Straßenbeleuchtung umso<br />

deutlicher. Denn das helle, weiße LED-<br />

Licht gibt den Verkehrsteilnehmern eine<br />

bessere Orientierung und mehr Sicherheit,<br />

außerdem sparen Städte und Gemeinden<br />

mit LED-Lampen bis zu 80 Prozent ihrer<br />

Stromkosten ein. Damit hat sich<br />

eine Umrüstung <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />

auf LED bereits nach<br />

einem Jahr amortisiert.<br />

Dank Retrofit-Lampen funktioniert<br />

das Umrüsten einfach per<br />

Plug-and-Play – ein Einschrauben<br />

genügt: Mit ihrem geringen<br />

LED Mini-Cornbulbs: Dank geringer<br />

Abmessungen passend für Straßenlampen<br />

aller Art.<br />

Gewicht und kleinem Maß (300 g, 62 mm<br />

Durchmesser) passen die Mini-Cornbulbs<br />

von Eurolighting in Straßenlampen aller<br />

Art und lassen sich auch senkrecht, waagrecht<br />

und stehend problemlos in alte Keramikfassungen<br />

schrauben. Ein Überbrücken<br />

o<strong>der</strong> Abklemmen des Vorschaltgeräts<br />

<strong>der</strong> alten Lampe ist durch die zusätzliche<br />

Spezialschaltung (ESSB) nicht mehr nötig.<br />

Die Mini-Cornbulbs funktionieren mit<br />

neuer AC-Technik und übertreffen somit<br />

an<strong>der</strong>e LED-Lampen an Lebensdauer und<br />

Qualität. Sie leuchten garantiert mindestens<br />

50 000 Stunden, sind wartungsfrei<br />

und besitzen eine Herstellergarantie<br />

von fünf Jahren.<br />

Damit erhalten Kunden ein<br />

qualitativ hochwertiges Produkt<br />

zu einem fairen Preis. Entscheiden<br />

sich Kommunen für<br />

eine Umrüstung, erhalten sie<br />

beim Hersrteller umfassende<br />

Beratung und Unterstützung.<br />

www.eurolighting.de<br />

Foto: Eurolighting<br />

Ein Jahr nach Vertriebsstart ihrer intelligenten<br />

Straßenlaterne Smight zieht <strong>der</strong><br />

Energieversorger EnBW positive Bilanz:<br />

Mittlerweile haben sich über 85 Kommunen<br />

und Stadtwerke die multifunktionalen<br />

Laternenmasten aufgestellt, auch erste internationale<br />

Bestellungen liegen vor. Die<br />

Masten können zugleich als Ladestation<br />

für Elektroautos, als WLAN-Sen<strong>der</strong>, Notrufsäule,<br />

zur Verkehrs- und Parkraumüberwachung<br />

o<strong>der</strong> für Umweltmessungen dienen.<br />

Vor Kurzem wurde das Produkt mit<br />

dem Digital Lea<strong>der</strong> Award ausgezeichnet.<br />

Die verschiedenen Funktionsmodule<br />

können auch einzeln geor<strong>der</strong>t werden.<br />

So ist auch die Nachrüstung vorhandener<br />

Laternen mit zusätzlichen Funktionen<br />

möglich. Insgesamt wurden bislang über<br />

350 Module installiert, mehr als 600 000<br />

Nutzer haben nach Unternehmensangaben<br />

über den öffentlichen WLAN-Zugang<br />

von Smight 35 Terabite Datenvolumen genutzt.<br />

Für Uli Huener, Leiter des EnBW-<br />

Innovationscampus, ist <strong>der</strong> Mast „ein<br />

schönes Beispiel dafür, wie die EnBW abseits<br />

ihres Kerngeschäfts erfolgreich neue<br />

Foto: EnBW<br />

Ideen entwickelt“. Das Mastsystem mache<br />

es den Verantwortlichen in den Kommunen<br />

leicht, Intelligenz in bestehende Infrastruktur<br />

zu integrieren. Und für die Bürger<br />

werde das Leben einfacher – etwa durch<br />

WLAN-Versorgung im öffentlichen Raum.“<br />

www.enbw.com/WirMachenDasSchon<br />

Intelligente Laternenmasten „Smight“: Kombination<br />

aus Straßenlaterne, WLAN-Sen<strong>der</strong>,<br />

E-Tankstelle, Verkehrssensor und Notrufsäule.<br />

Im neuen Karlsruher Skatepark freut<br />

sich die Skater-Szene über perfekte Voraussetzungen<br />

für Akrobatik-Aufnahmen<br />

in Superzeitlupe dank <strong>der</strong> innovativen<br />

Beleuchtung von Osram. Die neue LED-<br />

Flutergeneration Floodlight 20 sorgt nicht<br />

nur dafür, dass Skater, Inliner und BM-<br />

Xer perfekte Lichtverhältnisse für ihre<br />

Stunts vorfinden. Sie ermöglicht zudem<br />

flickerfreie Aufnahmen von Skate-Tricks<br />

in Super-Slow-Motion. Die Verwendung<br />

geeigneter Vorschaltgeräte in Kombination<br />

mit den LED Modulen reduziert die<br />

Schwankung zwischen hell und dunkel<br />

auf ein Minimum.<br />

Die LED-Fluter sorgen auf Knopfdruck<br />

für flickerfreies Licht. Sie bestehen aus<br />

energieeffizienten LEDs, die „on demand“<br />

(nach Bedarf) geschaltet werden: Sobald<br />

ein Besucher auf den Schalter drückt, wird<br />

das Licht ohne Hochlaufzeit eingeschaltet.<br />

Nach 30 Minuten dimmt die Anlage auf 50<br />

Prozent herunter.<br />

www.lightingsolutions.osram.com<br />

36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

37


Technik & Innovation<br />

LED-Technik<br />

BELEUCHTUNG<br />

„Es wird jetzt mehr Wissen benötigt“<br />

Die Leuchtdiode ist für die Straßenbeleuchtung als alternativlos anzusehen,<br />

technische Gründe für den Weiterbetrieb alter Lichtanlagen gibt es heutzutage<br />

nicht mehr. Allerdings stellt die Technologie hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an Hersteller,<br />

Lichtplaner und Betreiber, sagt Professor Stephan Völker von <strong>der</strong> TU Berlin.<br />

Herr Professor Völker, warum brauchen die<br />

Städte „intelligente“ Lichttechnik?<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema „Beleuchtung“ sowie die<br />

Langfassung des Interviews finden Sie auf<br />

www.treffpunkt-kommune.de > Themen ><br />

Technik & Innovation<br />

ZUR PERSON<br />

Professor Dr.-Ing. Stephan Völker leitet an <strong>der</strong><br />

Technischen Universität Berlin das Fachgebiet<br />

Lichttechnik <strong>der</strong> Fakultät Elektrotechnik und<br />

Informatik<br />

(stephan.voelker@tu-berlin.de)<br />

Völker: Die Erneuerungsrate in <strong>der</strong> Stadtbeleuchtung<br />

liegt <strong>der</strong>zeit im Durchschnitt<br />

bei 30 Jahren. Dabei gibt es Stadtteile und<br />

Straßen, in denen auch 50 Jahre alte Anlagen<br />

betrieben werden. Mit dieser Beleuchtung<br />

wird we<strong>der</strong> die Verkehrssicherungspflicht<br />

<strong>der</strong> Kommunen erfüllt, noch stellt<br />

die Nutzung einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Energie dar. Bei <strong>der</strong> Umrüstung<br />

auf mo<strong>der</strong>ne LED-Leuchten wird<br />

das Helligkeitsniveau in <strong>der</strong> Regel an den<br />

Stand <strong>der</strong> Technik – sprich unsere Normen<br />

– angepasst. Dies hat zwei Konsequenzen:<br />

Erstens ist das Einsparpotenzial nicht so<br />

hoch wie versprochen, da die Straßen jetzt<br />

heller beleuchtet werden, und zweitens<br />

empfinden Anwohner ihre Straßen nicht<br />

selten als zu hell und klagen über Schlafstörungen.<br />

Beides ist vermeidbar, wenn<br />

die Leuchten über eine gewisse Intelligenz<br />

verfügen, wenn sie also nur so viel Licht<br />

bereitstellen, wie es für das jeweilige Verkehrsaufkommen<br />

nötig ist.<br />

LED gilt als Zukunftstechnik. Hält sie, was<br />

sie verspricht?<br />

Völker: Die LED hält, was sie verspricht, solange<br />

Beleuchtungsprodukte von Fachpersonal<br />

entwickelt werden, das Erfahrung<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> Leuchtenkonstruktion<br />

hat – Stichworte hier sind Dichtungen,<br />

Thermomanagement, Zuverlässigkeit <strong>der</strong><br />

Elektronik, optische Auslegung –, und<br />

das auch die Anfor<strong>der</strong>ungen des Betriebs<br />

kennt mit Aspekten wie Schalt- und Blitzspannungen.<br />

Es gilt: Alle Beteiligten brauchen<br />

nicht weniger, son<strong>der</strong>n mehr Wissen.<br />

Wie lassen sich Fehlinvestitionen und unnötige<br />

Folgekosten vermeiden?<br />

Völker: Neben einer fachgerechten Planung<br />

<strong>der</strong> Beleuchtungsanlage sollte stets in <strong>der</strong><br />

Ausschreibung eine lichttechnische Messung<br />

während <strong>der</strong> Abnahme angekündigt<br />

werden. Bei Nichterfüllung <strong>der</strong> zugesagten<br />

Normwerte sind Nachbesserungen<br />

einzufor<strong>der</strong>n. Zudem sollte innerhalb einer<br />

bestimmten Gewährleistungszeit <strong>der</strong><br />

Austausch <strong>der</strong> Leuchten auf Kosten <strong>der</strong><br />

Hersteller erfolgen.<br />

Gibt es Bedingungen, unter denen es sinnvoll<br />

erscheint, die konventionelle Straßenbeleuchtung<br />

weiter zu betreiben?<br />

Völker: Für das Weiterbetreiben alter Beleuchtungsanlagen<br />

gibt es heutzutage<br />

keine Gründe mehr. Mit LED-Leuchten haben<br />

Kommunen die Möglichkeit, das Licht<br />

sehr viel zielgenauer dorthin zu bringen,<br />

wo es auch benötigt wird.<br />

Was ist davon zu halten, aus Kostengründen<br />

die Straßenbeleuchtung nachts zeitweise<br />

abzuschalten, anstatt in die Sanierung<br />

mit LED-Technik zu investieren?<br />

Völker: Grundsätzlich ist Abschalten besser<br />

als jede zweite Leuchte auszuschalten.<br />

Wenn es dunkel ist, sollte je<strong>der</strong> wissen,<br />

dass er nicht gesehen wird. Wenn jede<br />

zweite Leuchte ausgeschaltet wird, entstehen<br />

große Tarnzonen, in denen Passanten<br />

kaum o<strong>der</strong> gar nicht zu erkennen<br />

sind. Dies ist den Fußgängern aber nicht<br />

bewusst. Alternativ könnte die Kommune<br />

auch Zäune aufstellen lassen, da sie damit<br />

genauso ihrer Verkehrssicherungspflicht<br />

nachkommt. Eine an die Bedürfnisse anpassbare<br />

Beleuchtung halte ich jedoch für<br />

die beste Lösung.<br />

<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

„Das Betreiben 50 Jahre<br />

alter Beleuchtungsanlagen<br />

stellt keinen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit<br />

Energie dar“<br />

Stephan Völker<br />

Foto: Privat<br />

WIR MACHEN LICHT!<br />

Lösungspartner <strong>der</strong> Kommunen im Überblick<br />

UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />

ecoliGhts GmbH Solare Beleuchtung<br />

Hopfgarten 18<br />

A-8741 Weißkirchen<br />

Tel. +43 35 77 / 82 33-0<br />

Fax +43 35 77 / 82 33-0 44<br />

g.dietmaier@ecolights.at<br />

www.ecolights.at<br />

ENDRES Lighting GmbH<br />

ENDRES<br />

Fon : +49<br />

Lighting<br />

2654 94870<br />

GmbH<br />

E-Mail : info@endres-lighting.de<br />

Hinter Viedel 4/8<br />

Internet : www.endres-lighting.de<br />

56751 Polch<br />

Tel. + 49 (0) 26 54 / 9 48 70<br />

info@endres-lighting.de<br />

www.endres-lighting.de<br />

SLT Lichtsysteme GmbH<br />

Dornierstraße 4<br />

88677 Markdorf<br />

Tel. +49 (0) 75 44 / 9 57 79-0<br />

Fax +49 (0) 75 44 / 9 57 79-69<br />

contact@slt-lichtsysteme.de<br />

www.slt-lichtsysteme.de<br />

WE-EF LEUCHTEN GmbH & Co. KG<br />

Toepinger Straße 16<br />

29646 Bispingen<br />

Tel. +49 (0) 51 94 / 9 09-0<br />

Fax +49 (0) 51 94 / 9 09-2 99<br />

info.germany@we-ef.com<br />

www.we-ef.com<br />

UNTERWASSERBELEUCHTUNG<br />

AUSSENBELEUCHTUNG<br />

Germany<br />

Unser umfangreiches<br />

Leistungsangebot:<br />

· Hersteller und Importeur<br />

von LED Produkten mit VDE<br />

· Beratung und Planung<br />

· Bedarfsberechnung<br />

· Ausführung und Montage<br />

· Wartung<br />

· fachgerechte Entsorgung<br />

inkl. Entsorgungsnachweis<br />

WIBRE Elektrogeräte<br />

Edmund Breuninger GmbH & Co. KG<br />

Liebigstraße 9<br />

742<strong>11</strong> Leingarten/Germany<br />

Tel. +49 (0) 71 31 / 90 53-0<br />

info@wibre.de<br />

www.wibre.de<br />

•Solare Beleuchtung<br />

•Photovoltaik<br />

<br />

•Wartung/Montage<br />

<br />

•Solarschranken<br />

<br />

•International vertreten<br />

ENDRES Lighting kann auf eine über 20-jährige<br />

Unternehmensgeschichte zurückblicken. Neben<br />

Komplettlösungen für mo<strong>der</strong>ne Arbeitsplatzbeleuchtungen<br />

erstellen wir individuelle Angebote,<br />

die die kundenspezifischen Wünsche und gesetzlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen berücksichtigen.<br />

Die maßgeschnei<strong>der</strong>ten<br />

Konzepte stellen wir unseren<br />

Kunden im Vorfeld mittels LED-<br />

Beleuchtungssimulationen vor.<br />

•Hersteller und<br />

Importeur von LED<br />

Produkten mit VDE<br />

•Beratung und<br />

Planung<br />

•Bedarfsberechnung<br />

•Montage/Wartung<br />

•fachgerechte<br />

<br />

Entsorgung<br />

•LED-Straßenleuchten<br />

<br />

•LED-Leuchtmittel<br />

<br />

•LED-Hallenstrahler<br />

<br />

•eigene Entwicklung<br />

und Produktion<br />

•Lichtberatung <br />

&<br />

Planung<br />

•kurze Lieferfähigkeit<br />

•beste Servicequalität<br />

• Spezialist für Außenbeleuchtung<br />

• Leistungsfähige Lichtlösungen<br />

• Höchster Anspruch<br />

an die Lichttechnik<br />

• Weltweit tätig<br />

• Hauptsitz Bispingen<br />

•Hersteller von Außenund<br />

Unterwasserbeleuchtung<br />

•Schwimmbad-<br />

<br />

Scheinwerfer<br />

•Bodeneinbau-<br />

<br />

Scheinwerfer<br />

•Unterwasser-<br />

<br />

Scheinwerfer<br />

ecoliGhts sorgt mit solaren Beleuchtungssystemen,<br />

Photovoltaikanlagen sowie solaren<br />

Schrankensystemen für Sicherheit, Nachhaltigkeit,<br />

Energieeffizienz und Kostenoptimierung.<br />

Mit 15 Jahren Erfahrung ist ecoliGhts<br />

<strong>der</strong> Spezialist für Photovoltaik-Lösungen –<br />

Qualität, Effizienz sowie Verlässlichkeit<br />

zeichnen die Produkte aus. In <strong>der</strong> hauseigenen<br />

Planung und Fertigung stellen wir<br />

Solarleuchten für eine nachhaltige und<br />

kostengünstige Beleuchtung her.<br />

ENDRES Lighting kann auf eine über 25-jährige<br />

Unternehmensgeschichte innovative, professionelle Beleuchtungskonzepte. zurückblicken.<br />

Wir bieten eine umfangreiche Produktpalette für<br />

Neben Komplettlösungen für mo<strong>der</strong>ne Arbeitsplatzbeleuchtungen<br />

erstellen wir indivi-<br />

Unsere Qualitätsprodukte erfüllen selbst höchste<br />

Ansprüche und decken alle gängigen Anwendungsduelle<br />

Angebote, bereiche ab. die die kundenspezifischen<br />

Wünsche und gesetzlichen<br />

Der Vorteil für unsere Kunden:<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen Alle Leistungen berücksichtigen.<br />

Die maßgeschnei<strong>der</strong>ten<br />

Plus, gerade für Gewerbe, Industrie und Kommunen!<br />

kommen aus einer Hand – ein großes<br />

Konzepte stellen wir unseren-<br />

Kunden mittels LED-Beleuchtungssimulationen<br />

vor.<br />

Als deutscher Hersteller produzieren wir<br />

LED-Leuchten und Leuchtmittel für den<br />

harten Einsatz im öffentlichen und industriellen<br />

Bereich. Unsere Produkte überzeugen<br />

hinsichtlich Qualität und Preis-Leistung.<br />

Sämtliche eingesetzte Komponenten –<br />

sowohl Elektronik als auch Mechanik – sind<br />

eigene Entwicklungen. So gelingt es uns, in<br />

Unabhängigkeit von marktbeherrschenden<br />

Systemanbietern den höchsten Kundenansprüchen<br />

gerecht zu werden.<br />

Die leistungsstarken Außenleuchten von<br />

WE-EF verbinden mo<strong>der</strong>nste Lampen-, LEDund<br />

Steuerungstechnik mit innovativen<br />

optischen Systemen, hochwertiger mechanischer<br />

Konstruktion, anwendungsgerechter<br />

Werkstoffauswahl und neuesten Fertigungstechnologien.<br />

Das Unternehmen beweist<br />

technische Entwicklungskompetenz und zählt<br />

zu den Pionieren in <strong>der</strong> LED-Außenbeleuchtung<br />

und hat von den frühen Anfängen an die<br />

Entwicklung aktiv mitgestaltet.<br />

WIBRE ist führen<strong>der</strong> Hersteller von Außenund<br />

Unterwasserbeleuchtung. Wir bieten<br />

Ihnen ein umfassendes Leuchtensortiment.<br />

Entwickelt und hergestellt werden die Scheinwerfer<br />

in Deutschland. Beleuchtet werden<br />

damit Pools, Springbrunnen, Gebäude, Parks,<br />

Brücken und vieles mehr in <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />

Durch Verwendung hochwertiger Materialien<br />

(LED-Technik, V4A-Edelstahl) und <strong>der</strong><br />

Schutzart IP68 gewährleistet WIBRE hohe<br />

Qualität und Lebensdauer <strong>der</strong> Scheinwerfer.<br />

Leutkirch im Allgäu: Beleuchtung eines<br />

Parkplatzes <strong>der</strong> Firma Pflei<strong>der</strong>er mit 12 Stk.<br />

Solarleuchten SUNLUX C100<br />

Gemeinde Farchant: Beleuchtung von Radund<br />

Gehwegen mit 10 Stk. Solarleuchten<br />

ECOSTAR<br />

Stadt Marburg: Beleuchtung von Rad- und<br />

Gehwegen mit Solarleuchten (24 Stk. KION3-<br />

permanent, 5 Stk. ECOSTAR)<br />

Wir bieten eine umfangreiche Produktpalette<br />

für innovative, professionelle Beleuchtungskonzepte.<br />

Unsere Qualitätsprodukte erfüllen selbst<br />

höchste Ansprüche und decken alle gängigen<br />

Anwendungsbereiche ab.<br />

Der Vorteil für unsere Kunden: Alle Leistungen<br />

kommen aus einer Hand – ein großes<br />

Plus, gerade für Gewerbe, Industrie und<br />

Kommunen!<br />

Bundesweit über 10 000 LED-Installationen<br />

(auf Anfrage)<br />

LED-Leuchtmittel: Schwerin, Erbach,<br />

Karlsruhe<br />

LED-Straßenleuchten: Bad Säckingen,<br />

Friedrichshafen, Burladingen<br />

LED-Strahler: ThyssenKrupp, ARAL,<br />

Stadthallen<br />

Lichtsysteme von WE-EF kommen weltweit<br />

in <strong>der</strong> Architektur- und <strong>der</strong> Straßen- und<br />

Platzbeleuchtung zum Einsatz. Städte und<br />

Gemeinden, wie z. B. Bielefeld, Landsberg,<br />

Poing und Wolfsburg setzten auf die Qualität<br />

<strong>der</strong> WE-EF LED-Lösungen; <strong>der</strong> neu gestaltete<br />

Ottoplatz am Deutzer Bahnhof wird von<br />

WE-EF beleuchtet, aber auch internationale<br />

Großprojekte, wie z. B. das Sydney Opera<br />

House o<strong>der</strong> das Metropolitan Museum of Art<br />

in New York.<br />

Rathaus Leingarten:<br />

LED-Bodeneinbau-Scheinwerfer<br />

Rathaus Mondorf, Luxemburg:<br />

LED-Linienleuchte<br />

Pont Normandie, France: LED-Aufbau-<br />

Unterwasser-Scheinwerfer<br />

Landesgartenschau, Schwäbisch-Gmünd:<br />

LED-Unterwasser-Scheinwerfer<br />

38<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

39


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

Breitbandversorgung<br />

Schau nach Brüssel, Berlin!<br />

Die EU-Kommission hat jüngst in ihrem zukunftsweisenden<br />

Gesetzentwurf zum neuen europäischen Telekommunikations-<br />

Rechtsrahmen ein klares Votum für den zügigen Glasfaserausbau in<br />

Europa gegeben. Sie will das Ende des Kupferzeitalters. Deutschland<br />

dagegen unterstützt weiter Technik von gestern.<br />

Hochleistungsfähige Breitbandnetze<br />

mit Gigabit-Anschlüssen sind keine<br />

bloße Vision, die in einer noch fernen<br />

Zukunft Realität werden könnten. Sogenannte<br />

Giganetze werden schon heute<br />

vorhersehbar benötigt, in weniger als zehn<br />

Jahren werden Wirtschaft und Gesellschaft<br />

auf eine möglichst flächendeckende Gigabit-Versorgung<br />

selbstverständlich angewiesen<br />

sein.<br />

Dass Gigabit-Netze schon im Jahr 2025<br />

alternativlos sind, zeigen nicht nur detaillierte<br />

Stu-<br />

dien<br />

führen<strong>der</strong> wissenschaftlicher Institute. Auch<br />

die Europäische Kommission hat vor wenigen<br />

Wochen in einem Gesetzesentwurf zum<br />

neuen europäischen Telekommunikations-<br />

Rechtsrahmen ein klares Votum für den zügigen<br />

Glasfaserausbau in Europa gegeben und<br />

das Ende des Kupferzeitalters verkündet.<br />

Glasfaser soll nach Willen <strong>der</strong> Kommission<br />

künftig in ganz Europa bis zum einzelnen<br />

Unternehmen und bis zum privaten Endkunden<br />

ausgerollt werden.<br />

In Deutschland ist man von einer solchen<br />

zukunftsweisenden Entscheidung noch<br />

weit entfernt.<br />

Wir führen in<br />

Deutschland<br />

mit <strong>der</strong><br />

Frage, „ob“ <strong>der</strong> Glasfaserausbau überhaupt<br />

notwendig ist, eine Debatte von vorgestern<br />

und lassen uns dabei von singulären wirtschaftlichen<br />

Interessen dominieren, die die<br />

Notwendigkeit von echten Hochgeschwindigkeitsnetzen<br />

schlicht negieren.<br />

Dabei wird <strong>der</strong> Hunger nach hochbitratiger<br />

Versorgung auch hierzulande schon<br />

in wenigen Jahren gewaltig wachsen. Das<br />

Wissenschaftliche Institut für Kommunikation<br />

(WIK) kommt in seinen Schätzungen<br />

zur Bandbreitenentwicklung zu dem Ergebnis,<br />

dass im Jahr 2025 über 75 Prozent <strong>der</strong><br />

Haushalte Bandbreiten von mindestens 500<br />

Mbit/s im Down- und 300 Mbit/s im Upload<br />

nachfragen werden. Im Top-Level Segment,<br />

das rund zwölf Millionen Haushalte umfasst,<br />

erwartet man im Jahr 2025 eine Nachfrage<br />

nach Downloadraten von mindestens 1<br />

Gbit/s und Uploadraten von mindestens<br />

600 Mbit/s.<br />

Schon heute gibt es Nachfragesegmente,<br />

für die Bandbreiten und Qualitätsparameter,<br />

wie sie aktuell per VDSL und Vectoring angeboten<br />

werden, nicht mehr ausreichen. So<br />

kämpfen etliche kleine und mittelständische<br />

Unternehmen bereits mit <strong>der</strong> mangelnden<br />

Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen,<br />

was sich als echter Wettbewerbsnachteil darstellt.<br />

Die Potenziale <strong>der</strong> Digitalisierung mit<br />

Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette<br />

können von diesen Unternehmen gar nicht<br />

o<strong>der</strong> nur unzureichend genutzt werden.<br />

POLITISCHE QUERSCHNITTSAUFGABE<br />

Während in Deutschland <strong>der</strong> Verkehrswegeplan<br />

bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben<br />

ist, gibt es für eines <strong>der</strong> wichtigsten Infrastrukturprojekte<br />

keinen zukunftsgewandten<br />

Masterplan. Dabei müssten wir schnellstens<br />

Antworten auf das „Wie“ des künftigen Giganetz-Ausbaus<br />

finden. Das Ausrollen eines<br />

flächendeckenden Hochleistungsnetzes ist<br />

keine branchen- o<strong>der</strong> gar unternehmensspezifische<br />

Spielwiese, son<strong>der</strong>n eine zentrale,<br />

politische Querschnittsaufgabe – im<br />

Interesse eines leistungsstarken Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland, zum Erhalt und zur<br />

Entwicklung von Arbeitsplätzen, zum Wohl<br />

<strong>der</strong> Verbraucher und für weitreichende Verbesserungen<br />

in nahezu allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen.<br />

Bereits heute fiebert man bei zahlreichen<br />

Projekten diesen Giga-Netzen und<br />

den damit einhergehenden Digitalisierungschancen<br />

entgegen:<br />

• Der Traum vom autonomen Fahren mit<br />

seinen großen volkswirtschaftlichen<br />

Potenzialen wie <strong>der</strong> Reduktion von Unfällen,<br />

Emissionen und Stauzeiten wird<br />

ohne hochleistungsfähige Breitbandstrukturen<br />

bis zu den Mobilfunkbasisstationen<br />

nur eine Wunschvorstellung<br />

bleiben.<br />

• Giganetze sind ebenso unverzichtbar für<br />

die Fortentwicklung des Gesundheitswesens<br />

und <strong>der</strong> Versorgung alter Menschen<br />

in <strong>der</strong>en eigenem Zuhause. Hier liegen<br />

gewaltige Verbesserungsmöglichkeiten<br />

zum Wohl <strong>der</strong> Patienten und für steigende<br />

Lebensqualität in einer immer<br />

älter werdenden Gesellschaft.<br />

• Eine digitale Revolution findet bereits<br />

heute in <strong>der</strong> Landwirtschaft statt. Komplette<br />

Farm-Management-Systeme können<br />

längst alle Betriebsprozesse in <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft miteinan<strong>der</strong> vernetzen.<br />

Auch dies funktioniert nur mit hochleistungsfähigen<br />

Kommunikationsnetzen.<br />

• Neue berufliche Perspektiven durch<br />

Heimarbeit, bestmögliche Ausbildung<br />

und Bildungsangebote und die gesellschaftliche<br />

Teilhabe sind ohne entsprechend<br />

schnelle Datenverbindungen<br />

kaum vorstellbar.<br />

Doch obwohl längst unbestritten ist, dass<br />

flächendeckende Gigabit-Netze die Grundlage<br />

<strong>der</strong> Gigabit-Gesellschaft sind, verliert<br />

Deutschland heute im internationalen Vergleich<br />

weiter bei <strong>der</strong> Gigabit-Versorgung<br />

oberhalb 1000 Mbit/s. Wenn wir in den<br />

nächsten Jahren – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – den Anschluss verpassen, werden<br />

innovative Unternehmen ins Ausland<br />

abwan<strong>der</strong>n, Zukunftsmärkte wie autonomes<br />

Fahren werden von Asien o<strong>der</strong> Amerika<br />

beherrscht werden.<br />

Wir brauchen daher schnellstmöglich<br />

einen verlässlichen Planungshorizont bis<br />

2025, <strong>der</strong> den FTTB/H-Ausbau klar in den<br />

Fokus rückt. <br />

Martin Witt<br />

POLITIK AM ZUG<br />

Die Glasfaser bis zum Haus (bzw. bis zur<br />

Wohnung) wird zum größten Teil von den<br />

alternativen TK-Anbietern verlegt, die<br />

im Wettbewerb zur Deutschen Telekom<br />

stehen. Dies zeigt die neue Marktstudie<br />

des VATM von Mitte Oktober <strong>2016</strong>.<br />

Hierauf gilt es aufzubauen, statt diesen<br />

Fortschritt durch einen schon in wenigen<br />

Jahren überholten FTTC-Ausbau in<br />

Form von Vectoring im Nahbereich des<br />

Hauptverteilers zunichte zu machen.<br />

Der eigenwirtschaftliche FTTB/H-Ausbau<br />

müsste massiv unterstützt werden.<br />

Investitionswettbewerb ist das A und O<br />

für einen erfolgreichen Gigabit-Ausbau –<br />

auch in geför<strong>der</strong>ten Gebieten.<br />

Die EU hat vor wenigen Wochen den<br />

Gigabit-Ausbau eindeutig priorisiert.<br />

Einen solchen zukunftsgewandten<br />

Schritt sollten im Interesse des Standortes<br />

Deutschland auch die Verantwortlichen<br />

in <strong>der</strong> deutschen Politik und<br />

Regulierung machen. Martin Witt<br />

DER AUTOR<br />

Martin Witt ist Präsident des Verbands<br />

<strong>der</strong> Anbieter von Telekommunikationsund<br />

Mehrwertdiensten (VATM) mit Sitz<br />

in Berlin (vatm@vatm.de)<br />

Foto: Klauser/Fotolia<br />

abit.de<br />

Die Verwaltungsvollstreckung<br />

professionell managen.<br />

Richtungsentscheidung: Ein klares Ja <strong>der</strong> Verantwortlichen in <strong>der</strong> deutschen Politik und <strong>der</strong> Regulierung zum zügigen Ausbau hoch leistungsfähiger<br />

Glasfasernetze wäre im Interesse des Standortes Deutschland. Seine Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb hängt hiervon ab.<br />

ABIT phinAVV<br />

ABIT phinAVV<br />

a bit better<br />

40 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

41


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

Interview<br />

„Lebensa<strong>der</strong> für Kommunen“<br />

Anke und Daniel Domscheit-Berg aus Fürstenberg an <strong>der</strong> Havel wollen mit<br />

einem neuen Geschäftsmodell den Glasfaser-Markt aufrollen. Im Interview<br />

benennen sie die Hürden für einen hochleistungsfähigen Breitbandausbau und<br />

erläutern den Ansatz ihres Start-up-Unternehmens Viaeuropa Deutschland.<br />

Frau Domscheit-Berg, Herr Domscheit-Berg,<br />

Deutschland als eine <strong>der</strong> international<br />

wirtschaftsstärksten Nationen lässt sich<br />

beim Aufbau schneller Datennetze abhängen.<br />

Was läuft Ihrer Meinung nach falsch?<br />

Anke Domscheit-Berg: Deutschland ist in Europa<br />

inzwischen auf dem vorletzten Platz<br />

beim Anteil von Glasfaser an Breitbandanschlüssen<br />

(nur Griechenland ist noch<br />

schlechter) und auch im globalen Innovationsranking<br />

sind wir Absteiger. Deutschland<br />

fehlt eine realistische und kluge Strategie<br />

für einen flächendeckenden Ausbau.<br />

Die einzige Strategie, die wir zu haben<br />

scheinen, sind staatliche Subventionen<br />

für ein monopolistisches Unternehmen,<br />

das den Ausbau fast allein umsetzen soll.<br />

Sie sprechen von <strong>der</strong> Deutschen Telekom ...<br />

Daniel Domscheit-Berg: Vergleichen wir einfach<br />

den Telekommunikationsmarkt mit<br />

<strong>der</strong> Verkehr- und Autoindustrie. Mit <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom existiert heute ein Unternehmen,<br />

das sowohl Autos baut (Telekommunikationsdienste<br />

anbietet) als auch<br />

einen Großteil <strong>der</strong> Straßen besitzt (Telekommunikationsnetze)<br />

– vom Feldweg<br />

bis zur Autobahn. Stellen wir uns vor, es<br />

gäbe in Deutschland ein paar Autobahnen<br />

zwischen den Großstädten, aber sonst vor<br />

allem ein Netz von Feldwegen. Wer käme<br />

auf die Idee, VW damit zu beauftragen, in<br />

wenigen Jahren alle Feldwege in asphaltierte<br />

Straßen auszubauen?<br />

Worauf wollen Sie hinaus?<br />

Daniel Domscheit-Berg: Genau das ist die<br />

Strategie <strong>der</strong> Bundesregierung! Sie reicht<br />

Milliarden Euro an die Deutsche Telekom,<br />

die damit aber nicht etwa Glasfaser zur<br />

Haustür bringt, also „asphaltierte Schnellstraßen“<br />

für ein zukunftssicheres Netz<br />

baut, son<strong>der</strong>n stattdessen das Geld in die<br />

„Ertüchtigung von Feldwegen“ steckt,<br />

damit alle etwas schneller über die Feldwege<br />

fahren können. Genau das passiert<br />

mit Vectoring.<br />

Was kritisieren Sie am Vectoring-Verfahren?<br />

Daniel Domscheit-Berg: Wie bei geflickten<br />

Feldwegen, wo die Schlaglöcher wie<strong>der</strong><br />

durchkommen, ist auch das in Vectoring<br />

gesteckte Geld keine nachhaltige Investition,<br />

weil diese Technologie <strong>der</strong> Datennachfrage<br />

schon jetzt nicht genügt – erst<br />

recht nicht in Zukunft. Es ist verbranntes<br />

Geld für eine bereits veraltete Technologie,<br />

keine Investition in eine Zukunftsinfrastruktur.<br />

Muss <strong>der</strong> Staat mehr Geld in die Hand<br />

nehmen, damit Deutschland schnell zur<br />

Gigabit-Nation wird?<br />

Anke Domscheit-Berg: Das Geld darf vor allem<br />

nicht heute in Technologien<br />

investiert werden, die jetzt<br />

schon veraltet sind und in<br />

wenigen Jahren massive<br />

Neuinvestitionen in eine<br />

echte Zukunftsinfrastruktur<br />

nach sich ziehen. Vectoring<br />

ist die Braunkohle <strong>der</strong> Kommunikationstechnologie,<br />

dafür<br />

sollte man keine Milliarden<br />

Steuergel<strong>der</strong> verbrennen.<br />

Ohne Zweifel<br />

ist nur ein ausschließlicher<br />

Glasfaserausbau<br />

eine<br />

kluge Strategie<br />

auf dem Weg zur Gigabit-Nation, da<br />

nur Glasfaser auch Gigabit-Geschwindigkeiten<br />

liefern kann. Schweden, in Europa<br />

das erfolgreichste Land beim Ausbau von<br />

Glasfasernetzen, hat viel weniger staatliche<br />

För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> investiert und hat es<br />

trotzdem geschafft.<br />

Sie treten mit einem neuen Unternehmen<br />

an, den Glasfaserausbau in Deutschland<br />

voranzutreiben ...<br />

Daniel Domscheit-Berg: Wir wollen das<br />

schwedische Erfolgsmodell nach Deutschland<br />

importieren. In Schweden sind heute<br />

etwa zwei Drittel aller Kommunen Eigentümer<br />

ihrer eigenen Glasfasernetze, und<br />

da wollen wir auch hin. Die Grundlage<br />

dafür ist eine Aufteilung <strong>der</strong> Wertschöpfungskette,<br />

damit endlich auch in <strong>der</strong><br />

Kommunikationsinfrastruktur Netze und<br />

Diensteanbieter voneinan<strong>der</strong> getrennt<br />

werden. Die Trennung <strong>der</strong> einzelnen<br />

„Deutschland fehlt eine<br />

kluge Strategie für<br />

einen flächendeckenden<br />

Breitbandausbau“<br />

Anke Domscheit-Berg<br />

Fotos: Julia Tham, Uli Koenig<br />

Schichten voneinan<strong>der</strong> verhin<strong>der</strong>t auch<br />

Interessenskonflikte.<br />

Wie sieht Ihr Modell aus?<br />

a strong company –<br />

your reliable partner.<br />

Anke Domscheit-Berg: Am Anfang dieser<br />

Wertschöpfungskette steht das Verbuddeln<br />

<strong>der</strong> Glasfaserkabel, die sogenannte passive<br />

Infrastruktur. Dazu braucht es einen Tiefbauer<br />

und Kenntnisse zu Regulierungen,<br />

Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren.<br />

Alles das ist in Kommunen bestens<br />

angesiedelt. Die nächste Ebene ist <strong>der</strong><br />

Betrieb <strong>der</strong> aktiven Infrastruktur, Router<br />

und Switches, mit dem das Glasfasernetz<br />

sozusagen „beleuchtet“ und für eine unterbrechungsfreie<br />

Übertragung gesorgt<br />

wird. Das übernimmt ein spezialisierter<br />

Netzbetreiber. Im schwedischen Modell<br />

kommt als oberste Schicht <strong>der</strong> virtuelle<br />

offene Marktplatz, auf dem verschiedene<br />

Diensteanbieter transparent für alle Nutzer<br />

ihre Angebote präsentieren, vom Internet<br />

mit bestimmten Geschwindigkeiten über<br />

Telefonie bis hin zu Mehrwertdiensten<br />

wie Videoangeboten. Dort können Verbraucher<br />

mit wenigen Klicks je<strong>der</strong>zeit<br />

ihr genutztes Angebot o<strong>der</strong> den Anbieter<br />

wechseln. Dieser Marktplatz ist <strong>der</strong> Beitrag<br />

von Viaeuropa in diesem Geschäftsmodell.<br />

Das Ergebnis ist ein Win-Win für alle Beteiligten,<br />

bisherige Monopolisten ausgenommen:<br />

schnelles, preiswertes Internet<br />

für private, wirtschaftliche und behördliche<br />

Nutzer sowie Marktpotenziale für<br />

kleine, mittlere und große Unternehmen.<br />

Welche Erfahrungen liegen mit dem Modell<br />

vor?<br />

Daniel Domscheit-Berg: Seit Ende <strong>der</strong> 90er-<br />

Jahre wird dieses Modell in Schweden<br />

eingesetzt. Unser (Mit-)Gesellschafter und<br />

Partner Viaeuropa Sveridge hat es erfunden,<br />

wonach es zum quasi Standard für<br />

den Breitbandausbau in Schweden wurde.<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> schwedischen Kommunen<br />

praktiziert das Modell. Nun wird es<br />

auch in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n umgesetzt, zum<br />

Beispiel in Großbritannien, Costa Rica<br />

und Israel. Gerade startet ein Pilot in Österreich.<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

ZUR PERSON<br />

Anke Domscheit-Berg ist Netzaktivistin<br />

und Publizistin vor allem zu den Themen<br />

Open Government, Digitale Gesellschaft<br />

und Geschlechtergerechtigkeit; sie blickt<br />

auf 15 Jahre Erfahrung in <strong>der</strong> IT-Industrie<br />

zurück (anke@domscheit-berg.de).<br />

Daniel Domscheit-Berg ist Netzwerkingenieur<br />

und Internetaktivist. Er<br />

arbeitete für Großunternehmen und<br />

beschäftigte sich vor allem mit dem<br />

Aufbau sicherer Netzwerke<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

We connect your business.<br />

Ein Breitbandanschluss ist nur so leistungsfähig,<br />

wie die Infrastruktur, in die er für den schnellen<br />

Datenaustausch eingebettet wird. Als einer <strong>der</strong><br />

maßgeblichen LWL-Infrastrukturanbieter verfügt<br />

GasLINE über eine – deutschlandweit – flächendekkende<br />

Glasfaser-Infrastruktur mit einer <strong>der</strong>zeitigen<br />

Trassenlänge von über 10.000 km. In mehr als 100<br />

Städten ist das Glasfaser-Netz an Telehäuser,<br />

PoPs und Serviceanbieter angeschlossen.<br />

Über 100 nationale und internationale Telekommunikationsunternehmen<br />

nutzen das Netz<br />

<strong>der</strong> GasLINE.<br />

Über die Anbindung <strong>der</strong> Glasfaser-Infrastruktur Ihrer<br />

Gemeinde und Kommune an die GasLINE-Infrastruktur<br />

haben Sie die Möglichkeit Ihre Region mit breitbandigen<br />

Anschlüssen und attraktiven Diensten von<br />

Telekommunikationsanbietern versorgen und aufwerten<br />

zu lassen.<br />

42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

43<br />

Kontakt:<br />

info@gasline.de<br />

www.gasline.de


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

Mo<strong>der</strong>ne Industrieproduktion: In zehn Jahren benötigen deutsche Unternehmen nach Einschätzung von Experten im Schnitt mehr als das Zehnfache<br />

<strong>der</strong> heutigen Internet-Kapazität – sei es für die vermehrte Nutzung von Videokonferenzsystemen o<strong>der</strong> für IT-Outsourcing über Cloud-Dienste.<br />

Alternative Netzbetreiber<br />

An <strong>der</strong> Zukunft orientiert<br />

Den Löwenanteil des zukunftsfähigen FTTB/H-Glasfaserausbaus in Deutschland<br />

tragen die alternativen Netzbetreiber. Zu ihnen gehört 1&1 Versatel. Das<br />

Unternehmen erschließt systematisch Gewerbegebiete und trägt so dazu bei,<br />

dass <strong>der</strong> wachsende „Bandbreiten-Hunger“ <strong>der</strong> Wirtschaft gestillt wird.<br />

In den vergangenen Jahren hat sich<br />

<strong>der</strong> Bandbreitenbedarf <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft um ein Vielfaches erhöht.<br />

Breitbandanschlüsse sind heute als Standortfaktor<br />

wichtiger als Strompreise o<strong>der</strong><br />

Verkehrsanbindungen. Und <strong>der</strong> Bedarf<br />

wird weiter exponentiell steigen: In zehn<br />

Jahren benötigen deutsche Unternehmen<br />

nach Einschätzung von Experten im<br />

Schnitt mehr als das Zehnfache <strong>der</strong> heutigen<br />

Internet-Kapazität.<br />

Eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen<br />

Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste<br />

(WIK) in Bad Honnef<br />

macht deutlich, dass Highspeed-Internetanbindungen<br />

für viele Nachfrager noch<br />

Zukunftsmusik sind. Deutschland hinkt im<br />

europäischen Vergleich bei <strong>der</strong> Breitbandversorgung<br />

hinterher und liegt sogar unter<br />

dem EU-Durchschnitt: Mit einer Abdeckung<br />

von gerade einmal 4,7 Prozent wird<br />

die Nation ihrer Technologieführerschaft<br />

nicht gerecht. Von den großen EU-Staaten<br />

weist nur Großbritannien mit 1,4 Prozent<br />

eine noch niedrigere Glasfasernetzabdeckung<br />

auf. Dagegen haben osteuropäische<br />

Staaten wie Litauen o<strong>der</strong> Tschechien die<br />

Vorteile von Glasfaser frühzeitig erkannt.<br />

Der Breitbandausbau fokussiert sich aktuell<br />

in weiten Teilen auf die Bedürfnisse<br />

von Privatkunden. Für <strong>der</strong>en <strong>der</strong>zeitigen<br />

Bedarf sind geringere Bandbreiten von<br />

bis zu 50 Mbit/s ausreichend, die mit<br />

FTTC-Lösungen (FTTC: Fiber to the curb,<br />

Glasfaser bis zur Bordsteinkante) wie beispielsweise<br />

VDSL-Infrastrukturen und <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Deutschen Telekom forcierten Vectoring-Strategie<br />

erreichbar sind. Aufgrund<br />

dessen fehlen wichtige Investitionen in an<strong>der</strong>e<br />

Technologien, die höhere Bandbreiten<br />

ermöglichen.<br />

Mittel- bis langfristig werden einzig<br />

echte FTTB-Glasfaserleitungen (FTTB:<br />

Fiber to the building, Glasfaser bis zum<br />

Gebäude) den Bandbreitenbedarf <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft decken können: Laut <strong>der</strong><br />

WIK-Studie werden über 75 Prozent aller<br />

Nachfrager in Deutschland im Jahr 2025<br />

Bedarf an Bandbreiten von mindestens<br />

500 Mbit/s im Down- und 300 Mbit/s im<br />

Upload und damit nach echten Glasfaserleitungen<br />

haben.<br />

Den Löwenanteil des Ausbaus tragen<br />

die alternativen Netzbetreiber: Nach Angaben<br />

<strong>der</strong> Verbandes <strong>der</strong> Anbieter von Telekommunikations-<br />

und Mehrwertdiensten<br />

(VATM) in Köln werden mehr als drei<br />

Foto: Zapp2Photo/Fotolia<br />

Viertel <strong>der</strong> FTTB/H-Glasfaseranschlüsse<br />

(FTTH: Fiber to the home, Glasfaser bis in<br />

die Wohnung) nicht von <strong>der</strong> Deutschen Telekom,<br />

son<strong>der</strong>n von einem Wettbewerber<br />

gebaut. Das zweitgrößte alternative Glasfasernetz<br />

neben <strong>der</strong> Deutschen Telekom<br />

bietet <strong>der</strong>zeit 1&1 Versatel mit über 41 000<br />

Kilometer Netzlänge. Der Telekommunikationsspezialist<br />

für Firmenkunden ist in<br />

über 250 Städten mit eigenem Netz vertreten<br />

und treibt den Ausbau eines Gigabit-<br />

Netzes für Deutschland voran.<br />

1&1 Versatel erschließt systematisch Gewerbegebiete<br />

im gesamten Bundesgebiet<br />

und bindet diese an das eigene Glasfasernetz<br />

an. Den dort angesiedelten Unternehmen<br />

werden Turbo-Internet-Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 100 GBit/s ermöglicht.<br />

Die Identifizierung und <strong>der</strong> Ausbau<br />

geeigneter Gebiete geschehen in enger<br />

Zusammenarbeit mit den lokalen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungen,<br />

mit Breitbandbeauftragten<br />

und Bürgervertretern. Im Zuge<br />

dessen werden in den Gewerbegebieten<br />

jeweils mehrere Millionen Euro investiert.<br />

Den Unternehmen entstehen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Gewerbegebietsinitiative keine Baukosten:<br />

In einem definierten Angebotszeitraum<br />

übernimmt 1&1 Versatel die<br />

Kosten für die Tiefbauarbeiten, den Hausanschluss<br />

sowie die Installation und das<br />

Freischalten des technischen Equipments.<br />

Auch durch den Bau von (Groß-)Kundennetzen<br />

erweitert das Unternehmen die<br />

Glasfaserstrecken, zuletzt für das Land<br />

Schleswig-Holstein o<strong>der</strong> die IHK Gesellschaft<br />

für Informationsverarbeitung. Von<br />

<strong>der</strong> entstehenden Infrastruktur profitieren<br />

nicht nur die Großkunden selbst, auch<br />

weitere Unternehmen können an das neue<br />

Netz angeschlossen werden.<br />

GEMEINSAM LÖSUNGEN FINDEN<br />

Um die „weißen Flecken“ auf <strong>der</strong> Breitbandlandkarte<br />

in eine flächendeckende<br />

Glasfaserinfrastruktur umzuwandeln,<br />

kauft das Unternehmen zudem passive<br />

Teilnetze und übernimmt Leerrohrkapazitäten<br />

von Gemeinden und Stadtwerken.<br />

Dadurch bietet sich für die Kommunen die<br />

Gelegenheit, die vorhandene und im Bau<br />

befindliche Infrastruktur optimal für die<br />

ansässigen Gewerbetreibenden zur Verfügung<br />

stellen zu können.<br />

Im Zuge des Breitbandausbaus ist 1&1<br />

Versatel kontinuierlich mit Kommunen im<br />

Gespräch, um im intensiven Austausch die<br />

bestmögliche Lösung für die Gegebenheiten<br />

vor Ort zu finden. Dies kann beispielsweise<br />

gemeinsame Vermarktungsstrategien,<br />

die Übernahme von Kosten o<strong>der</strong> den<br />

Einsatz neuer Verlegetechniken umfassen<br />

– hier sei zum Beispiel das Nano-Trenching<br />

genannt. Es ermöglicht einen zügigen Bau<br />

von Glasfaserleitungen, ohne die Straßendecke<br />

mittelfristig zu schädigen.<br />

Von zentraler Bedeutung auf dem Weg<br />

in Richtung Gigabit-Gesellschaft ist, dass<br />

Kommunen und Infrastrukturanbieter an<br />

einem Strang ziehen und den Aufbau eines<br />

flächendeckenden Gigabit-Netzes gemeinsam<br />

vorantreiben. Nur so kann <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft <strong>der</strong> Sprung ins Gigabit-<br />

Zeitalter gelingen. Jürgen Hernichel<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Jürgen Hernichel ist Geschäftsführer<br />

von 1&1 Versatel mit Sitz in Berlin<br />

(www.versatel.de)<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

45


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

Vernetzte Services<br />

Maschine hilft Mensch<br />

Das Internet <strong>der</strong> Dinge bietet für Kommunen sinnvolle Anwendungen – von <strong>der</strong><br />

automatisierten Notfallmeldung bei Forstunfällen bis zum ausgeklügelten<br />

Flottenmanagement samt „Parkrempler-Detektion“. Möglich macht das die<br />

Vernetzung von Kommunikationsgeräten und Telematiksystemen per Mobilfunk.<br />

fitiert etwa die Arbeitssicherheit. Forstarbeiter,<br />

Hoch- und Tiefbauspezialisten,<br />

Rettungskräfte sowie Sicherheitspersonal<br />

zum Beispiel tragen weltweit Kommunikations-<br />

und Notfunksysteme des Anbieters<br />

Sonim bei sich. Der Mobilfunkanbieter<br />

Vodafone hat ein extrem robustes Gerät<br />

nun mit einer speziellen IoT-Lösung ausgestattet.<br />

Bei Unfällen registriert es per integrierter<br />

Sensoren automatisch Parameter,<br />

die mit einem Sturz einhergehen und setzt<br />

Notfallsignale ab. Die Positionsdaten des<br />

Verunglückten werden per GPS an das<br />

cloud-basierte IoT-Web-Portal gesendet,<br />

die Informationen sofort an das Alarmcenter<br />

weitergegeben.<br />

Ganz überflüssig wird <strong>der</strong> Mensch hier<br />

nicht, erläutert Thomas Girod, Senior Business<br />

Development Manager bei Vodafone<br />

Automotive. „In den Servicecentern, die<br />

per Fernzugriff in Echtzeit auf einen Unfall<br />

reagieren, sitzen natürlich Menschen.<br />

Das direkte Gespräch mit dem Unfallopfer<br />

überlassen wir nicht dem Computer.“ Das<br />

Versprechen gilt bei leichten und schweren<br />

Unfällen, im Falle eines schweren Unglücks<br />

wird zusätzlich sofort <strong>der</strong> Notarzt<br />

gerufen und die Polizei informiert.<br />

Die Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit von Fahrern<br />

und Insassen ist nur ein kleiner Teil<br />

dessen, wozu solche Telematik-Lösungen<br />

fähig sind. Beson<strong>der</strong>s interessant sind die<br />

Möglichkeiten für Flottendisponenten,<br />

die eine lückenlose Dokumentation über<br />

Fahrereinsätze, Fahrzeugdaten und Verbrauchswerte<br />

benötigen. In vielen Fällen<br />

war bisher nur eine aufwendige manuelle<br />

Dokumentation einzelner Fahrzeugdaten<br />

üblich.<br />

Vodafone liefert mit seiner Flotten-<br />

Telematik mittels IoT-SIM-Karte einen<br />

Datentransfer in Echtzeit über das Mobilfunknetz<br />

– bei Bedarf für alle relevanten<br />

Fahrzeugdaten. So sieht <strong>der</strong> Flottenmanager<br />

im web-basierten Dashboard, wer<br />

den Ölwechsel verpasst hat, es kann die<br />

Herkunft <strong>der</strong> Delle in <strong>der</strong> Stoßstange genau<br />

bestimmt o<strong>der</strong> eine beson<strong>der</strong>s schonende<br />

Fahrweise belohnt werden.<br />

EINSATZ IN KOMMUNALEN FLOTTEN<br />

Die enthaltene Web-Applikation unterstützt<br />

zudem eine optimierte Routenplanung.<br />

Damit ergeben sich weitere Vorteile<br />

für kommunale Firmenflotten: bis zehn<br />

Prozent Kosteneinsparung durch weniger<br />

Strecke und Sprit und ein höherer Wie<strong>der</strong>verkaufswert<br />

<strong>der</strong> Fahrzeuge aufgrund<br />

geringeren Verschleißes. An<strong>der</strong>erseits können<br />

die Fahrzeuge länger im Einsatz bleiben<br />

und sparen Kosten. Zusätzlich bietet<br />

das System einen Diebstahlschutz.<br />

Im Bereich des kommunalen Gebäudemanagements<br />

bringt <strong>der</strong> Einsatz digitaler<br />

vernetzter Lösungen ebenfalls Vorzüge.<br />

Bisher endet das Bemühen um Energieeffizienz<br />

im Gebäudebestand mit dem<br />

Einsatz von Wärmedämmungen und Energiesparlampen.<br />

Wirkliche Energiefresser<br />

aber bleiben unentdeckt, Lastspitzen beim<br />

Strom werden weiter mit teuren Tarifen<br />

gefahren. Das geht auch an<strong>der</strong>s: Mit dem<br />

Einsatz von Sensoren und Messgeräten<br />

hinter dem Hauptzähler wird <strong>der</strong> Energiebedarf<br />

einzelner Verbraucher o<strong>der</strong> ganzer<br />

Gebäude erfasst und ausgewertet – punktuell<br />

und permanent. Bei Abweichungen<br />

vom vorhergesagten Verbrauch, etwa bei<br />

einer offenen Kühlraumtür, senden die<br />

vernetzten Geräte mittels IoT-SIM über<br />

das Mobilfunknetz eine Warnung an eine<br />

webbasierte Applikation, die den Energiemanager<br />

mit den für seine Arbeit wichtigen<br />

Daten versorgt. Insgesamt können sich<br />

so nachhaltige Einsparungspotenziale von<br />

bis zu 40 Prozent durch den Abbau von<br />

Lastspitzen und die Reduzierung von Energieverbräuchen<br />

sowie einen optimierten<br />

Einkauf von Energie ergeben.<br />

Weil die Messgeräte auch Häufigkeit<br />

und Zeiten <strong>der</strong> Nutzung o<strong>der</strong> zum Beispiel<br />

bei Pollenfiltern von Klimaanlagen<br />

den Verschmutzungsgrad erfassen o<strong>der</strong> zu<br />

erwartende Störungen melden, lässt sich<br />

<strong>der</strong> drohende Ausfall gebäudetechnischer<br />

Anlagen frühzeitig erkennen. Das macht<br />

es möglich, den Einsatz von Servicetechnikern<br />

optimal zu koordinieren. Red.<br />

Den Fuhrpark im Blick:<br />

Auf Machine-to-machine-<br />

Kommunikation basierende<br />

Flottenmanagementlösungen<br />

kennen den Standort <strong>der</strong><br />

Fahrzeuge, erfassen <strong>der</strong>en<br />

Treibstoffverbrauch und wissen<br />

genau, wann ein Parkrempler<br />

passierte.<br />

Das Internet of Things (IoT), das Internet<br />

<strong>der</strong> Dinge, boomt. Bis 2020<br />

werden über 20 Milliarden Geräte<br />

weltweit miteinan<strong>der</strong> kommunizieren.<br />

Man spricht bei diesem technischen Konzept<br />

auch von M2M-Kommunikation, dem<br />

digitalen Informationsaustauch zwischen<br />

Maschinen, englisch machine to machine.<br />

Und die Technik erobert immer neue Bereiche.<br />

Für Kommunen und kommunale<br />

Dienstleister beson<strong>der</strong>s interessant: Viele<br />

<strong>der</strong> Lösungen können eine enorme Kostenersparnis<br />

bringen. Zudem bieten sie mehr<br />

Sicherheit für die Mitarbeiter und schonen<br />

Ressourcen.<br />

Die Grundlage <strong>der</strong> Vernetzung von Geräten<br />

und Maschinen bilden die rasanten<br />

Entwicklungen auf dem Mobilfunksektor<br />

– Bandbreiten im Gigabit-Bereich sind in<br />

greifbarer Nähe. Von <strong>der</strong> Vernetzung pro-<br />

Foto: Vodafone Deutschland<br />

AUTOMATISCHER DIEBSTAHLSCHUTZ<br />

Der Vorteil: „Die Lösung von Sonim und<br />

Vodafone enthält alle erfor<strong>der</strong>lichen Komponenten<br />

einer Personen-Notsignalanlage,<br />

vom Endgerät über die Sicherheitsapplikation<br />

bis zum Alarmcenter“, sagt Dirk<br />

Esser, Principal Partner Manager für Zentraleuropa<br />

bei Vodafone IoT Solutions.<br />

„Damit werden die Alleinarbeitsplatz-<br />

Regeln gemäß <strong>der</strong> Unfallverhütungsvorschrift<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherung<br />

optimal erfüllt.“<br />

Auch im Mobilitätssektor sorgt Telematik<br />

des TK-Unternehmens für Sicherheit.<br />

Autos, die auf sich selbst und den Fahrer<br />

achtgeben, sind schon rollende Realität.<br />

So haben beispielsweise alle Flotten- und<br />

Leasingfahrzeuge, in denen die IoT-Lösung<br />

steckt, automatisch einen Diebstahlschutz<br />

und eine hochsensible Unfallsensorik an<br />

Bord. Das Gerät übernimmt ähnlich <strong>der</strong><br />

Blackbox eines Flugzeuges die Aufgaben<br />

eines Unfallschreibers und erfasst sogar<br />

Parkrempler. Sensoren registrieren und<br />

dokumentieren auch bei Stillstand kleine<br />

Erschütterungen.<br />

Gemeinsam Gutes tun –<br />

die IB.SH-Spendenplattform<br />

www.wir-bewegen.sh<br />

Ihr Breitband-Vorhaben als Ziel.<br />

Unsere För<strong>der</strong>ung als Starthilfe.<br />

• IB.SH Breitband (Darlehen)<br />

• IB.SH Breitband-För<strong>der</strong>darlehen Kommunen<br />

(zinssubventioniert)<br />

• IB.SH Breitband-För<strong>der</strong>darlehen Unternehmen<br />

(zinssubventioniert)<br />

• IB.SH Breitband-För<strong>der</strong>mittelcheck (Unterstützung<br />

bei Beantragung von Mitteln aus dem Bundesför<strong>der</strong>programm)<br />

Nutzen Sie auch unsere unabhängige Finanzierungsund<br />

Projektberatung.<br />

Investitionsbank Schleswig-Holstein<br />

Ansprechpartner: Olaf Tölke<br />

Fleethörn 29–31 · 24103 Kiel<br />

Tel. 0431 9905-3532<br />

www.ib-sh.de<br />

MENSCHEN<br />

VERNETZT IN HIGHSPEED<br />

EINE VERBINDUNG FÜR DIE ZUKUNFT<br />

RAUSPEED Mikrokabelrohre<br />

Setzen Sie beim Ausbau glasfaserbasierter High-Speed-Datennetze<br />

auf ein langfristiges und perfekt abgestimmtes Mikrokabelrohrsystem.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie unter www.rehau.de/rauspeed<br />

Tel. 09131 92 5700, telekommunikation@rehau.com<br />

46 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

47


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

ZWECKVERBAND BREITBAND<br />

ALTMARK<br />

Der Zweckverband Breitband Altmark<br />

(Zusammenschluss des Altmarkkreises<br />

Salzwedel und des Landkreises Stendal<br />

und von 20 Städten und Gemeinden)<br />

und die DNS-Net Internet Service<br />

als Spezialist für den bundesweiten<br />

Breitbandausbau und die Erschließung<br />

bisher unterversorgter Regionen bauen<br />

gemeinsam ein Glasfasernetz für die<br />

Altmark. Dabei werden weitere Infrastrukturanbieter<br />

und engagierte lokale<br />

Unternehmen einbezogen. Im Zuge <strong>der</strong><br />

Errichtung des Gigabit-Glasfasernetzes<br />

werden im ersten Bauabschnitt rund<br />

370 Kilometer Glasfaserkabel verlegt.<br />

Das Netz befindet sich in öffentlicher<br />

Hand. Mit dem neuen FTTH-Netz kann<br />

jedem Teilnehmer ein Anschluss mit<br />

1000 Mbit/s (1 Gigabit) zur Verfügung<br />

gestellt werden mit Bandbreiten von<br />

bis zu 300 Mbit/s für Internetzugang,<br />

Kabelfernsehen und Telefonie.<br />

(www.breitband-altmark.de)<br />

DER AUTOR<br />

Andreas Scholz, Schwäbisch Hall, ist<br />

freier Journalist<br />

Spatenstich: Im Sommer<br />

<strong>2016</strong> starteten die Landräte<br />

und Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Region Altmark gemeinsam<br />

mit dem Wirtschaftsministerium<br />

und <strong>der</strong> Firma DNS-Net<br />

den FTTH-Ausbau.<br />

Glasfaser-Ausbau<br />

Auf Augenhöhe mit <strong>der</strong><br />

Großstadt<br />

Flächendecken<strong>der</strong> FTTH-Ausbau im ländlichen Raum, zumal in einer Gemeinde<br />

mit mehr als 30 überwiegend kleinen Ortsteilen? Keine Unmöglichkeit, wie das<br />

Beispiel Tangerhütte in Sachsen-Anhalt zeigt. Interkommunale Zusammenarbeit<br />

im Zuge eines Betreibermodells erreicht in <strong>der</strong> Region Altmark sehr viel.<br />

Der Blick in die Region <strong>der</strong> Altmark<br />

(Sachsen-Anhalt) sollte Kommunen<br />

und Bürgermeistern Mut machen.<br />

Das ist wörtlich gemeint, denn wenn<br />

Gemeinden die Breitbandversorgung selbst<br />

in die Hand nehmen, braucht es neben<br />

Weitsicht, klugen Strategien auch zielführende<br />

Kommunikation und Biss. In <strong>der</strong> Altmark<br />

haben zwei Landkreise und 20 Städte<br />

und Gemeinden beschlossen, in <strong>der</strong> Form<br />

eines Zweckverbandes ein regionales Betreibermodell<br />

für ein FTTH-Glasfasernetz<br />

(FTTH: Fiber to the home, Glasfaser bis in<br />

die Wohnung) auf die Beine zu stellen. Der<br />

Zweckverband Breitband Altmark (ZBA)<br />

wurde gegründet. Nach <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

vieler organisatorischer und rechtlicher<br />

Punkte ging es in die Kommunikation mit<br />

den Bürgermeistern, Ortsvorstehern und<br />

den Anwohnern.<br />

Dass sich dieser Dialog lohnt, zeigt<br />

sich am Ergebnis: Baubeginn war im<br />

Sommer <strong>2016</strong>. Die Bürgermeister <strong>der</strong> Ausbaugemeinden<br />

und die Anwohner <strong>der</strong><br />

Region eröffneten gemeinsam den ersten<br />

Bauabschnitt. Das Ministerium für Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Digitalisierung<br />

des Landes Sachsen-Anhalt för<strong>der</strong>t den<br />

Fotos: Wiedl; Markt Kellmünz<br />

FTTH-Ausbau unter an<strong>der</strong>em mit einem<br />

Zuschuss von vier Millionen Euro für das<br />

Start-Cluster 1 in Arneburg.<br />

Die Bürgermeister sehen den flächendeckenden<br />

Glasfaserausbau als Beitrag zur<br />

Standortsicherung. Auf die Nachfrage,<br />

warum 50 Mbit/s für ihn keine Option<br />

sind, sagt Andreas Brohm, Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte<br />

(rund <strong>11</strong> 000 Einwohner): „Wir sind dem<br />

Zweckverband beigetreten, um mitsteuern<br />

zu können. Wenn ich die Diskussionen<br />

zu 50 Mbit/s und Co. höre, kann ich nur<br />

sagen, gut und schön, aber alle bisherigen<br />

Standards sind trotzdem bisher im<br />

ländlichen Raum nicht angekommen. Ich<br />

erlebe häufig, dass die wie<strong>der</strong>kehrenden<br />

Ausbauansagen großer Konzerne viel Kritik<br />

bekommen, die Leute fühlen sich da<br />

einfach nicht ernst genommen.“<br />

FLÄCHENDECKUNG GARANTIERT<br />

Brohm sieht sich als Bürgermeister für alle<br />

Einwohner verantwortlich und will daher<br />

bei <strong>der</strong> Breitbandversorgung Flächendeckung<br />

garantieren. „Mit dem Netz des ZBA<br />

kann ich das und bin zudem unabhängig<br />

von einem Konzern“, unterstreicht <strong>der</strong><br />

Tangerhütter Bürgermeister.<br />

Auch seine Gemeinde wird nun im Folgecluster<br />

ausgebaut. Tangerhütte hatte<br />

über mehrere Wochen eine Bedarfsermittlung<br />

vorgenommen. Über 31 Ortsteile sowie<br />

Gewerbeparks haben sich registriert,<br />

viele mit einer Vorvertragsquote zwischen<br />

70 und 95 Prozent. Die Quote für den Wirtschaftlichkeitsfaktor<br />

eines Ausbaus lag<br />

dann bei weit über 60 Prozent.<br />

Andreas Brohm freut sich, dass die Gespräche<br />

mit allen Ortsbürgermeistern und<br />

den Einwohnern auch Beweis sind für eine<br />

neue Qualität in <strong>der</strong> kommunalen Arbeit<br />

und Kommunikation. Ein solches Mammutprojekt<br />

wie das FFTH-Netz für die Altmark<br />

bündele viele Kräfte in einem ganz<br />

positiven Sinne und stärke die Region auch<br />

wirtschaftlich. „Als Bürgermeister <strong>der</strong> Einheitsgemeinde<br />

fühle ich mich verpflichtet,<br />

allen Gemeinden ohne Ausschluss hochbitratige<br />

Infrastrukturen zu sichern. Mit einem<br />

Teilausbau von 50 Mbit/s in vereinzelten<br />

Regionen ist es ebenfalls nicht<br />

getan“, betont Brohm. Wenn wir das<br />

FFTH-Netz für die Einheitsgemeinde<br />

Stadt Tangerhütte umgesetzt haben,<br />

dann liegen wir mit 1 Gbit/s auf Augenhöhe<br />

mit den Großstädten.“Red.<br />

Freies WLAN<br />

Finanzierbare Alternative<br />

Der Freistaat Bayern treibt die För<strong>der</strong>ung zum Aufbau von schnellem Internet<br />

voran. Der Markt Kellmünz möchte von diesem Ansatz profitieren und hat sich<br />

mit den Vor- und Nachteilen des bundesweiten „Freifunk“-Projekts befasst.<br />

Mittlerweile gibt es an mehreren Stellen im Ort freies WLAN.<br />

Mit <strong>der</strong> vom Freistaat Bayern ausgerufenen<br />

Breitbandrichtlinie<br />

(BbR) hat sich auch <strong>der</strong> Markt<br />

Kellmünz a. d. Iller (rund 1400 Einwohner)<br />

auseinan<strong>der</strong>gesetzt. Die Marktgemeinde<br />

war vor allem ein Ausbau von<br />

frei verfügbaren Internetzugängen im<br />

Ortskern wichtig. Bei <strong>der</strong> Suche nach einer<br />

finanzierbaren Lösung zum schrittweisen<br />

Aufbau von hochleistungsfähigen Breitbandnetzen<br />

ist die Gemeinde im Landkreis<br />

Neu-Ulm auf das „Freifunk-Projekt“ gestoßen.<br />

„Die Initialzündung zum Aufbau<br />

eines freien Internets war <strong>der</strong> Bedarf für<br />

eine Internetverbindung in unserer Asylbewerberunterkunft“,<br />

erklärt Bürgermeister<br />

Michael Obst.<br />

Der För<strong>der</strong>verein Freie Netzwerke mit<br />

Hauptsitz in Berlin möchte die Freifunk-<br />

Initiative bundesweit ausbauen. Das wichtigste<br />

Ziel ist, unabhängige und nichtkommerzielle<br />

Computer-Funknetze zu organisieren,<br />

in denen freie Inhalte im öffentlichen<br />

Raum verbreitet werden können.<br />

Die Marktgemeinde hat sich auch ein<br />

Angebot durch einen professionellen Anbieter<br />

von WLAN-Hotspots erstellen lassen.<br />

Die Kosten im fünfstelligen Bereich<br />

konnten nicht mit dem Gemeindehaushalt<br />

in Einklang gebracht werden.<br />

In <strong>der</strong> Startphase des Freifunk-Projekts<br />

erhielt Kellmünz Unterstützung durch die<br />

Freifunk-Gruppe in Ulm. Sie plante die ersten<br />

Installationen und justierte die Router.<br />

„Das Freifunknetz hat uns bisher mit rund<br />

zehn gemeindlich beschafften Routern um<br />

die 500 Euro gekostet. Damit versorgen wir<br />

etwa 60 Prozent des Ortsbereiches und<br />

90 Prozent <strong>der</strong> öffentlichen Plätze“, freut<br />

sich Bürgermeister Obst. Die monatlichen<br />

Kosten für den Internetzugang in Höhe<br />

von 25 Euro trägt die Gemeinde. Im Schnitt<br />

fallen pro Router im Jahr rund 15 Euro an<br />

Stromkosten an. Der Preis für einen Router<br />

liegt zwischen 20 und 90 Euro.<br />

EHRENAMTLICHER WARTET DAS NETZ<br />

Auch haben sich bei <strong>der</strong> Marktgemeinde<br />

genügend Freiwillige gemeldet, die die<br />

Wartung <strong>der</strong> Freifunknetze übernehmen.<br />

„Mittlerweile übernimmt <strong>der</strong> zweite Kommandant<br />

unserer Feuerwehr den kompletten<br />

Support“, sagt Obst. Der Bürgermeister<br />

und sein Rathaus-Team registrieren<br />

die Vorteile des Freifunk-Projekts für die<br />

Bewohner im Ort. „Die Lenkungswirkung<br />

hin zu Plätzen mit hoher Aufenthaltsqualität<br />

ist ein klares Plus“, erklärt Obst. So<br />

gibt es mittlerweile WLAN unter an<strong>der</strong>em<br />

an den Wartestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs.<br />

Von dem Freifunk-Projekt geht für den<br />

Bürgermeister eine Signalwirkung aus:<br />

„Zuletzt haben sich auch Bürgermeister<br />

aus den Nachbarkommunen für unser<br />

Modell interessiert und sich die Technik<br />

angesehen.“ Andreas Scholz<br />

Nehmen den WLAN-Aufbau in<br />

Kellmünz in die Hand: Bürgermeister<br />

Michael Obst (li.) für<br />

die Organisation und <strong>der</strong><br />

zweite Kommandant <strong>der</strong><br />

Feuerwehr, Jakob Kiechle,<br />

für den Support.<br />

48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

49


Technik & Innovation<br />

Breitbandausbau<br />

Technik & Innovation<br />

Banknoten und Münzen: Erhält eine Kommune För<strong>der</strong>mittel für ihre Breitbandprojekte, hat sie während <strong>der</strong> Umsetzung, zur Inbetriebnahme und sieben<br />

Jahre danach umfangreiche Berichts-, Nachweis- und Unterstützungspflichten zu erfüllen.<br />

Projektför<strong>der</strong>ung<br />

Die historische Chance nutzen<br />

Der Bund wie auch die Län<strong>der</strong> unterstützen den Breitbandausbau durch die<br />

Kommunen mit För<strong>der</strong>mitteln. Weil das Programm zeitlich befristet ist, gilt es<br />

zügig und zugleich wohlüberlegt zu handeln. Am Anfang einer Ausbaustrategie<br />

steht die Analyse des Bestands und <strong>der</strong> Marktsituation.<br />

Eine flächendeckende Versorgung mit<br />

Breitbandtechnologie erfor<strong>der</strong>t vor<br />

allem in ländlichen Regionen, in denen<br />

ein marktgetriebener Breitbandausbau<br />

wirtschaftlich nicht möglich ist, finanzielle<br />

Mittel <strong>der</strong> öffentlichen Hand. Deshalb<br />

sollten die Kommunen För<strong>der</strong>programme<br />

auf Bundes- und Landesebene nutzen, um<br />

notwendige Ausbaumaßnahmen zu initiieren.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e das 2015 aufgelegte För<strong>der</strong>programm<br />

des Bundes bietet für sie historische<br />

Chancen im Breitbandausbau. Je<br />

Antrag stehen aus Bundesmitteln bis zu 15<br />

Millionen Euro zur Verfügung, die in <strong>der</strong><br />

Regel aus Landesmitteln ergänzt werden.<br />

Eine erfolgreiche För<strong>der</strong>ung erfor<strong>der</strong>t allerdings<br />

die Berücksichtigung vielfältiger<br />

Auflagen. Diese spiegeln sich in einem<br />

hohen Vorbereitungsaufwand wi<strong>der</strong>. Zudem<br />

ist das Programm zeitlich befristet<br />

und in seinem Gesamtvolumen begrenzt.<br />

Über die För<strong>der</strong>bewilligung wird durch<br />

ein Scoring-Modell entschieden: je höher<br />

die Punktzahl, desto höher die Wahrscheinlichkeit<br />

für eine För<strong>der</strong>zusage des<br />

geplanten Projektes. Das Erreichen eines<br />

möglichst hohen Scorings erfor<strong>der</strong>t neben<br />

Kenntnis <strong>der</strong> Vorgaben <strong>der</strong> För<strong>der</strong>richtlinie<br />

und ihrer Rechtsgrundlagen vor allem<br />

auch Erfahrung bei <strong>der</strong> Umsetzung.<br />

Aus diesem Grund ist ein zügiges, gleichzeitig<br />

wohlüberlegtes und zielgerichtetes<br />

Vorgehen erfor<strong>der</strong>lich. Die folgenden Aspekte<br />

sollten beson<strong>der</strong>s beachten werden:<br />

BESTANDSANALYSE<br />

Der erste Schritt bei <strong>der</strong> Erstellung einer<br />

Ausbaustrategie ist die Erhebung <strong>der</strong> Bestandsversorgung.<br />

Dabei werden neben<br />

<strong>der</strong> Versorgungssituation auch die Infrastrukturen<br />

und Synergiepotenziale analysiert.<br />

Wesentlich ist in diesem Rahmen<br />

die Konsultation <strong>der</strong> im Gebiet tätigen Anbieter<br />

im Rahmen einer Markterkundung<br />

(Mindestfrist vier Wochen). Hierdurch<br />

soll ermittelt werden, inwieweit Gebiete<br />

beziehungsweise Gebietsteile innerhalb<br />

<strong>der</strong> nächsten drei Jahre privatwirtschaftlich<br />

mit Breitband ausgebaut werden und<br />

dadurch kein Einsatz öffentlicher Mittel<br />

erfor<strong>der</strong>lich wird.<br />

Foto: Stockfotos-MG/Fotolia<br />

Ergebnis dieser Maßnahmen ist die Ermittlung<br />

<strong>der</strong> im Gebiet verbleibenden „weißen<br />

NGA-Flecken“ (NGA: Next Generation<br />

Access, Netze <strong>der</strong> nächsten Generation).<br />

Diese stellen die Grundgesamtheit des im<br />

Rahmen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung festzulegenden Erschließungsgebiets<br />

dar.<br />

NETZ- UND KOSTENPLANUNG<br />

Auf Basis <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bestandsanalyse erhobenen<br />

Daten lässt sich das tatsächliche<br />

wirtschaftliche Potenzial im Ausbaugebiet<br />

abschätzen. Das zentrale Instrument<br />

für die Sammlung und Konsolidierung<br />

<strong>der</strong> Daten sowie die darauf aufbauende<br />

Breibandplanung ist in <strong>der</strong> Regel ein Geoinformationssystem<br />

(GIS). Hierin lassen<br />

sich potenzielle Ausbaugebiete identifizieren,<br />

bei denen möglichst viele Endkunden<br />

über eine möglichst kostengünstig zu<br />

errichtende Infrastruktur erreicht werden<br />

können. Im Zuge <strong>der</strong> Netzplanung gilt<br />

es, verschiedene Technologiearten sowie<br />

bei Bedarf auch unterschiedliche Abdeckungsgrade<br />

(z. B. 85 %) zu unterschieden<br />

und zu vergleichen. Die sich für die verschiedenen<br />

Ausbauszenarien ergebenden<br />

Netzplanungen und daraus abgeleiteten<br />

Mengengerüste liefern die Grundlage für<br />

eine Grobkostenschätzung und den im<br />

Rahmen des Bundesför<strong>der</strong>programms erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Wirtschaftlichkeitsvergleich<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>modelle.<br />

Sind diese vorbereitenden Maßnahmen<br />

abgeschlossen, kann im jeweils aktuellen<br />

Aufruf <strong>der</strong> Antrag gestellt werden. Liegt<br />

daran anschließend eine Bewilligung vom<br />

Bund vor, kann ein Auswahlverfahren begonnen<br />

werden.<br />

www.ndix.de<br />

AUSWAHLVERFAHREN<br />

In dieser Phase liegen erfahrungsgemäß<br />

die größten rechtlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

bei <strong>der</strong> Umsetzung geför<strong>der</strong>ter Breitbandprojekte<br />

– die Durchführung <strong>der</strong> Auswahlverfahren<br />

sowie die Ausgestaltung eines<br />

richtlinienkonformen Kooperations- o<strong>der</strong><br />

Pachtvertrags mit dem Anbieter. Je nach<br />

Umsetzungsmodell hat die Kommune ein<br />

o<strong>der</strong> mehrere Verfahren durchzuführen. In<br />

jedem Fall aber gilt es, neben <strong>der</strong> Wahl<br />

angemessener Fristen geeignete Auswahlkriterien<br />

für Eignung und Leistung sowie<br />

eine vergaberechtlich einwandfreie<br />

Bewertungsmethodik zu konzipieren.<br />

Darüber sind die Vorgaben <strong>der</strong> NGA-<br />

Rahmenregelung und des Bundesför<strong>der</strong>programms<br />

umzusetzen sowie mögliche<br />

Gestaltungselemente (z. B. Sicherheiten)<br />

abzuwägen. Neben <strong>der</strong> Ausgestaltung ist<br />

auch die rechtssichere Durchführung <strong>der</strong><br />

Vergabe samt möglicher Verhandlungsrunden<br />

unbedingt sicherzustellen, denn bei<br />

<strong>der</strong> Kommune als Trägerin des Verfahrens<br />

liegt die alleinige Verantwortung für die<br />

Durchführung.<br />

Dies gilt ebenso für die Gestaltung des<br />

Kooperations- o<strong>der</strong> Pachtvertrags mit dem<br />

Netzbetreiber. Hier sind nicht nur alle Vorgaben<br />

<strong>der</strong> Richtlinie zum Bundesför<strong>der</strong>programm<br />

umzusetzen, son<strong>der</strong>n auch die<br />

<strong>der</strong> NGA-Rahmenregelung sowie eventuelle<br />

Vorgaben des För<strong>der</strong>bescheids.<br />

UMSETZUNG UND INBETRIEBNAHME<br />

Auch während <strong>der</strong> Umsetzung, zur Inbetriebnahme<br />

und sieben Jahre danach hat<br />

die Kommune umfangreiche Berichts-,<br />

Nachweis- und Unterstützungspflichten<br />

zu erfüllen. Unter an<strong>der</strong>em bestehen neben<br />

<strong>der</strong> Pflicht zur Erstellung eines Verwendungsnachweises<br />

(ggf. mit Zwischenberichten)<br />

Berichtspflichten nach ANBest-<br />

GK (Allgemeine Nebenbestimmungen für<br />

Zuwendungen zur Projektför<strong>der</strong>ung an<br />

Gebietskörperschaften und Zusammenschlüsse<br />

von Gebietskörperschaften in <strong>der</strong><br />

Rechtsform einer juristischen Person des<br />

öffentlichen Rechts), Meldepflichten an<br />

die Bundesnetzagentur (BNetzA) und die<br />

Verpflichtung zur Unterstützung im Falle<br />

einer Überprüfung durch den Rechnungshof.<br />

Vielfach ist die Kommune dabei auf<br />

die Unterstützung ihrer Vertragspartner<br />

angewiesen – hierfür ist bei <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> Kooperations- o<strong>der</strong> Pachtverträge<br />

Vorkehrung zu treffen.<br />

Wer jetzt zügig und durchdacht handelt,<br />

eröffnet sich die Möglichkeit, den Breitbandausbau<br />

in <strong>der</strong> eigenen Kommune<br />

nachhaltig zu gestalten und wird gleichzeitig<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ungen sicher bewältigen.<br />

Christoph Rathenow<br />

Für einen offenen Zugang zu Glasfaser und IT-Dienstleistungen<br />

DIE NACHBARN GEBEN<br />

VORBILD<br />

Der Bandbreitenbedarf für schnelle<br />

Internetzugänge steigt kontinuierlich.<br />

Datenübertragungsraten bis zu 1 Gbit/s<br />

schafft aber nur die Ausbauvariante<br />

„Glasfaser bis ins Haus“. Auch wenn die<br />

Verlegung <strong>der</strong> Glasfaser mit hohen Kosten<br />

verbunden ist, gibt es Beispiele, wie<br />

diese zukunftssichere Kommunikationsinfrastruktur<br />

finanziert werden kann.<br />

So realisiert die unabhängige Schweizer<br />

Datennetzgesellschaft Oberwallis (DA-<br />

NET) ein Glasfasernetz für 67 Gemeinden.<br />

Die Gesamtkosten des Projekts<br />

werden auf 200 Millionen Schweizer<br />

Franken (CHF) geschätzt. Das Finanzierungsmodell:<br />

Jede Gemeinde zahlt pro<br />

Einwohner 400 CHF. Zunächst investiert<br />

jede Kommune 50 CHF pro Einwohner<br />

und trägt damit zum Eigenkapital von<br />

DANET bei. Sobald eine Kommune aktiv<br />

in das Projekt einsteigt, sind weitere<br />

350 CHF für die Entwicklungskosten<br />

fällig. Die restlichen Kosten finanziert<br />

DANET mit Fremdkapital. Die Abdeckung<br />

<strong>der</strong> gesamten Region ist bis 2025<br />

geplant. Ende 2014 sind die ersten drei<br />

Gemeinden ans Netz gegangen.<br />

Die ausführliche Darstellung des<br />

DANET-Projekts sowie weitere Beispiele<br />

des Glasfaserausbaus in Graubünden<br />

(Schweiz) und in Luxemburg lesen Sie<br />

im Beitrag „Die Nachbarn machen es<br />

vor“ auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

DER AUTOR<br />

Christoph Rathenow, Partner bei <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

PwC in Frankfurt am Main,<br />

begleitet Projekte rund um den Breitbandausbau<br />

(www.pwc.de)<br />

50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

51<br />

breitband verbunden


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Technik & Innovation<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hand in Hand zum Highspeed-Netz<br />

Bei <strong>der</strong> Versorgung mit dem schnellen Internet hat sich Schleswig-Holstein ein<br />

zukunftsfähiges Infrastrukturziel gesetzt: die flächendeckende Versorgung<br />

mit Glasfasernetzen bis 2030. Und <strong>der</strong> Ausbau im Land kommt zügig voran.<br />

Das liegt nicht zuletzt am guten Zusammenspiel <strong>der</strong> beteiligten Institutionen.<br />

Wachsende Datenmengen, hohe<br />

Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

und Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Sicherheit erfor<strong>der</strong>n nach Überzeugung<br />

<strong>der</strong> Landesregierung von Schleswig-<br />

Holstein den flächendeckenden Ausbau<br />

von Glasfasernetzen möglichst bis in<br />

jedes Haus und in jeden Betrieb. Hinzu<br />

kommt, dass mit dem „DigiNetz“-Gesetz<br />

die Energie- und die Breitbandwende noch<br />

enger miteinan<strong>der</strong> verzahnt werden. Da<br />

das nördlichste Bundesland auch von <strong>der</strong><br />

Energiewende beson<strong>der</strong>s betroffen ist, ist<br />

ein schneller Breitbandausbau beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig.<br />

Im Jahr 2013 hat die Landesregierung<br />

ihre Strategie aus dem Jahre 2009 überarbeitet<br />

und konkretisiert. Wichtigste Punkte<br />

sind die flächendeckende Versorgung mit<br />

Glasfasernetzen bis 2030, eine kontinuierliche<br />

Optimierung <strong>der</strong> Grundversorgung<br />

sowie die flächendeckende mobile Versorgung<br />

parallel zur stationären Versorgung.<br />

Dabei leisten die Akteure eine gemeinsame<br />

Kraftanstrengung. Das Wirtschaftsministerium<br />

stellt die politischen<br />

und rechtlichen Weichen, koordiniert die<br />

Aktivitäten im Land legt För<strong>der</strong>richtlinien<br />

fest und för<strong>der</strong>t in Einzelfällen mit<br />

Landesbürgschaften. Das Breitbandkompetenzzentrum<br />

als gemeinsame Einrichtung<br />

<strong>der</strong> kommunalen Landesverbände<br />

und des Wirtschaftsministeriums arbeitet<br />

DER AUTOR<br />

Olaf Tölke leitet den Bereich Kommunal-<br />

und Infrastrukturfinanzierungen<br />

<strong>der</strong> Investitionsbank Schleswig-<br />

Holstein (olaf.toelke@ib-sh.de)<br />

als zentrale Koordinierungsstelle für die<br />

kommunalen Projekte. Die kommunalen<br />

Aufgabenträger ermöglichen die Vorhaben<br />

vielfach erst mit hohem Engagement vor<br />

Ort, und die im Breitbandausbau tätigen<br />

Unternehmen einschließlich <strong>der</strong> Stadtwerke<br />

sind wichtige Akteure. Weiter sind<br />

die Industrie- und Handelskammern sowie<br />

die Handwerkskammern als Multiplikatoren<br />

aktiv. Die Hausbanken fungieren<br />

als Finanzierer. Plattform für die Bankenfinanzierung<br />

ist die Investitionsbank<br />

Schleswig-Holstein (IB-SH) als För<strong>der</strong>bank<br />

mit einem Schwerpunkt auf Breitbandfinanzierungen.<br />

AUSTAUSCH AM RUNDEN TISCH<br />

Einmal im Jahr findet <strong>der</strong> Runde Tisch<br />

Breitband bei <strong>der</strong> IB-SH statt, zu dem auf<br />

gemeinsame Einladung mit dem Wirtschaftsminister<br />

des Landes Schleswig-<br />

Holstein Akteure aus dem ganzen Bundesgebiet<br />

offen über Geschafftes und noch<br />

Notwendiges diskutieren. Alle Teilnehmer<br />

des Runden Tisches haben die Breitban<strong>der</strong>klärung<br />

des Landes unterschrieben und<br />

sich darin freiwillig zu den Zielen <strong>der</strong><br />

Breitbandstrategie des Landes bekannt.<br />

Die Investitionsbank bietet neben normalen<br />

Finanzierungsbeteiligungen auch<br />

spezielle Breitband-För<strong>der</strong>darlehen für<br />

Glasfaserbündel: In Schleswig-Holstein<br />

surfen 75 Prozent<br />

<strong>der</strong> Haushalte mit<br />

mindestens 50 Mbit/s.<br />

Kommunen und Unternehmen, die in den<br />

fünf Anfangsjahren aus einem Son<strong>der</strong>vermögen<br />

des Landes zinsverbilligt werden.<br />

Darüber hinaus organisiert und besucht<br />

sie Veranstaltungen und Bankenworkshops,<br />

kümmert sich sowohl landes- als<br />

auch bundesweit um Netzwerkarbeit und<br />

bietet sich interessierten Banken als Informationsdrehscheibe<br />

an.<br />

PLATZ ZWEI IM LÄNDER-RANKING<br />

Die IB-SH begleitet die Antragstellung<br />

im Bundesför<strong>der</strong>programm mit einem<br />

Breitband-För<strong>der</strong>mittelcheck, <strong>der</strong> für die<br />

Kommunen kostenlos ist, da er mit Landesmitteln<br />

bezahlt wird.<br />

Diverse Projekte zwischen Nord- und<br />

Ostsee befinden sich <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Umsetzung.<br />

Das Investitionsvolumen allein <strong>der</strong><br />

aus dem För<strong>der</strong>programm <strong>der</strong> Investitionsbank<br />

zu för<strong>der</strong>nden Projekte beträgt rund<br />

500 Millionen Euro. Hinzukommen die<br />

aus dem Bundesprogramm zu för<strong>der</strong>nden<br />

Projekte, die nach aktuellen Zahlen (nach<br />

dem zweiten Aufruf) ein Investitionsvolumen<br />

von etwa 300 Millionen Euro haben.<br />

In Schleswig-Holstein können sich nach<br />

Angaben <strong>der</strong> Bundesregierung 75 Prozent<br />

<strong>der</strong> Haushalte mit mindestens 50 Megabit<br />

pro Sekunde durchs Internet bewegen.<br />

Nur die dichtbesiedelten Stadtstaaten und<br />

Nordrhein-Westfalen schneiden besser ab.<br />

Beim Glasfaser-Ausbau liegt Schleswig-<br />

Holstein im Län<strong>der</strong>-Ranking sogar auf<br />

Platz zwei. Der bereits erreichte Ausbaustand<br />

von jedem vierten Haushalt mit einem<br />

verfügbaren Glasfaseranschluss (im<br />

Bundesdurchschnitt etwa je<strong>der</strong> 14.) wird<br />

sich in den kommenden Jahren rapide<br />

weiter erhöhen. Er ist die Grundlage für<br />

eine nachhaltige, positive Entwicklung<br />

des Landes, unter an<strong>der</strong>em weil <strong>der</strong> Betrieb<br />

<strong>der</strong> Netze deutlich energieeffizienter<br />

und auch insgesamt kostengünstiger<br />

ist als <strong>der</strong> von Kupfernetzen.<br />

Olaf Tölke<br />

Foto: M-Net<br />

Foto: zentilia/Fotolia<br />

Am Drücker:<br />

Breitbandstart<br />

in Ebermannstadt<br />

mit Minister<br />

Sö<strong>der</strong> (M.).<br />

Glasfasernetze<br />

Guter Start<br />

In Ebermannstadt hat ein neues<br />

Internet-Zeitalter begonnen. Zum Start<br />

verfügen mehr als 1000 Haushalte<br />

und Gewerbetreibende über leistungsfähige<br />

Glasfaseranschlüsse.<br />

Satellit trifft Glasfaser<br />

Eusanet, Anbieter satellitengestützter<br />

Breitbanddienste aus Bischberg, und Eutelsat<br />

Broadband haben unlängst erstmals<br />

in Europa ihre satellitengestützte Breitbandlösung<br />

mit einem FTTH-Glasfasernetz<br />

kombiniert. Die Lösung eröffnet neue<br />

Möglichkeiten für bisher mit schnellem<br />

Internet unversorgte und unterversorgte<br />

Gemeinden. Für Unternehmen sind Download-Geschwindigkeiten<br />

bis zu 50 Mbit/s<br />

möglich, <strong>der</strong> Ausbau in Richtung Telefonie<br />

und TV-Dienste ist geplant.<br />

Die Lösung wurde in <strong>der</strong> sächsischen<br />

Gemeinde Sayda im Ortsteil Ullersdorf<br />

realisiert. Die Übergangslösung eröffnet<br />

dem Breitbandausbau auf dem Land neue<br />

Perspektiven. So können Kommunen bereits<br />

jetzt Möglichkeiten nutzen, in lokale<br />

Glasfaserinfrastrukturen zu investieren.<br />

Das FTTH-Netz lässt sich sofort für Satellitenbreitband<br />

einsetzen, auch wenn<br />

<strong>der</strong> erdgebundene Glasfaseranschluss <strong>der</strong><br />

Kommune erst später erfolgt.<br />

www.eusanet.de<br />

Ebermannstadt (Bayern) verfügt ab<br />

sofort über leistungsfähige Glasfaseranschlüsse.<br />

Bei <strong>der</strong> offiziellen<br />

Inbetriebnahme des neuen Breitbandnetzes<br />

durch die Stadt, die Stadtwerke und<br />

den regionalen Telekommunikationsanbieter<br />

M-Net informierte sich Finanz- und<br />

Heimatminister Markus Sö<strong>der</strong> über das<br />

Projekt und die damit verbundenen Verbesserungen<br />

für die Bürger und Unternehmen.<br />

Mit dem symbolischen Knopfdruck<br />

startete Sö<strong>der</strong> ein neues Internet-Zeitalter.<br />

Rasante Up- und Downloads, Surfen<br />

ohne Wartezeiten beim Seitenaufbau<br />

o<strong>der</strong> unterbrechungsfreies Videostreaming<br />

– mehr als 1000 private Haushalte<br />

und Gewerbetreibende können nun diese<br />

und weitere Vorteile des schnellen Internets<br />

nutzen. In den vergangenen Monaten<br />

wurden dazu etwa zwölf Kilometer neue<br />

Glasfaserkabel durch die Stadtwerke in<br />

Ebermannstadt und drei Ortsteilen verlegt.<br />

Sie verbinden das Hauptnetz des<br />

TK-Unternehmens mit den sogenannten<br />

Kabelverzweigern. Elf dieser am Straßenrand<br />

platzierten grauen Kästen wurden<br />

für das Projekt erschlossen. Sie dienen als<br />

Schaltstelle zu den einzelnen Haushalten.<br />

„Neben den Kabelverzweigern haben wir<br />

zusätzliche Gehäuse mit aktiven VDSL-<br />

Technik-Komponenten installiert“, erklärt<br />

Jörn Schoof, M-Net-Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />

Nordbayern. „Sie ermöglichen es den<br />

Haushalten, die bisher nur im Schneckentempo<br />

im Internet unterwegs waren, sozusagen<br />

den Turbo einzuschalten, um mit<br />

Bandbreiten von <strong>der</strong>zeit bis zu 50 Mbit/s<br />

im Internet zu surfen“, so Schoof.<br />

Der Freistaat för<strong>der</strong>t den gesamten Breitbandausbau<br />

<strong>der</strong> Stadt mit rund 764 400<br />

Euro. Der Ausbau sei dringend notwendig,<br />

sagte Bürgermeisterin Christiane<br />

Meyer: „Schnelles Internet gehört zwar<br />

noch nicht offiziell zur Grundversorgung,<br />

ist aber einer <strong>der</strong> wichtigsten Faktoren für<br />

alle, die nach Wohnraum suchen. Unsere<br />

Bürger wollen mo<strong>der</strong>ne Kommunikationsund<br />

Unterhaltungsprogramme nutzen, für<br />

die es nun mal eine schnelle Datenleitung<br />

braucht. Aber auch die Wirtschaft braucht<br />

ein schnelles Netz: Für Ebermannstadt<br />

sind die neuen Glasfaseranschlüsse damit<br />

auch ein entscheiden<strong>der</strong> Standortvorteil.“<br />

www.m-net.de<br />

Highspeed-Internet für den Harz<br />

In den Harz-Kommunen Thale, Gernrode<br />

und Bad Su<strong>der</strong>ode werden künftig in 6000<br />

Haushalten Internet-, Telefon- und Fernsehangebote<br />

via Kabel verfügbar sein.<br />

Der Bürgermeister von Thale, Thomas<br />

Balcerowski, sagte, „mit dem Netzausbau<br />

werden wir als Stadt zukunftsfähiger und<br />

können so mit dem schnellen Internet unseren<br />

Bürgern und den Unternehmen noch<br />

attraktivere Rahmenbedingungen bieten“.<br />

Durch das neue Kabelnetz werden künftig<br />

Downloadgeschwindigkeiten von bis zu<br />

240 Mbit/s möglich. Unter <strong>der</strong> Endkundenmarke<br />

„Synvia“ werden die Produkte<br />

<strong>der</strong> Getec Ende dieses Jahres für die Mieter<br />

mehrerer Wohnungsgenossenschaften<br />

sowie für private Vermieter buchbar sein.<br />

Der Netzausbau erfolgt durch die Getec<br />

Media Harz aus Magdeburg, eine Regionalgesellschaft<br />

des Telekommunikationsdienstleisters<br />

Getec Media. Sie hat das<br />

Kabelnetz des Netzbetreibers Rundfunk<br />

Gernrode übernommen. „Wir haben erkannt,<br />

dass <strong>der</strong> Bedarf an breitbandigen<br />

Internetzugängen und an hochauflösenden<br />

Fernsehangeboten bei den Mietern<br />

Foto: Getec-Gruppe<br />

und Unternehmen in unserer Region stark<br />

gewachsen ist. Auf <strong>der</strong> Suche nach einem<br />

Partner für den Ausbau unseres Kabelnetzes<br />

hat uns das Mo<strong>der</strong>nisierungskonzept<br />

<strong>der</strong> Getec am meisten überzeugt“,<br />

so Rundfunk-Gernrode-Geschäftsführer<br />

Klaus-Dieter Weber.<br />

www.getec-media.de<br />

Spatenstich: Thales Bürgermeister Thomas<br />

Balcerowski (links) mit Vertretern von Wirtschaft<br />

und Landespolitik aus Sachsen-Anhalt.<br />

52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

53


BREITBAND FÜR ALLE<br />

Lösungspartner <strong>der</strong> Kommunen im Überblick<br />

BREITBAND FÜR ALLE<br />

Lösungspartner <strong>der</strong> Kommunen im Überblick<br />

UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />

UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />

amisol GmbH<br />

Marktstraße 13<br />

87497 Wer tach<br />

Tel. +49 (0) 83 65 / 7 91 40 00<br />

Fax: +49 (0) 83 65 / 7 91 40 10<br />

info@allgaeudsl.de<br />

www.allgaeudsl.de<br />

•allgäuDSL ist eine<br />

Marke <strong>der</strong> amisol<br />

GmbH<br />

•flächendeckende<br />

<br />

Versorgung vor allem<br />

ländlicher Gegenden<br />

•Ausbau auch ohne<br />

Einsatz von För<strong>der</strong>mitteln<br />

allgäuDSL benutzt eine leistungsstarke<br />

Kombination aus Glasfaserleitungen und<br />

drahtloser Übertragungs-Technologie.<br />

Inzwischen sind fast 70 Gemeinden und<br />

Städte versorgt und weit über 1500 km²<br />

erschlossen. Innovative Lösungen erlauben<br />

Netzausbau auch ohne finanzielle Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Kommunen o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel. Verkaufte<br />

Datenübertragungsgeschwindigkeiten werden<br />

reichweitenunabhängig geliefert. Lösungen<br />

mit aktuell 750 Mbit/s.<br />

Bal<strong>der</strong>schwang: Komplette Abdeckung <strong>der</strong><br />

weit abgelegenen Gemeinde mit tatkräftiger<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Gemeindemitglie<strong>der</strong><br />

Altusried Industriegebiet: Anfrage durch den<br />

Bürgermeister, Ausbau mit Eigenfinanzierung<br />

allgäuDSL<br />

Campingplatz am Badsee (Beuren): Flächendeckende<br />

WLAN-Versorgung für Betreiber<br />

NGN Telecom GmbH<br />

Kistlerhofstr. <strong>11</strong>1<br />

81379 München<br />

Tel. +49 (0) 89 / 1 25 03 42 0<br />

Fax: +49 (0) 89 / 1 25 03 42 99<br />

info@ngn-tele.com<br />

www.ngn-tele.com<br />

• Kommunaler Breitbandausbau<br />

• Endkundendienste für<br />

Privat- und Gewerbekunden<br />

Als Partner <strong>der</strong> Kommunen errichtet und<br />

betreibt die NGN Telecom GmbH Breitbandinfrastrukturen<br />

im Rahmen des Betreibermodells<br />

und baut Netze eigenwirtschaftlich<br />

o<strong>der</strong> unter Inanspruchnahme von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n<br />

für die Wirtschaftlichkeitslücke aus.<br />

Über eine bundesweite Glasfaser-Infrastruktur<br />

von mehr als 12.000 Trassenkilometern<br />

realisiert die NGN Telecom GmbH auch<br />

Verbindungen zu Internetknotenpunkten,<br />

Rechenzentren und POP-Standorten.<br />

Fokus: Glasfasernetze, die die Internetversorgung<br />

im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t sicherstellen.<br />

Leistung: Konzeption / Planung, Bau /<br />

Errichtung, Betrieb von FTTx-Netzen.<br />

Dienste: Internet, Telefonie, TV für Privatund<br />

Gewerbekunden unter eigener Endkundenmarke<br />

o<strong>der</strong> als Vordienstleistung.<br />

GasLINE GmbH & Co. KG<br />

Paesmühle, Paesmühlenweg 10 + 12<br />

47638 Straelen<br />

Tel. +49 (0) 28 34 / 70 32-0<br />

Fax +49 (0) 28 34 / 70 32-17 47<br />

info@gasline.de<br />

www.gasline.de<br />

•Neutraler Anbieter<br />

von Glasfaser-Infrastruktur<br />

– deutschlandweit<br />

– mit mehr<br />

als 10.000 km Länge<br />

•Zukünftig auch<br />

DWDM-Dienste u.<br />

Carrier Ethernet bis<br />

zu 40 Gbit/s<br />

GasLINE ist <strong>der</strong> kompetente Partner für die<br />

passive / unbeschaltete Glasfaser-Infrastruktur.<br />

GasLINE hat Netzkopplungen zu gebietsübergreifenden<br />

Glasfaser-Infrastrukturen in<br />

Städten (z. B. City Carriern) und Telekommunikationszentren<br />

(Telehäuser und PoPs) sowie<br />

Zentren <strong>der</strong> IKT und Medienbranche. Gas-<br />

LINE bietet Kommunen so die Möglichkeit die<br />

eigene Region mit breitbandigen Anschlüssen<br />

und attraktiven Diensten von Telekommunikationsanbietern<br />

versorgen zu lassen.<br />

DNS:NET: FTTH-, FTTB-, FTTC-Projekte in<br />

Berlin-Brandenburg u. weiteren Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />

Partner des DNS:NET Brandenburgringes<br />

u. DNS:NET Sachsen-Anhalt Ring<br />

Ilmprovi<strong>der</strong>: FTTC-Anbindungen in Thüringen<br />

inexio: FTTC-Anbindungen in Deutschland<br />

Stadtwerke Marburg: Anbindung für FTTH-<br />

Glasfasernetze nach Frankfurt/Main<br />

RFT kabel Brandenburg GmbH<br />

Kurstraße 14-15<br />

14776 Brandenburg an <strong>der</strong> Havel<br />

Tel. + 49 (0) 33 81 / 52 61-0<br />

Fax + 49 (0) 33 81 / 52 61-19<br />

info@rftkabel.de<br />

www.rftkabel.de<br />

•Regionaler Kabelnetzbetreiber<br />

•Glasfaserausbau <br />

und<br />

-verdichtung (FTTH,<br />

FTTB)<br />

•Partner für Wohnungswirtschaft<br />

und<br />

Kommunen<br />

•Netzsicherheit <br />

durch<br />

Geo-Redundanz<br />

Die RFT kabel GmbH ist ein inhabergeführtes<br />

Traditionsunternehmen. Zu den Stärken des<br />

Kabelnetzbetreibers zählen prospektive<br />

Lösungsansätze, hinsichtlich des Ausbaus<br />

und <strong>der</strong> Leistungssteigerung von Glasfasernetzen,<br />

sowie hohe Standards im Bereich<br />

<strong>der</strong> Produktqualität. Die Expertise des Unternehmens<br />

beruht auf Erfahrungen aus über<br />

zwanzig Jahren im Kabel-Geschäft. Weitsicht<br />

und Flexibilität sichern die Zukunftsfähigkeit<br />

des Unternehmens.<br />

Premnitz: Realisierung des ersten vollständigen<br />

Glasfaserortsnetzes in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

in 2009.<br />

Rathenow und Potsdam: Errichtung von<br />

flächendeckenden Glasfaserstadtnetzen. Die<br />

Glasfaser-Infrastruktur bietet hinreichend<br />

Ausbaupotential, um die gesamten Städte<br />

an das RFT-Netz anzuschließen. Optimierte<br />

FTTH-Lösungen für Wohnungen in <strong>der</strong> „Speicherstadt“<br />

in Potsdam.<br />

LATUS consulting GmbH<br />

Mergenthalerallee 77<br />

65760 Eschborn<br />

Tel. +49 (0) 61 96 /9 34 98 20<br />

Fax +49 (0) 61 96 /9 34 98 21<br />

info@latus-consulting.de<br />

www.latus-consulting.de<br />

•bundesweit tätige<br />

Unternehmensberatung,<br />

spezialisiert auf<br />

Telekommunikation,<br />

IT und Versorger<br />

•Breitband-Marktbewertung,<br />

Ge-<br />

<br />

schäftsmodellierung,<br />

Ausbaustrategie und<br />

Masterplanung<br />

LATUS consulting berät bundesweit Unternehmen<br />

und Organisationen bei dem Aufund<br />

Ausbau von Breitbandgeschäftsmodellen.<br />

Die Realisierung zahlreicher Projekte im<br />

Bereich Next Generation Access sowie die<br />

direkte Betreuung von Breitbandausbauvorhaben<br />

von<br />

<strong>der</strong> Planung bis zur<br />

Umsetzung haben den<br />

Beratern den Sinn für das<br />

Machbare geschärft.<br />

Regionale Anbieter / Stadtwerke: Bewertung<br />

regionale Marktsituation, resultierende<br />

Geschäfts- und Partnerstrategie, Unterstützung<br />

bei Planung / Implementierung.<br />

Großer deutscher Energieversorger:<br />

Geschäftsmodellierung, Vermarktungsstrategie,<br />

Ausschreibungen, Projektleitung.<br />

Investoren und Finanzierer: Bewertung von<br />

Breitbandprojekten und -betreibern.<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Wir beraten Sie gerne:<br />

Ursula Fantz<br />

Sales Manager<br />

Telefon: 0791 95061-17<br />

ursula.fantz@pro-vs.de<br />

UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />

Michael Blaser<br />

Sales Manager<br />

Telefon: 0791 95061-37<br />

michael.blaser@pro-vs.de<br />

NetCologne Gesellschaft für<br />

Telekommunikation mbH<br />

Am Coloneum 9<br />

50829 Köln<br />

Tel. +49 (0) 2 21 / 22 22-0<br />

info@netcologne.de<br />

www.netcologne.de<br />

NDIX<br />

Zui<strong>der</strong> val 64<br />

NL-7543 EZ Enschede<br />

Tel. +49 (0) 2 51 / 6 94 10 42<br />

info@ndix.de<br />

www.ndix.de<br />

•Regionaler Netzbetreiber<br />

aus Köln<br />

•Breitbandanschlüsse<br />

<br />

bis zu 200 Mbit/s<br />

•Kommunikationslösungen<br />

für Privat- und<br />

<br />

Geschäftskunden sowie<br />

Wohnungswirtschaft<br />

über alle Accessarten:<br />

FttB, HFC und FttC<br />

•Breitband-Netzbetreiber<br />

<br />

•Offene Glasfasernetze<br />

•Über 80 IT-Dienstleister<br />

am Netz<br />

•Betrieb mit 24/7<br />

Support<br />

•Fokus im ländlichen<br />

Raum<br />

NetCologne ist ein regionaler Telekommunikationsanbieter,<br />

<strong>der</strong> seit 20 Jahren Köln und die<br />

umliegenden Regionen mit schnellen Verbindungen<br />

versorgt. Die Leistungsstärke sichert<br />

das eigene Glasfasernetz mit einer Länge von<br />

über 23.000 Kilometern.<br />

NetCologne bietet die gesamte Palette mo<strong>der</strong>ner<br />

Kommunikationstechnologie: Telefonie,<br />

Internet, Mobilfunk und TV-Dienste für<br />

Privat- und Geschäftskunden sowie WLAN-<br />

Hotspots für die Stadt Köln.<br />

NDIX hat ein offenes Glasfasernetzwerk und<br />

ist ein digitaler Markplatz für Unternehmen<br />

in Deutschland und in den Nie<strong>der</strong>landen, ein<br />

echter Open Operator. NDIX ermöglicht die<br />

unbegrenzte Verfügbarkeit von IT-Diensten<br />

und direkten Breitbandverbindungen auf <strong>der</strong><br />

Basis von Glasfaserinfrastrukturen. Kunden<br />

und Dienstanbieter werden über den Glasfaseranschluss<br />

mit garantierter Bandbreite<br />

verbunden.<br />

Köln: Eigenausbau – Verlegung eines FttB-/<br />

HFC-Netzes mit über 430.000 angeschlossenen<br />

Haushalten. Geschwindigkeiten bis zu<br />

200 Mbit/s. Methode: Klassischer Tiefbau.<br />

Rhein-Erft-Kreis: Kooperationsausbau<br />

mit Energieversorger – Verlegung eines<br />

FttC-Netzes mit ca. 190.000 Haushalten.<br />

Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s. Einsatz<br />

von Vectoring ab Sommer 2015. Methode:<br />

Spülbohrung.<br />

Partner von Städten, Gemeinden, Stadtwerken<br />

und Initiativen: u. a. Gronau (Kreis Borken),<br />

Steinfurt (Kreis Steinfurt): 24/7 Betreiber<br />

von offenem Glasfasernetz <strong>der</strong> Stadtwerke.<br />

Nachfragebündelung und Akquisition. Kooperation<br />

mit lokalen Dienstleistern. Betreiber<br />

des offenen IT-Marktplatzes.<br />

Die Zukunfts-Energie AG<br />

Netzallee 1<br />

33333 Stromstadt<br />

Tel. 0 10 88 88 88 88<br />

Fax 0 10 88 88 88 88 89<br />

kommune@zukunfts-energie.de<br />

www.zukunfts-energie.de<br />

Firmenlogo +<br />

ca. 220 Zeichen*<br />

(je nach Auflistungsform<br />

bzw. 7 Zeilen)<br />

*inkl. Leerzeichen<br />

•kompetenter Beratungs-<br />

und Lösungspartner<br />

in Fragen <strong>der</strong><br />

nachhaltigen,dezentralen<br />

kommunalen<br />

Energieversorgung<br />

•Beratung, Anlagenprojektierung,<br />

Bau,<br />

Finanzierung, Betrieb<br />

•bundesweit tätig<br />

ca. 180 Zeichen*<br />

(je nach<br />

Aufzählungsform/<br />

Aufzählungspunkten,<br />

ohne Leerzeilen)<br />

Die Zukunfts-Energie AG begleitet Kommunen<br />

bundesweit seit über 10 Jahren bei allen<br />

Projekten rund um den Aufbau einer nachhaltigen,<br />

dezentralen Energieversorgung. Zu<br />

unseren Kunden gehören kleine Gemeinden<br />

im ländlichen Raum ebenso wie Großstädte.<br />

Das Lösungsportfolio reicht von <strong>der</strong> regenerativen<br />

Eigenstromversorgung kommunaler<br />

Liegenschaften über die Umsetzung von<br />

kommunaler Wind- und Solarparks bis hin<br />

zur Realisierung komplexer Energieanlagen.<br />

ca. 440 Zeichen*<br />

(ohne Leerzeilen)<br />

Stromdorf a. Windberg: Projektierung,<br />

Realisierung und Betrieb eines kommunalen<br />

Windparks mit nachhaltiger Wertschöpfung<br />

für die Gemeinde. Die zielgerichtete, konfliktlösungsorientierte<br />

Bürgerbeteiligung bewirkte<br />

eine schnelle Umsetzung.<br />

Warmstadt-Holzhausen: Projektierung einer<br />

Bioenergie-Wärmeversorgung für einen Stadtteil<br />

für 1500 Einwohner. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Investor war mitentscheidend<br />

für den Erfolg.<br />

Strukturanzeige<br />

210 x 40 mm<br />

nur 540 € *<br />

*zzgl. MwSt.<br />

ca. 440 Zeichen*<br />

(je nach<br />

Aufzählungsform/<br />

Aufzählungspunkten,<br />

ohne Leerzeilen)<br />

54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

55


Technik & Innovation<br />

Kommunaltechnik<br />

Technik & Innovation<br />

Räum- und Streueinsatz: Der größte Vorteil<br />

des Feuchtsalzes ist, dass es Schnee- und Eisglätte<br />

schneller auftaut als Trockensalz.<br />

Winterdienstpraxis<br />

Die Mischung macht’s<br />

Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit sind die maßgeblichen Kriterien zur<br />

Bewertung von Streumitteln im Winterdienst. Die Feuchtsalz-Streuung in<br />

verschiedenen Volumenverhältnissen bietet gegenüber Trockensalz eine Reihe<br />

von Vorteilen. Die Praxis zeigt aber, das es das ideale Streugut nicht gibt.<br />

Die Feuchtsalz-Streuung FS 30 wurde<br />

1974 erstmals erprobt und seither<br />

stetig weiter entwickelt. Heute ist<br />

die Feuchtsalz-Streuung Stand <strong>der</strong> Technik<br />

und wird bundesweit flächendeckend<br />

angewendet. Ein Feuchtsalz-Gerät hat ein<br />

Salzsilo für das trockene Salz und einen<br />

separaten Tank für die Salzlösung, beides<br />

im Volumenverhältnis von 70:30 (FS 30).<br />

Beides wird separat beför<strong>der</strong>t und erst auf<br />

dem Streuteller gemischt und ausgeworfen.<br />

Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit<br />

von Feuchtsalz sind heute unbestritten.<br />

Die Vorteile:<br />

• Bindung <strong>der</strong> Feinstaubanteile: Wehverluste<br />

beim Streuen können durch<br />

Feuchtsalz vermieden werden, da die<br />

Salzlösung den Salzstaub bindet und<br />

somit das Verwehen verhin<strong>der</strong>t.<br />

• Besseres Streubild: Die gleichmäßige<br />

Anfeuchtung <strong>der</strong> Salzkörner auf dem<br />

Streuteller führt dazu, dass die Streugutverteilung<br />

homogener ist als bei Trockensalz,<br />

zudem führt <strong>der</strong> Fahrtwind zu<br />

weniger Verwirbelung des Streuguts.<br />

Das bedeutet auch weniger Verluste an<br />

Salz, da das Salz gezielter in <strong>der</strong> Menge<br />

dorthin gelangt, wo es wirken soll.<br />

• Schnellere Tauwirkung (Flächentauwirkung):<br />

Bedeutendster Vorteil des Feuchtsalzes<br />

ist, dass es schneller auf <strong>der</strong> Fahrbahn<br />

wirkt und so Schnee- und Eisglätte<br />

schneller auftaut. Dies liegt daran, dass<br />

das ausgestreute Salz auf <strong>der</strong> Eisfläche<br />

sich zunächst mit dem Eis zu einer Salzlösung<br />

verbinden muss, die dann einen<br />

niedrigeren Gefrierpunkt hat und somit<br />

auch unter 0 Grad Celsius flüssig ist. Da<br />

dieser Lösungsvorgang des trockenen<br />

Salzes lange dauert und zusätzlich noch<br />

Wärme bindet, geht diese Tauwirkung<br />

deutlich schneller, wenn man sofort<br />

mit dem Salz auch Salzlösung auf die<br />

Fahrbahn streut. Dies bedeutet nicht nur<br />

eine höhere Verkehrssicherheit, son<strong>der</strong>n<br />

auch, dass deutlich weniger Salz durch<br />

den Verkehr von <strong>der</strong> Fahrbahn weggeschleu<strong>der</strong>t<br />

und damit unwirksam wird.<br />

• Bessere Haftung und Liegedauer auf <strong>der</strong><br />

Fahrbahn: Die Anfeuchtung des Salzes<br />

führt weiterhin dazu, dass das Salz nach<br />

dem Ausstreuen besser auf <strong>der</strong> Fahrbahn<br />

haftet und nicht so schnell durch den<br />

Verkehr weggeschleu<strong>der</strong>t wird wie trockenes<br />

Salz. Damit wird überhaupt erst<br />

eine vorbeugende Streuung ermöglicht.<br />

Feuchtsalz weist zwar gegenüber dem<br />

Trockensalz viele Vorteile auf, allerdings<br />

gibt es auch einige Nachteile. Zum einen<br />

sind dies die höheren Investitionskosten<br />

für die Feuchtsalz-Ausrüstung <strong>der</strong> Streugeräte<br />

und für die Herstellung und Lagerung<br />

<strong>der</strong> Salzlösung im Bauhof. Es ist allerdings<br />

zweifelsfrei erwiesen, dass sich diese Investitionen<br />

durch die Salzeinsparungen<br />

mehr als amortisieren.<br />

Ein weiterer Nachteil von Feuchtsalz ist<br />

<strong>der</strong> Wasseranteil, <strong>der</strong> mit dem Salz ausgebracht<br />

wird. Da für die Gefrierpunkterniedrigung<br />

eine bestimmte Salzkonzentration<br />

auf <strong>der</strong> Straße erfor<strong>der</strong>lich ist, ist<br />

zusätzliches Wasser, das auf die Fahrbahn<br />

Foto: Flyingcowboy/Fotolia<br />

aufgebracht wird, für die Tauwirkung eigentlich<br />

kontraproduktiv. Dieser Effekt<br />

wird allerdings beim Streuen durch die<br />

geringeren Weh- und Streuverluste und die<br />

bessere Liegedauer kompensiert, sodass<br />

die praktisch erfor<strong>der</strong>lichen Streumengen<br />

bei Feuchtsalz geringer sind. Wenn jedoch<br />

eine große Menge Streustoff benötigt wird,<br />

wie bei sehr tiefen Temperaturen, bei starkem<br />

Schneefall o<strong>der</strong> dicken Eisschichten,<br />

ist Feuchtsalz wegen des hohen Wasseranteils<br />

nicht optimal.<br />

Der Vorteil <strong>der</strong> besseren Liegedauer<br />

beim vorbeugenden Streuen gegenüber<br />

dem Trockensalz ist zudem nach neuen<br />

Forschungsergebnissen nur relativ. Denn<br />

Messungen zeigen, dass das Feuchtsalz<br />

auf trockenen o<strong>der</strong> feuchten Fahrbahnen<br />

zwar länger haftet als das Trockensalz,<br />

aber auch hier sind bereits nach relativ<br />

kurzer Zeit erhebliche Salzverluste zu verzeichnen<br />

(vor allem die Festanteile gehen<br />

schnell verloren). Für vorbeugende Streuung<br />

ist daher Feuchtsalz zwar besser als<br />

Trockensalz, aber auch nur bedingt geeignet,<br />

das heißt nur bei schwachem Verkehr<br />

und möglichst unmittelbar vor <strong>der</strong> Glättebildung.<br />

Feuchtsalz 30 ist damit zwar<br />

wesentlich besser als Trockensalz, aber<br />

nicht für jede Fahrbahn- und Witterungssituation<br />

die optimale Lösung.<br />

SPRÜHDÜSEN FÜR FS 100<br />

Wenn beim Feuchtsalz vor allem die<br />

Festanteile schnell vom Verkehr weggeschleu<strong>der</strong>t<br />

werden, liegt es nahe, bei vorbeugenden<br />

Streuungen nur reine Lösung<br />

auszubringen (FS 100). Dies erfor<strong>der</strong>t im<br />

Regelfall eine beson<strong>der</strong>e Technik, da reine<br />

Lösung in <strong>der</strong> Regel nur über Sprühdüsen<br />

ausgebracht werden kann. FS 100 muss<br />

also mit speziellen Streuern ausgebracht<br />

werden o<strong>der</strong> mit Kombistreugeräten, die<br />

sowohl Streuteller als auch Sprühdüsen<br />

haben. Die Vorteile von FS 100:<br />

• Liegedauer: Beim vorbeugenden Streuen<br />

auf trockener o<strong>der</strong> feuchter Fahrbahn<br />

ist die Liegedauer von FS 100 deutlich<br />

verbessert. Somit kann bei <strong>der</strong> reinen<br />

Flüssigstreuung mit deutlich geringerer<br />

Salzmenge die vorbeugende Wirkung<br />

gegen Glätte erreicht werden und dies<br />

über eine längere Wirkdauer.<br />

• Verteilung: FS 100 lässt sich sehr gut und<br />

gleichmäßig auf <strong>der</strong> Fahrbahn verteilen.<br />

Hierbei sind auch wesentlich geringere<br />

Dosierungen als mit Feuchtsalz möglich.<br />

Zum Beispiel können bei <strong>der</strong> Ausbringung<br />

von zehn Gramm Lösung pro Quadratmeter<br />

nur zwei Gramm Salzmasse<br />

pro Quadratmeter mittels Sprühdüsen<br />

gut verteilt werden. Damit ist FS 100<br />

für vorbeugende Streuungen optimal<br />

geeignet.<br />

• Tauwirkung: Bei kurativen Streuungen<br />

von FS 100 auf dünne Glätteschichten<br />

ist die bereits für FS 30 vorteilhafte Flächentauwirkung<br />

<strong>der</strong> Salzlösung weiter<br />

verstärkt und die Tauwirkung nochmals<br />

deutlich beschleunigt.<br />

Zusammengefasst spricht für FS 100 eine<br />

schnellere und dauerhaftere Tauwirkung<br />

bei deutlich verringerten Streumengen.<br />

Alle Vorteile <strong>der</strong> FS 30-Streuung werden<br />

bei reiner Salzlösung weiter verstärkt.<br />

Trotzdem ist FS 100 nicht für jeden Einsatzfall<br />

geeignet.<br />

Auch die Nachteile <strong>der</strong> Feuchtsalz-<br />

Streuung verstärken sich bei <strong>der</strong> Flüssigstreuung.<br />

Der größte Nachteil ist <strong>der</strong><br />

Wasseranteil, <strong>der</strong> bei FS 100 ja immerhin<br />

80 Prozent <strong>der</strong> ausgebrachten Masse<br />

beträgt. Gerade dann, wenn eine hohe<br />

Salzmenge erfor<strong>der</strong>lich ist, also bei nasser<br />

Fahrbahn, größeren Schnee- o<strong>der</strong> Eismengen<br />

und Schneeglätte o<strong>der</strong> bei tiefen<br />

Temperaturen, ist ein hoher Wasseranteil<br />

bei <strong>der</strong> Streuung kontraproduktiv, da dann<br />

sehr viel Wasser auf die Fahrbahn kommt,<br />

das wie<strong>der</strong>um mehr Salz erfor<strong>der</strong>t.<br />

FS 100 ist vielmehr geeignet für dünne<br />

Reif- und Eisglätte sowie für vorbeugende<br />

Einsätze bei trockener und feuchter Fahrbahn<br />

mit einer praktischen Einsatzgrenze<br />

bis etwa minus sechs Grad Celsius.<br />

Damit zusammen hängt ein weiterer<br />

Nachteil <strong>der</strong> Flüssigstreuung. Für FS 100<br />

sind nämlich nicht nur Investitionen für<br />

die Sprühgeräte und Fahrzeuge erfor<strong>der</strong>lich,<br />

die wegen des hohen Wasseranteils<br />

trotz geringerer Salzmengen ein höheres<br />

Fassungsvermögen und daher eine höhere<br />

Nutzlast haben müssen.<br />

Überdies sind diese Investitionen zusätzlich<br />

zu denen für FS 30 erfor<strong>der</strong>lich,<br />

da FS 100 nicht in allen Fällen einsetzbar<br />

ist und somit beide Techniken parallel<br />

vorgehalten werden müssen. Dies kann<br />

durch Wechselstreugeräte o<strong>der</strong> durch<br />

Kombinationsstreugeräte (geeignet für<br />

beide Techniken) gewährleistet werden.<br />

<br />

Horst Hanke<br />

FEUCHTSALZ FS 50 UND FS 70<br />

IN DER PRAXIS<br />

Die Feuchtsalz-Streuung mit 30-prozentigem<br />

Salzlösunganteil (FS 30) und die<br />

reine Flüssigstreuung (FS 100) gelten<br />

als etablierte Verfahren zur Bekämpfung<br />

von Eis- und Schneeglätte. Weil das<br />

FS-100-Verfahren mit nicht unerheblichen<br />

Investitionskosten in die<br />

Streutechnik verbunden ist, wurde in<br />

Österreich getestet, inwieweit Feuchtsalz<br />

auch mit einem höheren Lösungsanteil<br />

noch mit dem Streuteller ausgebracht<br />

werden kann. Dies führte zur anwendungsreifen<br />

Entwicklung von FS 50 und<br />

FS 70 (50 bzw. 70 % Lösungsanteil).<br />

Die Vergleichsmessungen von FS 50<br />

und FS 70 zeigen, dass die Taugeschwindigkeit<br />

und die Flächentauwirkung<br />

sowie die Liegedauer gegenüber<br />

FS 30 weiter erhöht sind. An<strong>der</strong>erseits<br />

ist aber auch durch den höheren Wasseranteil<br />

die Tauleistung insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei dicken Schnee- und Eisschichten<br />

sowie bei tiefen Temperaturen<br />

verschlechtert.<br />

In Deutschland gibt es mittlerweile in<br />

<strong>der</strong> Stadt Karlsruhe und im Land Rheinland-Pfalz<br />

Praxistests mit FS 50 als<br />

Alternative für vorbeugendes Streuen.<br />

Darüber hinaus werden in jüngster Zeit<br />

Versuche gemacht, inwieweit auch<br />

FS 100 noch über einen Streuteller in<br />

genügen<strong>der</strong> Präzision ausgebracht werden<br />

kann. Mit entsprechen<strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

des Streutellers erscheint<br />

dies grundsätzlich möglich.<br />

DER AUTOR<br />

Dr.-Ing. Horst Hanke ist Leiten<strong>der</strong> Ministerialrat<br />

im saarländischen Ministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit, Energie und<br />

Verkehr sowie Vorsitzen<strong>der</strong> des gemeinsamen<br />

Fachausschusses Winterdienst<br />

<strong>der</strong> Forschungsgesellschaft für Straßenund<br />

Verkehrswesen (FGSV) und des<br />

Verbandes kommunaler Unternehmen<br />

(VKU)<br />

(horsthanke@yahoo.de)<br />

56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

57


Kommunaltechnik<br />

Technik & Innovation<br />

ONLINE<br />

Eine Bil<strong>der</strong>galerie zu diesem Beitrag<br />

finden Sie auf unserem Serviceportal<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

Bahn frei: Die Kommunen brauchen für jede Wetterlage das richtige Räumgerät. Im Bild <strong>der</strong> kompakte,<br />

allradgetriebene Citymaster 1600 von Hako mit Schneefräse von Zaugg.<br />

Innovationen<br />

Hightech im Einsatz<br />

Der Winter steht vor <strong>der</strong> Tür. Das bedeutet für die Kommunen: Winterdienst. Um<br />

ihre Aufgaben im Raum- und Streudienst erfüllen zu können, benötigen die<br />

Bauhöfe und Dienstleister leistungsfähiges Material. Kennzeichnend für viele<br />

Neuheiten <strong>der</strong> Branche ist die Variabilität von Fahrzeugen und Anbaugeräten.<br />

Ob <strong>der</strong> kommende Winter viel<br />

Schnee und häufig Glätte bringen<br />

wird, lässt sich nicht vorhersagen.<br />

Fest steht hingegen, dass Bauhöfe<br />

<strong>der</strong> Städte und Kommunen, Garten- und<br />

Landschaftsbauer, Hausmeisterservice,<br />

Gebäudedienstleister für alle Eventualitäten<br />

gerüstet sein müssen. Hier ist Erfahrung<br />

gefragt, aber auch ein Partner für<br />

wirtschaftliche Lösungen.<br />

So bietet <strong>der</strong> Fahrzeugausrüster Schoon<br />

(www.fahrzeugsysteme.de) aus Wiesmoor<br />

Geräte für den Winterdienst zum Anbau<br />

an Pick-ups, Transporter und Leicht-Lkws.<br />

Zum Programm zählen die Lexan-Schneeschil<strong>der</strong><br />

für den Frontanbau, Streuer zur<br />

Montage auf <strong>der</strong> Ladefläche sowie Werkzeug-<br />

und Gerätehalter und weiteres Zubehör<br />

wie LED-Begrenzungsleuchten, Warnflaggen<br />

in Rot/Weiß und ein zusätzlicher<br />

Anbaurahmen inklusive Abdeckung.<br />

Der Schneepflug ist aus Lexan gefertigt,<br />

einem leichten und extrem festen Polycarbonat.<br />

Der Fahrer steuert das Gerät über<br />

einen Joystick. Die Streuer werden auf <strong>der</strong><br />

Ladefläche des Fahrzeugs mittels Zurrgurten<br />

fixiert und sind geeignet zur Verteilung<br />

von Streugütern wie Salz, Granulat,<br />

Foto: Hako<br />

Sandgemisch und Splitt. Sie sind in verschiedenen<br />

Ausführungen und variablen<br />

Maßen erhältlich, wahlweise mit serienmäßiger<br />

GPS-Unterstützung, geschwindigkeitsabhängiger<br />

Mengenregulierung und<br />

Steuertechnik via Touch-Bedienung. Die<br />

Ausbringmenge kann über ein separates<br />

Bedienteil vom Fahrersitz aus stufenlos<br />

eingestellt werden.<br />

Der Schweizer Hersteller Bucher Municipal<br />

(www.buchermunicipal.com/de )ergänzt<br />

seine Produktpalette an Räumgeräten<br />

– darunter die Giletta-Teleskopschneepflüge<br />

– mit den Keil-Vario-Schneepflügen<br />

<strong>der</strong> Baureihen Bucher UR und Bucher UM.<br />

In drei Größen lieferbar, sind sie für mittlere<br />

und große Trägerfahrzeuge geeignet.<br />

Für leichte Lkws und Offroad-Trägerfahrzeuge<br />

wurden die Schneepflüge <strong>der</strong><br />

Irox-Familie entwickelt. Die kompakten<br />

und leichten Modelle <strong>der</strong> Größe Irox XS<br />

sind mit Schürfleistenbreiten von 1600<br />

bis 2200 Millimeter erhältlich. Die Irox-<br />

S-Pflüge werden mit Schürfleistenbreiten<br />

von 2200 bis 2600 Millimeter gefertigt.<br />

MODULARE BAUWEISE<br />

Für mittelgroße und schwere Lkws eignen<br />

sich die Schneepflüge <strong>der</strong> Ramox-Familie,<br />

die in zwei Versionen erhältlich sind: die<br />

drei- o<strong>der</strong> vierscharigen Ramox L sowie<br />

die drei- o<strong>der</strong> vierscharigen Ramox XL.<br />

Sie wurden zur Bewältigung von mittleren<br />

und großen Schneemengen entwickelt<br />

und eignen sich für die Schneeräumung<br />

auf Autobahnen, Flughäfen und allen Arten<br />

von Straßen innerorts sowie außerorts.<br />

Die innovativen Streuautomaten <strong>der</strong><br />

Phoenix-Baureihe sind in Behältergrößen<br />

von vier bis neun Kubikmeter lieferbar<br />

und passen dank modularer Behälterbauweise<br />

an die Trägerfahrzeuge aller namhaften<br />

Hersteller. Leichtbauweise und<br />

geringe Behälterhöhe verbessern die Fahreigenschaften,<br />

vergrößern die Nutzlast<br />

und erhöhen die Wirtschaftlichkeit. Die<br />

lückenlose Auswahl an Schneckenför<strong>der</strong>systemen,<br />

Antriebsarten, Sensorik, Steuerungen<br />

und passenden Abstellsystemen<br />

ermöglicht eine exakte Abstimmung für<br />

den Winterdiensteinsatz auf Landstraßen,<br />

Bundesstraßen und Autobahnen.<br />

Der elektrisch betriebene Streuautomat<br />

Phoenix Electra ist in Behältergrößen von<br />

vier bis fünf Kubikmeter verfügbar. Er bezieht<br />

seine Antriebsenergie aus Akkus.<br />

Mehrere Winter ohne nennenswerte<br />

Schneemengen vielerorts machen leistungsstarkes<br />

Räumgerät zwar nicht obsolet,<br />

doch es wird seltener eingesetzt. Dafür<br />

sind vermehrt verschmutzte Flächen<br />

und Wege zu reinigen. Viele Betriebe investieren<br />

daher zunehmend in Lösungen<br />

zur Schmutzbeseitigung. „Wir sehen den<br />

Trend seit Jahren“, so Vertriebsmann Volker<br />

Zippel vom schwäbischen Gerätehersteller<br />

Wiedenmann (www.wiedenmann.<br />

com) jüngst anlässlich <strong>der</strong> Fachmesse<br />

Galabau <strong>2016</strong> in Nürnberg.<br />

Mit seinen Anbaugeräten des Typs<br />

„Combi Clean“ hat <strong>der</strong> Anbieter aus<br />

Rammingen auf den Trend reagiert. Die<br />

für Kompakttraktoren und an<strong>der</strong>e Geräteträger<br />

entwickelten Kehrmaschinen sind<br />

sowohl gegen Schmutz als auch leichten<br />

Schnee einsetzbar. Sie bieten Arbeitsbreiten<br />

von 950 bis 2100 Millimeter, sind mit<br />

Sammelbehältern bis 170 Litern und einem<br />

hydraulischen Schwenkmechanismus<br />

ausgestattet. Der Walzenwechsel gestaltet<br />

sich einfach, weil dafür keine Antriebsteile<br />

zu demontieren sind. Das randnahe Fegen<br />

an Bordsteinen und Hauswänden war das<br />

Entwicklungsziel, rotierende Seitenbesen<br />

unterstützen das Arbeitsergebnis. Selbst<br />

Wassersprengen ist möglich.<br />

Als Ergänzung für „echte“ Schneetage<br />

stellt Wiedenmann sein neues preisgekröntes<br />

Schneeräumschild „Vario Flex“<br />

dazu. Seine Breite ist zwischen 1450 und<br />

2400 Millimeter variabel verstellbar. So<br />

kann es sowohl zum Präzisionsräumen auf<br />

engen Gehwegen als auch zum schnellen<br />

Flächenräumen auf Parkplätzen eingesetzt<br />

werden.<br />

WIRTSCHAFTLICHE DOPPELFUNKTION<br />

Auch <strong>der</strong> Streuer „Ice Master“ mit elektronischer<br />

Dosiereinheit ist ein Kombigerät:<br />

Auf schmalen Wegen fungiert er als<br />

Kastenstreuer mit geringem Streugutverbrauch,<br />

auf großen Flächen als Tellerstreuer<br />

mit Streubreiten bis sechs Meter.<br />

Der Hersteller sieht wirtschaftliche Vorteile<br />

für die Betriebe durch die Doppelfunktion<br />

bei den Winterdienstgeräten. So könnten<br />

komplette Fahrzeuge eingespart und die<br />

vorhandenen besser ausgelastet werden.<br />

Ebenfalls auf <strong>der</strong> Galabau vertreten<br />

war <strong>der</strong> dänische Konzern Nilfisk-Egholm<br />

(www.nilfsik-outdoor.de), <strong>der</strong> auf die Herstellung<br />

von Reinigungsmaschinen und<br />

-fahrzeugen spezialisiert ist. Das Unternehmen<br />

präsentierte ein Testfahrzeug des<br />

2017 erscheinenden City Ranger 3570 für<br />

die Outdoor-Reinigung.<br />

Entsprechend <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Abgasnorm<br />

Tier IIIB für Kraftfahrzeuge ist <strong>der</strong><br />

Prototyp des Schmalspur-Geräteträgers<br />

mit einer mo<strong>der</strong>nisierten Motorisierung<br />

sowie neuen elektronischen Features ausgestattet.<br />

Zusätzlich bietet <strong>der</strong> Hersteller<br />

passend zum Fahrzeug eine Palette an<br />

Anbaugeräten, zum Beispiel auch für den<br />

Winterdienst. <br />

Red.<br />

58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

59


Technik & Innovation<br />

Kommunaltechnik<br />

Technik & Innovation<br />

Kehrfahrzeugtechnik<br />

Stadtreinigung mit großem Gerät<br />

Steigende Anfor<strong>der</strong>ungen an die Umweltverträglichkeit treiben die Entwicklung<br />

von Kehrfahrzeugen an. Weitere Trends sind eine gesteigerte Nachfrage an<br />

Automatik-Getrieben, die Minimierung des Energieverlustes und <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong><br />

Anwen<strong>der</strong> nach robusten, einfach zu bedienenden Maschinen.<br />

Auch in Zeiten knapper Haushaltskassen<br />

muss die Straßenreinigung<br />

zuverlässig und pünktlich erfolgen.<br />

Dabei sollten Umweltauflagen und<br />

Vorbildfunktion <strong>der</strong> Dienstleister<br />

und <strong>der</strong> Kommunen erfüllt<br />

werden. Daher ist <strong>der</strong><br />

Sauber um die Kurve: Die<br />

Kehrmaschinen-Hersteller<br />

haben die Staubemissionen<br />

im Kehrmodus <strong>der</strong> Fahrzeuge<br />

verringert.<br />

Wunsch nach effizienter und wirtschaftlicher<br />

Technik groß. Um eine Brücke zwischen<br />

knappem Budget und <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Städte nach Umweltfreundlichkeit<br />

zu schlagen, haben<br />

sich die Kehrmaschinenherstel-<br />

ler <strong>der</strong> Entwicklung umweltfreundlicher<br />

Kehrmaschinentechnik angenommen.<br />

Die Integration <strong>der</strong> Motoren mit aktueller<br />

Abgasnorm sowohl in <strong>der</strong> Kompaktkehrmaschinenklasse<br />

als auch bei<br />

den Lkw-Aufbaukehrmaschinen war ein<br />

wichtiges Thema <strong>der</strong> vergangenen Jahre.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> aufwendigen Abgasreinigungen<br />

und dem damit verbundenen höheren<br />

Bauraumbedarf musste eine Vermin<strong>der</strong>ung<br />

bei Wasservorrat und Behältervolumen<br />

in Kauf genommen<br />

werden. Intelligente Lösungen<br />

Foto: Faun<br />

wurden notwendig. Unter dem Schlagwort<br />

„right sizing“ wird die Leistungsgröße den<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Leistungsaufnahmen angepasst<br />

und somit wurden die Baugrößen <strong>der</strong><br />

Motoren optimiert.<br />

Was bringt die Zukunft? Im Jahr 2018<br />

soll die Einführung von Stufe V bei den<br />

Aufbaumotoren folgen. Diese noch aufwendigere<br />

Abgastechnologie wird die<br />

Nutzung von Übergangszeiträumen bei<br />

einigen Kehrmaschinen-Typen notwendig<br />

machen.<br />

UMSTIEG AUF EINMOTORIGE VARIANTEN<br />

Zum Stand <strong>der</strong> Technik: In Deutschland<br />

wird im Lkw-Aufbaukehrmaschinensektor<br />

verstärkt von den klassischen Zwei-Motoren-Konzepten<br />

auf einmotorige Varianten<br />

umgestiegen. Dabei kann durch den Entfall<br />

des Aufbaumotors <strong>der</strong> Platz für zusätzliches<br />

Wasservolumen genutzt werden. Die<br />

Kehrmaschine wird über einen Vollhydrostaten<br />

o<strong>der</strong> über einen Nebenabtrieb des<br />

Fahrgestellmotors angetrieben. Der Vorteil<br />

<strong>der</strong> einmotorigen Maschinen ist, dass <strong>der</strong><br />

Fahrgestellmotor durch den Energiebedarf<br />

des Aufbaues auch bei nie<strong>der</strong>er Fahrgeschwindigkeit<br />

eine Leistungsabnahme<br />

erfährt und somit seine Temperatur zur<br />

Abgasreinigung besser erreichen kann.<br />

Im Trendverlauf zeigt sich allerdings,<br />

dass eine gesteigerte Nachfrage an automatisierten<br />

o<strong>der</strong> Automatik-Getrieben im<br />

Fahrgestellbereich besteht. Das bedeutet<br />

bei den Ein-Motoren-Konzepten eine tiefere<br />

Verzahnung zwischen Fahrgestell und<br />

Aufbau in <strong>der</strong> Steuerung, die über mo<strong>der</strong>ne<br />

Kontrollsysteme ermöglicht werden kann.<br />

Die Kehrmaschinenhersteller haben<br />

weiterhin hohe Anstrengungen in <strong>der</strong> Minimierung<br />

<strong>der</strong> Staubemissionen im Kehrmodus<br />

<strong>der</strong> Maschinen unternommen. Zur<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Werte wurde im Rahmen<br />

<strong>der</strong> europäischen Verbandsarbeit eine für<br />

Europa geltende Norm (DIN EN 15429)<br />

erarbeitet.<br />

Für die Dienstleister wird die Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Lebenszykluskosten (Total Cost<br />

of Ownership, TCO) immer wichtiger. Das<br />

umfasst die Kosten aus Anschaffung, Einsatz<br />

und eventuellem Weiterverkauf <strong>der</strong><br />

Kehrfahrzeuge. Aspekte wie Verbrauchswerte,<br />

„Right-Sizing“ und Energieverlust-<br />

Minimierung (z. B. optimierte Luftführungen<br />

und Hydraulik-Steuerungssysteme)<br />

müssen die Hersteller bereits in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

berücksichtigen.<br />

Vor einiger Zeit ist die Telematik in den<br />

Kehrmaschinen angekommen. Es werden<br />

Navigationssysteme für den Fahrer mit<br />

optimierter Routenplanung verbaut o<strong>der</strong><br />

die Anwohner erhalten einen Beleg, dass<br />

ihr Straßenabschnitt gekehrt wurde. Künftig<br />

sollen neben den Betriebsdaten auch<br />

Fehlermeldungen und an<strong>der</strong>e wichtige<br />

Informationen (z. B. Wartungen, Inspektionen)<br />

automatisch dem Fuhrparkverantwortlichen<br />

übermittelt werden. Das bietet<br />

den Disponenten die flexible Datenbasis,<br />

um Fahrzeuge rechtzeitig auszuplanen<br />

und Ersatzfahrzeuge o<strong>der</strong> Tourenumstellungen<br />

einzusteuern. Damit verbunden<br />

ist die volle Kostenkontrolle für den Betreiber.<br />

Vermehrt wird auf Konzepte mit<br />

festen Mietkosten und verschiedenen Full-<br />

Service-Varianten zur Minimierung <strong>der</strong><br />

Stillstandszeiten zurückgegriffen.<br />

Ein nicht zu vernachlässigen<strong>der</strong> Aspekt<br />

ist die Situation des Fachkräftemangels.<br />

Die Hersteller sind vor diesem Hintergrund<br />

gewissermaßen aufgefor<strong>der</strong>t, robuste, einfach<br />

zu bedienende und zu wartende Fahrzeuge<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

<br />

Helmut Schmeh<br />

ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

Auch bei den Aufbaukehrmaschinen wird<br />

<strong>der</strong> Wunsch nach alternativen Antriebstechnologien<br />

größer. Hybrid-Fahrzeuge,<br />

Plug-In-Lösungen, Elektro-Kehrmaschinen<br />

o<strong>der</strong> Brennstoffzellenantriebe sollen<br />

zum Klimaschutz beitragen. Allerdings<br />

immer unter <strong>der</strong> Prämisse <strong>der</strong> überschaubaren<br />

Kosten und amortisierbaren<br />

Aufwendungen. Erste Ansätze sind hier<br />

bereits erfolgt, stecken allerdings noch<br />

im Anfangs stadium und sind noch immer<br />

mit erheblichen Anschaffungskosten<br />

verbunden. Helmut Schmeh<br />

DER AUTOR<br />

Helmut Schmeh ist Geschäftsführer bei<br />

Faun Viatec in Grimma sowie Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Arbeitsgruppe Kehrfahrzeuge<br />

im Verband <strong>der</strong> Arbeitsgeräte- und<br />

Kommunalfahrzeug-Industrie (VAK) in<br />

Berlin (helmutschmeh@faun.com)<br />

OHNE CHEMIE GEGEN WILDKRAUT<br />

bema Groby & bema Groby light<br />

www.kamps-seppi.de<br />

| Umweltschonend<br />

| Zeitsparen<strong>der</strong> Anbau<br />

| Effektiv auch an schwer<br />

zugänglichen Stellen<br />

Für Ihren kommunalen Einsatz:<br />

www.kehrmaschine.de<br />

Kamps SEPPI M. Deutschland GmbH<br />

D-64720 Michelstadt<br />

Tel.: 06061 968 894-0<br />

60 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

info@kamps-seppi.de<br />

61<br />

SPEZIELLE KOMMUNALMULCHER<br />

BEI IHREM DIREKTEN ANSPRECHPARTNER


Technik & Innovation<br />

Autonome Kommunalgeräte<br />

Ganz nach<br />

Programm<br />

Der neue autonome<br />

Terratrac von Aebi vereint<br />

den bewährten Zweiachs-<br />

Geräteträger mit den<br />

Vorteilen des fahrerlosen<br />

Arbeitens.<br />

Robuste Behälter für<br />

das Streugut<br />

Damit Streugut wie Splitt, Sand o<strong>der</strong> Salz<br />

je<strong>der</strong>zeit verfügbar ist, müssen die entsprechenden<br />

Behälter einiges aushalten.<br />

Der Duroplast-Experte Lorenz Kunststofftechnik<br />

hat nun einen robusten Streugutbehälter<br />

auf Basis von glasfaserverstärktem<br />

UP-Harz entwickelt. Der sturmfeste<br />

und auf Wunsch abschließbare Deckel ist<br />

so konstruiert, dass sich die Kisten sicher<br />

fixiert stapeln lassen.<br />

Die neuen Streugutbehälter haben ein<br />

Fassungsvermögen von bis zu 470 l und<br />

werden in den Abmessungen 1200 x 800 x<br />

714 mm produziert. Diese Größe reduziert<br />

den Aufwand zum Nachfüllen deutlich.<br />

Die konische Form <strong>der</strong> Kiste stellt sicher,<br />

dass das Streugut von oben automatisch<br />

zur Mitte hin nachrutscht. Dank des haltbaren,<br />

recyclebaren Werkstoffs erreichen<br />

die Streugutbehälter eine Lebensdauer von<br />

30 Jahren und mehr.<br />

www.streugutbehaelter.biz<br />

Der Kommunalfahrzeughersrteller<br />

Aebi präsentierte zur Galabau in<br />

Nürnberg den Terratrac mit <strong>der</strong><br />

Option „autonomes Fahren“. Der mit GPS<br />

selbstständig und fahrerlos arbeitende<br />

Zweiachs-Geräteträger eignet sich hervorragend<br />

für die Pflege und den Unterhalt<br />

von Grünflä- chen aller Art – in<br />

Hanglagen wie auf <strong>der</strong> Ebene.<br />

Die Route wird innerhalb des<br />

vordefinierten<br />

Arbeitsfeldes<br />

automatisch<br />

geplant. Einmal<br />

programmiert,<br />

mäht<br />

<strong>der</strong> Terratrac<br />

selbstständig<br />

Deiche, Lärmschutzwälle<br />

Cockpit: Alle Funktionen<br />

des Terratrec von Aebi<br />

lassen sich fernsteuern.<br />

o<strong>der</strong> Parkanlagen, während <strong>der</strong> Fahrer<br />

parallel an<strong>der</strong>e Aufgaben vor Ort erledigt.<br />

Die Arbeits-Routen sind zentimetergenau<br />

wie<strong>der</strong>holbar. Praktisch bedeutet dies geringere<br />

Überlappung <strong>der</strong> Arbeitsbreiten<br />

und spart Treibstoff und Zeit.<br />

Die zusätzlich integrierte Fernsteuerung<br />

verbessert zudem die Arbeitssicherheit<br />

etwa auf unbekanntem o<strong>der</strong> militärisch<br />

genutztem Gelände. Denn <strong>der</strong> Fahrer kann<br />

den Terratrac damit von ausserhalb <strong>der</strong> Gefahrenzone<br />

bedienen, so als säße er selbst<br />

am Steuer. Weiterhin ist auch <strong>der</strong> konventionelle,<br />

bemannte Einsatz möglich.<br />

Das Grundfahrzeug ist in vier Leistungsklassen<br />

von 50 bis 109 PS erhältlich.<br />

Zu den Leistungs- und Komfortmerkmalen<br />

zählen die stufenlose Anpassung <strong>der</strong><br />

Fahrgeschwindigkeit, permanenter Kraftschluss<br />

zwischen Motor und Rä<strong>der</strong>n sowie<br />

die verschleißfreie Bremswirkung des<br />

hydrostatischen Fahrantriebs. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

sind vielfältig und ermöglichen<br />

dadurch einen wirtschaftlichen Betrieb<br />

rund um das Jahr.<br />

www.aebi-schmidt.com<br />

Gut gerüstet gegen Schnee und Eis<br />

Streckenprotokoll: Online-Kartenausschnitt<br />

des GPS-gestützten Erfassungs- und Visualisierungstools<br />

Aida Geo.<br />

Im Winter haben die kommunalen Bauhöfe<br />

oft alle Hände voll zu tun. Ein elektronisch<br />

geführtes Räum- und Streubuch<br />

kann sie in dieser Zeit gut unterstützen.<br />

Das GPS-gestützte Erfassungs- und Visualisierungstool<br />

Aida Geo des Zeitwirtschaftsanbieters<br />

Aida Orga erfasst die gefahrenen<br />

Routen sowie die Arbeitsmodi Räumen<br />

und Streuen <strong>der</strong> Winterdienstfahrzeuge<br />

und schickt die Daten in Echtzeit via Mobilfunk<br />

direkt an den Webserver des Programms.<br />

Somit sind für den Bauhofleiter<br />

unverzüglich visuelle Informationen auf<br />

<strong>der</strong> Karte verfügbar, auf welchen Straßen<br />

im Stadtgebiet Schwerpunkte für Schneeräumung<br />

und Eisglättebekämpfung liegen<br />

– ebenso für alle rückliegenden Zeiträume.<br />

Zudem kann er anhand <strong>der</strong> zeitlich exakten<br />

Straßenbefahrungsprotokolle für jedes<br />

Einsatzfahrzeug zum Beispiel umgehend<br />

Bürgeranfragen o<strong>der</strong> -beschwerden beantworten<br />

zur Erfüllung <strong>der</strong> Verkehrssicherungspflichten<br />

im Winterdienst.<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Winterzeit können<br />

mit <strong>der</strong> gleichen Erfassungstechnik<br />

auf den entsprechenden Fahrzeugen<br />

genauso gut Kehrdienste, Reinigung<br />

<strong>der</strong> Regeneinflüsse o<strong>der</strong> Mäharbeiten<br />

dokumentiert werden. Weitere<br />

Module des Webservice sind Straßenkontrolle,<br />

Baumkontrolle und<br />

Spielplatzkontrolle. Dafür werden<br />

Smartphones und Tabletcomputer<br />

eingesetzt.<br />

www.aida-orga.de<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Foto: Aebi<br />

Abb.: Aida Orga<br />

Abb.: Der App Verlag<br />

Dokumentation<br />

Strecke<br />

im Blick<br />

Die Plattform „Winter-Pro“ unterstützt<br />

den Bauhof bei <strong>der</strong> Dokumentation<br />

seiner Winterdienst-Routen.<br />

Einsatzdaten: Das Programm<br />

„Winter Pro“ macht<br />

Leistungen transparent.<br />

Auf alle Lagen im Winterdienst vorbereitet<br />

Winterdienst ist bei allgemeiner Glätte<br />

und Schneefall Pflicht. Doch nicht immer<br />

ist ein Schneepflug am Geräteträger<br />

das ideale Werkzeug im Kampf gegen<br />

Schnee und Eis. Je nach Witterung ist<br />

eine Schnee-Kehrwalze, eine Schneefräse<br />

o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Streuer mit Salz o<strong>der</strong><br />

Sole die bessere Wahl. Die Citymasterund<br />

Multicar-Geräteträger von Hako bieten<br />

für alle Fälle die passende Lösung.<br />

Schwarzkehren ist die passende Technik<br />

zur Beseitigung von Pulverschnee<br />

und tauendem Schneematsch und zur<br />

Straßenräumung bei vergleichsweise<br />

geringer Schneehöhe. Dazu werden<br />

an den Geräteschnellwechselsystemen<br />

innerhalb weniger Minuten Kehrwalzen<br />

mit Winterbesatz angebracht und<br />

über die leistungsfähigen Hydrauliken<br />

<strong>der</strong> Maschinen angetrieben. Zeichnet<br />

Foto: Hako<br />

Jedes Jahr sind Winterdienste gefor<strong>der</strong>t,<br />

die Straßen zuverlässig<br />

schneefrei zu halten. Diese Aufgabe<br />

ist oft mit Stress und großem Zeitdruck<br />

verbunden. Doch wo bleibt die Zeit für<br />

die Dokumentation und <strong>der</strong> Blick auf die<br />

Abrechnung?<br />

Für diese Aufgaben hat <strong>der</strong> Appverlag<br />

die Plattform „Winter-Pro“ entwickelt.<br />

Sie unterstützt bei <strong>der</strong> Dokumentation<br />

<strong>der</strong> Route. Mithilfe einer automatischen<br />

Erkennung des Standortes und dem Abgleich<br />

<strong>der</strong> Kundenadresse genügt ein<br />

Klick auf das Smartphone und schon<br />

startet das Tracking und zeichnet den<br />

gefahrenen Weg auf. Gleichzeitig werden<br />

die Fahrten auf <strong>der</strong> Webseite in einer<br />

Leistungsübersicht aufgelistet.<br />

Neben <strong>der</strong> Trackingfunktion können<br />

Einheiten definiert und so beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Streusalzverbrauch überwacht werden,<br />

indem dieser direkt über das Smartphone<br />

angegeben wird. Der gesamte<br />

Kundenstamm mit zugehörigen Objekten<br />

kann mit den wichtigsten Informationen<br />

auf <strong>der</strong> Webseite angelegt und<br />

gepflegt werden. Winter-Pro steht einen<br />

Monat kostenlos zum Testen zur Verfügung.<br />

Danach fallen Kosten in Höhe von<br />

99 Euro pro Monat an, unabhängig von<br />

<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Benutzer und Fahrer.<br />

www.appverlag.com<br />

sich eine schneereichere Wetterlage ab,<br />

dann lassen sich die Geräteträger schnell<br />

umrüsten. Anstelle <strong>der</strong> Kehrmaschine<br />

wird im vor<strong>der</strong>en Anbauraum o<strong>der</strong> am<br />

Frontlift ein Schneeschild angebracht<br />

und hinter <strong>der</strong> Kabine ein Streuaufbau<br />

aufgesattelt.<br />

www.hako.com<br />

Geräteträger<br />

Citymaster von<br />

Hako: Der Markt<br />

bietet angepasste<br />

Streusysteme<br />

wie etwa Kombinationsstreuer.<br />

Ganzjahresreifen<br />

Technik & Innovation<br />

für den Kommunaleinsatz<br />

550 Multiuse<br />

Der Alliance 550 MULTIUSE wurde<br />

eigens für den Kommunaleinsatz<br />

entwickelt.<br />

Seine hohe Tragfähigkeit ermöglicht<br />

hierbei ein problemloses<br />

Arbeiten mit hoher Standsicherheit,<br />

auch mit schwerstem<br />

Arbeitsgerät zu je<strong>der</strong> Jahreszeit.<br />

Höchste Traktion auf<br />

losem Untergrund<br />

Geringer Rollwi<strong>der</strong>stand<br />

auf <strong>der</strong> Straße<br />

Bestes Preis-<br />

Leistungsverhältnis<br />

6 Kontinente. Über 120 Län<strong>der</strong>.<br />

Die weltweite Nummer 1<br />

für Gelän<strong>der</strong>eifen.<br />

62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

63<br />

www.bohnenkamp.de


Parlament & Verwaltung<br />

Personalmanagement<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Hemmschuh: Führungskräfte,<br />

die sich selbst jeden Vorgang<br />

zu eigen machen, sind kaum<br />

geeignet, eine abgestimmte<br />

Entwicklung von Zielen,<br />

Strategien, Struktur und Kultur<br />

voranzutreiben.<br />

Change-Management<br />

Blockaden lösen<br />

Damit <strong>der</strong> Wandel in Organisationen gestaltet werden kann, werden Manager<br />

gebraucht, die am System arbeiten anstatt sich andauernd vom Tagesgeschäft<br />

binden zu lassen. Wenn die Führungskraft jeden Vorgang sehen und über alles<br />

informiert sein will, ist sie <strong>der</strong> personifizierte Hemmschuh.<br />

Manche Führungskräfte in den<br />

Kommunen tun sich mit dem<br />

Übergang vom Fachmann zum<br />

Manager noch immer schwer. Sie betreiben<br />

„Sachbearbeitung auf hohem Niveau“<br />

o<strong>der</strong> sind „Obersachbearbeiter“. Sie arbeiten<br />

„im System“, weil das ein vertrautes<br />

Terrain ist und sie sich dort gut auskennen.<br />

Und so tummeln sie sich im operativen Geschäft,<br />

anstatt sich auf den Berg zu stellen<br />

und nach vorne zu schauen. Statt langfristiger<br />

Orientierung gibt es dann operative<br />

Hektik. Führen heißt aber, „am System<br />

arbeiten“, das Ganze sehen, die Organisation<br />

langfristig orientieren, das Leitbild<br />

<strong>der</strong> Kommune umsetzen, Menschen begeistern<br />

und Prozesse steuern.<br />

Der Wandel braucht ein Management-<br />

Team an <strong>der</strong> Spitze, das den Wandel will<br />

und vorlebt. Ohne das Engagement <strong>der</strong><br />

oberen Führungskräfte geschieht nichts<br />

Entscheidendes. Der Verän<strong>der</strong>ungswille<br />

von oben muss für alle spürbar sein. Das<br />

äußert sich vor allem darin, dass ich das<br />

auch tue, was ich sage. Ich muss schlichtweg<br />

Vorbild sein. Albert Camus hat einmal<br />

gesagt: „Um die Welt zu än<strong>der</strong>n, muss <strong>der</strong><br />

Gedanke zuerst den Menschen än<strong>der</strong>n, <strong>der</strong><br />

ihn denkt; er muss sich in ein Beispiel verwandeln!“.<br />

Wichtig ist nicht, was in den Führungsgrundsätzen<br />

steht, son<strong>der</strong>n wie sich die<br />

Führungskräfte im Alltag verhalten. Das<br />

Auftreten von Amtsleitern und Dezernenten<br />

hat eine zentrale Bedeutung für den Erfolg<br />

einer Kommune. Durch ihr Verhalten<br />

prägen die Führungskräfte <strong>der</strong> Kommunen<br />

die Kultur <strong>der</strong> Organisation und sind<br />

maßgeblich dafür verantwortlich, dass es<br />

eine Kultur des Wandels, <strong>der</strong> Offenheit,<br />

des Dialogs und des Vertrauens ist. Für die<br />

Bewältigung von Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />

ist weniger wichtig, ob jemand ein guter<br />

Betriebswirt o<strong>der</strong> Jurist ist. Die „Persönlichkeit“<br />

muss erkennbar sein. Management-Instrumente<br />

wie etwa Controlling<br />

und Berichtswesen sind dann nur eine –<br />

wenn auch wichtige – Ergänzung.<br />

Ein Amtsleiter, für den Kontrolle ein<br />

wichtiges Führungsprinzip ist und <strong>der</strong><br />

noch jeden Vorgang über seinen Schreibtisch<br />

gehen lassen will, behin<strong>der</strong>t den<br />

Wandel, denn er verlangsamt Prozesse<br />

und hat kein Vertrauen in die Mitarbeiter.<br />

Das ist unternehmerisch äußerst schädlich.<br />

Schnelligkeit und das Vermögen,<br />

sich auf neue Bedingungen des Marktes<br />

Foto: El Paparazzo/Fotolia<br />

und <strong>der</strong> Gesellschaft einzustellen, sind die<br />

Erfolgsfaktoren des Überlebens. Dazu gehört<br />

die Abgabe von Verantwortung, die<br />

Beschleunigung von Geschäftsprozessen<br />

und die Übertragung von Ressourcen (Verantwortung,<br />

Finanzen und Sachmittel) auf<br />

die untere Ebenen.<br />

In Zeiten des Wandels müssen wir nicht<br />

nur neue Instrumente lernen, wir müssen<br />

uns vor allem als Persönlichkeiten än<strong>der</strong>n<br />

mit unseren Denkweisen, Wertvorstellungen<br />

und in unserem Verhalten.<br />

Vom Schreibtisch aus kann kein Change-<br />

Manager agieren. Heutzutage wird ein<br />

Mensch aus Fleisch und Blut gebraucht,<br />

<strong>der</strong> weiß, was in <strong>der</strong> Kommune los ist,<br />

<strong>der</strong> Orientierung vermittelt, <strong>der</strong> nahe bei<br />

den Menschen ist, ihre Fragen aufnimmt,<br />

Impulse zur Verän<strong>der</strong>ung gibt – und Mut<br />

macht zur Überwindung von Schwierigkeiten.<br />

Führen durch Überzeugen ist gefragt.<br />

Wenn er diese Rolle an- und ernstnimmt,<br />

hat er für „Sachbearbeitung auf<br />

hohem Niveau“ keine Zeit mehr.<br />

AN LÖSUNGEN ORIENTIERT<br />

Die Führungskraft des Wandels zeichnet<br />

sich dadurch aus, dass sie für die Umsetzung<br />

des Kommunen-Leitbildes in ihrem<br />

Verantwortungsbereich sorgt wie auch<br />

für eine abgestimmte Entwicklung von<br />

Zielen, Strategien, Struktur und Kultur<br />

(„Die Struktur folgt <strong>der</strong> Strategie“). Ein<br />

Change-Manager denkt vorausschauend,<br />

langfristig, lösungsorientiert und vermittelt<br />

diese Einstellung seinen Mitarbeitern<br />

(strategische Orientierung). Sein Denken<br />

ist zudem konsequent ausgerichtet auf die<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Bürger („von außen nach<br />

innen denken“).<br />

Durch ihr Verhalten schafft die Führungskraft<br />

des Wandels Vertrauen. Dementsprechend<br />

baut sie eine Vertrauensorganisation<br />

auf, keine Misstrauensorganisation.<br />

Sie ist fähig, Verän<strong>der</strong>ungsprozesse<br />

zu mo<strong>der</strong>ieren und fragt nicht „was muss<br />

ich tun?“, son<strong>der</strong>n „wie muss ich es tun?“.<br />

Weiterhin kennzeichnet einen Change-<br />

Manager die Ausübung eines kontinuierlichen,<br />

systematischen Personalmanagements<br />

mit Bestandteilen wie zum Beispiel<br />

Personalmarketing und Gesprächen zur<br />

Zielvereinbarung und -erreichung. Im Sinn<br />

<strong>der</strong> Personalentwicklung för<strong>der</strong>t er Selbstverantwortung,<br />

Eigeninitiative, Selbststeuerung<br />

und unternehmerisches Denken bei<br />

seinen Mitarbeitern. Walter Wiberny<br />

PERSÖNLICHKEIT GIBT DEN<br />

AUSSCHLAG<br />

Für die Bewältigung von Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />

ist weniger wichtig, ob<br />

jemand ein guter Betriebswirt o<strong>der</strong> Jurist<br />

ist. Eine Persönlichkeit muss er o<strong>der</strong> sie<br />

sein und ethische, strategische sowie<br />

kommunikative Kompetenzen haben.<br />

Management-Instrumente wie zum<br />

Beispiel Controlling und Berichtswesen<br />

sind dann nur eine – wenn auch wichtige<br />

– Ergänzung. Denn: Das wichtigste<br />

Instrument in Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />

bin ich selbst.<br />

Durch ihr Verhalten prägen die Führungskräfte<br />

<strong>der</strong> Kommunen die Kultur<br />

<strong>der</strong> Organisation. Sie sind maßgeblich<br />

dafür verantwortlich, dass es eine Kultur<br />

des Wandels, <strong>der</strong> Offenheit, des Dialogs<br />

und des Vertrauens ist.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema Personalmanagement<br />

finden Sie im „Treffpunkt Online<br />

Personal – TOP“ auf unserem<br />

Serviceportal unter www.treffpunktkommune.de/top<br />

DER AUTOR<br />

Walter Wiberny ist Senior-Berater und<br />

Partner beim Zentrum für Managementund<br />

Personalberatung (zfm), Edmund<br />

Mastiaux und Partner in Bonn<br />

(www.zfm-bonn.de)<br />

64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

65


Parlament & Verwaltung<br />

MANDAT<br />

TOP STELLENMARKT<br />

Job & Karriere<br />

BESTELLEN SIE IHREN<br />

RATGEBER!<br />

WAHLEN gewinnen<br />

Hardcover, ca. 250 Seiten, zusätzlich<br />

ca. 100 Arbeitshilfen online verfügbar<br />

(mit Selbst-Checks, Stärkenprofil und<br />

Konkurrentenanalyse u.v.m.)<br />

Preis: 44,90 Euro (zzgl. Porto, inkl.<br />

Download-Code für Arbeitshilfen)<br />

Bestellungen unter info@pro-vs.de o<strong>der</strong><br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

ONLINE<br />

Eine weitere Lespeprobe sowie das<br />

Inhaltsverzeichnis finden Sie online<br />

unter www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Produkte > Ratgeber WAHLEN gewinnen<br />

DIE AUTOREN<br />

Achim Moeller und Gwendolin Jungblut<br />

sind Inhaber <strong>der</strong> Firma „The Lea<strong>der</strong>Ship<br />

– Agentur für Wahlen Führung Strategie“.<br />

Sie beraten Kandidaten, Fraktionen und<br />

politische sowie außerpolitische Organisationen<br />

(www.thelea<strong>der</strong>sip.de)<br />

Drohgebärde: Bei<br />

persönlichen Angriffen<br />

dürfen Sie<br />

sich nicht unterkriegen<br />

lassen.<br />

WAHLEN gewinnen - Leseprobe<br />

Auf persönliche<br />

Angriffe reagieren<br />

Im US-amerikanischen Wahlkampf sind persönliche Angriffe auf den Gegenkandi<br />

daten üblich. Auch in Deutschland greifen einige Wahlkämpfer auf dieses<br />

Mittel zurück. Die Berater Achim Moeller und Gwendolin Jungblut zeigen in<br />

ihrem Ratgeber „WAHLEN gewinnen“ erfolgreiche Gegenmaßnahmen auf.<br />

Trotz aller Ihrer Vorbereitungen<br />

wird es im Wahlkampf immer wie<strong>der</strong><br />

Situationen geben, in denen<br />

Sie sich erheblichen Angriffen gegenüber<br />

ausgesetzt sehen (...). In den USA gehören<br />

Negativkampagnen zum Wahlkampf<br />

dazu. Sie werden vor allem durch zwei<br />

Gründe gerechtfertigt. Erstens sollen sie<br />

das aufdecken, was <strong>der</strong> politische Gegner<br />

verschweigt o<strong>der</strong> bewusst versteckt (...).<br />

Zweitens werden die Bewerber um ein<br />

hohes Amt unter Druck gesetzt, um zu<br />

sehen, wie sie damit umgehen und ob sie<br />

dem Druck gewachsen sind (...).<br />

SOUVERÄN REAGIEREN<br />

Sie haben grundsätzlich drei Möglichkeiten,<br />

um auf Angriffe zu reagieren:<br />

1 Sie reagieren nicht. Der Anlass ist zu<br />

unbedeutend und Sie wollen nicht, dass<br />

sich <strong>der</strong> Vorwurf durch Ihre öffentliche<br />

Antwort herumspricht und möglicherweise<br />

aufgebauscht wird. Ein Beispiel:<br />

Jemand schreibt in einem Leserbrief,<br />

dass Sie als junger Mensch wesentlich<br />

zu schnell gefahren sind und ein<br />

Bußgeld sowie Punkte dafür<br />

bekommen haben. So etwas<br />

wird Ihre Wahlchancen nicht<br />

schmälern.<br />

2 Sie stellen richtig. Lassen Sie sich nichts<br />

anhängen, was nicht stimmt. Bleiben<br />

Sie sachlich und auf jeden Fall souverän.<br />

Verteidigen Sie sich nicht. Stellen<br />

Sie Daten und Zusammenhänge so vor,<br />

dass sie nachprüfbar sind. Hierzu ein<br />

drastisches, reales Beispiel während eines<br />

Vortrags: Ein Teilnehmer einer Wahlveranstaltung<br />

ruft einem Bundestagskandidaten<br />

zu: „Sie haben meine Frau<br />

geschwängert!“ Der Kandidat: „Wann<br />

soll das gewesen sein?“ Der Teilnehmer:<br />

„Am 13. August.“ Der Kandidat: „Da<br />

war ich auf einer Tagung in den USA.<br />

Bitte wählen Sie ein an<strong>der</strong>es Datum!“<br />

3 Sie zeigen das Stoppschild. Bei Verleumdungen,<br />

massiven Beleidigungen, Verbreitung<br />

falscher Tatsachen o<strong>der</strong> diffamierenden<br />

Unterstellungen müssen Sie<br />

sich sofort zur Wehr setzen. Toleranz,<br />

Herunterspielen o<strong>der</strong> gar den Kopf in<br />

den Sand zu stecken, ist gefährlich.<br />

Lassen Sie Ihren Ruf nicht schädigen.<br />

Bestehen Sie auf Rücknahme von Äußerungen,<br />

einer öffentlichen Entschuldigung<br />

o<strong>der</strong> schalten Sie direkt einen<br />

Anwalt ein.<br />

FACHMÄNNISCHER RAT<br />

Trotzdem: Wir haben es erlebt, dass Vorwürfe,<br />

die brüsk zurückgewiesen wurden,<br />

sich später als wahr herausgestellt<br />

haben. Wi<strong>der</strong> besseren Wissens<br />

zu lügen, ist niemals eine Lösung.<br />

Häufig wird <strong>der</strong> Schaden dadurch<br />

sogar noch größer. Greifen Sie<br />

in einer kritischen Situation<br />

immer auf fachmännischen<br />

Rat zurück.<br />

Foto: Shutterstuck/Minerva Studio<br />

präsentiert<br />

TOP Stellenmarkt<br />

für kommunale Fach- und Führungskräfte<br />

Machen Sie jetzt Karriere im<br />

öffentlichen Dienst!<br />

Human Kapital<br />

als Erfolgsfaktor<br />

Neue Stellenangebote in Kürze<br />

Geschäftsführer/-in einer Entsorgungs GmbH Nordrhein-Westfalen<br />

Beigeordnete/-r einer attraktiven Gemeinde Nordrhein-Westfalen<br />

Kämmerin / Kämmerer einer Stadt Baden-Württemberg<br />

Informieren Sie sich schon heute unter 0228/26 50 04.<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Sie sind gleichermaßen fach- wie sozialkompetent und managen unser<br />

Gebäudemanagement mit Professionalität und Weitsicht!<br />

Als mo<strong>der</strong>nes Gewerbe-, Dienstleistungs- und Handelszentrum ist Reutlingen Sitz weltweit erfolgreicher Unternehmen und bietet seinen Bürgerinnen<br />

und Bürger eine Vielzahl von attraktiven kulturellen, sportlichen und sozialen Einrichtungen sowie die unmittelbare Nachbarschaft zur landschaftlich<br />

reizvollen Schwäbischen Alb. Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />

Leiter/-in Gebäudemanagement<br />

Kennziffer REU/10/16-II<br />

Interessiert?<br />

Bewerben<br />

Details zu den ausgeschriebenen Positionen finden Sie unter www.zfm-bonn.de.<br />

Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen Kontakt<br />

stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer 0228/26 50 04 unsere Beraterinnen Rebecca Lammertz,<br />

Sarah Bestgen und Barbara Morschhaeuser gerne zur Verfügung.<br />

zfm – Zentrum für Managementund<br />

Personalberatung<br />

Edmund Mastiaux & Partner<br />

Sie wollen sich<br />

beruflich verän<strong>der</strong>n?<br />

Nehmen Sie Kontakt zu<br />

uns auf! Wir unterstützen<br />

Sie, das Passende<br />

zu finden.<br />

Zukunft durch Innovation und Tradition! Wenn das auch Ihre Erfolgsformel ist,<br />

dann haben wir die richtige Position für Sie!<br />

Reutlingen als dynamische und wachsende Großstadt mit rund <strong>11</strong>5.000 Einwohnern ist ein traditionell bedeuten<strong>der</strong> Wirtschaftsstandort innerhalb <strong>der</strong><br />

europäischen Metropolregion Stuttgart. Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />

Amtsleiter/-in Wirtschaft und Immobilien<br />

Kennziffer REU/10/16<br />

Meckenheimer Allee 162, 53<strong>11</strong>5 Bonn<br />

Telefon: 0228 /26 50 04, Fax: 0228/26 50 06<br />

service@zfm-bonn.de, www.zfm-bonn.de<br />

Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />

66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

67


Recht & Wissen<br />

Rechtsstaat<br />

Recht & Wissen<br />

Reichsbürger<br />

Die Malta-Masche<br />

Nicht nur im Zusammenhang mit brutalen Gewaltakten gegen<br />

Polizisten sind Reichsbürger in die Schlagzeilen geraten. Ihr krudes<br />

Staatsverständnis äußert sich auch in Schadensersatzfor<strong>der</strong>ungen<br />

nach kommunalen Hoheitsakten. Hier gilt es aufzupassen.<br />

Auf <strong>der</strong> Hut: Schadensersatzfor<strong>der</strong>ungen<br />

von<br />

Reichsbürgern, und seien<br />

sie auch noch so haltlos,<br />

sollten nicht schlicht ignoriert<br />

werden.<br />

Reichsbürger leugnen den Bestand<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

und sehen sich selbst als Staatsangehörige<br />

des Deutschen Reichs. Deshalb<br />

erkennen sie staatliche Hoheitsakte nicht<br />

an. Wird also gegen einen Reichsbürger<br />

etwa ein Bußgeld verhängt o<strong>der</strong> gar zu<br />

dessen Beitreibung ein Vollstreckungsverfahren<br />

eingeleitet, kommt es häufig zu<br />

einer Gegenreaktion. In <strong>der</strong> Gedankenwelt<br />

<strong>der</strong> Reichsbürger stellt je<strong>der</strong> Hoheitsakt<br />

eine Verletzung ihrer Rechte dar, die zu<br />

einer Schadensersatzfor<strong>der</strong>ung gegenüber<br />

<strong>der</strong> handelnden Amtsperson führt.<br />

EINTRAG IN US-HANDELSREGISTER<br />

Um einen – mal als Schadensersatz, mal<br />

als Strafzahlung bezeichneten – fiktiven<br />

Anspruch durchzusetzen, sendet ein<br />

Reichsbürger typischerweise ein Angebot<br />

über einen „Schadensersatzvertrag“<br />

und seine „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“<br />

an den Amtsträger.<br />

Teilweise werden auch „kommerzielle<br />

Pfandrechte“ behauptet. Geht<br />

<strong>der</strong> Amtsträger nicht auf die offensichtlich<br />

unbegründeten For<strong>der</strong>ungen ein,<br />

gelten <strong>der</strong> „Schadensersatzvertrag“<br />

und die „AGB“ für den Reichsbürger<br />

als vereinbart und die Zahlung wird<br />

angemahnt.<br />

Zudem lassen Reichsbürger häufig eine<br />

Eintragung in einem UCC-Register in den<br />

USA folgen. UCC-Register (Uniform Commercial<br />

Code, deutsch etwa: Einheitliches<br />

Handelsgesetzbuch) sind eine Art Pfandregister,<br />

die es in jedem Bundesstaat gibt.<br />

Das Register des Bundesstaates Washington<br />

wird gern verwendet, da die Fantasiefor<strong>der</strong>ungen<br />

dort online eingetragen<br />

werden können. Eine materielle Prüfung<br />

<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung findet seitens <strong>der</strong> Betreiber<br />

des Registers nicht statt.<br />

Mit <strong>der</strong> Eintragung in das Register ist<br />

<strong>der</strong> Weg für die sogenannte Malta-Masche<br />

frei. Die im UCC-Register eingetra-<br />

Foto: Alphaspirit/Fotolia<br />

gene For<strong>der</strong>ung wird an ein maltesisches<br />

Inkasso-Unternehmen abgetreten, das versucht,<br />

auf dem Weg eines beschleunigten<br />

Verfahrens eine Art Versäumnisurteil vor<br />

einem maltesischen Gericht zu erwirken.<br />

Dies kann gelingen, wenn das maltesische<br />

Gericht sich als zuständig ansieht und <strong>der</strong><br />

deutsche Anspruchsgegner sich nicht hinreichend<br />

verteidigt. Wird ein maltesischer<br />

Titel erwirkt, kann dieser gemäß <strong>der</strong> EU-<br />

Verordnung über die gerichtliche Zuständigkeit,<br />

Anerkennung und Vollstreckung<br />

von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen<br />

(EuGVVO, bezeichnet auch<br />

als Brüssel-Ia-VO) vom Januar 2015 in<br />

Deutschland vollstreckt werden. Bisher<br />

scheint die Malta-Masche nur an fehlerhaften<br />

Zustellungen gescheitert zu sein.<br />

Von Reichsbürgern geht damit eine erhebliche<br />

Bedrohung für Staatsbedienstete<br />

aus. Vor <strong>der</strong> teils geäußerten Meinung, die<br />

Vollstreckung einer fiktiven For<strong>der</strong>ung sei<br />

im Rechtsstaat Deutschland nicht möglich,<br />

kann nur eindringlich gewarnt werden. Es<br />

ist zuzugeben, dass dem reichsbürgerlichen<br />

Vorgehen an mehreren Stellen das<br />

ausländische (etwa maltesische) und das<br />

deutsche Recht einen Riegel vorschieben<br />

müsste, doch verlassen sollte man sich darauf<br />

nicht. Darum gilt: Die For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Reichsbürger – seien sie auch noch so<br />

haltlos – sollten nicht ignoriert werden,<br />

jedenfalls dann nicht, wenn sie bereits in<br />

offizieller Form – etwa einem Klageverfahren<br />

nach ausländischem (Prozess-)Recht<br />

– geltend gemacht worden sind.<br />

EMPFOHLENE GEGENMASSNAHMEN<br />

Alle Sachbearbeiter in <strong>der</strong> Kommunalverwaltung,<br />

die mit Reichsbürgern in Kontakt<br />

kommen, sollten umfassend über <strong>der</strong>en<br />

Vorgehen informiert werden. Verfahren<br />

sollten nicht eingestellt o<strong>der</strong> Bescheide<br />

zurückgenommen werden, da dies in den<br />

Augen des Reichsbürgers einen Erfolg darstellt,<br />

ihm „Recht“ gibt und zudem einen<br />

Nachahmungseffekt auslöst.<br />

Erhält eine Kommune ein For<strong>der</strong>ungsschreiben<br />

eines Reichsbürgers, sollten die<br />

darin geltend gemachten For<strong>der</strong>ungen klar<br />

und deutlich zurückgewiesen werden. Inhaltliche<br />

Diskussionen gilt es zu vermeiden<br />

– Reichsbürger lassen sich in <strong>der</strong> Regel<br />

nicht von ihren Vorstellungen abbringen.<br />

Sollte <strong>der</strong> Betreffende nicht von seinem Begehren<br />

ablassen, könnte ihm ein (anwaltliches)<br />

Abmahnschreiben zugesendet und<br />

er zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung<br />

aufgefor<strong>der</strong>t werden.<br />

Eintragungen im UCC-Register können<br />

grundsätzlich nicht verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Jedoch sollten diese Register im Auge behalten<br />

werden. Denn zum einen kommt<br />

die Beantragung einer Löschung <strong>der</strong> unberechtigten<br />

For<strong>der</strong>ung bei dem Register<br />

in Betracht, zum an<strong>der</strong>en kann <strong>der</strong> Eintrag<br />

bei einem gerichtlichen Vorgehen gegen<br />

die Reichsbürger als Beweismittel dienen.<br />

GERICHTLICHE SCHRITTE PRÜFEN<br />

Behauptet <strong>der</strong> Reichsbürger seine For<strong>der</strong>ung<br />

auch Dritten gegenüber, ist ein<br />

gerichtliches Vorgehen zu erwägen. So<br />

wurden schon erfolgreich eine einstweilige<br />

Verfügung und ein Urteil gegen einen<br />

Reichsbürger erwirkt. Dieser muss es nun<br />

zur Meidung eines Ordnungsgeldes von<br />

bis zu 250 000 Euro o<strong>der</strong> Ordnungshaft<br />

unterlassen, seine For<strong>der</strong>ungen gegenüber<br />

Dritten zu behaupten. Zudem könnte ein<br />

Strafantrag gestellt werden.<br />

Erst recht, wenn <strong>der</strong> Reichsbürger schon<br />

einen vollstreckbaren ausländischen For<strong>der</strong>ungstitel<br />

erwirkt hat, muss gehandelt<br />

werden. Es ist dringend davon abzuraten,<br />

den von Amts wegen zugestellten Titel<br />

einfach zurückzusenden. Denn damit ist<br />

dieser nicht aus <strong>der</strong> Welt. Nach <strong>der</strong> EU-<br />

Zustellungsverordnung könnte <strong>der</strong> Reichsbürger<br />

nämlich eine öffentliche Zustellung<br />

beantragen o<strong>der</strong> argumentieren, dass das<br />

Zurücksenden als treuwidrige Zugangsvereitelung<br />

anzusehen sei, die zu einer<br />

Fiktion <strong>der</strong> erfolgreichen Zustellung führt.<br />

Die Vollstreckung eines ausländischen<br />

Titels kann durch einen Antrag auf Versagung<br />

<strong>der</strong> Anerkennung o<strong>der</strong> Vollstreckung<br />

verhin<strong>der</strong>t werden. Diesem wird etwa<br />

dann stattgegeben, wenn ein sogenannter<br />

Ordre-public-Verstoß (ordre public, französisch:<br />

öffentliche Ordnung) vorliegt.<br />

Jedoch wird ein solcher Verstoß gegen die<br />

öffentliche Ordnung nur in seltenen Fällen<br />

angenommen – ob Gerichte darunter<br />

die Geltendmachung von unbegründeten<br />

reichsbürgerlichen For<strong>der</strong>ungen zählen<br />

würden, bleibt abzuwarten.<br />

Zudem werden die Reichsbürger immer<br />

erfin<strong>der</strong>ischer. Kürzlich bekam ein Mandant<br />

die Auffor<strong>der</strong>ung eines Reichsbürgers,<br />

einen Millionenbetrag auf ein malaysisches<br />

Konto zu überweisen. Droht nun<br />

die „Malaysia-Masche“?<br />

Stephan Bausch / Simon Heetkamp<br />

WIE IN DER VERWALTUNG MIT<br />

REICHSBÜRGERN UMGEHEN?<br />

•<br />

Grundsätzlich: Diskussionen mit<br />

Angehörigen dieses Personenkreises<br />

sind in <strong>der</strong> Regel sinnlos. Sie wollen<br />

Verwirrung stiften, um staatliche Stellen<br />

vom rechtlich gebotenen Handeln<br />

abzubringen.<br />

•<br />

Dienstlichen Schriftwechsel mit Reichsbürgern<br />

auf das absolut notwendige<br />

Mindestmaß beschränken. Erklärungen<br />

o<strong>der</strong> Proklamationen ignorieren.<br />

•<br />

Bei Ordnungswidrigkeiten die Polizei<br />

informieren und gegebenenfalls Bußgeldverfahren<br />

einleiten.<br />

•<br />

Strafrechtlich relevantes Verhalten,<br />

etwa Beleidigungen und Bedrohungen,<br />

den Strafverfolgungsbehörden anzeigen.<br />

Werden zum Beispiel Kfz-Kennzeichen<br />

manipuliert, kann <strong>der</strong> Betrieb des<br />

Fahrzeugs untersagt werden.<br />

•<br />

Materialien von Reichsbürgern mit augenscheinlich<br />

rechtsextremistischen<br />

Inhalten dem Verfassungsschutz<br />

übergeben.<br />

•<br />

Keine gefälschten „Urkunden“ o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e „amtliche Schriftstücke“<br />

von Reichsbürgern beglaubigen. In<br />

solchen steht etwa, dass man „zu<br />

keinem Zeitpunkt auf hoher See verschollen<br />

ist“ o<strong>der</strong> dass „das Grundgesetz<br />

<strong>der</strong> BRD keine Verfassung ist“.<br />

•<br />

Wird die Schulpflicht nicht eingehalten,<br />

das Jugendamt informieren. Red.<br />

DIE AUTOREN<br />

Dr. Stephan Bausch, Köln, ist Rechtsanwalt<br />

und Partner <strong>der</strong> Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

(stephan.bausch@<br />

luther-lawfirm.com), Simon Heetkamp,<br />

Köln, ist Rechtsanwalt und Associate<br />

bei Luther (simon.heetkamp@<br />

luther-lawfirm.com)<br />

68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

69


Recht & Wissen<br />

URTEILE<br />

Recht & Wissen<br />

Bau- und Planungsrecht<br />

BAUAUFSICHT<br />

Altbau bleibt stehen<br />

Im Fall <strong>der</strong> Anordnung, einen Altbau abzureißen,<br />

hat <strong>der</strong> verfügende Landkreis die<br />

erfor<strong>der</strong>liche Ermessensabwägung nicht<br />

durchgeführt. (OVG Nordrhein-Westfalen<br />

vom 24. Februar <strong>2016</strong> – AZ 7 A 19/14)<br />

Der Rheinisch-Bergische Kreis hatte <strong>der</strong> Eigentümerin<br />

eines vor Kriegsende in Kürten<br />

errichteten Wohnhauses im Sommer 2012<br />

aufgegeben, das Gebäude zu beseitigen,<br />

und später ein Zwangsgeld angedroht.<br />

Für dieses Gebäude existiere keine Baugenehmigung.<br />

Wegen seiner Lage im Außenbereich<br />

sei das Gebäude auch nicht genehmigungsfähig.<br />

Gegenüber <strong>der</strong> in dem<br />

Haus lebenden Mutter <strong>der</strong> Eigentümerin<br />

erließ <strong>der</strong> Kreis eine Duldungsverfügung.<br />

Das Verwaltungsgericht wies die dagegen<br />

gerichteten Klagen im Jahr 2013 ab. Die<br />

Berufungen hatten Erfolg.<br />

Zur Begründung führte das OVG aus,<br />

<strong>der</strong> Landkreis hatte erwägen müssen,<br />

aufgrund einer sogenannten „Stichtagsregelung“<br />

gegen den „Schwarzbau“ nicht<br />

einzuschreiten. Denn das Wohnhaus sei<br />

bereits vor Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

errichtet worden. Für das Nichteinschreiten<br />

spreche nicht nur, dass das Gebäude<br />

seit mehr als 70 Jahren existiere und die<br />

Bauaufsichtsbehörde in diesem langen<br />

Zeitraum nichts dagegen unternommen<br />

habe. Es sei auch zu berücksichtigen,<br />

dass vielfach Aktenbestände – sei es bei<br />

den Behörden, sei es in <strong>der</strong> Hand <strong>der</strong> hinsichtlich<br />

einer Baugenehmigung beweisbelasteten<br />

privaten Eigentümer o<strong>der</strong> ihrer<br />

Rechtsvorgänger – durch die Kriegsereignisse<br />

unvollständig geworden o<strong>der</strong> ganz<br />

verloren gegangen seien. Nach so langer<br />

Zeit fänden sich schließlich zumeist auch<br />

keine Zeugen mehr, die Auskunft über die<br />

Umstände <strong>der</strong> Errichtung eines Gebäudes<br />

geben könnten.<br />

Diese Gesichtspunkte müsse die Bauaufsichtsbehörde<br />

im Rahmen ihrer im Gesetz<br />

vorgesehenen Ermessensbetätigung<br />

prüfen und angemessen berücksichtigen.<br />

Dies habe <strong>der</strong> beklagte Kreis in diesem Fall<br />

versäumt.<br />

WINDENERGIEANLAGEN<br />

Die Grauammer stoppt<br />

den Bau<br />

Der Bau von Windkraftanlagen setzt gemäß<br />

europarechtlicher Bestimmungen die<br />

Vorprüfung auf Umweltverträglichkeit des<br />

Projekts voraus. (OVG Nordrhein-Westfalen<br />

vom 22. Dezember 2015 – AZ 8 B 400/15)<br />

Vor dem Baustart von Windrä<strong>der</strong>n muss<br />

entsprechend <strong>der</strong> europarechtlichen Vorgaben<br />

eine ordnungsgemäße Umweltverträglichkeits-Vorprüfung<br />

erfolgen. Im<br />

Fall des Windparks in Swisttal-Odendorf<br />

(Nordrhein-Westfalen) hatte das Oberverwaltungsgericht<br />

die Errichtung von vier<br />

Windenergieanlagen vorläufig gestoppt,<br />

weil diese Vorprüfung mangelhaft war.<br />

Der Standort <strong>der</strong> 75 Meter hohen Anlagen<br />

liegt im Bereich des letzten Schwerpunktvorkommens<br />

<strong>der</strong> Grauammer in<br />

Nordrhein-Westfalen. Von dem ungefähr<br />

drosselgroßen Singvogel gibt es in dem<br />

Bundesland nur noch weniger als 150<br />

Brutpaare. Die Grauammer wird im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Singvögeln häufiger Opfer<br />

von Windenergieanlagen. Sie kollidiert<br />

mit dem Mast, teilweise aber auch mit den<br />

sich drehenden Rotorblättern.<br />

Bei Beginn des Genehmigungsverfahrens<br />

ging die zuständige Bezirksregierung<br />

Köln davon aus, dass keine beson<strong>der</strong>s<br />

schützenswerten Tiere in dem Bereich<br />

anzutreffen seien. Sie verzichtete daher<br />

nach überschlägiger Prüfung auf die<br />

Durchführung einer detaillierten Umweltverträglichkeitsprüfung.<br />

Auch nachdem in<br />

<strong>der</strong> Folgezeit das Grauammer-Vorkommen<br />

bekannt geworden und zahlreiche Gutachten<br />

eingeholt worden waren, blieb die<br />

Bezirksregierung bei ihrer Einschätzung.<br />

Auf Antrag <strong>der</strong> Gemeinde hat <strong>der</strong> Senat<br />

die Entscheidung des Verwaltungsgerichts<br />

Köln abgeän<strong>der</strong>t und die aufschiebende<br />

Wirkung <strong>der</strong> gegen die Genehmigung<br />

gerichteten Klage wie<strong>der</strong>hergestellt. Eine<br />

Interessenabwägung ergebe, dass das Interesse<br />

<strong>der</strong> Betreiberin an <strong>der</strong> Errichtung<br />

und Inbetriebnahme einstweilen zurückstehen<br />

müsse.<br />

Das OVG stellte fest, dass Bau und Betrieb<br />

<strong>der</strong> Anlagen erst dann erfolgen dürfen,<br />

wenn die Umweltverträglichkeits-Vorprüfung<br />

nachgeholt und dabei das Grauammer-Vorkommen<br />

berücksichtigt worden<br />

sei. Komme die Bezirksregierung dabei<br />

zu dem Ergebnis, dass erhebliche Umweltauswirkungen<br />

– etwa auf die Grauammer<br />

– möglich seien, müsse eine umfassende<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt<br />

werden, bei <strong>der</strong> auch die Öffentlichkeit<br />

zu beteiligen sei.<br />

IMMISSIONSSCHUTZ<br />

Steinbruch betrifft zwei<br />

Städte<br />

Das erfor<strong>der</strong>liche gemeindliche Einvernehmen<br />

zweier Kommunen im Rahmen von<br />

immissionsschutzrechtlichen Verfahren<br />

kann nicht durch eine Einzelentscheidung<br />

einer <strong>der</strong> Beteiligten ersetzt werden. (OVG<br />

Nordrhein-Westfalen vom 30. September<br />

2014 – AZ 8 A 460/13)<br />

Die Stadt Hagen hatte für die Erweiterung<br />

des Steinbruchs „Hagen-Hohenlimburg“<br />

eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung<br />

erteilt und das versagte gemeindliche<br />

Einvernehmen <strong>der</strong> Stadt Iserlohn ersetzt.<br />

Die Stadt Iserlohn, <strong>der</strong>en Gebiet von<br />

<strong>der</strong> Erweiterung betroffen ist, hatte gegen<br />

diesen Genehmigungsbescheid Klage erhoben,<br />

<strong>der</strong> das VG Arnsberg stattgegeben<br />

hatte. Die hiergegen eingelegten Berufungen<br />

<strong>der</strong> Stadt Hagen und <strong>der</strong> Betreiberin<br />

des Steinbruchs blieben ohne Erfolg.<br />

Nach dem Urteil des OVG ist die geplante<br />

Erweiterung des Steinbruchs in<br />

<strong>der</strong> jetzigen Ausdehnung rechtswidrig.<br />

Der maßgebliche Gebietsentwicklungsplan<br />

weise im Bereich des Steinbruchs ein<br />

Abgrabungsvorranggebiet aus. Außerhalb<br />

dieser sogenannten Abgrabungskonzentrationszone<br />

sind Abgrabungsvorhaben<br />

unzulässig. Diese Ausweisung entspreche<br />

den planungsrechtlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und sei wirksam, so das Gericht.<br />

Auf dem Gebiet <strong>der</strong> Stadt Iserlohn liegt<br />

ein Teil des Erweiterungsvorhabens außerhalb<br />

des Vorranggebiets.<br />

Zwar sei die<br />

Grenze des Vorranggebiets<br />

im Gebietsentwicklungsplan<br />

nicht<br />

parzellenscharf festgelegt.<br />

Den zeichnerischen Darstellungen<br />

des Gebietsentwicklungsplans und<br />

den Planunterlagen lassen sich aber nach<br />

Ansicht <strong>der</strong> Richter hinreichend deutliche<br />

Anhaltspunkte zum Grenzverlauf entnehmen.<br />

Deshalb könne die Grenze des<br />

Vorrangbereichs nicht im Rahmen eines<br />

„Interpretationsspielraums“ flexibel bestimmt<br />

und beliebig ausgedehnt werden.<br />

Da <strong>der</strong> Genehmigungsbescheid wegen <strong>der</strong><br />

Nebenbestimmungen, die das gesamte<br />

Vorhaben erfassen, nicht teilbar sei, sei er<br />

insgesamt rechtswidrig.<br />

VERKEHRSLÄRM<br />

Abschätzung fehlt<br />

Die unzureichende Ermittlung des Verkehrslärms<br />

in einem Baugebiet hat die<br />

Unwirksamkeit des Bebauungsplans zu<br />

Folge. (VGH Baden-Württemberg vom 23.<br />

Juli 2015 – AZ 8 S 538/12)<br />

Bei <strong>der</strong> Aufstellung eines Bauleitplans ist<br />

die Kommune nach dem Baugesetzbuch<br />

verpflichtet, die abwägungsrelevanten<br />

Belange zu ermitteln und zu bewerten.<br />

Setzt ein Bebauungsplan neben einem<br />

Wohngrundstück eine neue Straßenverkehrsfläche<br />

fest, ist regelmäßig zu ermitteln,<br />

welche Schallimmissionen konkret<br />

zu erwarten sind.<br />

Im Fall eines Bebauungsplans <strong>der</strong> Stadt<br />

Schorndorf lag dem Gemein<strong>der</strong>at beim<br />

Planbeschluss keine verlässliche Abschätzung<br />

<strong>der</strong> Verkehrslärm-Immissionen vor.<br />

Dieser Ermittlungsfehler war nach Ansicht<br />

<strong>der</strong> Richter für die Wirksamkeit des Bebauungsplans<br />

beachtlich, da er offensichtlich<br />

und auf das Abwägungsergebnis von<br />

Einfluss gewesen ist. Da sich dieser Fehler<br />

auf die gesamte Erschließung und/o<strong>der</strong><br />

die Ausrichtung und Dimensionierung<br />

<strong>der</strong> überbaubaren Flächen im Plangebiet<br />

auswirke, führe er zur Unwirksamkeit des<br />

gesamten Bebauungsplans und auch <strong>der</strong><br />

zusammen mit diesem beschlossenen örtlichen<br />

Bauvorschriften.<br />

Die Richter verwiesen auf die konkrete<br />

Möglichkeit, dass die Planung ohne diesen<br />

Mangel an<strong>der</strong>s ausgefallen wäre. Eine<br />

erst während des Normenkontrollverfahrens<br />

vom Kläger eingeholte<br />

schalltechnische Untersuchung<br />

zeige zwar, dass <strong>der</strong> prognostizierte<br />

Verkehrslärm gesetzliche Grenzwerte<br />

und städtebauliche Orientierungswerte<br />

nicht überschreiten würde. Es stehe aber<br />

jedem Plangeber frei, im Rahmen <strong>der</strong> Abwägung<br />

auch ein höheres Maß an Schutz<br />

vor Verkehrslärm-Immissionen zu gewähren.<br />

Da sich <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at mit dem Verkehrslärm<br />

nicht hinreichend beschäftigt<br />

habe, sei jedoch nicht erkennbar, welches<br />

konkrete Maß an Verkehrslärm-Immissionen<br />

er im Plangebiet für zumutbar gehalten<br />

habe.<br />

Gegen die Gemeinde geklagt hatte ein<br />

Eigentümer eines bebauten Grundstücks<br />

im Plangebiet. Mit seinem Normenkontrollantrag<br />

wandte er unter an<strong>der</strong>em ein,<br />

das Ausmaß <strong>der</strong> durch die Planung verursachten<br />

Verkehrslärm-Immissionen sei<br />

nicht hinreichend ermittelt worden.<br />

FLÜCHTLINGSUNTERKÜNFTE<br />

Baurecht geän<strong>der</strong>t<br />

Die Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet<br />

ist vorläufig zugelassen (OVG Nordrhein-Westfalen<br />

vom 23. Februar 2015 – AZ<br />

7 B 1343/14 und 7 B 1344/14)<br />

In einem Gewerbegebiet in Köln-Lövenich<br />

dürfen vorläufig Flüchtlinge untergebracht<br />

werden. Das Gericht hat die Anträge auf<br />

Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes<br />

abgelehnt, die zwei benachbarte Gewerbebetriebe<br />

gestellt hatten.<br />

Die Gewerbebetriebe hatten sich gegen<br />

die von <strong>der</strong> Stadt geplante Aufstellung von<br />

zwei eingeschossigen Wohncontainern zur<br />

Unterbringung von Flüchtlingen gewandt.<br />

Zur Begründung hatten sie unter an<strong>der</strong>em<br />

angeführt, die Unterbringungseinrichtung<br />

passe nicht in das Gewerbegebiet in Lövenich,<br />

zudem habe die Stadt Köln alternative<br />

Unterbringungsmöglichkeiten nicht<br />

hinreichend geprüft.<br />

Der 7. Senat des OVG hat seine Beschwerdeentscheidungen<br />

im Wesentlichen<br />

auf die neue, am 26. November 2014 in<br />

Kraft getretene Regelung des Paragrafen<br />

246 Abs. 10 des Baugesetzbuches gestützt.<br />

Danach können bis Ende 2019 unter bestimmten<br />

Voraussetzungen in Gewerbegebieten<br />

Unterkünfte für Flüchtlinge o<strong>der</strong><br />

Asylbegehrende zugelassen werden.<br />

WOHNRAUMNUTZUNG<br />

Gemeinde entscheidet<br />

Die Satzung <strong>der</strong> Stadt Freiburg über das<br />

Verbot <strong>der</strong> Zweckentfremdung von Wohnraum<br />

ist wirksam. (VGH Baden-Württemberg<br />

vom 8. Dezember 2015 – AZ 3 S<br />

248/15)<br />

Nach dem baden-württembergischen Gesetz<br />

über das Verbot <strong>der</strong> Zweckentfremdung<br />

von Wohnraum (ZwEWG, § 2 Abs. 1)<br />

können Gemeinden mit Wohnraummangel<br />

durch Satzung mit einer Geltungsdauer<br />

von höchstens fünf Jahren bestimmen,<br />

dass im Gemeindegebiet o<strong>der</strong> in Teilen<br />

davon Wohnraum nur mit ihrer Genehmigung<br />

überwiegend an<strong>der</strong>s als zum<br />

Wohnen genutzt werden darf. Gestützt<br />

auf diese Vorschrift hat die Stadt Freiburg<br />

eine am 1. Februar 2014 in Kraft getretene<br />

Satzung erlassen, die ein solches grundsätzliches<br />

Verbot <strong>der</strong> Zweckentfremdung<br />

von Wohnraum enthält.<br />

Gegen diese Satzung wandte sich ein<br />

Eigentümer eines am Rand <strong>der</strong> Altstadt<br />

gelegenen, mit zwei Wohngebäuden bebauten<br />

Grundstücks. Mit seinem Normenkontrollantrag<br />

machte er geltend, aus verfassungsrechtlichen<br />

Gründen müssten an<strong>der</strong>e<br />

Maßnahmen bei <strong>der</strong> Bekämpfung des<br />

Wohnraummangels vorrangig sein. Der<br />

Stadt sei es ferner ausschließlich darum<br />

gegangen, im Stadtgebiet preisgünstigen<br />

Wohnraum für untere und mittlere Einkommen<br />

zu sichern. Die Voraussetzung<br />

einer „beson<strong>der</strong>en Wohnraumgefährdung“<br />

sei aber bei Wohnungen ab einer Wohnfläche<br />

von rund 120 Quadratmeter im Innenstadtbereich,<br />

zu denen seine gehörten,<br />

nicht erfüllt. Denn diese seien für diese<br />

Einkommensgruppe nicht erschwinglich.<br />

Der Normenkontrollantrag blieb ohne<br />

Erfolg. Die Satzung verstößt nicht gegen<br />

höherrangiges Recht. Bei <strong>der</strong> Stadt Freiburg<br />

handelt es sich nach den Daten über<br />

Bevölkerungsentwicklung, Neubautätigkeit,<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Mieten und Kaufpreise<br />

in den letzten Jahren zweifellos um<br />

eine Gemeinde mit Wohnraummangel im<br />

Sinne des Paragrafen 2 Abs. 1 ZwEWG.<br />

Der auf dem Gebiet <strong>der</strong> Stadt Freiburg<br />

herrschende Wohnraummangel ist nach<br />

Ansicht des dritten Senats des VGH auch<br />

nicht auf die Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

mit unterem o<strong>der</strong> mittlerem Einkommen<br />

mit preisgünstigem Wohnraum beschränkt.<br />

Red.<br />

70 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

71


Produkte & Dienstleistungen<br />

Markt<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

KURZ GEMELDET<br />

Abgabenerhebung<br />

Mit <strong>der</strong> Anwendung „Kommunale<br />

Abgabe pro“ <strong>der</strong> Datev lassen sich die<br />

zentralen Finanzvorgänge gemäß Paragraf<br />

19 <strong>der</strong> baden-württembergischen<br />

Gemeindeprüfungsordnung (GemPrO)<br />

ordnungsgemäß abwickeln. Das bestätigt<br />

die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA)<br />

Baden-Württemberg. Die dem Testat<br />

zugrunde liegende Prüfung umfasste<br />

die zentralen Finanzvorgänge wie die<br />

Berechnung <strong>der</strong> Steuern, Gebühren<br />

und sonstiger Abgaben, die Festsetzung<br />

<strong>der</strong> Beträge, den Bescheidlauf und die<br />

Übergabe <strong>der</strong> Sollstellungen an das<br />

Rechnungswesen. – www.datev.de<br />

Wahlsoftware<br />

Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus<br />

am 18. September wurde<br />

die Wahlsoftware IVU-Elect von IVU<br />

Traffic Technologies erfolgreich getestet.<br />

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg<br />

setzte das Programm vor allem<br />

für die Aufbereitung und Publikation<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse ein. Die Daten aus den<br />

2432 Wahlbezirken konnten in weniger<br />

als einer Minute vollständig verarbeitet<br />

werden. – www.ivu.de<br />

WC-Trennwände<br />

Kemmlit plant und fertigt maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Sanitärraumeinrichtungen. Die<br />

TÜV-geprüften und GS-zertifizierten<br />

Trennwandsysteme halten jahrelangem<br />

Einsatz stand. Das System Cronus<br />

besteht aus 13 mm starken HPL-<br />

Werkstoffplatten und vereint Robustheit<br />

und Flexibilität. Auch raumhoch<br />

geschlossene Ausführungen lassen sich<br />

realisieren. – www.kemmlit.de<br />

Wasserbehälter? Aussichtsplattform? Fahrradparkystem! Der automatische Bikesafe von Wöhr<br />

kann 122 Fahrrä<strong>der</strong> aufnehmen.<br />

Fahrradparken<br />

Sicher im Turm<br />

Der automatische Bikesafe von Wöhr<br />

macht Schluss mit gestohlenen<br />

Rä<strong>der</strong>n und Vandalismus auf öffentlichen<br />

Parkflächen. Auf acht Etagen<br />

stehen die Fahrrä<strong>der</strong> sicher.<br />

Das sichere und komfortable Abstellen<br />

von Fahrrä<strong>der</strong>n ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für die<br />

Attraktivität des Fahrrads als Verkehrsmittel.<br />

Nach Ergebnissen <strong>der</strong> Sinusstudie<br />

„Fahrrad-Monitor 2015“ for<strong>der</strong>n 52 Prozent<br />

<strong>der</strong> Befragten sichere und 27 Prozent mehr<br />

Fahrradabstellplätze. Das automatische<br />

Fahrradparksystem von Wöhr erfüllt beide<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gleichzeitig. Die Fahrrä<strong>der</strong><br />

werden sicher hinter Toren verschlossen<br />

eingelagert und sind für unbefugte Dritte<br />

unzugänglich. Gleichzeitig ist <strong>der</strong> Bikesafe<br />

die kompakteste Art, Fahrrä<strong>der</strong> abzustellen:<br />

Auf einer Grundfläche von nur etwa<br />

37 Quadratmeter parken 122 Fahrrä<strong>der</strong>. Sie<br />

werden kompakt auf acht Ebenen übereinan<strong>der</strong><br />

gestapelt.<br />

Die Übergabestation befindet sich auf<br />

Straßenniveau, hier wechselt das Fahrrad<br />

vom Besitzer zum Parksystem. Der Radler<br />

schiebt sein Fahrrad in die Radschiene<br />

ein. Unterhalb <strong>der</strong> Radschiene befinden<br />

sich Sensoren, die zum einen das Gewicht<br />

überprüfen und zum an<strong>der</strong>en das<br />

Einparken erkennen. Das Schiebetor im<br />

Übergabebereich öffnet sich einen Spalt,<br />

das Rad wird bis zum innen liegenden Anschlag<br />

eingeschoben. Bereits beim Einziehen<br />

in das Regalsystem erkennen Höhenund<br />

Breitensensoren die Abmessungen<br />

des Fahrrads. Sollten diese die maximal<br />

möglichen Abmessungen überschreiten,<br />

wird <strong>der</strong> Einlagerungsvorgang abgebrochen<br />

und das Fahrrad mit einem lauten<br />

Signalton wie<strong>der</strong> in die Übergabestation<br />

geschoben. Die Wartezeit bis zur Auslagerung<br />

des Fahrrads beträgt durchschnittlich<br />

16 Sekunden.<br />

Standardmäßig erfolgt die Bedienung<br />

über einen RFID-Chip, mit dem <strong>der</strong> Einlagerungsvorgang<br />

bestätigt wird. Optionale<br />

Bedienkonzepte für die Nutzung im öffentlichen<br />

Raum sind verfügbar.<br />

www.woehr.de<br />

Foto: Wöhr<br />

Foto: Zumtobel<br />

Beleuchtung<br />

Im Design-Wettbewerb<br />

ausgezeichnet<br />

Die Straßenleuchte Civiteq von Thorn vereint<br />

mo<strong>der</strong>nste LED-Technik mit beson<strong>der</strong>er<br />

Designqualität. Für ihr außergewöhnliches<br />

Konzept wurde sie mit dem „German<br />

Design Award 2017“ in <strong>der</strong> Kategorie<br />

„Lighting“ ausgezeichnet. „Die Civiteq<br />

ist ein ideales Beispiel für das gelungene<br />

Zusammenspiel von Form und Funktion“,<br />

erläutert <strong>der</strong> Gestalter <strong>der</strong> Leuchtenfamilie,<br />

<strong>der</strong> Designer Sven von Boetticher. „Wir<br />

sind stolz darauf, eine so kompakte und<br />

gleichzeitig formschöne Leuchte entworfen<br />

zu haben.“ Erreicht wurde dies durch<br />

die neuartige Anordnung des LED-Moduls<br />

unterhalb des Leuchtengehäuses und einem<br />

speziell dafür entwickelten, integrierten<br />

Kühlsystem.<br />

Die Straßenleuchte bietet mo<strong>der</strong>nste<br />

LED-Technik für eine leistungsstarke und<br />

kostengünstige Performance in allen städtischen<br />

Anwendungsbereichen. Sie verfügt<br />

über vielseitige Montagemöglichkeiten<br />

und lässt sich, dank <strong>der</strong> Integration unterschiedlichster<br />

Steuerungsmöglichkeiten,<br />

unkompliziert und effektiv einsetzen.<br />

Das doppelte Dichtungssystem „Optibloc“<br />

mit Schutzart IP 66 gewährleistet Langlebigkeit<br />

und Leistungsfähigkeit über die gesamte<br />

Lebensdauer von mehr als 100000<br />

Betriebsstunden. Erhältlich ist die Leuchte<br />

mit zwölf präzisen Straßenoptiken in zwei<br />

Baugrößen mit einem Lichtstrom von bis<br />

zu 17 Kilolumen (klm).<br />

www.thornlighting.de<br />

LED-Leuchtenfamilie Civiteq: Das Zusammenspiel<br />

von Form und Funktion überzeugte die<br />

Jury des German Design Award.<br />

Foto: Waterkracht<br />

Stadtreinigung<br />

Heißes Wasser und hoher Druck zeigen Wirkung<br />

Mit dem Hudson 200 KHT präsentiert Waterkracht<br />

ein Gerät, das zur Bekämpfung<br />

von Wildkraut und zusätzlich zur Reinigung<br />

von Stadtmobiliar eingesetzt werden<br />

kann. Die Maschine arbeitet mit einem Arbeitsdruck<br />

von bis zu 200 bar und einer<br />

Leistung von 21 Litern pro Minute.<br />

Durch die hohe Temperatur stirbt das<br />

behandelte Grün ab. Gleichzeitig ist damit<br />

Starker Strahl: Das Reinigungsgerät Hudson<br />

200 KHT liefert bis zu 200 bar Arbeitsdruck.<br />

Dachabdichtung<br />

Bei je<strong>der</strong> Wetterlage<br />

Extreme Wetterlagen wie Hagel, Starkregen<br />

o<strong>der</strong> Orkanböen bedeuten eine Gefahr<br />

und gleichzeitig eine Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

die Dichtheit von Gebäudedächern. Um<br />

diese dauerhaft zu bewahren, müssen<br />

große Nie<strong>der</strong>schlagsmengen innerhalb<br />

kürzester Zeit abgeleitet werden. Triflex<br />

bietet hierzu einen Langzeitschutz für<br />

Dachabdichtungen.<br />

Die Systemlösungen werden flüssig und<br />

frisch in frisch verarbeitet. Die Vliesarmierung<br />

des Flüssigkunststoffs bildet eine<br />

elastische zweite Haut und passt sich an<br />

alle Gegebenheiten des Dachs wie Übergänge<br />

zu Regenrinnen o<strong>der</strong> Anschlüssen<br />

an Schornsteinen an. Daneben bietet das<br />

Produkt hohe Witterungsstabilität und<br />

eine Hinterlaufsicherheit durch die vollflächige<br />

Haftung auf fast allen Bitumen- und<br />

Kunststoffbahnen. Das Abdichtungsharz<br />

ist so konzipiert, dass es nach<br />

30 Minuten regenfest und nach 45<br />

Minuten bereits ausgehärtet ist.<br />

www.triflex.de<br />

Foto: Altec<br />

eine effiziente Reinigung von beispielsweise<br />

Stadtmobiliar, Verkehrsschil<strong>der</strong>n,<br />

Fassaden sowie Wegen und Straßen gegeben.<br />

Ein spezielles Zubehör ermöglicht<br />

zudem die Entfernung von Kaugummi<br />

und Aufklebern.<br />

Die Wildkrautentfernung kann im<br />

Zweipersonen-Einsatz durch die gleichzeitige<br />

Verwendung von zwei Handlanzen<br />

mit einer jeweiligen Breite von 20 Zentimetern<br />

erfolgen. Im Einmannbetrieb kann<br />

optional eine Lanze mit einer Breite von<br />

40 Zentimetern verwendet werden.<br />

Die Lanzen sind nach Wunsch auch<br />

als Rollenversion erhältlich.<br />

Der Hersteller konzipierte das Gerät<br />

auf lange Lebensdauer, maximale<br />

Flächenleistung und höchsten Sicherheitsstandard.<br />

Es war auf <strong>der</strong> Messe<br />

Galabau <strong>2016</strong> erstmals zu sehen.<br />

www.waterkracht.de<br />

Bordsteinrampen<br />

Über die Schwelle<br />

Kleine Stufen, Bordsteine o<strong>der</strong> Aufkantungen<br />

können für fahrbare Arbeitsgeräte<br />

bereits ein Hin<strong>der</strong>nis darstellen. Der Verladetechnikhersteller<br />

Altec bietet mit den<br />

Kurzrampen eine solide Lösung, um diese<br />

Höhendifferenz zu überwinden. Die Kurzrampen<br />

wurden aus <strong>der</strong> Baureihe AVS entwickelt<br />

und eignen sich für Rollbehälter,<br />

Arbeitsgeräte und Maschinen, Rasenmäher,<br />

Autos, Radla<strong>der</strong> und Bagger.<br />

www.altec.de<br />

Kurzrampe:<br />

Altec setzt<br />

auf geprüfte<br />

Sicherheit.<br />

72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

73


Produkte & Dienstleistungen<br />

ANBIETER<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

BREITBANDAUSBAU<br />

Glasfasernetze<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

Kommunale Software<br />

KOMMUNALBAU<br />

Fertigbauten<br />

KOMMUNALTECHNIK<br />

Winterdienstgeräte<br />

und -technik<br />

PERSONAL<br />

Zeitwirtschaft,<br />

Zutrittsberechtigung<br />

Außenmöblierung<br />

Bänke<br />

Eppinger Verlag OHG<br />

LANGER s. Außenmöblierung<br />

Frau Fantz<br />

BUCHVERLAGE<br />

Anzeigenauftrag Fachbücher für alle <strong>Ausgabe</strong>n<br />

bis einschließlich Februar 2010<br />

zum Preis von 65,--.. GEBÄUDEMANAGEMENT<br />

Komplettservice<br />

Motiv bitte ab sofort einsetzen.<br />

Bitte Auftragsbestätigung.<br />

EINRICHTUNG<br />

Hallenboden-Schutzbeläge<br />

Systembau<br />

nusser.de<br />

Gewerbebau<br />

Kommunalbau<br />

Aufstockungen<br />

WINTERDIENST<br />

Präzise und<br />

komfortabel<br />

AIDA ORGA GmbH<br />

Hauptstraße <strong>11</strong><br />

75391 Gechingen<br />

Telefon 07056 9295-0<br />

Fax 07056 9295-29<br />

www.aida-orga.de<br />

info@aida-orga.de<br />

AIDA bietet<br />

umfangreiches Know-how<br />

aus über<br />

35 Jahren Erfahrung<br />

und über<br />

7.500 Anwendungen.<br />

PUBLIC DESIGN<br />

Abfallbehälter<br />

RENNER Entsorgungsprodukte<br />

professionelle Abfallentsorgung für Außenanlagen<br />

E. ZIEGLER Metallbearbeitung AG · Free Call 0800 100 49 01<br />

www.ziegler-metall.de<br />

stadtmoebel.de<br />

Nusser Stadtmöbel GmbH & Co. KG · 07195/693-<strong>11</strong>1<br />

www.rauch.de<br />

so schön kann sauber sein.<br />

Tel. 09232 - 991546<br />

Hallenboden-Schutzbeläge<br />

Eisstadienbeläge<br />

Sportbeläge<br />

Absprungbalken<br />

www.schutzbelag.de<br />

INFORMATIONSTECHNIK<br />

e-Government<br />

Tel. 02635 9224-90<br />

Wilhelm Nusser GmbH Systembau<br />

Telefon +49 (0)7195/693-0<br />

Grünflächenpflege mit System<br />

Für den Profieinsatz<br />

Fahnenmasten<br />

GARTENBAU<br />

Baumschulen<br />

Für Rückfragen:<br />

Markus Morgenroth<br />

88499 Riedlingen<br />

Tel. (07371) 9318-0<br />

Tel. 09232-991546<br />

Fax (07371) 9318-10<br />

Fax 09232-991523<br />

84094 Elsendorf<br />

Tel. (08753) 1516<br />

markus@morgenroth.eu<br />

Fax (08753) 776<br />

Baumschutzgitter<br />

www.karl-schlegel.de<br />

LANGER s. Public-Design/<br />

Außenmöblierung<br />

INGENIEUR-<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

Tiefbauplanung<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Telefon 0791/95061-17<br />

Planungskompetenz seit 1968+++>250 Mitarbeiter+++8 Standorte+++ISO/SCC-zertifiziert<br />

LINDSCHULTE<br />

Ingenieure + Architekten<br />

www.lindschulte.de<br />

Infrastruktur und Umwelt<br />

Brückenbau Ingenieurbau<br />

Hochbau Industriebau<br />

Energy Services<br />

Technische Ausrüstung<br />

Unsere Kompetenz für Ihre kommunalen Pflichtaufgaben<br />

Schneepflügeund<br />

-fräsen,<br />

Mäh- und Absaugtechnik Streugeräte,<br />

Vertikutieren, Mähen, Kehrmaschinen<br />

Absaugen<br />

– leistungsstark<br />

– verschiedene Größen und Typen<br />

Infos anfor<strong>der</strong>n!<br />

Infos anfor<strong>der</strong>n!<br />

STOLL GmbH<br />

STOLL GmbH<br />

Maschinenbau<br />

Maschinenbau<br />

Raiffeisenstr. 29<br />

Raiffeisenstr. 74592 Kirchberg 29<br />

74592 Tel. 07954 Kirchberg 9880-0<br />

Tel. Fax 07954/9880-0<br />

9880-30<br />

Tel.<br />

info@stoll-landschaftspflege.de<br />

07954/9880-30<br />

stoll-landschaftspflege.de<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Telefon 0791/95061-17<br />

Metallwerke Renner GmbH<br />

Blechverarbeitung & Oberflächentechnik<br />

Ostberg 7-<strong>11</strong> | 59229 Ahlen<br />

Tel. 02382 / 98999-0<br />

Fax 02382 / 98999-10<br />

vertrieb@metallwerke-renner.eu<br />

www.metallwerke-renner.eu<br />

Absperrpoller/-pfosten<br />

www.knoedler.de<br />

LANGER s. Außenmöblierung<br />

Wartehallen<br />

☎ 0 53 26 / 5 02-0<br />

38685 Langelsheim • www.langer-georg.de<br />

Ein Gesellschafter <strong>der</strong> ELANCIA AG<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Telefon 0791/95061-17<br />

Hugo<br />

Knödler GmbH<br />

Weinstadt<br />

Heinkelstrasse 44<br />

71384 Weinstadt<br />

Tel. 07151 / 99 51 60<br />

Fax. 07151/ 99 51 66<br />

www.fahnenmast.com<br />

www.knoedler.de<br />

Fahnenmasten, Absperrpfosten,<br />

Fahrradstän<strong>der</strong>, Alu-Leitern,<br />

Reparatur von Fahnenmasten<br />

Aluminium-Fahnenmasten<br />

zu Son<strong>der</strong>preisen jetzt im<br />

Fahnenmasten-<br />

Shop.de<br />

24 h Online-Bestellung<br />

möglich<br />

Fahnenmasten-Shop<br />

Höfelbeetstr. 20, 91719 Heidenheim/Mfr.<br />

Tel. 09833 98894-0<br />

verkauf@fahnenmasten-shop.de<br />

74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

75


Logo für Grafik:<br />

Firmenname für Schriftverkehr (Schriftart Arial) :<br />

brenner BERNARD Ingenieure GmbH<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

ANBIETER<br />

TERMINE<br />

Service<br />

Fahrradstän<strong>der</strong><br />

Wartehallen<br />

Fahrradstän<strong>der</strong><br />

Stadtmobiliar<br />

Überdachungen<br />

Johannes Teeken GmbH<br />

Postfach 1307 • 29447 Dannenberg<br />

T 05861 8440 • www.teeken.de<br />

www.knoedler.de<br />

LANGER s. Außenmöblierung<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Telefon 0791/95061-17<br />

RAUMSYSTEME<br />

Container<br />

2-er + 4-er Belegung<br />

Vollausstattung<br />

Stark isoliert & beheizt<br />

Durchdachter Komfortcontainer<br />

CONTAINER- UND<br />

MODULBAUTEN<br />

Telefon 040 685669<br />

www.acker-container.de<br />

Repräsentative mobile<br />

SCHULGEBÄUDE<br />

0 2942 - 98800 · www.deu-bau.de<br />

ELA Container GmbH<br />

Zeppelinstr. 19 – 21<br />

49733 Haren (Ems)<br />

Telefon 05932 506-0<br />

Fax 05932 506-10<br />

ELA Container GmbH<br />

info@container.de<br />

Zeppelinstr. 19 – 21, 49733 Haren (Ems)<br />

Tel www.container.de<br />

05932 / 506 - 0 Fax 05932 / 506 - 10<br />

info@container.de www.container.de<br />

ela[container]<br />

HEUTE HIER,<br />

MORGEN DORT.<br />

Schnell. Flexibel. Effizient. FAGSI<br />

FAGSI<br />

Vertriebs- und Vermietungs-GmbH<br />

Tel. 02294/9098-700<br />

info@fagsi.com<br />

www.fagsi.com<br />

SPORT UND SPIEL<br />

Spielplatzgeräte<br />

neospiel ®<br />

So funktioniert {Spiel}<br />

4fcircle ®<br />

So funktioniert { Bewegung }<br />

ersatzteile<br />

So funktioniert { Instandhaltung }<br />

playparc GmbH<br />

Teutonia 9 · 34439 Willebadessen<br />

Tel +49 (0) 56 42/709-0 · Fax -10<br />

www.playparc.de<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Richter Spielgeräte GmbH<br />

83<strong>11</strong>2 Frasdorf<br />

Tel. +49-80 52/179 80<br />

Fax +49-80 52/41 80<br />

www.richter-spielgeraete.de<br />

IHR EINTRAG IM<br />

ANBIETERVERZEICHNIS<br />

Sales Manager:<br />

Ursula Fantz<br />

Spielplatzgeräte<br />

<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art<br />

SPOGG Sport-Güter GmbH<br />

Schulstraße 27 · D-35614 Asslar-Berghausen<br />

Tel. 06 44 3/81 12 62 · Fax 0 64 43/81 12 69<br />

www.hally-gally-spielplatzgeraete.de<br />

Telefon 0791/95061-17<br />

ursula.fantz@pro-vs.de<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

VERKEHRSWESEN<br />

Beratung und Gutachten<br />

Unsere Fachbereiche:<br />

• Verkehrsplanung<br />

• Verkehrstechnik<br />

• Verkehrsanlagen<br />

• Immissionsschutz<br />

• Statik + Konstruktion<br />

• Wasserbau + Energie<br />

• Tunnelbau<br />

brenner BERNARD ingenieure GmbH<br />

Rathausplatz 2-8, 73432 Aalen<br />

T +49(0)7361 5707-0, F -77<br />

info@brenner-bernard.com<br />

www.brenner-bernard.com<br />

®<br />

Was? Wann? Wo?<br />

SEMINARE<br />

Kommunikation<br />

Rhetorik für die politische Praxis<br />

3. – 4. 12. Obermarchtal<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung,<br />

Stuttgart,<br />

Tel. 07 <strong>11</strong>/87 03 09-40, www.kas.de<br />

Finanzmanagement<br />

Der kommunale Gesamtabschluss<br />

6. 12. Berlin<br />

Brandenburgische Kommunalakademie,<br />

Potsdam, Tel. 03 31/2 30 28-46,<br />

www.bka-brandenburg.de<br />

Haushaltsplanung<br />

Neues Vergaberecht <strong>2016</strong><br />

7. 12. Mannheim<br />

Forum Institut für Management,<br />

Heidelberg, Tel. 0 62 21/5 00-7 85,<br />

www.forum-institut.de<br />

Personalwesen<br />

Das Personalvertretungsgesetz<br />

8. – 9. 12. Güstrow<br />

Kommunales Studieninstitut<br />

Mecklenburg Vorpommern, Greifswald,<br />

Tel. 0 38 34/4 89 99 21,<br />

www.studieninstitut-mv.de<br />

Gesundheitswesen<br />

Pflege vor Ort<br />

8. 12. Pirna<br />

Bildungswerk für Kommunalpolitik<br />

Sachsen, Hoyerswerda,<br />

Tel. 0 35 71/40 72 17,<br />

www.bks-sachsen.de<br />

Entsorgungswirtschaft<br />

Aktuelles Abfallrecht<br />

13. 12. Spandau<br />

TÜV Rheinland, Berlin,<br />

Tel. 08 00/8 48 40 06,<br />

www.tuv.com<br />

Energieversorgung<br />

Befreiung vom Vergaberecht für die<br />

Energiewirtschaft<br />

14. 12. Leipzig<br />

EW Medien und Kongresse,<br />

Frankfurt am Main,<br />

Tel. 0 30/28 44 94-214,<br />

www.ew-online.de<br />

Gebäudemanagement<br />

Sachkundelehrgang zur<br />

Brandschadensanierung<br />

14. – 16. 12. Offenbach,<br />

Umweltinstitut, Offenbach,<br />

Tel. 0 69/81 06 79,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Dokumentenmanagement<br />

Umgang mit Adobe<br />

Acrobat<br />

15. – 16. 12. Mainz<br />

Kommunalakademie<br />

Rheinland-Pfalz, Mainz,<br />

Tel. 0 61 31/23 98-5 00<br />

www.akademie-rlp.de<br />

Leitungsbau<br />

Aufbaulehrgang Gas/Wasser<br />

5. 1. Rostock<br />

Berufsför<strong>der</strong>ungswerk des Rohrleitungsverbandes,<br />

Köln,<br />

Tel. 03 50 27/6 24-80,<br />

www.brbv.de<br />

Kanalbau<br />

Kanalreparatur in Theorie und Praxis<br />

10. – <strong>11</strong>. 1. Gelsenkirchen<br />

Institut für unterirdirsche Infrastruktur<br />

(IKT), Gelsenkirchen,<br />

Tel. 02 09/1 78 06-0, www.ikt.de<br />

Führung<br />

Seminar für neugewählte Bürgermeister<br />

in Baden-Württemberg<br />

13. – 14. 1. Allensbach-Hegne<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />

Kehl, Tel. 0 78 51/8 94-1 24,<br />

www.hs-kehl.de<br />

Personalwesen<br />

Richtig eingruppieren – Fit für die neue<br />

EGO VKA<br />

17. 1. Soest<br />

Studieninstitut für kommunale Verwaltung<br />

Hellweg-Sauerland, Soest,<br />

Tel. 0 29 21/36 41 20,<br />

www.studieninstitut-soest.de<br />

Bautechnik<br />

Projektmanagement<br />

23. – 24. 1. Wuppertal,<br />

Technische Akademie Wuppertal,<br />

Tel. 02 02/74 95-2 71, www.taw.de<br />

KONGRESSE<br />

Stadtplanung<br />

Bau und Betrieb von<br />

Bildungseinrichtungen<br />

8. – 9. 12. München<br />

Management Forum Starnberg,<br />

München,<br />

Tel. 0 81 51/27 19-39,<br />

www.management-forum.de<br />

Infrastruktur<br />

Verkehrsschau in <strong>der</strong> Praxis<br />

10. 12. Bad Tölz<br />

Bildungswerk für Kommunalpolitik<br />

Bayern, Thurnau,<br />

Tel. 01 77/2 41 57 20,<br />

www.bkb-bayern.de<br />

MESSEN<br />

Brandschutztage<br />

Messe zum baulichen, anlagentechnischen<br />

und organisatorischen<br />

Brandschutz.<br />

7. – 8. 12. Köln<br />

VDS Schadenverhütung,<br />

www.vds-brandschutztage.de<br />

CMT<br />

Urlaubsmesse für Touristik<br />

14. – 22. 1. Stuttgart<br />

Messe Stuttgart,<br />

www.messe-stuttgart.de<br />

E-World Energy & Water<br />

Energiefachmesse<br />

7. – 9. 2. Essen<br />

Messe Essen,<br />

www.e-world-essen.com<br />

TERMINHINWEISE AN:<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Redaktion<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

76<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

77


Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 12/<strong>2016</strong>-1/2017<br />

IMPRESSUM<br />

Die nächste<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

(Dezember/Januar)<br />

erscheint am<br />

15. Dezember<br />

Foto: Industrieblick/Fotolia<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />

Bernd Herzberger<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

Redaktion Jörg Benzing,<br />

Alexan<strong>der</strong> Liedtke (Volo.),<br />

Annika Wieland (Volo.)<br />

Layout & Grafik HSt Medienproduktion<br />

Sales Management<br />

Michael Blaser, Ursula Fantz<br />

Enlightening<br />

your vision<br />

Festliche Beleuchtung. Dekoration. Interaktive Welten.<br />

Auf die Wirtschaft kommt es an<br />

Ohne florierendes Gewerbe am Ort keine Entwicklung: Die Bedeutung <strong>der</strong> Wirtschaft für<br />

die Gemeinden und Städte wird von kommunalen Mandatsträgern häufig nicht ausreichend<br />

gewürdigt. Entsprechend schwierig ist die Gestaltung unternehmensfreundlicher<br />

Bedingungen. Ein Hemmschuh im Wettbewerb <strong>der</strong> Standorte.<br />

Vertrieb Natalie Toth<br />

(natalie.toth@pro-vs.de)<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 5,80 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jah res abonnement: 87,19 Euro<br />

inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Mit Energie bauen<br />

Der Erfolg <strong>der</strong> Energiewende hängt<br />

nicht allein vom „nachhaltigen“ Umbau<br />

<strong>der</strong> Strom- und Gasversorgung ab. Eine<br />

ebenso bedeutende Rolle spielt <strong>der</strong> Gebäudesektor.<br />

Es geht – auch im Sinne <strong>der</strong><br />

politischen Klimaschutzziele – um energetisch<br />

intelligente Ansätze <strong>der</strong> Quartiersentwicklung<br />

und um eine neue Art<br />

von Gebäuden.<br />

Foto: Massimo G/Fotolia<br />

Die digitale Kommune<br />

Die Digitalisierung gilt in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung Deutschlands nach wie vor als<br />

das wichtigste Projekt. Für die effiziente<br />

Aufgabenerledigung ist ein durchgängig<br />

digitaler Workflow mit behördenübergreifendem<br />

Datenaustausch unabdingbar.<br />

In diesem Bereich haben die Kommunen<br />

noch „Hausaufgaben“ zu machen. Wo liegen<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ungen?<br />

Foto: Ilkercelik/Fotolia<br />

Es gelten die Mediadaten Nr. 39<br />

vom 1. Januar <strong>2016</strong><br />

Verlags- und Redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 95061-0, Fax 95061-41<br />

info@pro-vs.de<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

Konto<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />

IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Tel. 030 41909-0, Fax 41909-299<br />

Nachdruck und Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

ISSN 0723-8274<br />

78 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at <strong>11</strong>/16<br />

www.mk-illumination.com


Soziale Infrastruktur Europa<br />

© HOCHTIEF/Schroll<br />

MEIN<br />

RAT<br />

UNSER<br />

HAUS<br />

© HOCHTIEF/Schroll<br />

10 Jahre Rathaus Gladbeck<br />

Wer als Bürger kompetenten Rat und Service sucht, fühlt sich in einer mo<strong>der</strong>nen und an sprechenden Umgebung gut aufgehoben.<br />

Deshalb entwickelt und baut HOCHTIEF öffentliche Verwaltungsgebäude, die die hohen Ansprüche von Bürgern und städtischen<br />

Mitarbeitern erfüllen. Ein Beispiel ist das Rathaus im nordrhein-westfälischen Gladbeck. HOCHTIEF hat den Neubau geplant, fi nanziert<br />

und gebaut sowie den historischen Altbau saniert und übernimmt bis 2031 den serviceorientierten Betrieb. Gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Stadt Gladbeck feiert HOCHTIEF in diesem Jahr das zehnjähri ge Jubiläum des Rathauses, das mit anspruchsvoller Architektur<br />

auch optisch überzeugt und einen Architekturpreis gewonnen hat.<br />

Termintreu, kostensicher, transparent.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!