s'Magazin usm Ländle, 5. Februar 2017
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TRÖSTLICH<br />
Einst spendete<br />
er Segen, heute<br />
spendet Elmar<br />
SimmaTrost<br />
MUSIKALISCH<br />
Anna-Maria<br />
Tunjic: frisch<br />
eingerückt ins<br />
Bundesheer<br />
<br />
SONNTAG, <strong>5.</strong>FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
Fotos: Mathis Fotografie (2), Elmar Simma<br />
MICHAEL KASPER<br />
OHNE<br />
MASKE<br />
Der Leiter des Heimatmuseums<br />
Schrunsüber den Fasching
Fotos: MathisFotografie, LisaMathis, Julia Stix/BrandstätterVerlag,StiplovsekDietmar<br />
4<br />
Augen auf!<br />
Damit der Sport ein Spaß bleibt<br />
11<br />
Wasfür ein Kreuz!<br />
Super-Wirtin Andrea Kinz<br />
14<br />
Zwei Frauen auf der Jagd:<br />
Wie aus Abfall Mode wird!<br />
<strong>5.</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> | INHALT<br />
21<br />
Schmal, schmäler,Zoodles!<br />
Die Nudeln für Abnehmwillige<br />
4 SKIUNFÄLLE<br />
So endet der Skiausflug<br />
nicht im Krankenhaus<br />
6 INTERVIEW<br />
MichaelKasper über Brauchtum,das<br />
keines ist und die Hexe am Funken<br />
9 SCHNEIDERS BRILLE<br />
Star-Kolumnist Robert Schneider<br />
weiß, warumdie Kirche kalt bleibt<br />
10 GSIBERGER Z’WIAN<br />
Carola Purtscher trifft den<br />
Unternehmer Michael Metzler<br />
11 ORIGINALE<br />
Eine Ur-Wirtin, die<br />
gar nicht so urig ist<br />
12 MILITÄR-MUSIK<br />
Warum zwei junge Frauen<br />
unbedingt zum Heer wollten<br />
14 DESIGN<br />
Die Modemacherinnen Isabelle<br />
Feierleund Angelika Wiesenegger<br />
16 HISTORISCHES BILD<br />
Faschingssitzung der<br />
Landesregierung anno 1978<br />
17 MUNDART<br />
Stefan Vögel über ein kleines<br />
rundes Ding, den Bürzel<br />
18 HOFFNUNG<br />
BarbaraNiederer-Bauer will ihren<br />
Patientinnen Hoffnung schenken<br />
20 EVENTS<br />
Was Sie diese Woche auf<br />
keinen Fall verpassen sollten!<br />
21 KULINARIK<br />
Zucchini tarnt sich<br />
Pasta- leicht und köstlich!<br />
22 WAS WURDE AUS...<br />
...ElmarSimma?<br />
s’Magazin 3
AKTUELL<br />
Fotos: Dietmar Mathis/Fotografenmeister<br />
Die Helfer sind<br />
derzeit im<br />
Dauereinsatz.<br />
Sieben<br />
Personen<br />
kamen in<br />
diesem Winter<br />
bei<br />
Alpinunfällen<br />
bereits ums<br />
Leben.<br />
Chaos auf denSkipisten<br />
Die aktuelle Schneelage lockt zahllose Wintersportfans auf die<br />
Abfahrten des <strong>Ländle</strong>s. Doch fast täglich berichten Medien über<br />
schwere Unfälle auf unseren Pisten. Mit dem richtigen Verhalten<br />
könnten sich viele Zwischenfälle jedoch vermeiden lassen.<br />
Vorarlberg ist ein Wintersportland:<br />
Hunderte Pistenkilometer<br />
laden dazu ein, die<br />
wunderbare Bergwelt im<br />
westlichsten Bundesland Österreichs<br />
auf Skiern und Snowboards zu<br />
erkunden. Bei Kaiserwetter und bester<br />
Schneelage tummeln sich dann auch zahllose<br />
Wintersportler auf unseren Pisten -<br />
und längst nicht alle sind sicher auf ihren<br />
Sportgeräten unterwegs oder nehmen gar<br />
Rücksicht auf andere. Pistenrowdys, ortsunkundige<br />
oder unerfahrene Urlauber, ältere<br />
Personen, Kinder: Auf den Pisten<br />
herrscht aktuell reges Treiben, und nicht<br />
selten kommt es in dem winterlichen Gewusel<br />
zu (lebens)gefährlichen Zwischenfällen.<br />
Die Unfallambulanzen der örtlichen<br />
Krankenhäuser sind gut gefüllt mit<br />
verletzten Wintersportlern, sieben Personen<br />
kamen bei Skikollisionen, Lawinenabgängen<br />
oder Rodelunfällen bis Ende Jänner<br />
ums Leben. Darunter fünf Touristen,<br />
vier aus Deutschland und eine Person aus<br />
denNiederlanden.<br />
„FIS-Regeln und Hausverstand“<br />
Dabei ließe sich das Risiko auf und neben<br />
der Piste recht einfach auf ein Minimum<br />
reduzieren - Eigenverantwortung<br />
der Pistenbenützer natürlich vorausgesetzt.<br />
„Mitder richtigen undvor allem der<br />
Gefahrensituation angepassten Verhaltensweisekann<br />
das Restrisiko auf der Piste<br />
sowie im freien Skigelände stark reduziert<br />
werden“, weiß Martin Burger, Leiter des<br />
Vorarlberger Bergrettungsdienstes, der<br />
dieserTage im Dauereinsatzsteht.<br />
Der internationale Ski-Verband FIShat<br />
dazu auch ganz klare Richtlinien ausgearbeitet,<br />
wie Burgers Kollege Günter Alster<br />
vonder Vorarlberger Alpinpolizei mitteilt:<br />
„Die FIS-Regeln (siehe Infobox) beschreiben<br />
die Verhaltensgrundsätze für Wintersportler<br />
am besten. Helfen Sie zudem,<br />
wennSie ZeugeeinesUnfalls werden,und<br />
zeigen Sie Zivilcourage, wenn ein Unfallbeteiligter<br />
Reißaus nehmen will.“ Abschließend<br />
appelliert Alster analle Wintersportler,<br />
ihr Hirn einzuschalten: „Ganz<br />
wichtig auf der Piste ist nicht zuletzt eine<br />
gesunde Portion Hausverstand.“ H. Küng<br />
4<br />
s’Magazin
AKTUELL<br />
10FIS-VerhaltensregelnfürdiePiste<br />
Hält man sich an<br />
einige einfache<br />
Regeln, endet der<br />
Skitag nicht im<br />
Krankenhaus.<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Nehmen Sie Rücksicht auf andere Personen<br />
auf der Piste<br />
Passen Sie Ihre Fahrweise und Geschwindigkeit<br />
an Ihr Können an<br />
Wählen Sie die richtige Spur<br />
Überholen ist erlaubt,solange Sie dem zu<br />
Überholenden genug Platz lassen<br />
Fahren Sie nur in eine Piste ein, wenn keine<br />
Gefahr für Sie oder anderebesteht<br />
Halten Sie nicht an unübersichtlichen<br />
Stellen. Kommen Sie zu Sturz,stehen<br />
Sie schnellstmöglich wieder auf<br />
Steigen Sie nur am Pistenrand<br />
auf oder ab<br />
Achten Sie auf Markierungen<br />
und Signale<br />
Bei Unfällen sind Sie<br />
zur Hilfestellung verpflichtet<br />
Jeder Wintersportler<br />
muss bei einem Unfall - ob<br />
Zeuge oder Beteiligter - seine<br />
Personalienangeben<br />
1. bis 31. März <strong>2017</strong><br />
Montag bis Donnerstag: 17 – 20 Uhr<br />
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s’Magazin 5
BRAUCHTUIM<br />
Muss die Hexe brennen,<br />
Herr Kasper?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
Michael Kasper leitet das Heimatmuseum in Schruns und weiß, was am Fasching in<br />
Vorarlberg noch ursprünglich ist und was nicht. Der Tourismusspielt dabei keine<br />
unwesentliche Rolle. Im Interview mit Angelika Drnek erzählt Kasper, was der Funken<br />
schon alles aushalten musste und warum in Schruns nun Hexen prämiert werden.<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Michael Kasper<br />
empfängt Gäste<br />
nicht in seinem<br />
Büro, sondern in<br />
deraltenStubeim<br />
Heimatmuseum. Sein Glück, dass<br />
es eine Wirtshausstube ist und die<br />
Decke deshalb nicht ganz soniedrig<br />
ist wie sonst.<br />
Wie ursprünglich ist der Fasching eigentlich<br />
in Vorarlberg?<br />
Da muss man unterscheiden. Der<br />
ältere Begriff ist die Fasnacht. Wie<br />
weit dieses Brauchtum zurückgeht,<br />
können wir nur vermuten. Ab dem<br />
16. Jahrhundert gibt esBelege dafür,<br />
in Form von Gerichtsakten übrigens.<br />
Die Fasnacht leitet sich von<br />
der Zeit „vor dem Fasten“ ab. Das<br />
war eine eher regellose Zeit, vor allem<br />
für junge Männer. Damals war<br />
auch der Funken am Ende der Fasnacht,<br />
später wurde das verschoben.<br />
Auch das Fackelschwingen oder das<br />
Scheibenschlagen gehörte dazu. Jede<br />
Scheibe wurde einer Person gewidmet<br />
–imGutenund imSchlechten.<br />
Da durfte man dann auch einmal<br />
dem Bürgermeister einen negativen<br />
Spruch widmen. Oder der Geliebten<br />
einen positiven. Außerhalb<br />
der Fasnacht war das Leben streng<br />
reglementiert, da konnte man nicht<br />
einfach über den Bürgermeister herziehen.<br />
Auch, wie Frauen und Männer<br />
zusammenkamen, war sehr<br />
streng geregelt.<br />
Welche Regeln wurden in der Fasnacht<br />
außer Kraft gesetzt?<br />
Hierarchien vor allem, und das<br />
nicht nur beim Scheibenschlagen.<br />
Dort war es nur ritualisiert, aber es<br />
gibt janicht umsonst Gerichtsakten.<br />
Es wurde das eine oder andere<br />
schon auch exzessiv ausgelebt, es<br />
wurde getanzt, gefeiert, getrunken.<br />
In dieser Form waren diese Dinge<br />
sonst ja nichterlaubt.<br />
Welche Vergehen findet man in den<br />
Gerichtsakten?<br />
Alles recht harmlos. Es war ja<br />
schon genug, wenn getanzt wurde.<br />
Das durfteman nur zu bestimmten<br />
Zeiten, wie etwa einer Hochzeit.<br />
Vergehen, Schlägereien etwa, wurden<br />
als Frevel bezeichnet. Meistens<br />
gabeseine finanzielle Buße.<br />
War das Leben früher tatsächlich so<br />
stark reglementiert?<br />
Ja, durchaus. Der Jahreskreis ist<br />
von kirchlichen Ritualen und Regeln<br />
geprägt. Selbst bei einer<br />
Hochzeit war jeder Schritt genau<br />
durchreglementiert, von der Verkündigung<br />
angefangen. Und andere<br />
gesellige Zusammenkünfte waren<br />
damals keinealltägliche Sache.<br />
Wardie Fasnacht für Frauen auch eine<br />
regelfreie Zeit?<br />
Insgesamt galten für Frauen nochmal<br />
strengere Regeln in der Gesellschaft.<br />
Sie waren zwar nicht gänzlich<br />
rechtlos, hatten also Vermögen<br />
und Eigentum, aber es war eine<br />
männerdominierte Gesellschaft - in<br />
jeder Hinsicht. Die Fasnachtbräuche<br />
wurden ausschließlich von jungen<br />
Männern durchgeführt. Die<br />
Rolle der Frau war damals eine rein<br />
passive. Reinheit und Ehre, zwei Begriffe,<br />
die damals viel galten. Da<br />
durftenichtmal die Möglichkeit geschaffen<br />
werden, diese Gebote zu<br />
gefährden.<br />
Also fast schon ein Wunder,dass sich<br />
doch das eine oder anderePaar gefunden<br />
hat.<br />
Ja, beinahe! Aber die Regeln sind<br />
das eine, das andere ist der Regelverstoß.<br />
Auch die unehelichen Kinder<br />
bezeugen, dass es oft anders gelaufen<br />
ist.<br />
Wie halten Sie es denn persönlich mit<br />
dem Fasching?<br />
Sehr zurückhaltend. Um ehrlich zu<br />
sein: Ich beschränke mich auf die<br />
Beaufsichtigung der Kinder, wenn<br />
sie beim Umzug mitgehen.<br />
Zum Funken-Brauch: Stimmt es, dass<br />
damit der Winter vertrieben werden<br />
soll?<br />
Wir wissen es nicht genau, das ist<br />
das einzige Gesicherte daran.<br />
Wie wissen auch nicht,wie alt<br />
<br />
6<br />
s’Magazin
BRAUCHTUIM<br />
s’Magazin 7
BRAUCHTUM<br />
FORTSETZUNG<br />
der Brauch ist. Den Funken als dieser<br />
große Holzstoß wie wir ihn heute<br />
kennen, gibt esnoch nicht lange. Seit<br />
100 oder 150 Jahren vielleicht. Fackelschwingenund<br />
Scheibenschlagen<br />
gibtesschon seit etwa1600, denFunken<br />
erst seit 1800. Das Wort Funken<br />
rührt ja vom Feuer her, was eine Nähe<br />
zum Scheibenschlagen aufweist.<br />
Und die Scheiben dafür musstenjain<br />
ein Feuer gehalten werden…<br />
Wie ist denn das mit dem Funken, muss<br />
die Hexebrennen?<br />
Nein, das ist historisch nicht belegt<br />
und meiner Meinung nach auch bedenklich.<br />
Man kanndas als Spaß hinstellen,<br />
aber eine Menschenfigur, eine<br />
Frau, zum Brennen und explodieren<br />
zu bringen, kann ich nicht nachvollziehen.<br />
Aber für viele Menschen<br />
ist das Historische ja keine Kategorie.<br />
Der Historiker Manfred Tschaikner<br />
ist da Spezialist. Die Bludenzer<br />
Funkenzunft behauptet, sie wäre<br />
schon über 300 Jahre alt. Tschaikner<br />
sagt aber, dass es keinen Beleg dafür<br />
gibtund dass es frei erfunden ist. Was<br />
aber belegt ist: Inder zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts wurde der Funken<br />
durch die großen Familienunternehmen<br />
wie Getzner oder Gassner<br />
dort eingeführt. Der Funken mit Hexe<br />
wurde ein Erfolgsmodell. Aber die<br />
Bludenzer Funkenzunft ignoriert die<br />
historischen Belege. Mitunter gibt es<br />
sogar Behauptungen, dass dieser<br />
Brauch noch aus der Zeit der Hexenverbrennungen<br />
stammt. Das ist absurd.<br />
Die WIGE imMontafon veranstaltet<br />
seit einigen Jahren Hexenprämierungen<br />
in Schruns, bei der die<br />
Zünfte aus dem Montafon anreisen<br />
und ihre Hexen präsentieren. Das<br />
Gewinnerteam bekommt dann einen<br />
Preis. Dieses Hexentheater wird leidereher<br />
mehr und nicht weniger.<br />
Die Hexe ist aber nicht auf jedem Funkenzufinden.<br />
Nein, es gibt viele ohne Hexe. Es<br />
fehlt eben auch die geschichtlicheBegründung<br />
dafür: Kleidung odergroße<br />
Mengen an Holz zu verbrennen,<br />
kann nicht aus einer Zeit des Mangels<br />
und der Armut stammen. Was<br />
aber schon gemacht wurde, auch in<br />
späterer Zeit: Der Funken diente<br />
manchmal als Müllentsorgung, da<br />
wurden teils sogar Autoreifen verbrannt.<br />
Dashat derFunken alles mitgemacht.<br />
Wie beurteilen Sie das Spannungsfeld<br />
zwischen Brauchtum und Tourismus?<br />
Da gibt esstarke Interaktionen. Ich<br />
finde es interessant, wie wichtig es für<br />
das Unternehmen Montafon Tourismus<br />
ist, dass alle Mitarbeiter geschlossen<br />
zu den Fasnachtsumzügen<br />
gehen. Das wird auch gegenüber den<br />
Gästen kommuniziert. Der „back to<br />
the roots“-Gedanke wird oft nur instrumentalisiert.<br />
Was da Show ist<br />
und was echt, ist ein Graubereich.Ich<br />
würde mal unterstellen, dass es ohne<br />
Tourismus viele Funken im Montafon<br />
nicht mehrgäbe. Ich bin mir auch<br />
STECK<br />
BRIEF<br />
Geboren 1980 in Mürzzuschlag,<br />
aufgewachsen im Montafon,<br />
studierte Geschichte, Geografie<br />
und Religion in Innsbruck.<br />
Jahrelang als Lehrer tätig. Seit<br />
2011 Leiter der Montafoner<br />
Museen. Verheiratet,dreiKinder,lebt<br />
in Telfs.<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
sicher, dass manch andere Bräuche<br />
wie das Sonnwendfeuer ähnlich zu<br />
beurteilen sind. Es ist zwar für den<br />
Einzelnen ein schönes Erlebnis, aber<br />
der Tourismus wirbt damit und steht<br />
deshalb natürlich stark hinter diesen<br />
Bräuchen. Das gilt auch für den Alpabtrieb.<br />
Dieses Zelebrieren ist auch<br />
nicht historisch belegt. Für die Hirten<br />
und die Bauern war das ein wichtiger<br />
Tag, ja, abersonst?Wer ist denn<br />
noch Bauer heute? Diese Feste werden<br />
künstlich geschaffen und vom<br />
Tourismus kommuniziert. In Tirol<br />
wurden bei einem Alpabtrieb die Kühe<br />
immer wieder inRunden hinter<br />
die Häusern getrieben, damit sie<br />
nochmal an der Straße vorbeikommen.<br />
So dauerte die Show für die<br />
Gäste einwenig länger.<br />
Franst der Begriff der Heimat angesichts<br />
solcher Begebenheiten vielleicht<br />
ein wenig aus?<br />
Dieser Begriff ist offensichtlich notwendig<br />
und in aller Munde. Er ist<br />
8<br />
s’Magazin
BRAUCHTUM<br />
<br />
Kalte Kirche<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Kasper wartet immer noch auf den Umbau des<br />
Museums. Derzeit scheiter es an den Finanzen.<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
auch sehr belastet, müsste es aber<br />
nicht sein –jenach Verständnis. Es<br />
ist ganz interessant: Das Heimatmuseum<br />
wird vom Heimatschutzverein<br />
betrieben –auch ein schwieriger Begriff<br />
–und unter den Funktionären<br />
waren überdurchschnittlich viele, die<br />
hergezogen sind, also keine Urmontafoner<br />
waren. Da gibt es offenbar ein<br />
Bedürfnis, zu unterstreichen, dass<br />
man dazugehört. Das war wohl immersound<br />
wirdauch immer so sein.<br />
Bleiben wir beim Heimatmuseum. Wie<br />
sieht es mit den Umbauplänen aus?<br />
Es gibt zwar noch die mittelfristige<br />
Zusage, aber die Detailplanung steht<br />
noch aus. Es gibt derzeit kein Geld<br />
dafür. Neben anderen Infrastrukturprojektengerät<br />
die Kultur ins Hintertreffen.<br />
Der politische Rückhalt für<br />
das Projekt war vielleicht auch schon<br />
mal stärker. Aber ein Umbau von<br />
marte.marte, die inzwischen auf der<br />
Biennale ausstellen, wäre eine große<br />
Chance für die Gemeinde.<br />
Fotos: Mathis Fotografie<br />
Ichweiß, sie ist geschlagen genug,verhöhnt und<br />
verlacht,die katholische Kirche. Aber was ist der<br />
Grund, weshalb die Menschen in Scharen fernbleiben,<br />
die Kirchen leer sind und ihreVertreter nicht<br />
mehr ernst genommen werden, höchstens belächelt<br />
oder bemitleidet?<br />
Unlängst war ich in der Pfarrkirche vonGötzis<br />
Zeuge eines erbärmlichen Schauspiels. Da sollten<br />
53 Kinder im Zuge der anstehenden Erstkommunion<br />
eine Messe zum ersten Mal mitfeiern. Ich gehe<br />
davon aus, dass es das Anliegen der Pfarrewar,den<br />
Kindern Appetit zu machen auf das Wesen der<br />
christlichen Gemeinschaft,auf die merkwürdigen<br />
Geheimnisse der Liturgie, auf das Miteinander und<br />
nicht das Gegeneinander,usw.. Das ist ganz und gar<br />
missglückt.Die Kinder versammelten sich mit ihren<br />
Eltern in einer eisig kalten Kirche und harrten tapfer<br />
einem Sermon aus, der eine Stunde lang aus reiner<br />
Phrasendrescherei bestand. Nichts, aber auch rein<br />
gar nichts war an diesem Gottesdienst,was einem<br />
Kind Lust hätte machen sollen, diesem Verein ernsthaft<br />
beizutreten. Als es dann zur Kommunion ging,<br />
meinte der Pfarrer,dass, ... tja dass die Kinder leider<br />
noch keine Hostie bekämen, weil, ... eben weil, ...<br />
erst bei der Erstkommunion, aber,... tja, ein Kreuzzeichen<br />
auf die Stirn, das schon, ... als kleine Vorfreude,<br />
als Vorgeschmack sozusagen, ... tja. Na toll.<br />
Echt super! Mein Jüngster wenigstens, der 3-Jährige,<br />
hatte seinen Spaß in der Kirche. In den Bänken<br />
entdeckte er aufklappbareHalterungen für Handtaschen<br />
oder dergl.. Er fand heraus, dass, wenn man<br />
die Scharnierezuschlägt,das einen köstlichen Krach<br />
macht.Sowanderte er voneiner Halterung zur anderen,<br />
schlug sie zu und lauschte gebannt dem<br />
Klang,wie er sich in der riesigen Kirche verflüchtigte.<br />
Böse, strafende Blickejunger Mütter und Väter.<br />
Zuhause, nach einem heißen Bad, das die erfrorenen<br />
Glieder wieder aufwärmte, fragte ich meinen<br />
Ältesten, ob ihm die Messe in Götzis gefallen habe.<br />
Er sagte knapp,dass er wieder zum Thema „Starwars“<br />
überwechseln werde.<br />
s’Magazin 9
GESELLSCHAFT<br />
<br />
<br />
Michael Metzler<br />
Immobilien- Unternehmer<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
„Schaffatuiextrem gern“, erklärt mir Michael<br />
Metzler (34) begeistert und berichtet vonseinem<br />
Start in die Selbstständigkeit als Immobiliengeneralist.Aufgewachsen<br />
in Götzis, kam er nach dem Gymnasium<br />
in Dornbirn-Schoren fürsStudium der<br />
Rechts- und Politikwissenschaften nach Innsbruck.<br />
Schon ein Jahr später war dann die Liebe ausschlaggebend<br />
für seine Übersiedlung nach Wien. Die Liebe<br />
zu Wien ist geblieben, er ist inzwischen zufriedener<br />
Single. Die Großfamilie ist ihm sehr wichtig,und seine<br />
Besuche zu Hause sind somit auch immer eine Mischung<br />
aus Beruflichem und Privatem. Neben dem<br />
Job in einem Immobilienbüroabsolvierte er abends<br />
das Studium der Immobilien-Wirtschaft.Nach seinem<br />
Zivildienst wurde dem sympathischen Mann die<br />
Stelle des Assistenten der Geschäftsführung in der<br />
Bundesimmobilien Gesellschaft angeboten. Danach<br />
wechselte er für fünf Jahreins Management desWiener<br />
Büros der Prisma-Unternehmensgruppe. Nun<br />
hat er entschieden, sich mit einer Beteiligung am Familienunternehmen<br />
ZM3 Immobiliengesellschaft<br />
selbstständig zu machen. Der Fokus liegt auf Wohnbau-Projekten<br />
mit dem<br />
Anspruch auf hohe<br />
Qualität und Ästhetik.<br />
Stolz ist er zu Recht auf<br />
seine Wanderung von<br />
Wien bis nach Götzis,<br />
die er im Sommer alleine<br />
bewältigt hat.<br />
Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />
Carola Purtscher<br />
(PR-Agentur Purtscher<br />
Relations) lebt seit über 30<br />
Jahren in Wien. Als Netzwerkerin<br />
lädt sie regelmäßig zu<br />
ihrer exklusiven „Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
Sein Selfie: Michael Metzler mit<br />
seiner Oma LuitgardKoch nach<br />
der Wanderung durch Österreich.<br />
Der<br />
Wirbelwind<br />
Für sie sollte der Tag mindestens 30<br />
Stunden haben: Andrea Kinz ist ein<br />
Energiebündel ohnegleichen. Nicht nur, dass<br />
sie ein Hotel, zwei Gasthäuser, ein Café und<br />
eine Weinstube leitet sowie diverse<br />
politische und wirtschaftliche Funktionen<br />
innehat, sie scheint auch immer noch Zeit für<br />
ein –imbreitesten steirischen Dialekt –<br />
geführtes Pläuschchen zu haben. Ein<br />
Phänomen, diese Frau.<br />
Obwohl sie zu Bregenz zu<br />
gehören scheint wie der<br />
Martinsturm oder die<br />
Seebühne, war Andrea<br />
schon in den Zwanzigern,<br />
als sie sich im <strong>Ländle</strong> niederließ.<br />
„Ich wollte nach Paris fahren, um<br />
mein Französisch aufzubessern; ein<br />
Heiratsantrag verhinderte diese Reise“,<br />
so die gebürtige Steirerin. Der Antragsteller<br />
war Hubert Kinz, Anwalt,<br />
Landtagsabgeordneter und Spross einer<br />
der bekanntesten Familien der<br />
Stadt. Als Touristik-Kauffrau, die<br />
schon als Kind im Weinberg und im<br />
Buschenschank der Eltern mithalf,<br />
war sie schnell Dreh- und Mittelpunkt<br />
in den Kinz’schen Gastro-Betrieben.<br />
„Ich war die Frau für alle Fälle –Service,<br />
Küche, Rezeption“, erinnert sie<br />
sich an die abwechslungsreiche Arbeit<br />
im Hotel Weißes Kreuz, dem Stadtgasthaus<br />
und im GWL-Café. Akklimatisierungsprobleme<br />
hatte sie keine:<br />
„Zu Beginn meinten manche, ich soll<br />
den Vorarlberger Dialekt lernen; ich<br />
habe das erst versucht, aber dann hat<br />
mich gar niemand mehr verstanden“,<br />
scherzt die dreifache Mutter, deren<br />
Kinder mittlerweile in den Betrieben<br />
10<br />
s’Magazin
ORIGINALE<br />
federführend mitarbeiten. „Verena und<br />
Thomas helfen vor allem bei Dingen,<br />
die mir weniger liegen, etwa Technik,<br />
EDV oder Administration“, freut sich<br />
Familienmensch Andrea über die Entlastung.<br />
Tradition und Offenheit<br />
„Aber auch meine Stammgäste sind<br />
für mich fast wie eine Familie“, beschreibt<br />
die 57-Jährige ihr enges Verhältnis<br />
zu einer ständig wachsenden<br />
Kundenschar. Wachsend auch deshalb,<br />
weil Andrea mit dem Goldenen<br />
Hirschen und der Weinstube Kinz in<br />
den letzten Jahren ihr Gastro-Imperium<br />
erweiterte. „Ich liebe die traditionelle<br />
österreichische Ess- und Trinkkultur.<br />
Wenn ich in Barcelona oder<br />
Rom zu Gast bin, zieht es mich ja auch<br />
nicht unbedingt in ein chinesisches<br />
Restaurant. Der Hirschen mit seinen<br />
Knödel- und Strudelwochen sowie dem<br />
legendären Tafelspitz ist mir eine<br />
wirkliche Herzensangelegenheit, und<br />
mit der Weinstube habe ich ein wenig<br />
meiner vom Weinbau geprägten Jugend<br />
nach Bregenz importiert“, so die<br />
Chefin von über 50 Angestellten.<br />
Und auch wenn sie als Leiterin der<br />
Klassifizierungs-Kommission in der<br />
Vorarlberger Hotellerie Sterne verteilt,<br />
bleibt sie selbst am Boden. „Wie<br />
man in den Wald hineinruft, so schallt<br />
es zurück. Ich mag einfach Menschen,<br />
und offenbar mögen sie auch mich“,<br />
bringt sie ihr Erfolgskonzept auf einen<br />
einfachen Nenner. Dem muss wohl so<br />
sein, denn auch als Stadträtin für Liegenschaften<br />
wird die Bregenzer FPÖ-<br />
Obfrau über Parteigrenzen hinweg geschätzt<br />
und im Stadtgasthaus – der<br />
„noblen Kantine des Landhauses“ –<br />
von Politikern aller Schattierungen<br />
gerne besucht. „Politik macht Spaß,<br />
aber oft würde ich Entscheidungsfindungen<br />
gerne beschleunigen“, spricht<br />
sie und eilt zum nächsten Termin. 30<br />
Stunden, mindestens ...<br />
Raimund Jäger<br />
Foto: lisamathis.at<br />
s’Magazin 11
BUNDESHEER<br />
„Krone“-Redakteur<br />
Harald Küng<br />
besuchte Olivia<br />
und Anna-Maria<br />
in der<br />
Bilgerikaserne.<br />
Die beiden Rekrutinnen bei der<br />
Orchesterprobe unter der<br />
Leitung von<br />
Militärkapellmeister<br />
Hauptmann Wolfram Öller in<br />
der Kaserne in Bregenz.<br />
„Präsentiert die Klarinette!“:<br />
Olivia Panzenböck (li.) und<br />
Anna-Maria Trujic mit den<br />
Waffen ihrer Wahl –beide<br />
Maturantinnen sind<br />
multiinstrumental begabt.<br />
12<br />
s’Magazin
BUNDESHEER<br />
Matura–und nun?<br />
Olivia und Anna-Maria musizieren bereits<br />
seit Kindesbeinen an, beide beherrschen<br />
mehrere Instrumente gleichzeitig.<br />
Im vergangenen Jahr maturierte Anna-<br />
Maria im Bregenzer BG Blumenstraße,<br />
Olivia schloss den Musikzweig des BORG<br />
Götzis erfolgreich ab. Nach der Matura<br />
standenbeidevor der Frage: „Undnun?“<br />
„Ich wollte nach der Matura eigentlich<br />
zuerst für ein Jahr ins Ausland“, berichtet<br />
Olivia. „Eines Tages erhielt ich jedoch eine<br />
Aussendung, dass das Bundesheer auf<br />
der Suche nach Frauen für die Militärmusik<br />
ist. Meine Mama war davon gleich begeistert.<br />
Ich war mir da anfangs aber noch<br />
nicht so sicher“, lacht die 18-Jährige.<br />
„Doch eswar die richtige Entscheidung,<br />
und ich würde sie wieder treffen. Ich stehe<br />
wahnsinnig gerne auf der Bühne und liebe<br />
es, Musik zu machen. Eshat für mich einfach<br />
Sinn gemacht. Es ist auch eine span-<br />
Klingende Frauenpower<br />
für unser Bundesheer<br />
Olivia Panzenböck (18) und Anna-Maria Trujic (19) sind leidenschaftliche<br />
Musikerinnen. Nach der Matura hatten die Gymnasiastinnenallerdings<br />
keinen Plan, wie es weitergehen soll. Die Antwort auf diese Frage fanden sie<br />
an einem für Frauen bislang noch etwas unüblichen Ort –dem Bundesheer.<br />
Fotos: Mathis Fotografie<br />
Wir treffen Olivia aus<br />
Dornbirn und Anna-<br />
Maria aus Wolfurt in einem<br />
Proberaum der<br />
Vorarlberger Militärmusik<br />
im dritten Stock der Bregenzer Bilgerikaserne.<br />
Im Treppenhaus vernehmen<br />
wir bereits Klänge von Trommeln und<br />
Blasinstrumenten, das Orchester unter der<br />
Leitung von Militärkapellmeister Hauptmann<br />
Wolfram Öller spielt sich warm.<br />
Derzeit besteht die Gruppe aus 17 Personen,<br />
darunter 15 Männer –und die zwei<br />
Soldatinnen. Die einzigen inder Bregenzer<br />
Kaserne, wohlgemerkt.<br />
nende Erfahrung, die ich nur weiterempfehlen<br />
kann.“<br />
Auch Anna-Maria erhielt pünktlich zur<br />
Matura das Schreiben des Militärkommandos.<br />
Und 13 Monate lang denTag mit<br />
Musizieren zu verbringen und dabei auch<br />
noch etwas Geld verdienen klang für die<br />
19-Jährige durchaus verlockend. Im vergangenen<br />
September rückte sie auch sodann<br />
ein. „Ich hatte bis dahin noch keine<br />
Ahnung, was ,Militär‘ eigentlich bedeutet.<br />
Lange Märsche mitten in der Nacht, Herumgebrülle,<br />
Schlepperei ... die erste Woche<br />
war am schlimmsten. Aber wir haben<br />
eine tolle Kameradschaft, die Jungs sind<br />
super. Wir hätten ja auch ansexistische<br />
Arschlöchergeraten können.“ VonBevorzugung<br />
wollen die Mädels nichts wissen:<br />
„Für Männer und Frauen läuft hier alles<br />
gleich –und das ist gut so. Wir teilen uns<br />
zwar ein 2er-Zimmer, sind aber mit den<br />
Jungs im selbenStock und nutzen auchdie<br />
selbenWC-Anlagen wie die Männer.“<br />
VomSchießplatz an die Uni<br />
Ihren Grundwehrdienst haben Olivia<br />
und Anna-Maria bald abgeleistet. Dann<br />
stehen nur noch Proben und Konzerte auf<br />
dem Programm. Keine Märsche mehr,<br />
keineSchießübungen.Auch wennden beiden<br />
das Hantieren mit dem Sturmgewehr<br />
viel Spaß gemacht hat und sie recht gute<br />
Schützen sind, wie uns ihre männlichen<br />
Kameraden bestätigen. Wie esinder Zukunft<br />
weitergehen soll, wissen die beiden<br />
nun mittlerweile auch–ein Studium soll‘s<br />
werden. Allerdings nicht an der Militärakademie.<br />
Harald Küng<br />
s’Magazin 13
MODE<br />
Unsere heimische Tierwelt ist von<br />
außerordentlicher Schönheit und<br />
Vielfalt geprägt. Isabelle Feierle und<br />
Angelika Wiesenegger haben als<br />
Hommage an die Fauna das Modelabel<br />
WhyWhy gegründet. Sie verwenden<br />
tierische „Abfallprodukte“ und<br />
designen daraus ihre eigene<br />
Modekollektion und Wohnaccessoires.<br />
Aus<br />
„Abfallprodukten“<br />
wie Fell<br />
und Federn von<br />
heimischen Tieren<br />
kreiert das Duo<br />
kreative<br />
und hochwertige<br />
Wohnaccessoires.<br />
Einzigartige Geschöpfe<br />
Echtpelz? Nein, danke!<br />
Meist geht ein Aufschrei<br />
durch die Runde,trägt jemand<br />
echten Pelz. Zu<br />
Recht. Denn ist Mode<br />
mit dem Leidvon Lebewesen verbunden,ist<br />
sie moralisch nicht vertretbar.<br />
Aber was passiertmit den heimischen<br />
„Abfallprodukten“,die bereits beider<br />
Fleischerzeugung anfallen und mit<br />
den Wildtieren, die zugunsten einer<br />
nachhaltigen Wald- und Wildbewirtschaftung<br />
gejagt wurden? Oft landen<br />
sie auf dem Müll. Angelika Wiesenegger<br />
ist selbst Hobby-Jägerin und<br />
wurde auf diesesPhänomen aufmerksam.<br />
„Mich hat esumdie wertvollen<br />
Rohstoffe gereut, und sokam ich auf<br />
die Idee, eine Kollektion zu entwerfen.“<br />
Die gelernte Schneiderin holte<br />
sich ihreFreundinIsabelle Feierlemit<br />
ins Boot. Sie stellten sich beide die<br />
Frage, wieso man so unachtsam mit<br />
den Ressourcenumgeht? Daraus entwickelte<br />
sich auch ihr Markenname<br />
mit dem englischen Fragewort why<br />
(warum). Die Dornbirnerin und die<br />
Fotos: Stiplovsek<br />
Die erste Kollektion<br />
des Vorarlberger<br />
Labels WhyWhy<br />
beinhaltet<br />
Ponchos,<br />
extravagante<br />
Jacken, Kleider<br />
und Oberteile –<br />
handgemacht aus<br />
heimischen<br />
Rohstoffen.<br />
Nachhaltigkeit und<br />
Respekt vordem Tier<br />
stehen im Vordergrund.<br />
Klauserin kennen sich schon seit der<br />
Schulzeit und teilen die Leidenschaft<br />
für die Schönheit der Vorarlberger<br />
Natur. „Es braucht mehr Wertschätzung<br />
für die Einzigartigkeit der Geschöpfe.<br />
Wir vereinen mit unserem<br />
14<br />
s’Magazin
MODE<br />
Isabelle Feierle und<br />
Angelika Wiesenegger haben<br />
im März 2016 ihr eigenes<br />
Modelabel WhyWhy<br />
gegründet und nun kürzlich<br />
ihren Showroom in Klaus<br />
bezogen.<br />
Modelabel Nachhaltigkeit, Respekt<br />
und modernesDesign –sozusagen eine<br />
Hommage an die Heimat.“<br />
Alle ihreEntwürfe, egal,obPoncho<br />
oder Kissen,sind von den47-jährigen<br />
Damen handgemacht. „Wir beziehen<br />
die Rohstoffe von der Jägerschaft<br />
oder dem Metzger. Abund zu müssen<br />
wir auch selbst noch die Federn rupfen.<br />
Aber wenn man ein Tier essen<br />
kann, sollte man auch dazu imstande<br />
sein.“ Einige arbeitsreiche Stunden<br />
später hängen die aus den Resten gefertigten<br />
Designerstücke bereits am<br />
Bügel. „Unsere Mode soll etwas Besonderes<br />
sein, aber dennochimAlltag<br />
tragbar.“KeinTeil gleichtdem anderen,<br />
denn so vielfältig wie die Natur,<br />
sind auch die Kleidungsstücke.<br />
Fußfassen<br />
WhyWhy gibt es noch nicht<br />
einmal ein ganzes Jahr. Das erklärteZiel<br />
der Gründerinnen ist,<br />
nun einmal bekannter zu werden.<br />
„Unser Label ist in einem<br />
Lecher Hotel und in einem Geschäft<br />
in München erhältlich,<br />
aber wir würden auch gerne im<br />
<strong>Ländle</strong>richtigFuß fassen.“ Mit<br />
einem Showroom in Klaus ist<br />
der erste Schritt schon einmal getan.<br />
Sandra Nemetschke<br />
s’Magazin 15
Faschingssitzung der Landesregierunganno1978<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Dem Vorarlberger Fasching<br />
kommt auch die Landespolitik<br />
nicht aus. Das war auch am 7.<br />
<strong>Februar</strong> 1978 nicht anders:<br />
Der Bregenzer Faschingsprinz<br />
Hans Werner Sontag kreuzte<br />
mit seiner Entourage im<br />
Landhaus auf - und wurde<br />
vomdamaligen Landeshauptmann<br />
Herbert Keßler auch<br />
prompt zu einem Gläschen<br />
eingeladen. Pikantes Detail<br />
am Rande: Wie auf obigen<br />
Bild gut ersichtlich, nippt das<br />
Prinzenpaar nur Wasser,während<br />
sich die Herren Politiker<br />
den Schaumwein schmecken<br />
lassen.<br />
Dass es der Alemanne im<br />
Fasching etwas toller treibt<br />
als sonst hat Tradition: Der älteste<br />
Beleg für die Vorarlberger<br />
Fasnacht stammt aus dem<br />
Jahr 1334. Das Bratenstehlen<br />
am gumpigen Donnerstag ist<br />
erstmals 1684 belegt und die<br />
ersten organisierten Umzüge<br />
fanden in Bregenz 1848 und<br />
1865 statt. Mit der Zeit wurden<br />
zwar immer mehr die Kinder<br />
in den Mittelpunkt des<br />
bunten Treibens gerückt, zu<br />
16<br />
s’Magazin
MUNDART<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
Bürzel<br />
Hauptwort,männlich<br />
kurz kommen die Erwachsenen<br />
aber nicht.<br />
Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />
zuhause, dann schicken<br />
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
Die besten<br />
Bilder werden veröffentlicht.<br />
Foto: Helmut Klapper,Vorarlberger Landesbibliothek<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
In der Hochsprache bezeichnet der Bürzel den hinteren,<br />
oberen Teil des Rückengefiedersvon Vögeln, wo<br />
sich auch die sogenannte Bürzeldrüse befindet,deren<br />
öliges Sekret die Federn des Flugtieres geschmeidig hält.<br />
Ob der alemannische Bürzel diesen Ursprungs ist oder<br />
eher vommittelalterlichen Burzelkraut<br />
abstammt oder am Ende gar eine<br />
lautmalerische Eigenkreation aus<br />
„Isskörig –<br />
as kan Bürzel<br />
bliebscht!“<br />
späterer Zeit darstellt,bleibt Gegenstand<br />
der Forschung. Fest<br />
steht,dass mit dem Bürzel hierzulande<br />
eine kleine Person gemeint<br />
ist,wobei es sich um ein<br />
Kind ebenso handeln kann wie um<br />
einen kleinwüchsigen Erwachsenen.<br />
Letzterewerden mitunter auch als Bodasurri<br />
bezeichnet,wenn sie der Deutlichkeit halber von<br />
Kindern abgegrenzt werden sollen, wohingegen das Synonym<br />
Pimpf gleichfalls junge wie alte Zwerge beschreibt.<br />
Da kleinwüchsige Mitbürger im Allgemeinen nur ungern<br />
an ihreKörpergröße erinnert werden, sollte der Ausdruck<br />
Bürzel sparsam oder allenfalls hinter vorgehaltener<br />
Hand verwendet werden. Abgeleitet vom Bürzel ist das<br />
Zeitwort bürzla für hinunterfallen, purzeln, stürzen -<br />
vermutlich aufgrund seiner besseren Rolleigenschaften<br />
im Vergleich zu Riesen - wobei diesem Sturz eine gedankliche<br />
Harmlosigkeit innewohnt und er daher meist<br />
keine gröberen Verletzungen nach sich zieht („Er ischt im<br />
Dampf dr Büchel ahe bürzelt.“)Freiwillige Überschläge<br />
tätigen Alemannen jeder Körpergröße hingegen mit dem<br />
sogenannten Bürzelbom - also dem Purzelbaum.<br />
s’Magazin 17
SCHICKSALE<br />
XXXXXXXX<br />
Barbaras „Juli<br />
Rosen“blühen<br />
Dass Freud und Leid sehr nahe beieinanderliegen, wird<br />
besonders in einer Arztpraxis oft noch sichtbarer.<br />
Gynäkologin Barbara Niederer-Bauer lassen die Schicksale<br />
ihrer Patientinnen nicht kalt –sie fühlt, weint, lacht mit und ist<br />
dankbar, sie auf ihrem Weg begleiten zu dürfen. Nun schrieb<br />
sie in ihrem Buch „Juli Rosen“ deren Geschichten nieder.<br />
Blumen ranken sich über die<br />
Wände der Dornbirner Arztpraxis,<br />
Bonbonfarben und liebevolle,<br />
verspielte Details erzeugen<br />
gar mädchenhafte<br />
Wohlfühlstimmung. Fast würde dieser<br />
Eindruck darüber hinwegtäuschen, dass<br />
hier das Leben nebenfreudigenEreignissen<br />
auch tieftraurige Geschichten schreibt.<br />
Und Barbara Niederer-Bauer erlebt sie<br />
hautnah. Sieliebt ihren Beruf,dennoch gab<br />
es immer wiederMomente,indenen siedamit<br />
haderte. „Wenn etwas Schlimmes in<br />
der Praxis passiertist, habeich es mit nach<br />
Hause genommen und konnte kaum schlafen.“<br />
Bissie anfing, Notizendarüberzumachen.<br />
Aus diesenTextfetzen entstand nach<br />
und nach ein großes Ganzes. „Eigentlich<br />
wollte ich nurein Exemplar für mich, aber<br />
meine PatientinJulia hat mich dazu ermutigt,<br />
ein richtiges Buch zu veröffentlichen<br />
undanderen Frauen damit Mut zu machen<br />
–ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine<br />
sind.“JuliaistauchdieNamensgeberinvon<br />
Barbaras „Juli Rosen“ und steht für die vielen<br />
Schicksale in ihrem Buch –vier Tage<br />
vor dem Geburtsterminhörtedas Herz von<br />
Julias ungeborenem Kind auf zu schlagen.<br />
„Alles ist gut“<br />
Jeder Mensch durchlebt seine Höhen<br />
und Tiefen. Barbara Niederer-Bauer begleitet<br />
ihre Patientinnen auch in dunklen<br />
Stunden –sie lebt gar mit ihnen mit. „Ihre<br />
Schicksale berühren mich jedes Mal zutiefst.<br />
Aber nach zehn Jahren kann ich etwas<br />
besserdamit umgehen und bin gewappneter.“<br />
DerSpruch „Alles ist gut“, derauch<br />
die Wand ihres Behandlungszimmers ziert,<br />
wurde sozusagen zu ihrer mentalenStütze.<br />
„Es braucht nicht immer ein Happy End,<br />
um sagen zu können: Alles ist gut. Auch<br />
wenn eine Situation noch so schlimm erscheint,<br />
meistens können wir sie nicht ändernund<br />
müssen sie so stehen lassen.“<br />
GroßeUnterstützung<br />
Seit 1<strong>5.</strong> Dezember ist „Juli Rosen“ erhältlich,<br />
und schon jetzt sind die Reaktionen<br />
der Leserinnen überwältigend. „Viele<br />
haben das Buchineinem Zug fertig gelesen,<br />
unddie meistensind zu Tränengerührt. Es<br />
freut mich, wenn die Botschaft bei den<br />
Menschen ankommt.“ Und noch schöner<br />
ist es,wenn derErlösdes Buches gespendet<br />
18<br />
s’Magazin
SCHICKSALE<br />
XXXXXXXX<br />
Frauenärztin Barbara<br />
Niederer-Bauer hat in<br />
ihrem Buch „Juli Rosen“<br />
die Geschichten und<br />
Schicksale ihrer<br />
Patientinnen<br />
niedergeschrieben.<br />
wird. Für die Frauenärztin war von Anfang<br />
an klar, dass sie einer Patientin helfen will<br />
–eine Familie mit behinderten Kindern.<br />
Mittlerweile profitiert sogar schon eine<br />
zweite Familie davon. „Innerhalb von drei<br />
Tagen hatte ich schon die Summe zusammen,<br />
die ich mir gewünscht habe –das ist<br />
der absolute Wahnsinn“, erzähltsie mit einem<br />
strahlendenLächeln. Bei einer Lesung<br />
am 13. <strong>Februar</strong> in Lech imHotel Arlberg<br />
hofft sie, nochmehr Geldzusammenzubekommen.<br />
Sie ist unendlich dankbar für die<br />
Unterstützung, und was sie mit ihremBuch<br />
alles bewirken kann. Von der Auflage mit<br />
500 Stück sind mittlerweile schon 350 verkauft.<br />
Barbaras„JuliRosen“gibt es nurin<br />
ihrer Praxis, damit sie alle ihre Leser kennenlernt:<br />
„Es ist für mich schön zu wissen,<br />
wer es liest.“ Sandra Nemetschke<br />
Das überwältigende<br />
Feedback und die<br />
große Unterstützung<br />
freuen die<br />
Neo-Autorin nicht<br />
nur,sie nutzt sie<br />
auch, Gutes zu tun.<br />
Der Gesamterlös<br />
wirdgespendet.<br />
s’Magazin 19<br />
Fotos: lisamathis.at
EVENTS<br />
Foto: Spielboden<br />
Foto: Gidge<br />
Vielleicht übertrieben, aber es gibt<br />
Menschen, die meinen, dass es niemanden<br />
gibt, der sich mit Astronautalis vergleichen<br />
kann. Während er als Reiseschriftsteller,<br />
Photograf und Harley-<br />
Fahrer von sich reden macht und der<br />
erste Rapper war,der auf der Biennale in<br />
Astronautalis<br />
Nordklang Festival im<br />
schweizerischen St. Gallen<br />
Sphärische Melodien, warme Stimmen, undefinierbare<br />
Naturklänge und pumpende Bässe verschmelzen bei diesem<br />
Duo zu einem organischen Sound. Die Band Gidge<br />
wirdamSamstag,dem 11. <strong>Februar</strong>,imRahmen des Nordklang<br />
Festivals in<br />
der Grabenhalle<br />
in St. Gallen zu<br />
sehen sein. Weitere<br />
Bands sind<br />
Venedig nicht nur performte, sondern<br />
auch ausstellte, hat der umtriebige<br />
Wortakrobat seinen Hybrid aus Hip Hop,<br />
Indierock und Punk über ein Jahrzehnt<br />
lang auf Hochglanz poliert.Zusehen am<br />
Dienstag,dem 7. <strong>Februar</strong>,amSpielboden<br />
in Dornbirn. Tickets: spielboden.at<br />
u. a. M€Rcy, The<br />
Youth, Antonio<br />
Gram und Johanna<br />
Elina. Tickets<br />
und Infos:<br />
www.nordklang.ch<br />
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•<br />
Arbeiten von<br />
Kurz Dornig<br />
in der Galerie.Z<br />
in Hard<br />
Am Donnerstag, 9.<strong>Februar</strong>,<br />
wird um19.30 Uhr in<br />
der Galerie.Z in Hard die<br />
Schau „Kurt Dornig –Winter“<br />
eröffnet. Die Werke<br />
werden bis 11. März <strong>2017</strong><br />
ausgestellt. Geöffnet ist die<br />
Galerie am Dienstag und<br />
Donnerstag<br />
von<br />
18 bis 20<br />
Uhr, und<br />
samstags<br />
von10bis<br />
12 Uhr.<br />
Infos:<br />
www.galeriepunktZ.at<br />
Foto: Kurt Dornig<br />
Konzertmit Hermann vanVeen<br />
im FestspielhausinBregenz<br />
Der niederländische Singer-Songwriter Herman van<br />
Veen gastiert mit seinem neuenAlbum „Fallen oder Springen“amDonnerstag,dem<br />
9. <strong>Februar</strong>,um20Uhr im Festspielhaus<br />
in Bregenz.Der Holländer ist seit mehr als vier<br />
Jahrzehnten im Geschäft und hat weit über hundertAlben<br />
aufgenommen. Tickets: www.oeticket.com<br />
Foto: Jesse Willems<br />
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Impressum<br />
Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />
Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />
Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />
20<br />
s’Magazin
KULINARIK<br />
Zoodles-Lachs-Bowl<br />
Zubereitung:<br />
1 Für das Dressing<br />
Ingwer reiben und mit<br />
Zitronenabriebsowie<br />
Honig und Chilipulver<br />
gut vermischen. Anschließend<br />
Zitronensaft,Salz,Reisessig,Sojasauce,Oliven-und<br />
Sesamöl<br />
hinzugeben und<br />
alles gut vermischen.<br />
2 Enden der Zucchini<br />
abschneiden und die<br />
Zucchini mit einem Spiralschneiderdurch<br />
Drehbewegung oder mit einemJulienne-Schäler<br />
in dünne Streifen schneiden. 30 Sekunden<br />
lang mit heißemWasserabbrausen.<br />
3 Sesamöl in einerPfanne erhitzen. Lachs<br />
darin rundum braten. Mit Salz und Pfefferwürzen.<br />
4 Pinienkerne ohne Fett in einerPfanne rösten.<br />
Zucchininudeln in Schüsseln aufteilen, mit<br />
dem Dressingmarinieren, Lachsstückedarüber<br />
geben und mit Pinienkernen, Zitronenzeste<br />
und essbarenBlüten garniert servieren.<br />
Zutaten für 2Personen:<br />
2 Lachsfilets à150 g<br />
2ElSesam- oder Olivenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 grüne Zucchini<br />
1 gelbe Zucchini (wenn schwer<br />
verfügbar,1grüne Zucchini)<br />
Dressing:<br />
1 daumengroßes Stück Ingwer<br />
Schale ½unbehandelten Zitrone<br />
1TlHonig<br />
¼TlChilipulver<br />
½ElZitronensaft<br />
½TlSalz<br />
30 ml brauner Reisessig<br />
40 ml Sojasauce<br />
1ElOlivenöl<br />
1ElSesamöl<br />
Topping:<br />
2ElPinienkerne<br />
Zeste einer unbehandelten Zitrone<br />
essbareBlüten<br />
Fotos: JuliaStix/Brandstätter Verlag<br />
<br />
Zucchini sind kalorienarm,<br />
vitaminreich,enthalten<br />
viel Kalium, Calcium sowie Phosphor<br />
und Eisen.<br />
Dieses und noch<br />
weitere<br />
schmackhafte<br />
Rezepte findet<br />
man in Evas<br />
neuem Buch „Life<br />
changing food –<br />
Super Bowls“.<br />
Noodles kommt von Nudeln, Zoodles von Zucchini. Das<br />
Kürbisgemüse wird hier einfach mit dem Julienne-<br />
SchneiderinSpaghettiform gebracht.Mit dem schönen<br />
Farbkontrast zum Lachs ist das ein echter Augenschmaus.<br />
Zucchini sind kalorienarm, vitaminreich<br />
(A+E), enthalten viel Kalium, Calcium sowie Phosphor und Eisen.<br />
Lachs enthält jede Menge Omega-3-Fettsäuren und sollte deshalb öfter<br />
auf dem Speiseplan stehen. Dafür kann auch einmal gut und recht<br />
auf kohlehydratreiche Pasta verzichtet werden. Zoodles sind ein winterlichesWohlfühlessen<br />
mit sommerlicherFrische.www.foodtastic.at<br />
s’Magazin
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Elmar Simma?<br />
Auch mit 79 Jahren steht der ehemalige Caritas-Seelsorger der<br />
Diözese Feldkirch, Elmar Simma, immer noch mitten im Leben. Und<br />
kümmert sich mit ungebrochenerVerve um seine Mitmenschen: Der<br />
gebürtige Rankweiler ist in der Hospizbewegung aktiv. Diese ist ihm<br />
schon lange eine echte Herzensangelegenheit.<br />
1995: Elmar Simma - Zeit<br />
seines Lebens ein<br />
Seelsorger im besten Sinne<br />
des Wortes.<br />
gann auch sein Interesse für die Hospizbewegung<br />
zuwachsen. Oft wurde<br />
er zu Hilfe gerufen, wenn Menschen<br />
im Sterben lagen: „Für die Sterbebegleitung<br />
gibt es kein Patentrezept.<br />
Entscheidend ist die Frage: Wie weit<br />
lasse ich mich auf denMenschen, seine<br />
Ängste und Hoffnungen ein? Man<br />
muss ein guter Zuhörer sein.“ Eine<br />
Aufgabe, die unter die Haut geht:<br />
„Gerade wenn junge Menschen sterben<br />
müssen, macht mich das immer<br />
betroffen.“ Umso wichtiger ist es,<br />
nicht auf sich selbst zu vergessen: „Ich<br />
lasse die Dinge schon an mich herankommen<br />
- aber ich muss mich dann<br />
auch wieder abgrenzen.“ Am besten<br />
man lenkt sich ab, seine Freizeitaktivitäten<br />
hat sich Simma bis ins Alter<br />
bewahrt: „Ich gehe sehrgerne Skifahren<br />
und bergsteigen - das macht mir<br />
nach wie vor Spaß. Ein schöner Ausgleich.“<br />
Ob er sich mit knapp 80 Jahren<br />
nicht ein wenig mehr Freizeit<br />
wünschen würde?„Nein. Ich investiere<br />
zwar viel Energie, bekomme aber<br />
auch enorm viel zurück.“ Und fügt<br />
mit größterSelbstverständlichkeit einen<br />
höchst bemerkenswerten Satz an:<br />
„Je älter ich werde, umso dankbarer<br />
werde ich.“<br />
Elred Faisst<br />
Der Weg zum Priestertum<br />
war für Elmar<br />
Simma nicht vorgezeichnet.<br />
Nach der<br />
Matura im tirolerischen<br />
Schwaz fiel ihm die Wahl seines<br />
Studienfaches lange schwer: Soll<br />
es die Medizin sein oder doch die<br />
Theologie? Er entschied sich für<br />
Letzteres.Doch erstnach fünf Jahren<br />
Studium reifte in ihm der Wunsch,<br />
Priester zu werden. „Ich habe Gott<br />
gefragt - und ich glaube, erhat Ja gesagt“,<br />
erinnert sichSimma. Von 1964<br />
bis 1970 wirkte Simma als junger Kaplan<br />
in Bregenz St. Gallus, im Anschluss<br />
wurde er unter Bischof Bruno<br />
Wechner zum Jugendseelsorger der<br />
Diözese Feldkirch bestellt. Nach Jahren<br />
als Pfarrer in Göfis übernahm er<br />
1990 schließlich jene Funktion, die<br />
ihm zur Lebensaufgabe werden sollte:<br />
Simma wurde Caritasseelsorger und<br />
blieb dies bis 201<strong>5.</strong> In dieser Zeit be-<br />
<strong>2017</strong>: Heute engagiert sich Elmar<br />
Simma leidenschaftlich für die<br />
Hospizbewegung.<br />
Fotos: Mathis Fotografie, Caritas<br />
22<br />
s’Magazin
Jetzt um<br />
€ 13,99<br />
(UVP)<br />
Foto: Sonymusic, Adobe Stock Melinda Nagy<br />
Das neue „Kiddy Contest Vol. 22“-<br />
Album aus der großen TV-Show.<br />
Ab sofort im Fachhandel erhältlich.