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Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986 pdf ...

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WS=76=Wiener Hundesegen<br />

Wiener Hundesegen (WS)<br />

Überlieferung: Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 552<br />

f. 107a.<br />

Die Handschrift (mit der früheren Signatur hist. eccl. 143) im Format<br />

Quart umfaßt 112 Blätter. Sie wurde im zweiten Viertel des neunten<br />

Jahrhunderts geschrieben, vielleicht in Salzburg. Sie enthält eine<br />

Reihe von Heiligenpassionen. Freien Raum hinter der Passio Sebastiani<br />

auf Blatt 107a verwendete eine Hand der ersten Hälfte des 10.<br />

Jahrhunderts zur Aufzeichnung eines volkssprachigen Hundesegens in<br />

sechs nicht abgesetzten Zeilen und nach einem mißratenen Ansatz eine<br />

zweite Hand zum Eintrag eines lateinischen Schlangenzaubers. Blatt<br />

112b enthält nur verwischte Federproben. Gefunden wurde der Spruch<br />

1857 von F. Miklosich.<br />

Inhalt: Der in Prosa abgefaßte, etwa 60 Wörter umfassende Segen<br />

soll Hunde vor Wölfen schützen. Eingangs werden als Personen<br />

Christus und der heilige Martin, der Schutzpatron der Tiere, genannt.<br />

Es folgt ein Gebet an beide, das den Schutz der Hunde zum<br />

Inhalt hat. Den Schluß bildet die Besprechung.<br />

Der Dialekt ist altbayerisch. Bemerkenswert sind einige wenige stabende<br />

Wendungen. Ob dem christlichen Spruch ein heidnischer vorausging,<br />

ist fraglich.<br />

Ausgaben: Karajan, T.G., Zwei bisher unbekannte deutsche Sprachdenkmale<br />

aus heidnischer Zeit, SB Wien 25 1858, 308 ff.; Enneccerus,<br />

M., Die ältesten deutschen <strong>Sprachdenkmäler</strong>, 1897, 7 (Faksimile);<br />

Steinmeyer, E.V., Die kleineren althochdeutschen <strong>Sprachdenkmäler</strong>,<br />

1916, Neudrucke 1963, 1971, 394 Z. 15-21, Nr. 76.

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