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Sammlung kleinerer althochdeutscher Sprachdenkmäler, 1986 pdf ...

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MNPs=Altmittelfränkische und altniederfränkische Psalmen<br />

Psalm XVIII i).<br />

(IlEBR. XIX.)<br />

1. Coeli enarrant glorinm dei, 1. *Himila tellunt *guolikheide<br />

et opera manuuni eius ennuntiat godes, *inde *uuerk hando étnro<br />

firmamentum. *fnrkundü sesti.<br />

2. Dies diei eructat uerbum, 2. Dag idages tüirovizot uuort,<br />

et nox noeti indicat scientiam. in naht nahti ieundit *uutsduom.<br />

Notiz. Dass der überlieferte text dieses Psalms ein durchaus verderbter ist, kann<br />

uns nicht wunder nehmen bei bench tu ng der entstehungsgeschichte der Überlieferung<br />

(vgl. Einl. §2). Lipsius schrieb eine kritzliche, nicht sehr leserliche hand und<br />

so entstanden gewiss in der copie, die vander Myle nach seinerabschriftanfertigte,<br />

schon eine menge fehler, zu denen sich dnnn später beim satz des manuscriptes<br />

der Lingua Ileigica noch mancher andre gesellen konnte. Besonders zu beachten ist<br />

ausserdem die dem Charakter von vander Mijles buch entsprechende tendenz, die<br />

unterschiede zwischen seinem Niederländisch und der spräche des citierten denk mais<br />

möglichst gering erscheinen zu lassen, ein bestreben, dessen folgen widerholt in den<br />

in seinem abdruck begegnenden resultasen von modernisierungsgelüsten zu tage<br />

treten. Unter denselben hebe ich hervor die nahezu constante Schreibung ach für<br />

$c (wegen des sonst seltenen seh vgl. Or. 1§46; auch beachte man die Schreibung<br />

$c in den »us l\s. 18 herrührenden Glossen urkuntscap 751 aus 18,8, «rieri 614 aus<br />

18,9, scale GOO aus 18,12) sowie das fünfmalige für aonfrk. -on oder -un bez. -in<br />

stellende -en (apraken 3 und 15, stemmen 3, -kameren 5, beholenen 13), das eben<br />

wegen dieser hiiufìgkeit nicht mit den Einl. §6y.» hervorgehobenen mfrk. residueu<br />

in eine Unie zu stellen ¡st.<br />

Wegen der im iat. und im nsrk. text durch gesperrten druck hervorgehobenen<br />

Wörter vgl. Einl. § Iß und Go.<br />

1. Ilimiln — guodlickheidt: das d wol durch etymologisierung vander Mijles<br />

(vgl. auch zu 01398); wegen ick für ik vgl. zu 03,10, wegen -heult beachte -heidi<br />

im ndl. des IG. u. 17. jahrh. — ind: in der Überlieferung von Vs. 53—73 begegnet<br />

nur inde oder in — werk: statt des hier und sonst im druck stehenden w und<br />

statt ν setze ich überall die aus den anderen absein ¡sten sich für das Wuchtendoncksche<br />

ms. ergebende Schreibung un unii u an— fwkundit: es findet sich sonst<br />

nur prueflx far- oder {er- (s. Ind. I).<br />

*2. Heyne bemerkt, dass dnges wol uns unrichtiger fassn η t; von diei als genit.<br />

beruhe (vgl. Kiul. § 7a) — vgl. nhd. (h)roffeten eructare mit -eicn aus -*aziian =<br />

got. -aljan; die nur was sii- und das ρ betrifft umgeschriebene form (vgl.Einl.§0/7)<br />

weist auf mfrk. m- od. (txroffizot hin mit i.» den in uiislautcndcr silbe -i(-) enthaltenden<br />

llexionsfornieu durch Hssimilieruiig entstandenem -i- (vgl. (Ir. 11 § 'iiß) für<br />

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