PC Games 02-2017
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Die Effekte können sich sehen lassen, auch wenn die<br />
Entwickler manchmal ein bisschen übertrieben haben.<br />
Der Flammenwerfer ist auf kurze Distanz verheerend, aber im Fernkampf<br />
nicht zu gebrauchen. Meistens nutzen wir daher nur den Sturmbolter.<br />
MEINE MEINUNG<br />
Sascha Lohmüller<br />
„Kurzweilig & atmosphärisch,<br />
aber mit<br />
Technik-Problemen.“<br />
Solche Relikte sind überall im Space Hulk<br />
verteilt und bringen uns kleine passive Boni.<br />
che Spielstile können wir hier nicht<br />
etablieren.<br />
Kleinere Schwächen im Balancing<br />
Dass es vier verschiedene Schwierigkeitsgrade<br />
gibt, ist toll, allerdings<br />
reicht der niedrigste schon aus, um<br />
manchmal so richtig auf die Zwölf<br />
zu bekommen. Die Unfähigkeit unserer<br />
Teamkollegen im Nahkampf<br />
haben wir schon angesprochen,<br />
wenn wir aber selbst bei einfachster<br />
Schwierigkeit ganz unvermittelt<br />
durch zwei Klauenhiebe dahingerafft<br />
werden, kommt Frust auf.<br />
Zudem sind die meisten angebotenen<br />
Waffen nur in wenigen<br />
Situationen sinnvoll, viele sind auf<br />
Entfernung schlicht nutzlos. Da<br />
es aber im späteren Spielverlauf<br />
für das Überleben häufig wichtig<br />
ist, Gegner-Horden schon auf<br />
Entfernung auszudünnen, ist der<br />
Sturm-Bolter (die Standardwaffe)<br />
oft die beste Wahl – selbst wenn<br />
beispielsweise der Flammenwerfer<br />
auf kurze Distanz viel effektiver ist.<br />
Hier würde es schon helfen, wenn<br />
wir mehr Optionen bei der Ausrüstung<br />
unserer Mitstreiter hätten.<br />
Abgespeckter Koop-Modus<br />
Der Multiplayer-Part des Spiels ist<br />
derzeit für viele Spieler unspielbar,<br />
weil entweder Netzwerk-Fehler<br />
oder Abstürze einen Spielbeitritt<br />
unmöglich machen. Ersteres haben<br />
wir in unserem Test ebenfalls<br />
erlebt, allerdings lief das eigentliche<br />
Spiel danach problemlos. Mit<br />
drei weiteren Terminatoren macht<br />
das Gemetzel in den dunklen Weiten<br />
des Space-Hulk noch mehr<br />
Spaß als in der Singleplayer-Kampagne.<br />
Leider versalzen einige Designpatzer<br />
die Tyraniden-Suppe: Wir<br />
starten in jeder Mission auf Stufe<br />
Eins und müssen uns mühsam auf<br />
Stufe Vier hocharbeiten, um andere<br />
Ausrüstung zu bekommen. Es<br />
gibt zwar einen Modus, in dem wir<br />
bereits auf Stufe Vier anfangen,<br />
aber da gegenüber der Kampagne<br />
einige Waffen und die Relikte komplett<br />
fehlen, bleibt dann wirklich<br />
nur noch der Tyraniden-Genozid als<br />
Spielmotivation.<br />
Ist die Technik wirklich schrecklich?<br />
Grafisch gefällt uns Space Hulk:<br />
Death wing sehr gut: Die Texturen<br />
sind scharf, die Atmosphäre ist stilsicher<br />
eingefangen und die Effekte<br />
sind überwiegend ordentlich. Ein<br />
paar Mal haben die Entwickler es<br />
aber auch übertrieben: Das grelle<br />
Mündungsfeuer beispielsweise kann<br />
auf Dauer ziemlich unangenehm<br />
sein. Anders als viele Spieler berichten,<br />
hatten wir in rund zwölf Stunden<br />
Spielzeit keinen einzigen Absturz<br />
und keinen einzigen Bug. Auf unserem<br />
Testrechner (i7-4770K, 32 GB<br />
RAM, GTX 970) konnten wir zudem<br />
nur minimale Performance-Probleme<br />
feststellen, die sich auf ganz<br />
seltene und ganz kurze Frame-Einbrüche<br />
beschränkten.<br />
Die Meldungen zur unglaublich<br />
schlechten Technik können wir<br />
also nicht bestätigen, allerdings<br />
gibt es Testberichte, nach denen<br />
auf zwei nahezu gleichen Systemen<br />
einmal eine saubere und<br />
einmal eine unterirdische Performance<br />
zu beobachten war. Um<br />
dieses mysteriöse Problem sollte<br />
sich Entwickler Streum On Studio<br />
schleunigst kümmern.<br />
Space Hulk: Deathwing ist<br />
absolut keine Katastrophe, aber<br />
auch kein Top-Spiel. Es ist ein<br />
gradliniger Wave-Shooter mit toller<br />
Warhammer 40K-Atmosphäre –<br />
nicht mehr und nicht weniger. Für<br />
Fans des Settings ist es ein klarer<br />
Pflichtkauf. Bezüglich der extrem<br />
unterschiedlichen Berichte über<br />
Bugs und Performance empfehlen<br />
wir euch, das Spiel auszuprobieren<br />
und bei ernsthaften Problemen<br />
innerhalb der Refund-Regeln von<br />
Steam (unter zwei Stunden Spielzeit)<br />
zurückzugeben.<br />
Warhammer und Ego-Shooter – das<br />
passt eigentlich wie die sprichwörtliche<br />
Faust aufs Auge. Oder in diesem<br />
Fall wie das Kettenschwert auf den<br />
Symbionten. Und so ist es auch wenig<br />
verwunderlich, dass das Gameplay in<br />
Deathwing grundsätzlich Laune macht.<br />
Zudem kommt während der Matches<br />
jede Menge dreckige Warhammer-Atmosphäre<br />
auf, die jeden Fan der Tabletop-Vorlage<br />
vor Freude jauchzen lässt.<br />
Allerdings lässt sich auch nicht bestreiten,<br />
dass das Spiel so seine Tücken hat,<br />
die sich vor allem in fehlender Langzeitmotivation<br />
niederschlagen. Und<br />
auch wenn wir persönlich keine allzu<br />
krassen Performance-Probleme im<br />
Praxistest feststellen konnten, bleibt<br />
festzuhalten, dass enorm viele Spieler<br />
eben über technische Unzulänglichkeiten<br />
klagen – hier sollten die Entwickler<br />
dringend noch Patches nachschieben.<br />
PRO UND CONTRA<br />
Tolle Warhammer 40K-Atmosphäre<br />
Stimmige, düster-dreckige Grafik<br />
mit vielen Details<br />
Epische Gefechte gegen Tyraniden<br />
mit unterschiedlichen Waffen<br />
Solide Gegner-KI<br />
Spannende Story mit ordentlicher<br />
Spieldauer<br />
Sehr gute englische Vertonung<br />
Deutsche Untertitel und Menüs<br />
Koop-Modus<br />
Vier Schwierigkeitsgrade<br />
Den Schießereien fehlt die Wucht<br />
Dünne Waffen-Sounds<br />
Schlechtes Teambefehle-Kreismenü<br />
KI im Nahkampf unbrauchbar<br />
Balancing-Patzer<br />
Generische Missionen<br />
Nerviges Autosave-System<br />
Schwache Charakterentwicklung<br />
Teilweise unübersichtlich durch<br />
viele Effekte<br />
Mangelhafter Umfang im Mehrspieler-Part<br />
70<br />
WERTUNG<br />
<strong>02</strong> | <strong>2017</strong><br />
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