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PC Games 02-2017

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Viele Waffen erlangt Ethan<br />

nur abseits der Pfade, die<br />

zum nächsten Plotpoint<br />

führen. Haftminen und<br />

Maschinengewehr sind<br />

tolle Helfer in der Not.<br />

Ab und zu findet man die Überreste anderer<br />

Besucher der Baker-Farm. Ziemlich makaber.<br />

Rolle in Resident Evil 7, der extrem<br />

expliziten Darstellung von Gewalt<br />

sollte man sich aber bewusst sein.<br />

Gewebe und Gedärm fliegt nicht<br />

nur umher, wenn Ethan gegen<br />

Monster kämpft. Gelegentlich entspricht<br />

das japanische Horrorspiel<br />

in Sachen Gewaltporno-Faktor dem<br />

Level eines Saw.<br />

Schöne Schauer<br />

Die Ladezeiten auf der PS4 sind<br />

zwar bei jedem Neustart mit über<br />

einer Minute gewaltig, dafür geht<br />

es aber nach dem Bildschirmtod<br />

rasch weiter und zwischendrin wird<br />

Ethan nicht aufgehalten. Auf dem<br />

<strong>PC</strong> dürften sich die Ladezeiten<br />

ohnehin in zumutbareren Grenzen<br />

halten. Positiv fällt auf, dass Resident<br />

Evil 7 nicht ruckelt, sondern<br />

schön flüssig läuft, Probleme zeigen<br />

sich jedoch bei den Texturen.<br />

Die sind zwar generell hochauflösend<br />

und attraktiv, aber meist erst<br />

auf den zweiten Blick: Nach kurzer<br />

Wartezeit ploppen die scharfen<br />

Versionen der virtuellen Tapeten<br />

ins Bild. Abstürze, grobe Bugs oder<br />

ähnliche Störfaktoren traten auf<br />

der PS4 nicht zutage. Ein Glitch,<br />

bei dem ein Boss für ein paar Sekunden<br />

zwischen Tür und Angel<br />

Die dramatische Beleuchtung setzt an vielen<br />

Stellen die nahenden Feinde in Szene.<br />

festhing, war das schlimmste Vergehen,<br />

das sich Resident Evil 7 zuschulden<br />

kommen ließ. Die Gesichter<br />

der Charaktere sind größtenteils<br />

überzeugend und detailreich, mit<br />

der realistischen Darstellung von<br />

langen Haaren hat die RE-Engine<br />

jedoch sichtlich Probleme. Dafür<br />

wissen die Lichteffekte zu gefallen,<br />

seien es schummrige Taschenlampenbeleuchtung,<br />

Stichflammen<br />

des Brenners, Neonröhren oder<br />

Lichterketten. Je nach Vorliebe<br />

und Sprachkenntnissen lauscht<br />

man der deutschen oder der englischen<br />

Vertonung. Die deutschen<br />

Stimmen sind bis auf ein paar Ausnahmen<br />

in Ordnung, die englische<br />

Synchro fällt aber wie so oft besser<br />

aus. Untertitel stehen bereit und<br />

die Texte sind selbstverständlich<br />

auf Deutsch.<br />

Auf ein Neues<br />

Resident Evil 7 präsentiert die Wurzeln<br />

der Serie in einem angemessenen,<br />

modernen Gewand. Somit<br />

handelt es sich um ein sehr gutes<br />

Spiel der Reihe, das vielleicht nicht<br />

ganz die riesigen Fußstapfen des<br />

hochgelobten Resident Evil 4 ausfüllt,<br />

aber wenigstens endlich wieder<br />

festen Boden unter den Zehen<br />

spürt. Im Genrekontext gesehen ist<br />

Resident Evil 7 ein gutes, aber nicht<br />

sonderlich innovatives Spiel. Das<br />

sollte aber niemanden vom Kauf<br />

abhalten, der dieses kleine bisschen<br />

wohlverdienten, virtuellen<br />

Horror braucht, um ein paar Stunden<br />

den Schrecken des Alltags zu<br />

entfliehen.<br />

„Endlich wieder ein Resident Evil, das seinen Namen auch verdient“<br />

Katharina Reuß<br />

WAS HABEN WIR GESPIELT? Die verkaufsfertige PS4-Fassung des Spiels sowohl auf einer Pro-Konsole als auch auf einer herkömmlichen PS4.<br />

PRO<br />

Guter Spielfluss<br />

Packende Atmosphäre<br />

Gelungenes Level-Design<br />

Suche nach versteckten<br />

Extras lohnt sich<br />

Irrenhaus-Schwierigkeitsgrad<br />

für Profis<br />

Gute Mischung aus Tradition<br />

und Moderne<br />

Hübsche Lichteffekte<br />

Toll gestaltete Bosse<br />

CONTRA<br />

Umständliches<br />

Inventarsystem<br />

Schauplätze in zweiter<br />

Spielhälfte nur mittelmäßig<br />

Hauptcharakter handelt<br />

wenig nachvollziehbar<br />

Geringe Gegnervielfalt<br />

Nachladende Texturen<br />

Ein paar müde Klischees<br />

innerhalb der Erzählung<br />

80-85<br />

WERTUNGSTENDENZ 0 100<br />

Zehn Stunden sind zwar nicht unbedingt wenig<br />

Spielzeit, für mich kam das Ende dennoch ein<br />

bisschen zu schnell. Nur allzu gerne hätte ich<br />

weiter nach Eastereggs gesucht, mich mit Steroiden<br />

vollgepumpt und Münzen gesammelt,<br />

um mir endlich die Magnum leisten zu können.<br />

Der abrupte Abschluss lässt sich durch die<br />

Tatsache verschmerzen, dass es offensichtlich<br />

noch viel zu entdecken gibt und sich ein neuer,<br />

extrem anspruchsvoller Schwierigkeitsgrad<br />

auftut. Das beruhigt sicher auch Genre-Kenner,<br />

die beim Durchgang mit normalen Einstellungen<br />

wohl selten ins Schwitzen geraten. Bei Runde<br />

2 sind die Schlüssel und Objekte außerdem<br />

anders platziert. Dass Resident Evil 7 nicht mit<br />

aller Gewalt in die bestehende Handlung der<br />

Reihe hineingepresst wurde, sondern relativ frei<br />

schwebend im Serien-Universum existiert – von<br />

den obligatorischen, vagen Verbindungen zu<br />

existierenden Charakteren mal abgesehen –,<br />

empfinde ich als die richtige Entscheidung. So<br />

konnte sich das Team beim Entwickeln ganz auf<br />

die verrückte Baker-Sippe und deren unwirtliches<br />

Farm-Gelände konzentrieren. Der ganz<br />

und gar nicht verflixte siebte Teil der Serie ist<br />

somit ein vorzüglicher Anknüpfpunkt, um der<br />

Saga rund um Zombies, Sondereinsatzkommandos<br />

und Biowaffen wieder zum alten Glanz<br />

zurückzuverhelfen. Beim nächsten Spiel darf es<br />

dann auch gerne etwas mehr Experimentierfreude<br />

sein – vorerst bin ich aber sehr zufrieden<br />

mit dem neuen alten Biohazard.<br />

<strong>02</strong> | <strong>2017</strong><br />

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