PC Games 02-2017

Grim Dawn
EXTENDED 02|17
Der beste Diablo-Klon seit Path of
Exile! Grim Dawn basiert nicht nur
auf der alten Engine von Titan Quest,
es stecken sogar einige Entwickler
dahinter, die früher bei Iron Lore beschäftigt
waren. Für Grim Dawn wurde
die angestaubte Technik kräftig
aufgebohrt, außerdem entwickelte
Crate ein völlig neues, düsteres Szenario
in einer apokalyptischen Fantasy-Welt.
Spielerisch erinnert Grim
Dawn trotzdem über weite Strecken
an den geistigen Vorgänger, wir putzen
also reihenweise Zombies, Monster
und mutierte Riesenviecher von
der Bildfläche, sammeln unfassbare
Mengen Beute ein, statten unseren
Charakter aus und entwickeln ihn im
Laufe der Zeit stetig weiter. Die Story
ist zwar nicht der Rede wert, das
Gameplay dagegen präsentiert sich
angenehm ausgereift und klassisch.
Wie in Titan Quest bietet Grim Dawn
ein duales Klassensystem, in dem wir
frei aus zwei Talentbäumen wählen
dürfen. So kombinieren wir die Fähigkeiten
von Nahkämpfer, Elementarmagier,
Schusswaffenexperte, Schamane,
Schurke und Okkultist frei
nach unseren Wünschen. Hinzu kommen
ein Fraktions- und ein passives
Upgradesystem, das weitere Feinheiten
und reichlich unterschiedliche
Builds erlaubt. Die enorm düstere
Spielwelt ist detailliert und riesengroß,
anders als bei Torchlight 2 oder
Path of Exile allerdings nicht zufallsgeneriert.
Trotzdem bietet das Spiel
dank seiner vielen Klassen, Items
und mehrerer Schwierigkeitsgrade
hohen Wiederspielwert – und das
alles bei gerade mal 25 Euro. Die
Entwickler versorgen das Spiel regelmäßig
mit Patches, außerdem ist
bereits eine Erweiterung in Arbeit, die
neue Gebiete, zwei frische Klassen
und massenhaft Gegenstände hinzufügen
soll. Alles in allem: Eine echte
Alternative zu Diablo 2! (fs)
ENTWICKLER: Crate Entertainment
PREIS: ca. 25 Euro
Tonnenweise Loot, sechs kombinierbare Klassen, Crafting, Upgrades
und vieles mehr – Grim Dawn bietet reichlich Spiel fürs Geld!
Die Engine stammt zwar aus Titan Quest, doch das blutige
Fantasy-Setting fällt wesentlich finsterer aus.
Punch Club
Headlander
Wer eine Prise Nostalgie in einer
eher unerwarteten Form serviert
bekommen möchte, ist bei Punch
Club genau richtig aufgehoben. Die
Mischung aus einem simplen Taktik-Rollenspiel
und einer Lebenssimulation
lässt zum einen die Leinwandhelden
und Zeichentrickfilme
der 1980er-Jahre in charmanter
16-Bit-Optik aufleben. Zum anderen
stellt das eher einfach gestrickte
Spiel uns vor die Herausforderung,
das harte Leben eines Amateur-Boxers
zu meistern und obendrein den
Spuren des mysteriösen Mörders
unseres Vaters nachzugehen. So
müssen wir uns nicht nur um unsere
Taktik in den Kämpfen kümmern,
sondern auch den Alltag unserer
Protagonisten meistern. Am Ende
gilt es eine möglichst perfekte Balance
aus Trainingseinheiten, Arbeit,
Nahrungsaufnahme und Ruhepausen
zu finden und den Helden
auf diese Weise stärker, schneller
und ausdauernder zu machen. Das
Spielprinzip ist trotz der fehlenden
Komplexität für zumindest einige
Tage so suchterzeugend, dass man
kaum von Punch Club loskommt – in
Anbetracht des schmalen Preises ist
der sympathische Nostalgietrip ein
echter Geheimtipp!
(ms)
ENTWICKLER: Lazy Bear Games
PREIS: ca. 10 Euro
In Headlander steckt unser Held
in der Krise: Zum einen besteht er
nur noch aus seinem Kopf und außerdem
muss er feststellen, dass
er der letzte überlebende Mensch
im Universum ist. Doch dank seines
flugfähigen Astronautenhelms
kann er die Kontrolle über jegliche
Roboter übernehmen, indem er mit
einem Saugmechanismus zuerst
ihre Köpfe entfernt und sich anschließend
auf ihnen andockt. Das
klingt zwar reichlich skurril, doch
das Spielprinzip sorgt für viele unterhaltsame
Rätsel. In der ziemlich
großen Spielwelt brauchen wir etwa
unterschiedliche Roboter, damit
wir an bestimmten Türen vorbeikommen.
Außerdem können wir
unseren Helden durch ein Upgrade-System
mit zusätzlichen Eigenschaften
versehen, damit wir bei
anderen Passagen vorankommen.
Neben den Rätseln müssen wir uns
auch mal gegen Feinde wehren,
was aber aufgrund der manchmal
ungenauen Steuerung für einige
Frustmomente sorgen kann. Doch
insgesamt ist Headlander dank
seiner ungewöhnlichen Rätsel eine
willkommene Abwechslung im
Genre und daher fraglos eine Empfehlung
wert.
(ms)
ENTWICKLER: Double Fine Productions
PREIS: ca. 20 Euro
Punch Club punktet mit einer detailverliebten 16-Bit-Optik
und einer waschechten 1980er-Jahre Atmosphäre.
Neben vielen Rätseleinlagen müssen wir uns hin
und wieder auch feindlichen Robotern stellen.
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