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PC Games 02-2017

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Virginia<br />

Von der groben 3D-Grafik sollte man<br />

sich nicht abschrecken lassen: Auch<br />

ohne Technikbombast inszeniert<br />

Virginia ein faszinierendes Mystery-Drama<br />

mit starker Atmosphäre!<br />

Wir erleben die Geschichte durch<br />

die Augen der frischgebackenen<br />

FBI-Agentin Anne Tarver. Ihr erster<br />

Einsatz: Im Sommer 1992 soll sie<br />

soll das Verschwinden eines Jungen<br />

im US-Staat Virginia aufklären. Was<br />

wie ein trauriger Routinefall beginnt,<br />

entwickelt sich Verlauf der zweistündigen<br />

Handlung zu einer ergreifenden,<br />

intimen Charakterstudie, die<br />

komplett ohne gesprochene Dialoge<br />

auskommt. Stattdessen setzen die<br />

Entwickler auf einen exzellenten<br />

orchestralen Soundtrack und eine<br />

cineastische Erzählweise: Genau wie<br />

im Film schneidet das Spiel kurzerhand<br />

von einer Szene zur nächsten<br />

– blitzschnell, sauber und unabhängig<br />

davon, welche Aktion der Spieler<br />

gerade ausführt. Virginia fühlt sich<br />

im Grunde wie ein Film-Experiment<br />

an, in dem man hier und da auch ein<br />

bisschen herumlaufen oder etwas<br />

anklicken kann. Rätsel lösen oder<br />

Items sammeln darf man aber nicht,<br />

es steht das Erleben und Verstehen<br />

im Vordergrund – denn die Entwickler<br />

verwenden eine verwirrende<br />

Symbolsprache, vollgepackt mit Motiven<br />

und kryptischen Bildern, die vor<br />

allem Fans von Kultregisseur David<br />

Lynch (Twin Peaks, Blue Velvet) begeistern<br />

dürfte. Im letzten Akt hebt<br />

die Handlung allerdings zu stark ab,<br />

hier kann man eigentlich nur noch<br />

raten, was die Entwickler (die eine<br />

offizielle Deutung stoisch ablehnen)<br />

mit ihrem Werk beabsichtigen wollen.<br />

Doch egal ob man es am Ende<br />

kapiert oder nicht: Virginia ist und<br />

bleibt ein bewegendes, erzählerisch<br />

starkes Erlebnis, das zwar nicht als<br />

Adventure, aber dafür als interaktiver<br />

Film voll ins Schwarze trifft. (fs)<br />

ENTWICKLER: Variable State<br />

PREIS: ca. 10 Euro<br />

Die Spezialagentin Maria Halperin begleitet uns auf<br />

unserem ersten Fall. Hat die Frau ein Geheimnis?<br />

Wir erleben Annes Geschichte aus der Ego-Perspektive.<br />

Schnelle Schnitte treiben die Story voran.<br />

Enter the Gungeon<br />

Der Nachschub an Rogue-likes reißt<br />

einfach nicht ab. Nach Süchtigmachern<br />

wie The Binding of Isaac oder<br />

Nuclear Throne versuchte sich im<br />

letzten Jahr auch Enter the Gungeon<br />

an dem Konzept – mit Erfolg! Hinter<br />

der hübsch gepixelten Grafik im<br />

16-Bit-Stil verbirgt sich ein klasse<br />

spielbares, haarsträubend schwieriges<br />

Ballerfest, das uns nach jedem<br />

Bildschirmtod an den Anfang zurückversetzt.<br />

Bei Spielstart wählen<br />

wir einen neuen Helden, mit dem wir<br />

in einen zufallsgenerierten Dungeon<br />

hinabsteigen, wo tonnenweise Gegner,<br />

Fallen und Beute auf uns warten.<br />

Hohes Tempo und eine präzise<br />

Steuerung, dank der wir Geschossen<br />

<strong>02</strong> | <strong>2017</strong><br />

lässig per Seitwärtsrolle ausweichen,<br />

sorgen für guten Spielfluss, während<br />

wir eine Unzahl abgefahrener Waffen<br />

sammeln: Regenbogenblaster,<br />

Bienenstöcke, Taschentuchwerfer,<br />

Liebesbogen sowie jede Menge<br />

Upgrades. Die brauchen wir auch,<br />

um gegen die sackschweren Bosse<br />

zu bestehen, die uns mit wahren<br />

Kugelhageln konfrontieren! Wer<br />

die Herausforderung nicht scheut,<br />

bekommt launige Action, viele Geheimnisse,<br />

charmantes Retro-Design<br />

und Unmengen an Knarren geboten.<br />

Auch lokal im Koop spielbar! (fs)<br />

ENTWICKLER: Dodge Roll<br />

PREIS: ca. 15 Euro<br />

Charamante Retro-Optik, präzise Steuerung, bizarre<br />

Waffen und ultraschwere Levels: Enter the Gungeon.<br />

Duelyst<br />

Duelyst ist ein faires Free2Play-Taktikspiel, das flotte Rundenkämpfe<br />

mit einem Sammelkartenkonzept mischt.<br />

Wer virtuelle Kartenspiele für ein<br />

ausgelutschtes Konzept hält, hat<br />

wohl noch nie Duelyst gespielt. Das<br />

fair designte Free2Play-Spiel kombiniert<br />

nämlich das Sammelkartenprinzip<br />

eines Hearthstone mit<br />

klassischen, rundenbasierten Taktikkämpfen:<br />

Ganz ähnlich wie etwa<br />

in Heroes of Might & Magic oder<br />

Nintendos Fire Emblem platzieren<br />

wir Helden und Einheiten auf einem<br />

schachbrettartig aufgebauten<br />

Spielfeld, setzen Buffs und Zauber<br />

ein, machen uns die individuellen<br />

Stärken unserer Truppen zunutze.<br />

Das Konzept ist in wenigen Minuten<br />

kapiert, sechs Fraktionen und mehr<br />

als 400 sammelbare Karten sorgen<br />

aber für Vielfalt und taktischen Tiefgang.<br />

Besonders cool: Das Spiel ist<br />

angenehm gepolished und auf Tempo<br />

getrimmt. Online-Matches sind<br />

auf fünf bis zehn Minuten angelegt,<br />

der Client lädt blitzschnell und sogar<br />

die Anmeldung über Steam ist<br />

binnen Sekunden erledigt. Lernduelle<br />

gegen die KI sind ebenfalls<br />

möglich. Für Duelyst, das über<br />

Kickstarter finanziert wurde, zeichnen<br />

unter anderem Keith Lee (bis<br />

2008 der Producer von Diablo 3)<br />

und Glauber Kotaki (Lead Artist von<br />

Rogue Legacy) verantwortlich. (fs)<br />

ENTWICKLER: Counterplay <strong>Games</strong><br />

PREIS: Free2Play mit optionalen Ingame-Käufen<br />

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