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PC Games 02-2017

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Oxenfree<br />

Fünf Teenies begeben sich zum<br />

Spaß auf einer verlassene Militärinsel<br />

und entdecken dort ein finsteres<br />

Geheimnis – was grässlich<br />

nach abgedroschenem Horrortrash<br />

klingt, entpuppt sich in Oxenfree<br />

als ungewöhnliches und erstaunlich<br />

intensives Mystery-Drama! Das Indie-Adventure<br />

überrascht mit gut geschriebenen,<br />

angenehm kitschfreien<br />

Charakteren, die in eine clevere Gruselgeschichte<br />

verwickelt werden –<br />

ganz ohne axtschwingenden Mörder<br />

oder blutsaugenden Dämon. Stattdessen<br />

stoßen die Teenager unabsichtlich<br />

eine Tür zu etwas auf – und<br />

mehr soll dazu auch nicht verraten<br />

werden, denn die rund fünfstündige<br />

Mystery-Story mündet in ein echtes<br />

Gänsehaut-Finale, das wir sogar<br />

selbst beeinflussen dürfen. Oxenfree<br />

bietet dazu ein dynamisches, flüssiges<br />

Dialogsystem, in dem wir schnell<br />

aus mehreren Antworten wählen<br />

müssen. Rätsel oder Action gibt es<br />

dafür nicht, Oxenfree konzentriert<br />

sich ganz auf seine gut gemachten<br />

Dialoge und gruseligen Einfälle. Das<br />

wirkt anfangs etwas lahm, entfaltet<br />

nach einer Weile jedoch eine erstaunliche<br />

Wirkung. Vorsicht: Gute<br />

Englischkenntnisse sind Pflicht, es<br />

gibt keine deutschen Untertitel!(fs)<br />

ENTWICKLER: Night School Studio<br />

PREIS: ca. 20 Euro<br />

Glaubwürdige Figuren, eine gruselige Story und ein flüssiges<br />

Dialogsystem sind die Highlights von Oxenfree.<br />

Owlboy<br />

Fast neun Jahre lang war Owlboy<br />

in Entwicklung – das Ergebnis der<br />

Mühen ist ein wunderschön gepixelter<br />

2D-Plattformer, der vom ersten<br />

Moment an mit prachtvollem<br />

16-Bit-Design und gefühlvoller Musik<br />

für dichte Stimmung sorgt. Als<br />

stummes Eulenkind namens Otus<br />

Tolle Atmosphäre: Owlboy verzaubert mit liebevollem<br />

Charakterdesign und prachtvoller Pixelgrafik.<br />

erleben wir ein ungewöhnliches<br />

Abenteuer voll liebenswerter Charaktere,<br />

heiterer Momente und dramatischer<br />

Wendungen. Spielerisch<br />

präsentiert sich Owlboy weniger als<br />

Jump & Run, eher als Action-Adventure<br />

aus der Seitenansicht, in dem<br />

wir relativ frei durch große Levels<br />

fliegen, Puzzles lösen und Kämpfe<br />

bestreiten. Da unser Held praktisch<br />

wehrlos ist, muss er einen von drei<br />

bewaffneten Begleitern aufheben<br />

und ihn durch die Lüfte tragen. Wie<br />

in einem Twinstick-Shooter lassen<br />

wir unseren Kameraden dann mit<br />

dem rechten Analogstick ballern,<br />

während wir Otus mit dem linken<br />

Stick kontrollieren. Eine nette Idee,<br />

die sich aber aufgrund der wenigen<br />

Waffen und Upgrades sehr schnell<br />

abnutzt – Kämpfe sind daher keine<br />

Stärke von Owlboy! Dafür überrascht<br />

das Spiel mit gelungenen Rätseln,<br />

cool designten Bossen und jeder<br />

Menge Abwechslung: Otus und seine<br />

Freunde erkunden Dornenwälder,<br />

Schneehöhlen, Grotten, Lavatempel<br />

und geraten sogar mitten in eine<br />

dramatische Belagerungsschlacht!<br />

Mehrmals muss der Held außerdem<br />

ausgedehnte Schleichabschnitte<br />

meistern und sich vor den Blicken<br />

feindlicher Luftpiraten verstecken<br />

– sehr ungewöhnlich, aber gut gemacht!<br />

Einzig bei den Nebenaufgaben<br />

schwächelt Owlboy leider,<br />

die Welt bietet nur sehr wenige Geheimnisse<br />

und optionale Upgrades<br />

zu entdecken – auch darum ist der<br />

Indie-Hit keinesfalls mit einem Metroidvania<br />

zu verwechseln. (fs)<br />

ENTWICKLER: D-Pad Studio<br />

PREIS: ca. 23 Euro<br />

Firewatch<br />

Die wunderschöne, stimmige Optik und die sehr emotionale<br />

Geschichte zeichnen dieses Abenteuer aus.<br />

Walking Simulatoren – Spiele ohne<br />

echten spielerischen Anspruch, in<br />

denen wir primär von Interaktionspunkt<br />

zu Interaktionspunkt rennen,<br />

um die Geschichte voranzutreiben<br />

– nehmen in den letzten Jahren ein<br />

wenig Überhand. Wenn sie so gut<br />

gemacht sind wie Firewatch, wollen<br />

wir uns aber nicht beschweren. In<br />

Gestalt des Protagonisten Henry verweilen<br />

wir hier während eines Sommers<br />

im Jahre 1989 in einem Randbereich<br />

des Yosemite Nationalparks.<br />

Was zu Beginn wie ein einfacher, geruhsamer<br />

Job erscheint, entwickelt<br />

sich durch zwei verschwundene<br />

Teenager, eine mysteriöse Gestalt,<br />

welche Henry bedroht, durch seine<br />

Probleme, sich mit seiner Vergangenheit<br />

auseinanderzusetzen, sowie<br />

durch ein sich langsam ausbreitendes<br />

Feuer zu einem höchst emotionalen<br />

Mystery-Thriller. Henrys einziger<br />

Kontakt zur Außenwelt während<br />

dieses ereignisreichen Sommers ist<br />

seine Vorgesetzte Delilah, mit der er<br />

via Walkie-Talkie in Kontakt steht –<br />

und die brillant geschriebenen, extrem<br />

zu Herzen gehenden Dialoge<br />

der beiden Figuren stellen fraglos das<br />

Highlight des Spiels dar. Wer narrativen<br />

über spielerischen Anspruch<br />

stellt, wird mehr als glücklich! (ls)<br />

ENTWICKLER: Campo Santo<br />

PREIS: ca. 20 Euro<br />

<strong>02</strong> | <strong>2017</strong><br />

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