PC Games 02-2017
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A<br />
us dem Angebot neuer<br />
Laptops mit den Nvidia-GTX-10-Grafikkarten<br />
haben wir vier verfügbare Modelle<br />
angefordert und dabei aber einen<br />
strengen Preisrahmen festgelegt.<br />
Was Ausnahmekarten wie die Geforce<br />
GTX 1080 in einem Laptop<br />
leisten können, haben wir bereits<br />
in einem vorangegangenen Test<br />
gezeigt – das Problem an solchen<br />
High-End-Karten ist jedoch dasselbe<br />
wie am Desktop-Rechner:<br />
Sie sind kostspielig – für die günstigsten<br />
GTX-1080-Exemplare sind<br />
derzeit immer noch über 600 Euro<br />
fällig. Dabei sind Notebooks im Vergleich<br />
zu stationären <strong>PC</strong>s mit identischer<br />
Leistung ohnehin schon<br />
teurer; sollen doch alle Komponenten<br />
auf geringstem Raum untergebracht<br />
und auch noch adäquat<br />
gekühlt werden. Wir konzentrieren<br />
uns daher vorerst auf den Preisbereich<br />
bis etwa 2.000 Euro und prüfen,<br />
welche Hardware uns dort zur<br />
Verfügung steht.<br />
NEUE NOTEBOOKS IM TEST<br />
Gemeinsame Beobachtung bei<br />
allen Probanden: Die zum Pascal-<br />
Launch noch groß angekündigten<br />
WQHD-Displays – im Desktop-Bereich<br />
längst etabliert –, sind zumindest<br />
in dieser Preisklasse kaum<br />
zu bekommen, ganz zu schweigen<br />
von höheren Auflösungen. In Anbetracht<br />
der zur Verfügung stehenden<br />
Grafikleistung ist dies nicht überraschend,<br />
kommt doch mit der GTX<br />
1060 häufig eine für 1080p prädestinierte<br />
Karte zum Einsatz. Nur<br />
in Härtefällen lohnt sich in dieser<br />
Auflösung auch eine GTX 1070, wie<br />
ihr am Beispiel rechts erkennen<br />
könnt: Für The Vanishing of Ethan<br />
Carter Redux mit maximalen Detaileinstellungen,<br />
Supersampling<br />
und temporaler Glättung bedarf<br />
es roher Leistung, um die Bildrate<br />
über 60 Frames zu hieven.<br />
Doch es geht nicht nur um die<br />
Auflösung: 120 Hertz Aktualisierungsrate<br />
wurden zum Launch<br />
versprochen; auch das ist im<br />
Desktop-Bereich nichts Besonderes<br />
mehr. Unter 2.000 Euro ist die<br />
Verbreitung derartiger Panels aber<br />
bescheiden. Da einige Hersteller<br />
erst langsam auf die höheren<br />
Refresh raten umsatteln, könnte<br />
sich die Lage in den nächsten Monaten<br />
aber noch verbessern. So<br />
wird Schenker das XMG P507 mit<br />
der Einführung von Kaby Lake mit<br />
einem 120-Hertz-Panel ausrüsten.<br />
Auf eine besondere Erläuterung<br />
zu den in die Geräte eingebauten<br />
Skylake-Mobile-Prozessoren verzichten<br />
wir an dieser Stelle, denn in<br />
allen Testmustern kommt derselbe<br />
Core i7-6700HQ zum Einsatz, wobei<br />
es sich um den derzeit am häufigsten<br />
eingesetzten Prozessor bei<br />
Gaming-Notebooks handelt. Mit<br />
2,60 GHz Basis- sowie 3,50 GHz<br />
Turbo-Takt (Single Core) liefert er<br />
mehr als genug Rechenleistung für<br />
aktuelle Spiele, die ohnehin meist<br />
grafiklimitiert sind. Erwartungsgemäß<br />
sind die CPU-Benchmark-Ergebnisse<br />
durch die Bank deckungsgleich<br />
(siehe Testtabelle auf<br />
Seite 121).<br />
In allen Notebooks kommt als<br />
System-Datenträger eine SSD zum<br />
Einsatz, die Kapazität liegt jeweils<br />
bei 256 Gigabyte – Ausnahme ist<br />
das HP Omen 17, bei dem auch<br />
aufgrund der nur 128 GB umfassenden<br />
SSD ein relativ niedriger<br />
Preis angesetzt werden kann. In allen<br />
Fällen fungiert eine konventionelle<br />
2,5-Zoll-Festplatte mit 7.200<br />
U/min mit einem Terabyte Volumen<br />
als „Datengrab“.<br />
MSI GT62VR 6RE: Von den vier<br />
getesteten Geräten präsentiert<br />
sich das GT62VR 6RE von MSI<br />
knapp am besten. Da der Hersteller<br />
MSI ein verwirrend großes Portfolio<br />
an gleichnamigen, aber unterschiedlich<br />
bestückten Notebooks<br />
auf den Markt wirft, gilt unsere<br />
Bewertung leider nur für die in der<br />
Testtabelle angegebene Konfiguration.<br />
Mit rund 2.100 Euro überreizt<br />
das GT62VR eigentlich unseren<br />
Preisrahmen, bietet aber das beste<br />
Paket aus Spieleleistung, Lautheit,<br />
Verarbeitung und Ausstattung. Nur<br />
der etwas klobige Formfaktor mit<br />
bis zu 43 Millimetern Höhe im eingeklappten<br />
Zustand wirkt im Vergleich<br />
zur Konkurrenz (und anderen<br />
hauseigenen Modellen) etwas<br />
aus der Zeit gefallen.<br />
Es zeigt sich aber, dass sich<br />
die Verweigerung des Slim-Trends<br />
bei einem Spielelaptop lohnen<br />
kann, weil größere Radiallüfter<br />
eingebaut werden können. Diese<br />
befördern im „Auto“-Modus – einstellbar<br />
über das vorinstallierte<br />
„Dragon Center“ – die Abwärme<br />
auch bei hoher 3D-Last mit nur<br />
1,9 Sone aus dem Aluminium-Gehäuse,<br />
was repektabel leise für ein<br />
Notebook mit GTX 1070 ist. Letztere<br />
wird unter Last so auf maximal<br />
83 Grad gehalten, unser Bestwert<br />
im Test (gemessen bei 23 Grad<br />
Raumtemperatur). Das riesige Lüftergitter<br />
an der Gehäuseunterseite<br />
erleichtert das Nachziehen von<br />
Frischluft, Voraussetzung ist natürlich<br />
eine ebene Unterlage. Per<br />
dediziertem Boost-Hotkey können<br />
die Lüfter auch auf 100 Prozent<br />
ÜBERTAKTUNGSPROFI: REVISION DES EVGA SC17<br />
Übertakten am Laptop – das geht auch und ganz besonders mit den taktfreudigen<br />
GTX-10-Karten. Ein Hersteller hat sich im Notebook-Bereich sogar darauf<br />
spezialisiert.<br />
Preislich passt das neue EVGA SC17 zwar nicht mehr in unsere Marktübersicht,<br />
gehört aber zu den interessantesten Notebooks mit GTX-10-Bestückung. Dabei<br />
handelt es sich streng genommen „nur“ um eine Neuauflage, denn den äußerlich<br />
gleich aussehenden Vorgänger nahmen wir bereits im Frühsommer in Augenschein.<br />
Anstelle der damals verwendeten Geforce GTX 980M sorgt nun eine GTX<br />
1070 für Grafikpower, während als Prozessor unverändert ein Core i7-6820HK<br />
mit offenem Multiplikator zum Einsatz kommt. Beide Komponenten können über<br />
ein vollwertiges UEFI-BIOS übertaktet werden, wahlweise funktioniert dies auch<br />
per Hotkey oder mit dem herstellereigenen Precision-X-Tool. Neben einer vordefinierten<br />
Auto-Übertaktung auf 4,0 GHz (CPU, Single-Core-Turbo) können auch<br />
benutzerdefinierte Taktraten bis 4,2 GHz sowie die exakte Kernspannung (VCore)<br />
angelegt werden. Die GTX 1070 taktet im Auto-OC-Modus mit 1.480 MHz, per<br />
manueller Regelung sind sogar 1.645 MHz drin. Grenzen setzt jedoch, wenig überraschend,<br />
die Temperatur. Trotz 4,5 Kilogramm Gewicht und des Einsatzes von<br />
viel Metall schützt sich die Hardware per Throttling (Taktdrosselung) vor dem Hitzetod.<br />
Auch die restlichen Parameter stimmen, denn DDR4-2666-RAM, Ultra- HD-<br />
Auflösung und Clear-CMOS-Schalter sind nicht gerade Allerweltsspezifikationen.<br />
Kostenpunkt: voraussichtlich 2.700 bis 3.000 Euro.<br />
SPIELE-BENCHMARKS IN 1.920 × 1.080<br />
Bioshock Infinite, maximale Details inklusive DX11-DoF – „New Eden“<br />
MSI GT73VR<br />
117<br />
157,61 (Basis)<br />
Gigabyte P57 106 129,5 (-18 %)<br />
HP Omen 17 113 129,3 (-18 %)<br />
MSI GT62VR 6RE 101 123,1 (-22 %)<br />
Schenker XMG P507 91 100,2 (-36 %)<br />
Vanishing of Ethan Carter Redux, Resolution Scale 150%, TAA – „Tracks“<br />
MSI GT73VR<br />
140 151,3 (Basis)<br />
Gigabyte P57 73 77,1 (-49 %)<br />
MSI GT62VR 6RE 68 72,3 (-52 %)<br />
HP Omen 17 66 70 (-54 %)<br />
Schenker XMG P507 45 47,4 (-69 %)<br />
System: Windows 10 X64, Geforce 373.06 WHQL Bemerkungen: Zur Ergänzung<br />
haben wir die Werte des MSI GT73VR mit einer Geforce GTX 1080 hinzugezogen.<br />
Im Vergleich wird deutlich, dass die stärkste Pascal-Karte in Full HD<br />
komplett unterfordert ist.<br />
Min. Fps<br />
Besser<br />
<strong>02</strong> | <strong>2017</strong><br />
117