EXTENDED <strong>02</strong>|17 Nvidia Pascal: Neue Notebooks im Test Nvidia hat die GTX-10-Serie auf Notebooks losgelassen, die Leistungswerte beeindruckten schon vorab. Nun werfen wir einen Blick auf die ersten verfügbaren Herstellermodelle. Von: Manuel Christa Bild: MEV VON DER FLUNDER BIS ZUM BACKSTEIN: DIE FLEXIBLE GENERATION Bei Nvidias GTX-10-Serie für Notebooks geht es nicht nur um Leistung, sondern auch um Effizienz. Neben dem typisch wuchtigen Format von High-End-Gaming-Laptops sind mit der GTX 1060 und ihrer geringen Leistungsaufnahme auch sehr dünne Geräte realisierbar, mit denen sich in Full HD (1.920 x 1.080) trotzdem gut spielen lässt. MSI GS63VR mit Geforce GTX 1060 MSI GT72VR mit Geforce GTX 1070 MSI GT73VR mit Geforce GTX 1080 116 pcgames.de
A us dem Angebot neuer Laptops mit den Nvidia-GTX-10-Grafikkarten haben wir vier verfügbare Modelle angefordert und dabei aber einen strengen Preisrahmen festgelegt. Was Ausnahmekarten wie die Geforce GTX 1080 in einem Laptop leisten können, haben wir bereits in einem vorangegangenen Test gezeigt – das Problem an solchen High-End-Karten ist jedoch dasselbe wie am Desktop-Rechner: Sie sind kostspielig – für die günstigsten GTX-1080-Exemplare sind derzeit immer noch über 600 Euro fällig. Dabei sind Notebooks im Vergleich zu stationären <strong>PC</strong>s mit identischer Leistung ohnehin schon teurer; sollen doch alle Komponenten auf geringstem Raum untergebracht und auch noch adäquat gekühlt werden. Wir konzentrieren uns daher vorerst auf den Preisbereich bis etwa 2.000 Euro und prüfen, welche Hardware uns dort zur Verfügung steht. NEUE NOTEBOOKS IM TEST Gemeinsame Beobachtung bei allen Probanden: Die zum Pascal- Launch noch groß angekündigten WQHD-Displays – im Desktop-Bereich längst etabliert –, sind zumindest in dieser Preisklasse kaum zu bekommen, ganz zu schweigen von höheren Auflösungen. In Anbetracht der zur Verfügung stehenden Grafikleistung ist dies nicht überraschend, kommt doch mit der GTX 1060 häufig eine für 1080p prädestinierte Karte zum Einsatz. Nur in Härtefällen lohnt sich in dieser Auflösung auch eine GTX 1070, wie ihr am Beispiel rechts erkennen könnt: Für The Vanishing of Ethan Carter Redux mit maximalen Detaileinstellungen, Supersampling und temporaler Glättung bedarf es roher Leistung, um die Bildrate über 60 Frames zu hieven. Doch es geht nicht nur um die Auflösung: 120 Hertz Aktualisierungsrate wurden zum Launch versprochen; auch das ist im Desktop-Bereich nichts Besonderes mehr. Unter 2.000 Euro ist die Verbreitung derartiger Panels aber bescheiden. Da einige Hersteller erst langsam auf die höheren Refresh raten umsatteln, könnte sich die Lage in den nächsten Monaten aber noch verbessern. So wird Schenker das XMG P507 mit der Einführung von Kaby Lake mit einem 120-Hertz-Panel ausrüsten. Auf eine besondere Erläuterung zu den in die Geräte eingebauten Skylake-Mobile-Prozessoren verzichten wir an dieser Stelle, denn in allen Testmustern kommt derselbe Core i7-6700HQ zum Einsatz, wobei es sich um den derzeit am häufigsten eingesetzten Prozessor bei Gaming-Notebooks handelt. Mit 2,60 GHz Basis- sowie 3,50 GHz Turbo-Takt (Single Core) liefert er mehr als genug Rechenleistung für aktuelle Spiele, die ohnehin meist grafiklimitiert sind. Erwartungsgemäß sind die CPU-Benchmark-Ergebnisse durch die Bank deckungsgleich (siehe Testtabelle auf Seite 121). In allen Notebooks kommt als System-Datenträger eine SSD zum Einsatz, die Kapazität liegt jeweils bei 256 Gigabyte – Ausnahme ist das HP Omen 17, bei dem auch aufgrund der nur 128 GB umfassenden SSD ein relativ niedriger Preis angesetzt werden kann. In allen Fällen fungiert eine konventionelle 2,5-Zoll-Festplatte mit 7.200 U/min mit einem Terabyte Volumen als „Datengrab“. MSI GT62VR 6RE: Von den vier getesteten Geräten präsentiert sich das GT62VR 6RE von MSI knapp am besten. Da der Hersteller MSI ein verwirrend großes Portfolio an gleichnamigen, aber unterschiedlich bestückten Notebooks auf den Markt wirft, gilt unsere Bewertung leider nur für die in der Testtabelle angegebene Konfiguration. Mit rund 2.100 Euro überreizt das GT62VR eigentlich unseren Preisrahmen, bietet aber das beste Paket aus Spieleleistung, Lautheit, Verarbeitung und Ausstattung. Nur der etwas klobige Formfaktor mit bis zu 43 Millimetern Höhe im eingeklappten Zustand wirkt im Vergleich zur Konkurrenz (und anderen hauseigenen Modellen) etwas aus der Zeit gefallen. Es zeigt sich aber, dass sich die Verweigerung des Slim-Trends bei einem Spielelaptop lohnen kann, weil größere Radiallüfter eingebaut werden können. Diese befördern im „Auto“-Modus – einstellbar über das vorinstallierte „Dragon Center“ – die Abwärme auch bei hoher 3D-Last mit nur 1,9 Sone aus dem Aluminium-Gehäuse, was repektabel leise für ein Notebook mit GTX 1070 ist. Letztere wird unter Last so auf maximal 83 Grad gehalten, unser Bestwert im Test (gemessen bei 23 Grad Raumtemperatur). Das riesige Lüftergitter an der Gehäuseunterseite erleichtert das Nachziehen von Frischluft, Voraussetzung ist natürlich eine ebene Unterlage. Per dediziertem Boost-Hotkey können die Lüfter auch auf 100 Prozent ÜBERTAKTUNGSPROFI: REVISION DES EVGA SC17 Übertakten am Laptop – das geht auch und ganz besonders mit den taktfreudigen GTX-10-Karten. Ein Hersteller hat sich im Notebook-Bereich sogar darauf spezialisiert. Preislich passt das neue EVGA SC17 zwar nicht mehr in unsere Marktübersicht, gehört aber zu den interessantesten Notebooks mit GTX-10-Bestückung. Dabei handelt es sich streng genommen „nur“ um eine Neuauflage, denn den äußerlich gleich aussehenden Vorgänger nahmen wir bereits im Frühsommer in Augenschein. Anstelle der damals verwendeten Geforce GTX 980M sorgt nun eine GTX 1070 für Grafikpower, während als Prozessor unverändert ein Core i7-6820HK mit offenem Multiplikator zum Einsatz kommt. Beide Komponenten können über ein vollwertiges UEFI-BIOS übertaktet werden, wahlweise funktioniert dies auch per Hotkey oder mit dem herstellereigenen Precision-X-Tool. Neben einer vordefinierten Auto-Übertaktung auf 4,0 GHz (CPU, Single-Core-Turbo) können auch benutzerdefinierte Taktraten bis 4,2 GHz sowie die exakte Kernspannung (VCore) angelegt werden. Die GTX 1070 taktet im Auto-OC-Modus mit 1.480 MHz, per manueller Regelung sind sogar 1.645 MHz drin. Grenzen setzt jedoch, wenig überraschend, die Temperatur. Trotz 4,5 Kilogramm Gewicht und des Einsatzes von viel Metall schützt sich die Hardware per Throttling (Taktdrosselung) vor dem Hitzetod. Auch die restlichen Parameter stimmen, denn DDR4-2666-RAM, Ultra- HD- Auflösung und Clear-CMOS-Schalter sind nicht gerade Allerweltsspezifikationen. Kostenpunkt: voraussichtlich 2.700 bis 3.000 Euro. SPIELE-BENCHMARKS IN 1.920 × 1.080 Bioshock Infinite, maximale Details inklusive DX11-DoF – „New Eden“ MSI GT73VR 117 157,61 (Basis) Gigabyte P57 106 129,5 (-18 %) HP Omen 17 113 129,3 (-18 %) MSI GT62VR 6RE 101 123,1 (-22 %) Schenker XMG P507 91 100,2 (-36 %) Vanishing of Ethan Carter Redux, Resolution Scale 150%, TAA – „Tracks“ MSI GT73VR 140 151,3 (Basis) Gigabyte P57 73 77,1 (-49 %) MSI GT62VR 6RE 68 72,3 (-52 %) HP Omen 17 66 70 (-54 %) Schenker XMG P507 45 47,4 (-69 %) System: Windows 10 X64, Geforce 373.06 WHQL Bemerkungen: Zur Ergänzung haben wir die Werte des MSI GT73VR mit einer Geforce GTX 1080 hinzugezogen. Im Vergleich wird deutlich, dass die stärkste Pascal-Karte in Full HD komplett unterfordert ist. Min. Fps Besser <strong>02</strong> | <strong>2017</strong> 117