PC Games 02-2017
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HARDWARE <strong>02</strong>|17<br />
RADEON CHILL: „SCHLAUES“ FRAMELIMIT FÜR HÖHERE EFFIZIENZ<br />
Bei Chill handelt es sich um ein adaptives Frame-Limit,<br />
das die Bildrate nicht starr, sondern intelligent, das<br />
heißt bedarfsabhängig, anpasst.<br />
Der Algorithmus arbeitet mit zwei Fps-Schwellenwerten<br />
und einer Eingabe-Erkennung. Als Beispiel haben<br />
wir The Elder Scrolls 5: Skyrim auserkoren, eines der<br />
bislang 18 unterstützten Spiele (siehe Tabelle). Bleibt<br />
ihr nach dem Laden des Spielstands stehen, wird die<br />
Bildrate auf den im Spielprofil festgelegten Minimalwert<br />
gesetzt. Der Standard sind 40 Fps. Sobald ihr<br />
eine Taste drückt oder die Maus bewegt, schnellt die<br />
Bildrate nach oben – nicht auf das Niveau, welches<br />
euer Rechner maximal ausgeben kann, sondern auf<br />
den oberen der beiden Chill-Schwellenwerte. Hier liegt<br />
der Standard bei 62,5 Bildern pro Sekunde. Selbstverständlich<br />
funktioniert das nur, wenn euer Rechner<br />
konstant 62,5 Fps bereitstellen kann, ansonsten fällt<br />
die maximale Bildrate geringer aus.<br />
Die Min- und Max-Werte lassen sich in den Profilen<br />
der Spiele einstellen. Bei unseren Tests mit Skyrim und<br />
Overwatch auf einer MSI Radeon RX 480 Gaming X 8G<br />
hat Chill enorme Auswirkungen auf den Verbrauch. In<br />
Skyrim (WQHD, maximale Details) führt ein offenes<br />
Frame-Limit zu einem GPU-Powerdraw (nur die GPU,<br />
nicht die komplette Karte!) von rund 160 Watt. Schalten<br />
wir Chill ein und aktivieren somit das 62,5-Fps-Limit,<br />
sinkt der Verbrauch auf unter 130 Watt; mit dem<br />
CHILL IN AKTION: SKYRIM MIT ADAPTIVEM FRAMELOCK<br />
TES 5: Skyrim (DX9), „Sehr hoch“-Preset, 2.560 × 1.440 – „Secunda‘s Kiss“<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
n Chill aus – Fps n Chill an – Fps<br />
20<br />
n Chill aus – Watt n Chill an – Watt<br />
0<br />
00 05 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90<br />
Zeit in Sekunden<br />
Fps bzw. Watt<br />
Bemerkungen: Angegeben sind die Bilder pro Sekunde (Fps; durchgezogene Linie) und die GPU-Leistungsaufnahme (Watt; gestrichelt). Bis Sekunde 7 und bei Sekunde<br />
65 bis Sekunde 76 bleiben wir stehen. Dort, ohne Nutzer-Eingaben, limitiert Radeon Chill die Fps auf 40 und die Leistungsaufnahme sinkt stark.<br />
System: MSI RX 480 Gaming X/8G (1.303 MHz), Core i7-6800K @ 4,4 GHz, 4 × 8 Gigabyte Corsair DDR4-3000 (1T); Windows 10 x64 (1607), RSC Relive 16.12.1<br />
Das neue Chill-Feature von Crimson Relive unterstützt<br />
bisher 18 Spiele, eines ist TES 5: Skyrim.<br />
40-Fps-Cap bei Stillstand sogar auf unter 100 Watt.<br />
Interessant ist, dass Chill auch dann 40 Fps setzt, wenn<br />
wir mittels C-Taste das automatische Laufen aktivieren.<br />
Der Algorithmus erkennt ergo nicht die Bewegung im<br />
Screenspace, sondern die Nutzereingaben. Chill funktioniert<br />
mit allen Radeon-Chips seit 2012 (HD 7000+)<br />
unter Windows 7/8.x/10 – Multi-GPU ausgenommen.<br />
SPIELEKOMPATIBILITÄT<br />
Spiel<br />
Team Fortress 2<br />
Overwatch<br />
Counter-Strike<br />
Paragon<br />
Crossfire<br />
Fallout 4<br />
Far Cry 4<br />
Far Cry Primal<br />
Call of Duty: Infinite Warfare<br />
Deus Ex: Mankind Divided<br />
Warframe<br />
Dark Souls 3<br />
The Witcher 3<br />
Planetside 2<br />
World of Warcraft<br />
Rise of the Tomb Raider<br />
Tomb Raider (2013)<br />
The Elder Scrolls 5: Skyrim<br />
API<br />
DX9<br />
DX11<br />
DX9<br />
DX11<br />
DX9<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX9<br />
DX11/DX9<br />
DX11<br />
DX11<br />
DX9<br />
RELIVE: SCREENSHOTS UND VIDEOS AUFNEHMEN – OHNE RAPTR<br />
Relive ist Namensgeber und wichtigste Funktion des neuen<br />
Treibers zugleich. Das Feature erlaubt die komfortable Aufzeichnung<br />
von Videos und Screenshots.<br />
Relive ist optional, ihr dürft bei der Treiber-Installation<br />
entscheiden, ob das Feature installiert werden soll oder<br />
nicht. Doch auch mit einem frisch aufgespielten oder mittels<br />
Neuinstallation zurückgesetzten Treiber ist Relive deaktiviert.<br />
Ein Klick im entsprechenden Menü der Radeon<br />
Settings ändert das. Die Konfigurationsmöglichkeiten von<br />
Relive sind bereits in der ersten Implementierung umfangreich:<br />
Ihr dürft unter anderem die Tasten für die Aufzeichnung<br />
oder Einblendung der Ingame-Toolbar (siehe Bilder)<br />
sowie den Speicherort der aufgenommenen Shots und<br />
Videos festlegen. Selbstverständlich lässt sich auch die<br />
Qualität der Bewegtbilder inklusive Ton, Bit- und Bildwiederholrate<br />
einstellen. Die Kodierung erfolgt entweder mittels<br />
AVC (H.264) oder, RX-400-exklusiv, HEVC (H.265).<br />
Die Standard-Tastenkombination, um die Toolbar in Spielen<br />
einzublenden, ist Alt+Z. Um Problemen vorzubeugen,<br />
solltet ihr sowohl das Windows-10-DVR als auch weitere<br />
Overlay-Programme (u. a. MSI Afterburner) abschalten.<br />
Randnotiz: In älteren, internen Treiberversionen betitelte<br />
AMD das Relive-Feature – durchaus passend, aber an Nvidia<br />
erinnernd – „Shareplay“.<br />
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