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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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nahme keine Belege. Die Fürstin – obgleich eine Anhängerin Napoleons – würde<br />

Ballhorn 1814 nicht als Gouverneur ihrer Söhne gewählt und ihm eine leitende<br />

Funktion in der Verwaltung ihres Fürstentums in Aussicht gestellt haben, wenn<br />

der Privatdozent Ballhorn bei den landesüblichen Wenden der Beamten, Richter<br />

und Universitätsdozenten sich in besonderer Weise exponiert hätte. Vielleicht<br />

haben Namensvettern, die zu Ballhorns Zeit in <strong>Göttingen</strong> studierten bzw. zu den<br />

Eingeborenen zählten, ihm den angesprochenen Verdruß bereitet, der nach seiner<br />

Feststellung ja zunächst ihn und nicht seine Kinder betraf. Da Ballhorn-Rosen<br />

seine Namensänderung erst nach seiner Göttinger Zeit herbeiführte, wird er im<br />

folgenden Text bis zu diesem Zeitpunkt mit seinem ursprünglichen Namen „Ballhorn“<br />

angeführt.<br />

22. 2. 1. Eine vielseitige Privatdozentur in <strong>Göttingen</strong><br />

Friedrich Ernst Ballhorn [Nr. 6] wurde am 12. 4. 1774 in Hannover geboren. Sein<br />

Vater, Ludwig Wilhelm Ballhorn (1730-1777), ging nach seinem Theologiestudium<br />

zunächst in den Schuldienst. 1387 1759 wurde er zum Direktor des Lyzeums (Ratsgymnasiums)<br />

in Hannover ernannt. Im Anton Reiser wird er als Direktor B. und<br />

guter Pädagoge lobend erwähnt. 1388 Friedrich war das achte von seinen insgesamt<br />

neun Kindern, von denen fünf schon früh starben. Im Geburtsjahr Friedrichs<br />

wurde sein Vater als Oberpfarrer und Superintendent nach Neustadt am Rübenberge<br />

berufen, wo er bereits 1777 starb. Die Mutter Christine Marie Magdalena<br />

geb. Wolkenhaar zog mit der Familie im Folgejahr wieder nach Hannover, wo sie<br />

das Amt der ersten Oberaufseherin der Hoftöchterschule übernahm, deren Gründer<br />

und erster Direktor der Pfarrer Johann Christian Salfeld war. Die Söhne wurden<br />

zunächst zusammen mit Friedrich Schlegel durch den Kandidaten Baring als<br />

Hauslehrer unterrichtet. 1389 Danach besuchte Ballhorn das Lyzeum seiner Vaterstadt.<br />

Ballhorn wurde am 21. 4. 1793 als stud. phil. und stud. theol. an der Georgia Augusta<br />

immatrikuliert, wandte sich aber aus Gewissensgründen von der Familientradition<br />

eines Theologiestudiums ab und wählte die Philologie als Studienfach,<br />

der auch jenseits des juristischen Drittstudiums zeitlebens sein besonderes Interesse<br />

galt. 1390 Er war Mitglied des Seminarium philologicum. In einem unvollständigen<br />

zu Familienangehörigen und zur älteren Literatur. – Zur Namensänderung ebd. S. X. – Ein knappes<br />

Porträt des Kanzleidirektors bei: Eisenhardt, Georg: Zum Leben der "feinen Leute" in Detmold. In:<br />

Wiersing, Erhard (Hg.): Lippe im Vormärz: Von bothmäßigen Unterthanen und unbothmäßigen<br />

Demokraten. Bielefeld 1990, S. 218-252. Hier: S. 229-232.<br />

1387 Klingemann (wie Anm. 1384), S. 54-58.<br />

1388 Moritz: Werke in zwei Bänden. Zweiter Band: Anton Reiser. Berlin und Weimar 1981, S. 128:<br />

Direktor B. war wirklich ein Mann, welcher einem jeden, der ihn sahe, Ehrfurcht und Liebe einzuflößen imstande<br />

war. [...] Er war ein Schulmann, gerade wie er sein sollte, um von diesem Stande die Verachtung der feinen Welt,<br />

womit die gewöhnliche Pedanterie belegt ist, abzuwälzen.<br />

1389 Friedrich Ernst Ballhorn-Rosen (1774-1855). Lippischer Kanzler. In: Staercke, Max (Hg.): Menschen<br />

vom lippischen Boden, Detmold 1936, S. 156-160. Hier: S. 156.<br />

1390 Selle: Matrikel (wie Anm. 1134), S. 344, Nr. 16 611.

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