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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Vereinigung der in den königlichen Schlössern zerstreuten Kunstwerke und<br />

Sammlungen zu einem öffentlichen Museum vorzubereiten, wobei ihm speziell<br />

die Revision der geschnittenen Steine und Münzen oblag.<br />

Aber auch die Berliner Philosophische Fakultät schätzte ihren Privatdozenten und<br />

hat ihn angesichts seiner Belastungen in Schule und Universität und seiner finanziellen<br />

Probleme zu unterstützen versucht. Auf ihren Antrag hin wurde er bereits<br />

am 4. 4. 1816 zum ao. Professor ernannt. 1359 Tölken konnte offensichtlich mit der<br />

Unterstützung des Ministeriums rechnen. Als der Senat der Universität Berlin<br />

seinen Antrag wiederholte, den seit Fichtes Tod verwaisten Lehrstuhl erneut zu<br />

besetzen, und vor allem die unentbehrlichen Vorlesungen der Logik und Metaphysik<br />

sicherzustellen, entgegnete der Minister, man habe mit Tölken, der sich<br />

dazu angeboten habe, einen Ersatzmann und habe noch zwei weitere Privatdozenten<br />

in Aussicht. Für die Nachfolge Fichtes waren immerhin u. a. Hegel und Herbart,<br />

aber auch der Privatdozent Karl Krause im Gespräch, der ab 1824 an der<br />

Georgia Augusta sein Glück versuchen sollte. Ein Beleg für Tölkens frühe Vielseitigkeit<br />

ist auch seine Dante-Vorlesung.<br />

Neben der Abhandlung über das Basrelief ist aus Tölkens frühen Berliner Jahren<br />

ein thematisch verwandter Vortrag hervorzuheben:<br />

� Ueber das verschiedene Verhältniß der antiken und modernen Malerei zur Poesie,<br />

ein Nachtrag zu Lessings Laokoon, von E. H. Toelken, Doctor und Professor<br />

der Philosophie. Vorgelesen am 25sten Stiftungsfest der Humanitäts-<br />

Gesellschaft zu Berlin, den 12ten Januar 1822. Berlin 1822. In der Nicolaischen<br />

Buchhandlung. [32 S.]<br />

Nach dem Urteil des Archäologen von Reinhard Kekulé von Stradonitz aus dem<br />

Jahre 1902 haben die Abhandlung über das Basrelief und die zuletzt genannte<br />

Schrift sich lange Zeit eines großen und geradezu maßgebenden Ansehens erfreut; ohne ihre<br />

Themata zu erschöpfen, zeigen sie einen feinen, künstlerischen Sinn und sind voll treffender<br />

Beobachtungen. 1360<br />

1820 gab Tölken wegen der reichhaltigen und qualitätvollen Abbildungen die mythologische<br />

Galerie des berühmten französischen Archäologen Millin heraus:<br />

� L. Millin´s Mythologische Gallerie. Eine Sammlung von mehr als 750 antiken<br />

Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung<br />

der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten. Sorgfältig<br />

übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe<br />

begleitet. Berlin und Stettin, 1820. In der Fr. Nicolaischen Buchhandlung.<br />

(Preis 10 Rthlr.).<br />

Bd. 1: Text [VI + 418 S.]<br />

Bd. 2: Tafeln [Nr. I bis CLXXXII].<br />

1359 So: Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 280 und ADB 38/1894, S. 415. – Lenz<br />

(wie Anm. 48), Bd. 1, S. 586 und 605 mit widersprüchlichen Daten.<br />

1360 Lenz (wie Anm. 48), Bd. 1, S. 606.

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