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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Tölken hat die Schrift Ch. G. Heyne gewidmet. 1346 Er hatte sich mit Phidias den<br />

bedeutendsten Bildhauer des klassischen Altertums zum Thema gewählt. Seine<br />

Untersuchung galt der kolossalen Sitzstatue des Zeus in Olympia, zu deren Rekonstruktion<br />

anhand der schriftlichen Überlieferung Tölken in seinem Text einen<br />

Beitrag lieferte, indem das Konzept des Phidias gegen zwei kunstkritische Einwände<br />

verteidigte.<br />

Im SS 1812, seinem ersten regulären Semester, kündigte Tölken folgende Veranstaltungen<br />

an:<br />

� Historische Einleitung in die Philosophie, verbunden mit Logik, Hr. M. Toelken,<br />

nach Dictaten, 4 Stunden wöchentlich, um 4 Uhr.<br />

� Archäologie der Kunst bey den Aegyptern, Griechen und Römern (Baukunst,<br />

Bildnerey, Mahlerey, Glyptik und Münzwesen, verbunden mit Mythologie und<br />

Symbolik, Hr. M. Toelken, 6 St. wöch. um 6 oder 7 Uhr.<br />

� Hr. M. Toelken erklärt Italien. Dichter privatim. 1347<br />

Vermutlich veröffentlichte er damals für seine Hörer ein entsprechendes Programm<br />

unter dem Titel:<br />

� Ankündigung und Plan wissenschaftlicher Vorträge über die Mythologie besonders<br />

der Griechen. <strong>Göttingen</strong> 1812. [16 S.]<br />

Wie andere hochbegabte Studenten gehörte auch Tölken der Societas philologica<br />

Gottingensis an. 1348<br />

Wegen seiner Vertrautheit mit der Berliner Künstlerszene war Tölken 1812 als<br />

Vermittler bei der Auftragsvergabe für eine Büste des verstorbenen Goede tätig.<br />

Neben Heyne war der Juraprofessor Christian August Gottlieb Goede einer der<br />

prominenten Toten des SS 1812. Im Namen dankbarer Schüler des Verstorbenen<br />

vereinbarte Gustav Frhr. von Usedom aus Schwedisch-Pommern mit Johann<br />

Gottfried von Schadow die Anfertigung einer Marmorbüste nach der Totenmaske.<br />

Am 25. 9. 1812 erhielt von Schadow durch Tölken einen entsprechenden Vertrag.<br />

1349<br />

Am 3. 4. 1814 ersuchte Tölken das hannoversche Kabinettsministerium um eine<br />

ao. Professur der Philosophie in <strong>Göttingen</strong>. Er führte an, dass er seit zweieinhalb<br />

Jahren sich als Privatdozent in <strong>Göttingen</strong> aufhalte, wo er zuvor unter Heynes und<br />

Heerens besonderer Anleitung vier Jahre lang Geschichte und Politik studiert<br />

habe. Das dritte Jahr einer Privatdozentur ist für die auf einen Ruf hoffenden<br />

Privatdozenten häufig ein Anlass, sich dem Kuratorium in Erinnerung zu bringen.<br />

Tölken referierte diesem, dass er über mehrere Zweige der Altertumskunde, besonders<br />

über Kunst-, Religions- und Bildungsgeschichte und ferner über italieni-<br />

1346 Heyne rezensierte die Schrift in: GGA 1812, S. 548--550.<br />

1347 GGA 1812, S. 465, 470 und 472. – Im SS 1813 las Tölken: Praktische Philosophie nach Herbart,<br />

vier SWS um sechs Uhr morgens (GGA 1813, S. 498).<br />

1348 Rudolph (wie Anm. 41), S. 114.<br />

1349 Zehm, Ursula/Arndt, Karl/Dörig, Jürgen: Plastische Porträts aus dem Besitz der Universität<br />

<strong>Göttingen</strong>. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 25/1986, S. 193 und S. 206, Anm. 7. –<br />

Eckhardt, Götz: Johann Gottfried Schadow 1764-1850. Der Bildhauer. Leipzig 1990. S. 177 f.

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