10.12.2012 Aufrufe

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

523<br />

Als Dekan Schulze am 11. 10. 1811 den Promotionsantrag Tölkens befürwortend<br />

bei den Kollegen in Umlauf setzte, konnte er sein Erstaunen über den großen<br />

Zulauf an Doktoren während seiner einjährigen Amtszeit nicht unterdrücken:<br />

Es hat sich schon wieder ein Candidat der philosophischen Doctorwürde eingefunden,<br />

nämlich Herr E. H. Tölken, der sich dem akademischen Leben u. Wirken auf unserer<br />

Universität zu widmen gesonnen ist, und reich an Kenntnissen mannigfeltiger Art<br />

zu seyn scheint.<br />

Schulze schlug den 26. d. M. um 16 Uhr als Termin für das Examen vor. Da Tölken<br />

in älterer und neuerer Geschichte geprüft werden wollte, bat der Dekan Heeren,<br />

als Hauptprüfer zu fungieren, und er kündigte seine Absicht an, mit einigen<br />

Fragen aus der Geschichte der Philosophie die Prüfung einleiten zu wollen. Heyne<br />

kommentierte den Studiengang Tölkens mit der Bemerkung. Etwas disultorisch<br />

scheinen die Studien des Hrn. Candidaten wohl gewesen zu seyn. Doch das muß sich in dem<br />

Examen zeigen. Heyne, ortsfest und von gradlinig-solider Studienstrenge, weist<br />

damit auf eine Gefahr der mobilen Vielseitigkeit Tölkens hin, aber liberal gesonnen,<br />

suspendierte Heyne sogleich sein Vorurteil, solange der Kandidat nicht im<br />

Examen seine Chance erhalten hatte. 1342<br />

Am 9. 11. 1811 wurde Tölken nach einer Disputation von 10 Thesen promoviert:<br />

� Theses quas consentiente Illustri Philosophorum Ordine pro summis in Philosophia<br />

honoribus rite adipiscendis die IX. Mens. Nov. MDCCCXI publice defendet<br />

Ernestus Henricus Toelken Bremanus. Gottingae typis I. C. Baier, typogr.<br />

Acad. 1343<br />

Für den Rest des Semesters erhielt Tölken von der Philosophischen Fakultät eine<br />

vorläufige Venia und bot die folgende Veranstaltung an:<br />

� Entwicklung der stufenweisen Ausbildung der Götteridole der griechischen<br />

Kunst. 1344<br />

Da der Prorektor bei Tölkens Ankündigungen für das folgende SS 1812 ein Problem<br />

sah, bat er die Generaldirektion in Kassel um eine Klarstellung. Sie gewährte<br />

Tölken die Erlaubnis zum lesen für das kommende Semester nur unter der Auflage,<br />

dass er bis Ostern eine Habilitationsdisputation einliefern werde. 1345 Seine Pro<br />

loco-Disputation bestritt der 26jährige Tölken termingerecht am 19. 3. 1812 mit<br />

folgendem Thema:<br />

� De Phidiae Jove Oympio observationes. Quarum hanc partem priorem consentiente<br />

Amplisssimo Philosophorum Ordine pro facultate legendi die XIX. Martii<br />

publice defendet Ern. Henr. Toelken Bremanus Philosophiae Doctor. Gottingae,<br />

typis Joannis Friderici Röwer. 1812. [44 S. + 6 Thesen]<br />

1342 UAG: Phil. Dek. 96 (a), Nr. 33.<br />

1343 Die Formulierung über seine Leistung lautete im Doktor-Diplom: post exhibita publice privatimque<br />

doctrinae variae et eximiae specimina [UAG: Phil. Dek. 96 (a)].<br />

1344 UAG: Sek 315, Bl. 15.<br />

1345 UAG: Phil. Dek. 96 (a). Nr. 3 bis 5.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!