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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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die endgültige Festschreibung seines vorläufigen Gehaltes von 250 rthlr. 1269 Vermutlich<br />

waren nicht Defizite im Bereich der Forschung oder Geschäftsführung<br />

sondern Osianders Schwächen im Bereich der Lehre für diese Entscheidung maßgebend.<br />

Im Rahmen des mehrbändigen Handbuch der Entbindungskunst seines Vaters bearbeitete<br />

Osiander jun. den dritten Band, zu dem er weder ein Manuskript noch<br />

Vorarbeiten gefunden hatte. Es erschien, 1825 in erster Auflage und wird hier mit<br />

dem Titel der zweiten Auflage angeführt:<br />

� Die Ursachen und Hülfsanzeigen der unregelmässigen und schweren Geburten<br />

von Johann Friedrich Osiander, Professor der Medizin zu <strong>Göttingen</strong>, d. Z. Director<br />

das academischen Entbindungshospitals daselbst; Fürstl. Waldeck´schem<br />

Hofrathe. Zweite vermehrte Auflage nebst einem Anhang und lithograph. Tafel.<br />

Tübingen bei Christian Friedrich Osiander 1833. [XXII + 485 S.] 1270<br />

In der Direktion des Geburtshospitals folgte auf das Interim von Osiander jun.<br />

am 21. 4. 1824 Ludwig Kaspar Julius Mende, der aber bereits nach acht Jahren,<br />

am 23. 4. 1832, starb. 1271 In einer Beschlussvorlage des Kabinettsministeriums für<br />

den König heißt es am 13. 12. 1832, dass Osiander erneut die Direktion der Entbindungsanstalt<br />

während der Vakanz mit rühmlicher Bereitwilligkeit bis jetzt besorgt habe,<br />

aber man habe wiederum Bedenken, ihn als Nachfolger des verstorbenen Professors<br />

Mende vorzuschlagen, da es ihm an der erforderlichen Neigung zum Dociren und<br />

deshalb an Beifall der Studirenden fehlt. In Übereinstimmung mit dem Kuratorium hielt<br />

man es aber für billig und angemessen, dass Osiander am Ende des Interims zum<br />

o. Professor der Medizin ernannt werde, was König Wilhelm IV. am 4. 1. 1833<br />

verfügte. 1272 Zur Direktion der Klinik wurde Eduard Caspar Jacob von Siebold<br />

berufen, der sie von 1833 bis 1861 wahrnahm.<br />

Seine klinischen Erfahrungen beider Direktionen legte Osiander in einer Publikation<br />

vor:<br />

� Zur Praxis der Geburtshülfe. Beobachtungen und Bemerkungen aus der academischen<br />

Entbindungsanstalt zu <strong>Göttingen</strong> während der beiden Jahre 1822 und<br />

1832. Vom Dr. J. F. Osiander, Professor der Medicin zu <strong>Göttingen</strong>. Hannover,<br />

im Verlage der Helwingschen Hof-Buchhandlung. 1837. [VIII + 143 S.]<br />

Dabei verfolgte Osiander die Tendenz, durch belehrende Fälle […] naturgetreue Schilderungen<br />

von Tatsachen zu liefern statt ausführlicher und gelehrter Abhandlungen mit allen<br />

1269 UAG: Kur 4. IV. b. 45, Bll. 36-39. – Nach Zimmermann verkaufte Osiander jun. 1824 die<br />

Sammlung seines Vaters (Museum Anatonicum Osiandrum) für 5 000 rthlr. an die Universität [Zimmermann,<br />

Volker: Die Göttinger Sammlung zur Geschichte der Geburtshilfe. In: med-net georgia augusta<br />

2/2001, S. 23 f.]<br />

1270 Eine erste Bearbeitung war 1825 unter einem etwas anderen Titel erschienen.<br />

1271 Nach Wehl, Hans: Die Entwicklung der Geburtshilfe und Gynäkologie an Hand der Geschichte<br />

der Göttinger Universitäts-Frauenklinik in den Jahren 1751-1861. Med. Diss. <strong>Göttingen</strong>. <strong>Göttingen</strong><br />

1931, S. 13 hat Mende sein Amt erst am 21. 4. 1824 angetreten. Nach Ebel: Catalogus (wie Anm.<br />

19), S. 75, Nr. 30 geschah dies ein Jahr früher.<br />

1272 UAG: Kur 4. IV. b. 45, Bll. 62-66.

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