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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Brinkmanns fortdauerndes Interesse an rechtspolitischen Fragen und die Tendenz,<br />

seine Auffassung in der Öffentlichkeit zu vertreten, ist auch in späteren<br />

Jahren festzustellen. Er veröffentlichte z. B. 1843 eine kleine Schrift:<br />

� Ueber Schwurgerichte in Strafsachen und deren Einführung in Holstein und<br />

Schleswig. Von Rud. Brinkmann, Königl. Schl.-Holst.-Lauenb. Oberappellationsrath.<br />

Kiel. Schwers´sche Buchhandlung. 1843. [24 S.]<br />

Gegen seinen Willen wurde Brinkmann als ältester Oberappellationsgerichtsrat am<br />

28. 4. 1855 zusammen mit dem Präsidenten Schmidt vom damaligen Minister von<br />

Scheel pensioniert. Der Protest der holsteinischen Stände beim König berechtigt<br />

vielleicht zu der Annahme, dass angesichts des Nationalitätenstreits politische<br />

Gründe im Spiel waren. 1236<br />

Der Etatrat Dr. Heinrich Rudolf Brinkmann starb am 20. 1. 1878 im Alter von 89<br />

Jahren in Kiel.<br />

21. 4. Dr. med. J. F. Osiander –<br />

Ein lehrscheuer Professor der Geburtshilfe in <strong>Göttingen</strong><br />

Johann Friedrich Osiander [Nr. 17] wurde am 2. 2. 1787 in Kirchheim unter Teck<br />

(Württemberg) geboren, wo sein Vater, Friedrich Benjamin Osiander (1759-1822),<br />

als Landarzt praktizierte. 1237 Osiander sen. folgte einem Ruf auf eine Professur der<br />

Medizin mit dem Schwerpunkt der Geburtshilfe an der Georgia Augusta. Die<br />

Familie lebte seit dem 9. 10. 1792 in <strong>Göttingen</strong>. Bis zu seinem Tod im Jahre 1822<br />

vertrat der Vater dieses von ihm stark operativ geprägte Fach an der Georgia Augusta.<br />

In der Karikatur tritt er als der Zangendoktor auf. 1238 Die Wirkungsstätte dieses<br />

international bekannten Lehrers und Forschers war die Königliche Entbindungsanstalt<br />

im Accouchierhaus (Ecke Kurze Geismar-/Hospitalstraße), wo Osiander<br />

auch seine Dienstwohnung und Privatpraxis hatte. Der zu seiner Zeit fortschrittliche<br />

Bau kann als das Hauptwerk des Universitätsbaumeisters – und Privatdozen-<br />

1236 Alberti (wie Anm. 1231), I. Bd., S. 86-88. Vgl. auch den Fortsetzungsband für den Zeitraum<br />

1866-1882, S. 77. – Dort auch das Verzeichnis der späteren Literatur Brinkmanns, das eine Zusammenstellung<br />

bei Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 4, S. 351, Anm. 2 fortführt. – Vgl.<br />

auch Volbehr/Weyl (wie Anm. 48), S. 45. – Nach Holtzendorff (wie Anm. 1234), Bd. 1, S. 423<br />

wurde er in Gnaden und mit Pension entlassen, wogegen die Holsteinischen Stände sich erfolglos beschwerten.<br />

Er wurde von Statthalter Gablenz in die Bundes-Civilprozeß-Commisssion deputiert.<br />

1237 Zu Osiander jun. vgl.: Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 378 -380; Bd. 4, S.<br />

432 f. Dort der Hinweise auf Veröffentlichungen in Periodika und auf seine Lehrveranstaltungen,<br />

insbesondere zu Übungen am Phantom. – Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 91, Nr. 51; S. 82, Nr.<br />

22 und S. 75, Nr. 24. – Osiander jun. betrachtete sich trotz seiner Geburt in Württemberg als Göttinger.<br />

– Zu Osiander sen.: Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 75, Nr. 23 und die dort angegebene<br />

Literatur. – Ferner: Tröhler/Zimmermann (wie Anm. 528), S. 77.<br />

1238 Zum Stellenwert der Osiander-Zange vgl. Fehling, H.: Entwicklung der Geburtshülfe und Gynäkologie<br />

im 19. Jahrhundert. Berlin 1925, S. 53. – Vgl. auch Kumsteller (wie Anm. 1080), S. 32 f.<br />

u. ö. – In der sog. Brandes-Karikatur ist er in einer Auseinandersetzung mit Karl Felix von Seyffer<br />

über Eheprobleme als Zangendoktor dargestellt [Haase: Brandes (wie Anm. 32), Bd. 2, S. III).

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