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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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30. 5. 3. Magisterpromotion und Venia-Disputation<br />

Nach einer fast fünfjährigen Studienzeit beantragte Schulze Anfang Juni 1811 in<br />

einem kombinierten Antrag bei der Philosophischen Fakultät, ihn zu promovieren<br />

und zu habilitieren:<br />

Rite peractis studiis, cum animus me fert ad summas in Philosophia honores asspirare<br />

propriusque ad Vestrum doctissimum et clarissimum ordinem, si fas erit, accedere, precor.<br />

Im Umlauf für die Fakultätskollegen vom 10. 7. 1811 teilte Dekan Schulze seinen<br />

Kollegen mit, dass der Kandidat Schulze neben anderen geleisteten praestanda auch<br />

die erforderlichen Promotionsgelder bereits bei ihm deponiert habe. Wegen einer<br />

wichtigen Reise wünsche der Kandidat Examen und Disputation noch in der laufenden<br />

Woche zu absolvieren. Der Dekan setzte daher das Examen auf Samstag<br />

den 13. Juli um fünf nachmittags Uhr an und bat angesichts der gewünschten<br />

Prüfungsgebiete – Literaturgeschichte und Philologie – die Hofräte Eichhorn und<br />

Mitscherlich als Prüfer tätig zu werden. Er kündigte ferner an, mit Fragen zur<br />

Philosophie die Prüfung einleiten zu wollen. 2452 Bouterwek war zwar o. Professor,<br />

aber er gehörte nicht der Honoren-Fakultät an, und konnte daher nicht an der<br />

Prüfung beteiligt werden.<br />

Beim Umlauf des Promotionsantrages merkte Heyne als Senior der Fakultät u. a.<br />

an, dass die beigelegten Schriften des Kandidaten manches Sonderbare enthielten und<br />

auch keinen großen Latinisten verrieten. Schulze hat – nach dieser Bemerkung zu<br />

urteilen, – sein Studium der Alten Sprachen offenbar weitgehend unabhängig von<br />

Heyne betrieben. Dafür spricht auch die Wahl Eichhorns und Mitscherlichs als<br />

Hauptprüfer. Als Schulze aus unbekannten Gründen bat, sein auf eigenen Wunsch<br />

eilig anberaumtes Verfahren um eine Woche verschieben zu dürfen, wurde auch<br />

dieser Bitte entsprochen und das Examen auf den 20. Juli um fünf Uhr nachmittags<br />

verlegt. 2453 Wie in der Philosophischen Fakultät üblich, wurde über den Vorgang<br />

des Examens und dessen Ergebnis keine protokollierende Zeile zu Papier<br />

gebracht.<br />

Bei der folgenden Inauguraldisputation, für die sich Schulz entgegen seiner ursprünglichen<br />

Terminplanung vier Monate Zeit ließ, gab es ungewöhnliche Probleme.<br />

Am 19. 11. 1811 musste Dekan Schulze der Fakultät mitteilen, dass sein<br />

Namensvetter ihm gestern Nachmittag das beiliegende Inaugural-Specimen und<br />

die gleichfalls beigelegten aber noch nicht gedruckten Thesen, mit der Bitte gebracht<br />

habe, deren Druck zu genehmigen. Die Inauguraldissertation führte den<br />

Titel<br />

2452 Der Antrag Schulzes in UAG: Phil. Dek. 95, Nr. 17. – Als z. B. 1778 der Schwede Karl Stridsberg<br />

von den Professoren Walch in den morgenländischen Sprachen und von Becmann in der Philosophie<br />

geprüft werden sollte, kündigte Dekan Michaelis an, dass er einleitend einige Fragen aus der<br />

Philologie und der Kritik stellen werde (UAG: Phil. Dek. 61, Nr. 13).<br />

2453 Nachtrag zu: UAG: Phil. Dek. 96 (a), Nr. 16.

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