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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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867<br />

theologischen Studien aufgegeben hatte, wandte sich Schulze vor allem der Alten<br />

Literatur zu, um Lehrer der alten Sprachen und der Literatur zu werden. 2441<br />

1808 erschien in der von Bouterwek herausgegebenen Zeitschrift Neue Vesta als<br />

frühes Epos Schulzes<br />

� Amor und Psyche. Fragment aus einem Griechischen Mährchen. In: Neue<br />

Vesta. Kleine Schriften zur Philosophie des Lebens und zur Beförderung der<br />

häuslichen Humnantiät. Herausgegeben von Fr. Bouterwek. Zehnter Band.<br />

Leipzig, bey Gottfried Martini. 1808. [S. 179-212].<br />

� Psyche. Zweites Fragment aus einem Gedichte. Von Ernst Schulze.<br />

[Ebd. Bd. 11, 1810. S. 25-98].<br />

Obgleich Schulze in seinen späteren Jahren das Gedicht so unbedeutend fand, daß<br />

er nicht einmal davon reden hören mochte, brachte der Herausgeber Bouterwek es im<br />

dritten Band der Nachlassausgabe erneut zum Abdruck. Im gleichen Jahr erschien<br />

zudem ein separater Abdruck des gedruckten Erstlings, der unter dem starken<br />

Einfluss von Wieland entstanden war – wieder abgedruckt als:<br />

� Psyche. Ein griechisches Märchen in sieben Büchern. Von Ernst Schulze.(Verfasser<br />

der bezauberten Rose.) Leipzig: F. A. Brockhaus. 1819. [176 S.]<br />

30. 5. 2. Gründungsmitglied der Societas philologica Gottingensis<br />

Für Schulzes Leben und Studieren in <strong>Göttingen</strong> war neben seinem Mentor Bouterwek<br />

die Societas philologica Gottingensis von Bedeutung, deren Gründung vermutlich<br />

Ende November 1811 erfolgte, als Schulze sich auf seine Inauguraldisputation<br />

vorbreitete. 2442 Auf welche Weise neben dem Studenten Christian Karl Josias Bunsen,<br />

den Privatdozenten Dr. Ludolf Dissen und Dr. Ernst Friedrich Karl Wunderlich<br />

auch Schulze als Gründungsmitglied tätig war, lässt sich nicht mehr klären.<br />

Unzufriedenheit mit dem offiziellen Studienangebot hatte eine Reihe hochbegabter<br />

Studenten veranlasst, sich in dieser Gesellschaft zusammenzuschließen, der<br />

auch der mit Schulze befreundete Schopenhauer damals nahe stand. Die erhaltenen<br />

Acta Societatis Philologicae Gottingensis zeigen das beachtliche Niveau der literarischen<br />

und sprachlichen Arbeiten der Sodalen, die als Theses bei den Treffen der<br />

Gesellschaft von den Mitgliedern in lateinischer Sprache zur Diskussion gestellt<br />

wurden. Als eine Art Selbsthilfegruppe gegenüber einer wenig herausfordernden<br />

Umwelt standen insbesondere die studentischen Mitglieder der Sozietät den etablierten<br />

Professoren der Georgia Augusta kritisch gegenüber. Auch Schulzes Äußerungen<br />

verraten eine erstaunliche Distanz gegenüber jener Korporation, deren<br />

Mitgliedschaft er zwei Jahre später mit seiner Habilitation anstrebte. Er machte<br />

sich 1810 lustig über die hiesigen Circel voll von Inconsequenzen und Albernheiten und<br />

sprach voll Selbstbewusstsein und Verachtung von den<br />

2441 Bouterwek: Biographische Vorrede (wie Anm. 2418), S. VI.<br />

2442 Zur Geschichte der Sozietät vgl. Rudolph (wie Anm. 41), S. 59-160.

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