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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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859<br />

zeigt sich, wie wenig gefestigt sein Status und dessen sprachliche Etikettierung<br />

waren.<br />

Publikationen von Klare, die einen Einblick in seine Forschungstätigkeit hätten<br />

gewähren können, habe ich nicht auffinden können. Nach Fambach rezensierte er<br />

einmal eine Schrift in den Göttingischen gelehrten Anzeigen. Sie beschäftigt sich mit<br />

einer Beschreibung des Feldzuges 1809 an der Donau, bei dessen Beobachtung er<br />

eine Rolle gespielt haben soll. 2411<br />

Magister h. c. Justus Klare, Hauptmann a. D., starb am 2. 9. 1816 im Alter von 67<br />

Jahren in <strong>Göttingen</strong>.<br />

30. 5. Magister Ernst Schulze –<br />

ein früh verstorbener Lieblingsdichter seines Jahrhunderts<br />

Im Bericht der Georgia Augusta über die Privatdozenten des beginnenden SS<br />

1812 steht Ernst Schulze an letzter Stelle, denn er zählte dem Dienstalter nach zu<br />

den jüngsten unter den privat Dozierenden. Als Jüngling stellt ihn uns auch die für<br />

einen Privatdozenten ungewöhnlich reichhaltige Überlieferung vor Augen. Schulze<br />

war nicht nur ein nur ein Poet der Romantik, sondern mit seiner tragischen<br />

Liebe zu der von ihm immer wieder besungenen Cäcilie Tychsen und mit dem<br />

frühen Tod der beiden schwindsüchtigen Verliebten bot er auch alle romantischen<br />

Zutaten für das gefühlvolle Interesse vieler Zeitgenossen und mehrerer Generationen<br />

der folgenden Zeit. Als Sänger der Rose war Schulze ein Lieblingsdichter seines<br />

Jahrhunderts. Übersetzungen seiner Bezauberten Rose in die Sprachen fast aller<br />

Nachbarvölker erschlossen ihm posthum eine Leserschaft auch jenseits der deutschen<br />

Grenzen, von welcher der Poet zu seinen Lebzeiten vermutlich in seinen<br />

kühnsten Vorstellungen nicht zu träumen gewagt hatte. Sein Bildnis ist auf dem<br />

Umschlag dieses Bandes wiedergegeben. 2412<br />

Die Musikalität und der Wohllaut der Dichtungen Schulzes hat eine lange Reihe<br />

von Vertonungen nach sich gezogen. Harald Müller listet allein 38 Komponisten<br />

auf, die sich des poetischen Werkes von Schulze angenommen haben. Schubert<br />

vertonte elf Gedichte von Schulze, so dass auf dessen Liederabenden Schulzes<br />

Worte noch heute in den Konzertsälen zu hören sind. Ein prominenter Komponist<br />

der Gedichte Schulzes war der letzte hannoversche König, Georg V. Ernst<br />

Schulze war ein Lieblingsdichter des blinden Monarchen. Dieser komponierte 37<br />

2411 GGA 1814, S. 1019-1024. Signiert mit J. K.<br />

2412 Das Porträt nach De Rosis lusus (vgl. unten Seite 869).- Hinweise auf Übersetzungen ins Ungarische<br />

(1828), Englische (1835), Holländische (1835), Tschechische (1840), Englische (1844), Dänische<br />

(1849), Norwegische (1849) und Französische (1901). Vgl. dazu Müller: Bibliographie (wie Anm.<br />

2416), S. 95, 96, 97, 98, 99, 110 und 111 sowie Draws-Tychsen (wie Anm. 2415), S. 203. – Nach<br />

Draws-Tychsen S. 206 soll noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine stenographische<br />

Ausgabe der Bezauberten Rose nach Stolze-Schrey Rekordauflagen mit sechsstelligen Ziffern erreicht<br />

haben. – Im 1. Weltkrieg wurde 1917 eine Ausgabe auf Kriegspapier gedruckt [Müller: Bibliographie (wie<br />

Anm. 2416), S. 106].

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