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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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lichungen unterstützte, ist auch der umgekehrte Vorgang denkbar. Die zentrale<br />

Rolle von Raphael Fiorillo bei den Ausführlichen Erklärungen ist aber<br />

nicht bestreitbar.<br />

Zu seiner Konzeption des Taschenbuchs für das Jahr 1811 hat sich Fiorillo in der<br />

erwähnten Rezension in den Göttingischen gelehrten Anzeigen programmatisch geäußert.<br />

Es sei seine Absicht, das frühere Muster von Lichtenberg wieder aufzugreifen,<br />

der das Taschenbuch für erste Ausflüge seines Witzes genutzt habe. Unter<br />

den folgenden Herausgebern (Girtanner gemeinschaftlich mit andern Gelehrten) sei der<br />

alte Plan aus den Augen verloren worden. Fiorillo will sich bemühen, im Sinne<br />

Lichtenbergs wissenschaftliche Abhandlungen mit scherzhaften Aufsätzen zu<br />

vereinen, in denen ein leichter munterer Ton herrschen und aufgeweckter Witz<br />

freien Raum erhalten soll. Deswegen habe er auch die Hogarthischen Skizzen<br />

aufgenommen und versuche sie dem deutschen Publikum passend zu erklären.<br />

Das Taschenbuch für das Jahr 1811 erschien laut Fiorillos Rezension in folgender<br />

Ausstattung:<br />

� Göttingisches Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen für das Jahr 1811. Bey<br />

Heinrich Dieterich. Mit [17] Kupfern.[64 S. Genealogie + 156 Seiten Text]<br />

Es enthielt nach Fiorillos Ankündigung folgende Beiträge:<br />

Uebersicht der neuesten Entdeckungen in der Völkerkunde.<br />

Ideen über die Kunst der Indier und Aegypter. (Diese Ideen sind Bruchstücke einer<br />

Vorlesung über den Geist und die Kunst der alten Völker, welche der Hr. Dr. Fiorillo<br />

in einem Zirkel gebildeter Zuhörer gehalten hat, und vielleicht in ihrem Zusammenhange<br />

in einem eigenen Werke erscheinen werden.)<br />

Hogarthische Skizzen […].<br />

Ferner: Neues Bedlam für Meinungen und Empfindungen; der Fußgänger Spillard;<br />

ein Brief über den Ursprung des Hörnerzeichens und den Orden der Hahnreye; ein<br />

Aufsatz über die Alterthümer auf der Insel Ceylon; Miscellen und eine Erklärung der<br />

Kupferstiche. Diese sind sämmtlich nach seltenen Blättern von Hrn. E. Riepenhausen<br />

gestochen worden, und empfehlen sich durch Neuheit und Eleganz.<br />

Die Beiträge in den von Fiorillo herausgegebenen Ausgaben des Taschenbuchs sind<br />

nicht namentlich gekennzeichnet. Man kann nach der Gepflogenheit des Verlages<br />

davon ausgehen, dass die meisten – wenn nicht alle – den Redakteur Fiorillo zum<br />

Verfasser haben. Im Unterschied zu Lichtenberg bot Fiorillo stärker ethnographische,<br />

kunstwissenschaftliche und literarische Beiträge an.<br />

Da die Reihe der Göttingischen Taschenbücher in der <strong>SUB</strong> <strong>Göttingen</strong> nur unvollständig<br />

erhalten ist, lässt sich auf dieser Basis keine genaue Analyse der literarischen<br />

Tätigkeit des Kalendermachers Fiorillo durchführen. Die letzte sicher von Fiorillo<br />

herausgegebene Ausgabe auf das Jahr 1812 enthält u. a. folgende Beiträge:<br />

Hogarthische Skizzen S. 1-121<br />

Quaresme allegorié S. 122-125<br />

Neues Bedlam (Fortsetzung) S. 126-134<br />

Die Gärten der Semiramis S. 135-139

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