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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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tiert hat. Zu Ostern 1812 erwähnt Fiorillo in einem an die westphälische Generaldirektion<br />

gerichteten Tätigkeitsbericht, dass u. a. die Herausgabe des Göttingischen<br />

Taschenbuches seit 1807 bis jetzt zu den Quellen seines Erwerbs zählte. In einer von<br />

ihm selbst verfassten Ankündigung des Göttingisches Taschenbuch zum Nutzen und<br />

Vergnügen für das Jahr 1811 gibt Fiorillo an, dass er die Hogarthischen Skizzen in<br />

das Taschenbuch aufgenommen und versucht habe, sie dem deutschen Publikum<br />

zu erklären. Zu diesem Geschäfte war er nicht ganz unvorbereitet, da er auch, mit Hülfe des<br />

Lichtenbergischen Nachlasses, die letzten vier Lieferungen der Erklärungen der großen Hogarthischen<br />

Kupferstiche besorgt hat. 2365 Fiorillo erwähnt in diesem Zusammenhang,<br />

dass seit Lichtenbergs Tod (1799) Girtanner (� 1800) und andere Gelehrte als<br />

Redakteur des Göttingischen Taschenbuchs tätig war, bevor mit dem Kalender auf das<br />

Jahr 1808 diese Aufgabe auf ihn überging. 2366<br />

Von den posthum erschienenen Lieferungen der Lichtenbergschen Ausführlichen<br />

Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche sind demnach die folgenden vier von R.<br />

Fiorillo herausgegeben worden: Nr. 8 (1805), Nr. 9 (1806), Nr. 10 (1808) und Nr.<br />

11 (1809). 2367 Sicher war der in Böttigers Brief vom 18. 12. 1800 erwähnte Bouterwek<br />

Kommentator der sechsten Lieferung. 2368 Nach dem Tod R. Fiorillos im<br />

Jahr 1816 nahm Bouterwek mit der 12. Lieferung die Herausgebertätigkeit wieder<br />

auf, denn auf dem Titelblatt dieser Lieferung heißt es: fortgesetzt vom Herausgeber der<br />

sechsten Lieferung. Wer die 7. Lieferung herausgegeben hat, bedarf noch der Klärung.<br />

Wegen der bevorstehenden Drucklegung dieser Bände ist eine argumentative<br />

Auseinandersetzung mit der Annahme von Claudia Schrapel nicht mehr<br />

möglich, wonach Fiorillo sen. die fraglichen Ausführlichen Erklärungen verfasst<br />

habe. Die Verfasserin führt weder triftige Beweise an, die berechtigen, Dominicus<br />

Fiorillo als Autor anzusehen, noch berücksichtigt sie die für seinen<br />

Sohn sprechenden Indizien. 2369 Da der Sohn den Vater bei seinen Veröffent-<br />

2365 GGA 1810, S. 1650 f.<br />

2366 Zu Girtanner vgl. ADB 9/1879, S. 189-191 und DBE 4/1996, S. 15.<br />

2367 In der Vorrede zur 11. Lieferung von 1809 schreibt Dieterich, dass die Erläuterung der nicht<br />

von Lichtenberg kommentierten Blätter von einem meiner vertrauten Freunde herrühren. Zwischen dem<br />

Verleger und R. Fiorillo muss zu diesem Zeitpunkt noch eine freundschaftliche Beziehung bestanden<br />

haben.<br />

2368 In der Vorrede zur 12. Lieferung heißt es bekräftigend, dass ihr Herausgeber an der Kommentierung<br />

der 7. bis 11. Lieferung nicht beteiligt war. Vielleicht irrte sich der Verleger, was die 7. Erläuterung<br />

angeht, denn R. Fiorillo nimmt nur vier Lieferungen (Nr. 8-11) für sich in Anspruch. Achenbach<br />

(wie Anm. 2364), S. 121 hat festgestellt, dass in der 8. Lieferung unübersehbar ein fettes F. prangt<br />

(ebd. S. 120). In der Vorrede dieser 8. Lieferung schreibt der Verleger, dass die Erklärung der letzten<br />

Platte einem Verehrer Lichtenbergs zu verdanken sei, da der Gelehrte, welcher die 6. und 7. Lieferung<br />

besorgte, sich dieser nicht mehr unterzog. Danach könnte Bouterwek auch Kommentator der 7.<br />

Lieferung gewesen sein.<br />

2369 Vgl. Achenbach (wie Anm. 2364), S. 122 und Joost (wie Anm. 1954), S. 20, Anm. 31. – Schrapel,<br />

Claudia: Johann Dominicus Fiorillo. Grundlagen zur wissenschaftsgeschichtlichen Beurteilung<br />

der „Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und den vereinigten Niederlanden“. Studien<br />

zur Kunstgeschichte 155. Hildesheim 2004. (Kap. 10/ S. 429-449)

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