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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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838<br />

Die erste selbständige Veröffentlichung Fiorillos ist die Rekonstruktion und kritische<br />

Kommentierung der Überlieferungsgeschichte des Herodes Attikus im Vergleich<br />

zweier Steininschriften und deren literarischer Überlieferung.<br />

� Herodis Attici quae supersunt adnotationibus illustravit Raphael Fiorillo Bibliothecae<br />

Regiae Academ. Georg. Augustae a Secret. Praefixa est epistola Chr. G.<br />

Heynii ad auctorem. Lipsiae sumtibus Caspari Fritsch MDCCCI.<br />

[XXVI + 215 S.]<br />

Der Untersuchung ist ein Brief Heynes vorangestellt: Chr. Gottl. Heyne Epistola ad<br />

virum doctissimum Raphaelem Fiorillo de finibus studii critici regundis. Er verrät ein ungewöhnliches<br />

Interesse an der wissenschaftlichen Entwicklung Fiorillos. Seine Wünsche<br />

für den Autor hat Heyne im letzten Satz zusammengefasst:<br />

Nec deerunt ingenio, doctrinae et industriae, praemia, quorum spem et expectationem<br />

ipsa haec specimina faciunt tanto maiora, quo rariora sunt ingenia in his litteris eminentia.<br />

2339<br />

Mit einer Rezension seines Werkes in den Jenaischen Literaturzeitung (1801, Januar,<br />

Nr. 36, S. 281-286 ) setzte sich Fiorillo in einer kleinen Schrift auseinander:<br />

� R. Fiorillo Anti-Critica in locos quosdam commentarii ad Herodem Atticum a<br />

censore in Ephemeridibus Univ. litterariis Jenae prodeuntibus sollicitatos<br />

MDCCCI. [45 S.]<br />

Als weiteres Ergebnis seiner kritischen Studien zur Überlieferung der altgriechischen<br />

Literatur legte Fiorillo 1803 die folgende Veröffentlichung vor:<br />

� Observationes criticae in Atheneum. Scripsit Raphael Fiorillo. Pars prima. Gottingae<br />

typis Henrici Dieterich. MDCCCIII. [IV + 122 S.]<br />

Heyne kommentierte das Erscheinen: Mit einem fast leidenschaftlichen Hange fahre<br />

Fiorillo fort, Fragmente verlorener griechischer Lyriker und Dramatiker aufzusuchen<br />

und zu verbessern. Athenäus gäbe dazu Stoff in Fülle, aber angesichts der<br />

lückenhaften Überlieferung – so die skeptische Kommentierung – laufe die Rekonstruktion<br />

auf eine Art Kombinationskunst hinaus, die viel Geduld erfordere,<br />

und Heyne verwies auf die zu erwartende Herausgabe des Athenäus. 2340 In beiden<br />

wohlwollenden Rezensionen Heynes klingt auch eine gewisse Reserve gegenüber<br />

der Arbeitsweise Fiorillos an. Sie hatte u. U. jene Differenzen zur Folge, die Fiorillo<br />

zum Abbruch dieser Arbeitsrichtung veranlassten. Im Bericht der Privatdozenten<br />

für Ostern 1812 wird Fiorillo notieren: Eine Verschiedenheit in literarischen<br />

Ansichten wurde seit seinem Ausscheiden aus der Bibliothek benutzt, die Versuche<br />

zu seiner Beförderung zu hintertreiben. 2341 Falls diese Aussage zutreffen sollte,<br />

kann sie nur auf Heyne gemünzt sein, der in ungewöhnlichem Umfang Karrieren<br />

geöffnet hat, aber sie u. U. auch verhindern konnte.<br />

Auf einem Spaziergang im Juli 1802, den Fiorillo mit Georg Friedrich Grotefend,<br />

Kollaborator am Göttinger Gymnasium, auf dem Hainberg unternahm, erörterten<br />

2339 Rez. von Heyne in GGA 1800, S. 2001-2003.<br />

2340 GGA 1803, S. 655 f.<br />

2341 UAG: Sek 315, Bl. 147.

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