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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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837<br />

während Sartorius sich zugunsten der Lehre von der Universitätsbibliothek löste.<br />

2333<br />

Der Einstieg in die Laufbahn eines Bibliothekars erfolgte für Raphael Fiorillo<br />

1797 durch seine Anstellung als Accessist. In einem Pro memoria an die Landesregierung<br />

notierte Heyne, in seiner Rolle als Bibliotheksdirektor am 13. 9. 1797 zur<br />

Anstellung Fiorillos: Da zu den Arbeiten auf der Universitätsbibliothek jede Hand<br />

anzunehmen sei, die sich dazu anbiete, empfehle es sich, den jungen Fiorillo zu<br />

berücksichtigen. Er habe seine Studien beendet und verfüge über mannigfache<br />

Kenntnisse besonders in den orientalischen Sprachen und zeichne sich durch<br />

Neigungen zur Literatur aus. Fiorillo habe sich erboten, gratis zu arbeiten, wenn er<br />

dadurch Zutritt zu der Universitätsbibliothek erhalte. Heyne beantragte, ihn unter<br />

diesen Bedingungen als Accessist ansetzen zu dürfen. Die Geheimen Räte stimmten<br />

am 18. 9. 1797 diesem auf Sparsamkeit bedachten Vorschlag zu und beauftragten<br />

Heyne, Fiorillo als ihn als Accessist zu verpflichten. 2334 Fiorillo trat dieses Amt<br />

ohne ein Examen an.<br />

Heyne hat 1785 zur Rolle eines Accessisten für seinen Kollegen Reuss notiert: Ich<br />

hatte einmal den Gedanken, dass solche, die auf der Bibliothek einen besondern Acceß ausbäten,<br />

zu einem Eid als Accessisten angehalten werden sollten. Zumeist waren drei Helfer dieser<br />

Kategorie tätig. Eine ihrer Aufgaben war, während der öffentlichen Stunden die von<br />

den Besuchern gewünschten Bücher aus den Fächern herauszusuchen und die<br />

zurückgebrachten wieder einzustellen, denn der unmittelbare Zugriff war den<br />

Bibliotheksbenutzern nicht gestattet. 2335 Fiorillo führte allerdings bis 1799 die Registratur.<br />

In diesem Jahr rückte er in die besoldete Stellung eines Bibliothekssekretärs<br />

auf. Am 12. 9. 1799 bedankte sich Fiorillo bei den Geheimen Räten für seine<br />

Ernennung, die mit der kümmerlichen Besoldung von 100 rthlr. verbunden<br />

war. 2336 Als Heyne in der westphälischen Zeit für den Sekretär Dornedden eine<br />

Aufbesserung der Bezüge beantragte, merkte er zur Begründung an: Secretär Dornedden<br />

hatte eine so geringe Besoldung, daß er davon gar nicht leben, also auch keine Lust zum<br />

Arbeiten haben kann. 2337<br />

Das zeitlebens freundschaftliche Verhältnis zwischen Heyne und Fiorillo sen.<br />

bestimmte zunächst auch Heynes Beziehung zu Raphael Fiorillo. 1799 erschien<br />

der von Raphael erstellte Index zu Heynes grundlegender Pindar-Ausgabe:<br />

� Pindari Carmina. Volumen III. Pars II. Indices I. Vocum et locutionum II.<br />

Nominum propriorum III. Scriptorum in scholiis memoratorum. Confecti a Raphaele<br />

Fiorillo Commentariensi Bibliothecae Georgiae Augustae. Subiecta Godofredi<br />

Hermanni epistola ad C. G. Heyne. Gottingae typis Jo. Christian. Dieterich<br />

MDCCXCIX. [413 S.] 2338<br />

2333 Krahnke (wie Anm. 1088), S. 56-70.<br />

2334 UAG: Kur 4. V. d3. 1, Bll. 3 und 2.<br />

2335 Füchsel (wie Anm. 190), S. 119.<br />

2336 UAG: Kur 4. V. d3. 1, Bl. 4 und UAG: Sek 315, Bl. 147.<br />

2337 Füchsel (wie Anm. 190), S. 132.<br />

2338 Eine zweite korrigierte und erweiterte Auflage erschien 1817 in Leipzig.

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