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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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1819 legte Lappe eine stärker beachtete Schrift vor:<br />

� Ueber die Lungenseuche des Rindviehes, mit einer kurzen Geschichte ihres Verlaufs<br />

zu <strong>Göttingen</strong>. Von Dr. F. C. Lappe Director des Königl. Thierheilinstituts<br />

zu <strong>Göttingen</strong>. <strong>Göttingen</strong>, bei Vandenhoeck und Ruprecht 1818. [94 S.] 2195<br />

Zum Ausmaß der Krankheit gibt Lappe im Vorwort an, das sie nicht blos unser Stadtvieh<br />

bereits fast ganz in seiner Gewalt hat, sondern auch auf dem Lande mehr oder weniger<br />

wüthet. Sie grassierte bereits seit 1 ½ Jahren am Ort. Lappe wendet sich mit dieser<br />

Schrift an die Öffentlichkeit, weil er überzeugt war, dass die Seuche erfolgreich<br />

bekämpft werden könne und berief sich dabei auf seine Heilerfolge bei den 109<br />

kranken Tieren, die er behandelt hatte, und von denen 66 überlebten (S. 94). Die<br />

Veröffentlichung ist vor allem der Diagnose und Therapie der Lungenseuche<br />

gewidmet.<br />

Ich habe nicht feststellen können, dass Lappe danach noch eine buchförmige<br />

Veröffentlichung publiziert hat. Damit zeichnet sich eine verfehlte Weichenstellung<br />

ab, die für die Karriere der Person und die weitere Entwicklung der Institution<br />

sich nachteilig auswirken sollte. 2196<br />

29. 4. Direktor der Tierarzneischule vor dem Groner Tor<br />

(1822 – 1854)<br />

1822 gelang Lappe ein weiterer Schritt in seiner Karriere und zur institutionellen<br />

Absicherung der Tiermedizin. Auslöser war ein Erweiterungsbedarf des Hospitals,<br />

das nach Lappes Darstellung im In- und Ausland inzwischen anerkannt war. In<br />

seinem Antrag an das Kuratorium vom 9. 12. 1821 wies er auf seine jährlichen<br />

Berichte hin, in denen er dargelegt habe, dass die Verknüpfung von Theorie und<br />

Praxis geeignet sei, rationelle Tierärzte aber auch gesuchte Ökonomen auszubilden.<br />

Der notwendigen Erweiterung der Schule stehe das irreparable Gebäude des Tierhospitals<br />

entgegen. Die Verbindung mit der Leine mache es zu einem sehr ungesunden<br />

Aufenthalt für Menschen, da die Fußböden der beiden Zimmer ständig<br />

nass seien. Lappe wies das Kuratorium auf die aktuelle Gelegenheit zum Erwerb<br />

eines optimalen Gebäudes für das Tierarzneihospital hin: Es liege isoliert vor der<br />

Stadt, sei groß genug und in gutem Stand. Von der Lage und Beschaffenheit her<br />

gäbe es nichts Besseres als das vorgeschlagene Anwesen des Ökonomen Lutz vor<br />

dem Groner Tor. Der Eigentümer würde es für 5 000 bis 6 000 rthlr. abgeben.<br />

Wenn das Kuratorium seinem Vorschlag zustimme, werde er durch eine dritte<br />

Person in Verhandlungen eintreten. Notfalls sei er bereit, das Lokal auf seine Kos-<br />

2195 Die positive Bewertung der Schrift bei Froehner (wie Anm. 2158), S. 35.<br />

2196 Das positive Leserecho, das einem ersten Hinweis auf das Tierarzneiinstitut im Hannoverschen<br />

Magazin 1818, Sp. 513-518 folgte, nahm Lappe zum Anlass, vom Folgejahr an ausführlicher und<br />

kontinuierlich die Leser dieser Zeitschrift durch einen Jahresbericht über die Aktivitäten des Instituts<br />

zu informieren. Vgl. z. B. den Bericht Lappes über den Zeitraum Michaelis 1818 bis Oktober 1819<br />

in: Hannoversches Magazin 1819, Sp. 1250-1259. Vgl. auch Froehner (wie Anm. 2158), S. 36 f.

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