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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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790<br />

Der Kurator C. F. A. von Arnswaldt befürwortete in seiner Stellungnahme vom 3.<br />

7. 1816 die Einrichtung des Instituts. Lappe sei ein ausgezeichneter Mann in seinem<br />

Fach, das er mit Liebe kultiviere, wodurch man allein etwas Vorzügliches<br />

leisten könne. Dabei berief er sich auf das Zeugnis von Blumenbach, dem Lappe<br />

durch das Verfertigen zootomischer Präparate für seine Vorlesungen über vergleichende<br />

Anatomie oft nützlich sei und auf das Urteil des Chirurgie-Professors K.<br />

M. Langenbeck, der ihn genauer kenne und sehr schätze. Neben Lappes Ausbildungseffekt<br />

für die Universität sei im Interesse des Landes seine Kompetenz zur<br />

Erstellung von Expertisen zu beachten. Für die Errichtung einer Krankenanstalt<br />

und einer Zootomie seien insgesamt 234 rthlr. veranschlagt. Obgleich dies vermutlich<br />

nicht übertrieben sei, sollten wegen der Kassenlage zunächst nur 150<br />

rthlr. ab Michaelis dieses Jahres bewilligt werden. Ferner seien 115 rthlr. für die<br />

Herrichtung der alten Pferdeanatomie zu bewilligen. Wenn der Erfolg den Erwartungen,<br />

entspreche, könne man mehr aufwenden und nach Beschaffenheit der<br />

Umstände Lappe auch ein kleines Gehalt beilegen. 2190<br />

Am 12. 7. 1816 teilte das Kuratorium Lappe mit, dass man angesichts seines Eifers<br />

und Erfolges die Einrichtung eines Stalles und einer Knochenbleiche genehmigt<br />

und zum Unterhalt des Tierarzneihospitals ab Michaelis 150 rthlr. ausgewiesen<br />

habe. Lappe hatte jährlich einen Bericht zu erstatten. Dem Universitätsbaumeister<br />

Müller [Nr. 28] wurden wegen der Einrichtung des Stalles und der Knochenbleiche<br />

sowie zur Anschaffung der veranschlagten Utensilien Anweisungen<br />

erteilt. Wenn die Erwartungen erfüllt würden, heißt es abschließend, werde man<br />

Lappes weiteres Emporkommen fördern. Die Universität werde man von der<br />

Gründung des Hospitals in Kenntnis setzen, was durch die Geheimen Räte am<br />

gleichen Tag geschah. 2191 Lappe hat offensichtlich mit ungewöhnlichem Einsatz<br />

die Gründung der Anstalt verfolgt, denn auch in der Benachrichtigung an die<br />

Universität heben die Geheimen Räte seinen Fleiß hervor. 2192 Am 2. 11. 1816 unterzeichnete<br />

der Vizesyndikus und Privatdozent Oesterley [Nr. 7] den Text über<br />

die Vereidigung Lappes als Lehrer der Tierarznei und Direktor eines Tierarzneihospitals.<br />

2193<br />

Zur Einweihung legte Lappe eine kleine Festschrift vor:<br />

� Erfahrungen und Bemerkungen über die in der neuesten Zeit am meisten gepriesenen<br />

Heilmittel in der Rotzkrankheit der Pferde, als Einladungsschrift bei Eröffnung<br />

der auf der Georg-Augustus-Universität neu errichteten Thierarznei-<br />

2190 UAG: Kur 4. IV. m. 2, Bl. 7. – Ab 1819 erhielt Lappe ein jährliche Vergütung von 100 rthlr.<br />

2191 Abdruck dieser Mitteilung bei Froehner (wie Anm. 2158), S. 35.<br />

2192 UAG: Kur 4. IV. m. 2, Bl. 10 und Sek 485 (2), Bl. 3. Vgl. auch UAG: Kur 4. IV. m. 2, Bl. 12<br />

(Bericht des Kabinettsministerium an die provisorische Regierungskommission).<br />

2193 UAG: Sek 485 (2), Bl. 1.2. – Eine ausführliche Beschreibung des Instituts aus dem Jahre 1820<br />

bei Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 473-481. Dort unterstreicht Lappe die<br />

Bedeutung des neuen Instituts für die wissenschaftliche Ausbildung der Tierärzte mit der Bemerkung,<br />

dass in Kriegszeiten bei weitem eher 1000 Menschen als ebensoviel Pferde anzuschaffen und zu erhalten sind<br />

(S. 475).

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