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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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en Professuren eingerichtet werden durften. Zudem wies er auf eklatante Mängel<br />

in den vier Fakultäten hin, die zuvor zu beseitigen seien, und erwähnte in diesem<br />

Zusammenhang immerhin, dass es um die Tierarzneikunde und die Pharmazie<br />

schlecht bestellt sei.<br />

J. von Leist hat als Nachfolger J. von Müllers die Pläne zur Etablierung der Tierarznei<br />

als Wissenschaft an der Georgia Augusta weiter verfolgt, denn es bestand<br />

ein Ausbildungsdefizit im Königreich Westphalen, und die Absicht, wissenschaftlich<br />

gebildete Departements-Tierärzte anzustellen, stieß auf Schwierigkeiten. Die<br />

Tierarzneischule zu Hannover kümmerte seit der Auflösung der kurhannoverschen<br />

Armee und dem Abzug des königlichen Marstalls vor sich hin, und sie lag<br />

zunächst außerhalb des Königreichs Westphalen. Ihr zweiter Lehrer Ulrich Friederich<br />

Hausmann war bereits 1803 mit den Pferden des königlichen Marstalls<br />

nach England gegangen. 2183<br />

Nach F. Thimme ersuchte Lappe noch 1812 die Generaldirektion um die Erlaubnis,<br />

ein zootomisches Theater anlegen zu dürfen, das anatomischen Demonstrationen<br />

bei der Sektion von Tieren dienen sollte. Nach der Genehmigung des Antrages<br />

konnte Lappe dem Generaldirektor J. von Leist 1813 berichten, dass ein erster<br />

kleiner Anfang gemacht worden sei. 2184 Der Regimewechsel traf die junge Einrichtung<br />

vermutlich besonders schwer, da er auch für Lappe selbst einen Einschnitt<br />

bedeutete, denn es war nicht zu erwarten, dass seine Tätigkeit als Departement-<br />

Tierarzt und die entsprechenden Einkünfte ihm erhalten blieben.<br />

29. 3. Leiter des Tierarzneihospitals am Leinekanal<br />

(1816-1822)<br />

Unter der wieder etablierten hannoverschen Landesherrschaft begann Lappe für<br />

die langfristige Sicherung und Erweiterung seiner Lehr- und Forschungstätigkeit<br />

das bereits von Erxleben praktizierte Konzept einer Ausbildung von Tierärzten<br />

wieder aufzugreifen, indem er die Klinik-Komponente stärker herausstellte. Er<br />

legte einen entsprechenden Vorschlag am 15. 8. 1815 zunächst dem einflussreichen<br />

Mediziner und Naturwissenschaftler J. F. Blumenbach vor. Dieser leitete<br />

sein Schreiben an den Kurator Chr. L. A. von Arnswaldt weiter.<br />

Aus Kostenanschlägen des Januars 1816 ist erkennbar, dass Lappe als Räumlichkeit<br />

für seine projektierte Einrichtung ein Nebengebäude des Reitstalls, die alte<br />

Pferdeanatomie, ins Auge gefasst hatte. Am 17. 10. 1816 legte er einen Anschlag<br />

vor, in dem er für die Instandsetzung dieses Gebäudes, für die Anschaffung notwendiger<br />

Utensilien und die Einrichtung einer Knochenbleiche Kosten von 115<br />

rthlr. 3 ggr. 4 & errechnete. 2185 Das an der Leine gelegene Gebäude ist vermutlich<br />

mit dem von Erxleben benutzten ehemaligen Schlachthaus identisch. Es war bis<br />

dahin vom Stallmeister Johann Heinrich Ayrer und seinem adjungierten Sohn<br />

2183 Breickmann (wie Anm. 2171), S. 53.<br />

2184 Thimme (wie Anm. 67), Bd. 2, S. 303.<br />

2185 UAG: Kur 4. IV. m. 2, Bl. 5.

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