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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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29. 2. Ein Tierarzt auf der Suche nach Lehr- und<br />

Forschungsmöglichkeiten<br />

Friedrich Karl Lappe [Nr. 16] wurde am 2. 2. 1787 als Sohn eines Richters in Soden-Allendorf<br />

(Hessen) geboren. 2169 In der Matrikel der Universität <strong>Göttingen</strong> ist<br />

er zweimal verzeichnet: am 24. 10. 1804 als Student der Göttinger Medizinischen<br />

Fakultät und erneut am 3. 10. 1810 zu Beginn seiner endgültigen Niederlassung in<br />

<strong>Göttingen</strong>. 2170 Da Dekan Himly ihn in diesem Jahr als einen uns völlig unbekannten<br />

jungen Mann bezeichnet, hat er während seines Göttinger Erststudiums keinen<br />

bleibenden Eindruck bei seinen medizinischen Lehrern hinterlassen.<br />

Lappes erster Venia-Antrag an die Medizinische Fakultät vom 13. 9. 1810 blieb<br />

erfolglos. In seinem deutsch abgefassten kurzen Lebenslauf fehlen genaue Daten<br />

über seinen Werdegang. Leider sind auch die einst anliegenden Zeugnisse nicht<br />

überliefert. Lappe hebt seine früh gefasste Entscheidung hervor, die Tierarzneiwissenschaft<br />

zu studieren und bekennt: Ich wußte nicht, mit welchen Schwierigkeiten diese<br />

zu kämpfen hat! In <strong>Göttingen</strong>, Hannover und Berlin habe er insgesamt vier Jahre<br />

diese Wissenschaft studiert. Die Angabe „Hannover“ kann sich nur auf die dort<br />

1778 gegründete Roß-Arzney-Schule beziehen, und in Berlin hat Lappe wahrscheinlich<br />

die 1790 eröffnete Königliche Thierarzneischule besucht, denn die Universität<br />

wurde erst zu dem Zeitpunkt eröffnet, als Lappe sich zum zweiten Mal in <strong>Göttingen</strong><br />

immatrikulierte. 2171 Über seine Lehrer während des Göttinger Studiums<br />

schweigt er sich aus. Einem Examen hat er sich hier offensichtlich nicht gestellt.<br />

Nach seiner Darstellung waren zwei Prüfungen zu Berlin und Marburg für ihn<br />

vorteilhaft ausgefallen. 2172 Seit jener Zeit habe er diese Wissenschaft praktisch zur<br />

Zufriedenheit der Konsulenten ausgeübt. Nach Lappes Angabe in seiner Milzbrand-Veröffentlichung<br />

von 1811 hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits als Praktiker<br />

sechs Jahre die Tierheilkunde ausgeübt.<br />

Laut Lappes Venia-Antrag war seine Tätigkeit als Tierarzt nicht ohne Probleme,<br />

denn: Von Vorurtheilen umgeben sah ich mich nach einem Ort um, wo die Wissenschaften<br />

begünstigt werden. Vom Staatsrat von Leist und dem Präfekten Franz – Präfekt des<br />

Verleihung des Titels Professor für unstattnehmig erkannt wurden. (UAG: Kur 4. IV. m. 5, Bl. 115). –<br />

Zu der Entscheidung über den Professoren-Rang von Lappe s. unten Seite 798.<br />

2169 Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 391; Bd. 4, S. 480. – Ebel: Catalogus (wie<br />

Anm. 19), S. 91, Nr. 52 und S. 123, Nr. 70. Auf Seite 91 wird Lappe von Ebel von 1811 bis 1823 als<br />

Privatdozent der Medizinischen Fakultät aufgeführt. Da er aber 1822 den Rang aber nicht den Titel<br />

eines Professors erhielt, blieb er bis zu seinem Tod Privatdozent der Medizinischen Fakultät. – Mir<br />

ist ferner nicht erklärbar, warum Ebel auf S. 123 Lappe als ao. Professor der Philosophischen Fakultät<br />

zuordnet (vgl. oben Anm. 1944).<br />

2170 Selle: Matrikel (wie Anm. 1134), S. 450, Nr. 20 700 mit der falschen Schreibung "Tappe" und S.<br />

501, Nr. B 22 765. – Sein Bruder Christian Carl Lappe wurde 14. 3. 1803 in der Juristischen Fakultät<br />

unter der Nr. 20 017 (S. 432) immatrikuliert.<br />

2171 Breickmann, Heinz: Zur Geschichte der Tierärztlichen Hochschule Hannover während der<br />

ersten 200 Jahre ihres Bestehens. III. Entwicklung der anatomischen Forschung und Lehre sowie<br />

des Anatomischen Institutes von 1778 bis 1924. Diss. med. vet. Tierärztliche Hochschule 1984.<br />

2172 Froehner (wie Anm. 2158), S. 31 spricht von (Staats)-Examen in Marburg und Berlin.

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