10.12.2012 Aufrufe

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

777<br />

untersuchen. Diese Reise würde außerdem zur Erweiterung seiner<br />

Kenntnisse in der Architektur sehr viel beitragen. Da er erst gegen Ende<br />

August zu reisen beabsichtige, würde er zuvor alle Arbeiten für die<br />

Klosterämter, den Abschluss der Arbeiten an der Sternwarte und an den<br />

andern Universitätsbauten herbeiführen. Das Kuratorium stimmte zu und<br />

wies ihm eine Weghilfe von 200 rthlr. an. 2155 Vor allem Langenbeck, der<br />

seit 1809 über ein Chirurgisches Hospital Ecke Geiststraße /Allee verfügte,<br />

trieb den Bau dieser Einrichtung voran. Ein schon zuvor angelegter<br />

Walldurchbruch in Verlängerung der [Goethe-]Allee hatte den Blick auf<br />

den Platz außerhalb des Walls geöffnet. Dort sollte die Anatomie als point<br />

de vue den vorläufigen Abschluss der Weststadt markieren. Müller war<br />

noch an der Auswahl des Platzes beteiligt. Das dann von Müllers Nachfolger<br />

Otto Praël fertig gestellte Bauwerk war im klassizistischen Stil<br />

gehalten. Das Theatrum anatomicum hatte sein Zentrum in einem kreisförmigen<br />

Demonstrationssaal unter einer etwa 15 m hohen Kuppel. Es wurde<br />

während eines Luftangriffs im April 1945 fast völlig zerstört. 2156<br />

Der Universitäts- und Klosterbaumeister, Privatdozent Justus Heinrich Müller,<br />

starb am 29. 10. 1825 im Alter von 42 Jahren in <strong>Göttingen</strong>. 2157<br />

2155 Vgl. u. a. Thiersch: <strong>Göttingen</strong> und die Antike (wie Anm. 2107), S. 56, Anm. 109. – Zur alten<br />

Anatomie vgl. Tode (wie Anm. 556), S. 170-189. – UAG: Kur 13. d. 5, Bll. 42 f. und 41. – Blick aus<br />

der Allee auf die neu erbaute Anatomie um ca. 1830 in: Böhme/Vierhaus: <strong>Göttingen</strong> (wie Anm. 30),<br />

S. 444. – Vgl. auch Oberdiek (wie Anm. 83), S. 40 f.<br />

2156 Freigang (wie Anm. 84), S. 793-795. – Drei Abbildungen bei Oberdiek (wie Anm. 83), S. 40 f.<br />

2157 Nach der Mitteilung seiner Frau starb Müller am 28. 10., nach Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S.<br />

136, Nr. 105 geschah dies am 29. 10. – Ebel bezieht sich vermutlich auf eine Mitteilung des Prorektors<br />

Langenbeck vom 30. 10. (vgl. UAG: Kur 13. d. 5, Bl. 62 bzw. Sek 352, Bl. 23 (Konzept). – Die<br />

Witwe beantragte am 13. 11. 1825 beim Kabinettsministerium ein Gnadenquartal und eine Pension,<br />

wobei sie u. a. auf einen zweijährigen Sohn hinwies. Das Ministerium befürwortete den Antrag, da<br />

Müller stets mit Auszeichnung gedient und sich insbesondere durch den mit großer Geschicklichkeit ausgeführten<br />

Neubau eines astronomischen Observatoriums um die Landesuniversität ganz vorzüglich verdient gemacht hat. Der<br />

Vorschlag lautete: nach Ablauf des Gnadenquartals solle die Witwe eine Pension von 150 rthlr. halb<br />

aus der Universitätskasse und halb aus der Klosterkasse erhalten. Der König entsprach diesem<br />

Antrag am 23. 3. 1827 (Originalausfertigung mit der Unterschrift des Königs und der Gegenzeichnung<br />

des Grafen zu Münster in: UAG: Kur 10. e. M. 4, Bl. 15).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!