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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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des Gebäudes zu beglaubigen, die Einrichtungskosten zu schätzen und<br />

mit Lappe zusammen das 21-seitige Inventarium am 10. 2. 1823 aufzunehmen<br />

und zu unterschreiben. 2151 Nicht zuletzt hatte J. H. Müller die<br />

notwendigen Umbaumaßnahmen zu veranlassen und zu überwachen.<br />

Angesichts der zunehmenden Studentenzahl stand Müller vermutlich häufig<br />

vor der Aufgabe, durch erweiternde Baumaßnahmen der vorhandenen<br />

Bausubstanz neue Nutzungsmöglichkeiten abgewinnen zu müssen.<br />

• Eine weitere Umbaumaßnahme war die Umgestaltung der NIKOLAIKIR-<br />

CHE zur Universitätskirche, die in den Jahren 1821/22 erfolgte. 2152<br />

• Städtebauliche Akzente setzte J. H. Müller u. a. durch die Randbebauung<br />

des Neuen Marktes, des späteren Wilhelmplatzes. 1822/24 errichte der<br />

Bauunternehmer Christian Friedrich Andreas Rohns nach den Plänen<br />

Müllers als Westabschluss den klassizistischen Neubau der JUSTIZKANZ-<br />

LEI. Im anschließenden Winkel wurde ein Bau errichtet, der einer Vielzahl<br />

von Zwecken diente: als RESTAURATION, Theater, Auditorium, sowie als<br />

Ball- und Konzertsaal. Ein Flügel dieses Gebäudes und markierte des<br />

südlichen Abschluss des Neuen Marktes. 2153<br />

• Müllers Beitrag zum Bau der STERNWARTE wird im Gauss-Jahr 2005 in<br />

einer Schrift angesprochen, die in erster Linie dem Bauentwurf seines<br />

mittelbaren Vorgängers Borheck und weniger der Tätigkeit Müllers gewidmet<br />

ist. 2154<br />

• J. H. Müllers letzte und vielleicht bedeutendste Leistung ist der Entwurf<br />

der neuen ANATOMIE, dessen Ausführung er wegen seines frühen Todes<br />

nicht mehr erleben sollte. Zur Vorbereitung auf diese Aufgabe bat Müller<br />

am 24. 6. 1818 das Universitäts-Departement um einen zweimonatigen<br />

Urlaub für eine Kunstreise nach Dresden und Berlin und einen angemessenen<br />

Reisezuschuss. Der Chirurg M. Langenbeck, der bereits 1817 eine<br />

Besichtigungsreise unternommen hatte, hatte ihn benachrichtigt, dass auf<br />

höchster Ebene die Entscheidung zum Bau eines anatomischen Theaters<br />

gefallen sei. Er habe vor, den Entwurf zu verfertigen und dessen Ausführung<br />

zu leiten. Sein Bestreben sei, ein Mauerwerk aufzuríchten, dass als ein<br />

Beweis der Kunstliebe Sr. Kgl. Hoheit, des Prinzen, dienen werde. Zuvor<br />

wünsche er die berühmten anatomischen Institute zu Berlin und Leipzig,<br />

von denen er keine brauchbaren Abbildungen habe, an Ort und Stelle zu<br />

2151 UAG: Kur 4. IV. m. 4, Bll. 105-108 und ferner: Bll. 23-26 sowie Sek 485 (2), Bll. 9 ff. – Bereits<br />

bei der Einrichtung des Tierhospitals an der Leine im Jahre 1816 erging ein vergleichbarer Auftrag<br />

an J. H. Müller (UAG: Kur 4. IV. m. 2, Bl. 10).<br />

2152 Freigang (wie Anm. 84), S. 793.<br />

2153 Freigang (wie Anm. 84), S. 799 f. Auf S. 800 eine Abbildung des Neuen Marktes aus dem Jahrzehnt<br />

vor der Errichtung des Aulagebäudes im Jahr 1837.<br />

2154 Beuermann, Klaus (Hg.): Grundsätze über die Anlage neuer Sternwarten unter Beziehung auf<br />

die Sternwarte der Universität <strong>Göttingen</strong>. Von Georg Heinrich Borheck. <strong>Göttingen</strong>: Universitätsverlag<br />

<strong>Göttingen</strong> 2005.

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