10.12.2012 Aufrufe

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

774<br />

fen für das Aulagebäude und dessen Bauleitung einen Höhepunkt seiner Tätigkeit<br />

als Universitätsbaumeister im Jubiläumsjahr 1837 erreichte. Mit dem Bau dieses<br />

Gebäudes am Neuen Markt (Wilhelmsplatz) setzte die Georgia Augusta einen<br />

neuen Schwerpunkt in ihrem Raumgefüge.<br />

28. 4. 2. Spuren des Baumeisters<br />

Müllers quantitative und qualitative Lebensleistung als Göttinger Baumeister in<br />

den rund eineinhalb Jahrzehnten zwischen 1810 und 1825 wartet noch auf eine<br />

Würdigung im Rahmen einer architekturhistorischen Untersuchung, die auf einer<br />

andern als der hier genutzten Quellenbasis erfolgen muss. Bei allen Staats-, Universitäts-<br />

und Klosterbauten in und um <strong>Göttingen</strong> ist Müller während dieses Zeitraums<br />

als entwerfender Architekt und aufsichtführender Bauleiter grundsätzlich in<br />

Betracht zu ziehen. Als Materialsammlung für eine weiterführende Darstellung<br />

werden im folgenden einige archivalische Daten und Literaturangaben zusammengetragen,<br />

wobei die einer professionellen Durchsicht bedürftigen Bauakten<br />

ausgespart wurden.<br />

• Einer der ersten Bauaufträge Müllers war der Bau des GEWÄCHSHAUSES<br />

im Botanischen Garten, der unter der Aufsicht des Mediziners Heinrich<br />

Adolf Schrader stand. Als Ordinarius für Botanik (1809-1836) hat Schrader<br />

in zwei Tafelbänden seltene Pflanzen aus dieser bemerkenswerten<br />

Einrichtung der Georgia Augusta vorgestellt. 2143 Am 16. 2. 1809 schloss<br />

Müllers Vorgänger, der Universitätsarchitekt und Privatdozent H. J. Oppermann,<br />

als Direktor des Baus mit J. H. Müller als Entrepreneur einen Enterprise-Kontrakt<br />

über den Bau eines Gewächshauses. Das von Müller<br />

projektierte Gebäude war bereits vor Weihnachten fertig gestellt. 2144 Mit<br />

diesem rasch ausgeführten Projekt gab Müller vielleicht seinen baupraktischen<br />

Einstand in <strong>Göttingen</strong>. Am 10. 9. 1809 bat er den Präfekten des<br />

Leinedepartements um ein Zertifikat, dass er den Bau des Treibhauses<br />

nach seinen Vorschlägen und Rissen wirklich dirigiert und zur Zufriedenheit<br />

und mit Beifall den zu Ende gehenden Bau besorgt habe. 2145 Sehr<br />

wahrscheinlich hat der Präfekt daraufhin für Müller die Anstellung als kgl.<br />

Distriktsbaumeister für den Bereich <strong>Göttingen</strong> beantragt, die im folgenden<br />

Jahr vollzogen wurde.<br />

• Bereits vor seiner Anstellung als Universitätsbaumeister wurde Müller bei<br />

den Aus- und Umbauten der UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK tätig, die sich<br />

dem wachsenden Bibliotheksbedarf entsprechend über einen längeren<br />

Zeitraum hinzogen. Aus der Fülle dieser Aufgaben werden hier zwei<br />

2143 Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 75, Nr. 25 u. ö. – Wagenitz (wie Anm. 140), S. 158 und die<br />

dort angegebene Literatur. – Schrader, Heinrich Adolph: Hortus Gottingensis seu Plantae novae et<br />

rariores Horti Regii Botanici Gottingensis. 2 Bde. <strong>Göttingen</strong> 1809 / 1811. (König Jérôme gewidmet).<br />

2144 UAG: Kur 4. IV. k. 28 b, Bll. 44-47. – Wiedergabe einer zeitgenössische Abbildung des Gewächshauses<br />

bei Oberdiek (wie Anm. 83), S. 32.<br />

2145 UAG: Kur 4. IV. k. 28 b, Bl. 75.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!