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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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helfen konnte. Seine Produktivität und seine rationelle Organisationsfähigkeit<br />

hatten Forkel gegen Ende seines Lebens verlassen, was u. a. die Klagen über den<br />

Zustand des Göttinger Musiklebens und das Lamento seines Nachfolgers über<br />

den chaotischen Zustand der Musikliteratur in der Universitätsbibliothek zeigen.<br />

Zum beklagenswerten Zustand des Göttinger Musiklebens trug auch bei, dass der<br />

bejahrte Stadtmusikus Johann Michael Jäger, der ein Jahr nach Forkel starb, nicht<br />

imstande war, den Rückzug Forkels auszugleichen. 2103<br />

Forkels Erben verkauften noch in dessen Todesjahr sein Haus und ein Jahr später<br />

die umfangreiche Bibliothek. 2104<br />

Der Musikdirektor (und Privatdozent) Magister h. c. Johann Nikolaus Forkel –<br />

Mitglied mehrerer Musikalischer Akademien – starb am 20. 3. 1818 im Alter von<br />

69 Jahren zu <strong>Göttingen</strong>. 2105<br />

28. 4. J. H. Müller – Baukommissar und Dozent<br />

Just(us) Heinrich Müller [Nr. 28] wurde am 29. 9. 1783 in Kassel geboren. 2106 Bei<br />

der Immatrikulation am 23. 4. 1803 gab er als Beruf seines Vaters „Hausbew[ahrer?]“<br />

an. Nach der hier angenommenen Tätigkeit darf man den Vater<br />

vermutlich einer unteren sozialen Schicht zuordnen. Angaben zu Müllers Schulbesuch<br />

habe ich nicht feststellen können.<br />

Während seiner akademischen Ausbildung und frühen beruflichen Tätigkeit wechselte<br />

Justus Müller zwischen Kassel und <strong>Göttingen</strong>, bevor er in der Spätphase des<br />

Königreichs Westphalen seinen Lebensschwerpunkt nach <strong>Göttingen</strong> verlagerte,<br />

wo er relativ jung als geachteter Universitätsarchitekt und Klosterbaumeister starb.<br />

Da sich die folgende biographische Rekonstruktion auf die Auswertung der Göttinger<br />

Quellen beschränkt, bleiben Müllers theoretische und baupraktische Ausbildung<br />

und Tätigkeit in Kurhessen weitgehend im Dunkeln, und weil sich die<br />

folgende Darstellung in erster Linie auf Müllers Privatdozentur richtet, wird sie<br />

den architektonischen Leistungen des Baumeisters Müller nicht gerecht. Wegen<br />

seiner hauptberuflichen Tätigkeit musste Müller seine Lehrtätigkeit an der Universität<br />

im Laufe der Zeit erheblich reduzieren und zeitweise sogar einstellen. Die<br />

Privatdozentur war nicht der Schwerpunkt seines Lebens und seiner Erfolge.<br />

Da Müller weder promoviert noch habilitiert wurde, fehlen mit den entsprechenden<br />

Prüfungen und Diplomen Anhaltspunkte, um seinen akademischen Studiengang<br />

hinreichend genau zu rekonstruieren. Als Müller sich 1809 um eine Venia bei<br />

der Philosophischen Fakultät bewarb, wies er auf sein anhaltendes und strenges<br />

2103 Fährmann (wie Anm. 2041), S. 907.<br />

2104 Edelhoff (wie Anm. 2025), S. 17. – Einige summarische Angaben zur Bibliothek ebd. S. 22.<br />

2105 Edelhoff (wie Anm. 2025), S. 17 erwähnt die Akademien zu Stockholm (1804)und Livorno<br />

(1811).<br />

2106 Ebel: Catalogus (wie Anm. 19), S. 136, Nr. 105. Dessen Angaben über den Dienstantritt sind<br />

nicht zutreffend. – Pütter: Gelehrtengeschichte (wie Anm. 20), Bd. 3, S. 382; Bd. 4, S. 327. – UAG:<br />

Sek 315, Bl. 152.

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