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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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758<br />

Bd. 1 und 2. Leipzig im Schwickertschen Verlage 1789.<br />

[X + 344 S. bzw. 532 S.] 2077<br />

Eine bibliographische Pionierleistung legte er mit der folgenden Veröffentlichung<br />

vor:<br />

� Allgemeine Litteratur der Musik oder Anleitung zur Kenntniß musikalischer<br />

Bücher, welche von den ältesten bis auf die neusten Zeiten bey den Griechen, Römern<br />

und den meisten neuern europäischen Nationen sind geschrieben worden.<br />

Systematisch geordnet, und nach Veranlassung mit Anmerkungen und Urtheilen<br />

begleitet von Johann Nicolaus Forkel. Leipzig, im Schwickertschen Verlage,<br />

1792.<br />

Sie soll eine erste Orientierung über die musikgeschichtliche und musiktheoretische<br />

Literatur – aber auch der handschriftlichen Quellen – zur alten und neuen<br />

Musik in und außerhalb Deutschlands ermöglichen. Sie bot zugleich für die im<br />

Entstehen begriffene Musikwissenschaft einen Ansatz, sich im Medium der Fachliteratur<br />

historisch und sachlogisch ihres Umfangs bewusst zu werden. Die Publikation<br />

präsentiert den Ertrag der musikhistorischen Forschungen Forkels in den<br />

verflossenen 15 Jahren. Er schreibt sich das Verdienst zu, dass kaum ein Schriftsteller<br />

dieses Bereichs mehr Geld und Mühe auf gedruckte Werke verwendet habe als er.<br />

Nach den Angaben Edelhoffs hat Forkel hier über 3 000 Bände teils mit Inhaltsangaben<br />

und Rezessionen erfasst. 2078 Er beschränkte sich dabei auf die wissenschaftlichen<br />

Theile der Kunst und schloss die Praktiker aus.<br />

Forkels Bemühungen zur wissenschaftlichen Sicherung des Lebenswerkes von<br />

Bach kamen nicht weit über einen programmatischen Anfang hinaus:<br />

� Ueber Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke. Für patriotische<br />

Verehrer echter musikalischer Kunst. von J. N. Forkel. Mit Bach´s Bildnis und<br />

Kupfertafeln. Leipzig, bey Hoffmeister und Kühnel (Bureau de Musique) 1802.<br />

[X + 69 S.+ 1 Tafel] 2079<br />

Die Schrift wurde dem Freiherrn van Swieten gewidmet. 2080<br />

Dieser Text war als Einleitung zu einer vom Verlag geplanten Gesamtausgabe der<br />

Bachschen Werke gedacht, die Forkel als National-Angelegenheit ansah. Bei der Vorbereitung<br />

dieses Bandes hat Forkel mit den ihm befreundeten Bachsöhnen Carl<br />

Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann zusammengearbeitet. Der junge Universitätsorganist<br />

Forkel hatte Wilhelm Friedemann Bach 1773 nach <strong>Göttingen</strong><br />

eingeladen. Er gab in der Paulinerkirche ein Orgelkonzert, das wegen der Höhe<br />

der Eintrittsgelder umstritten war. Um die Nachfolge Emanuels in Hamburg hat<br />

2077 Der 2. Band ist dem Scholarchat-Collegium der Reichsstadt Hamburg gewidmet.<br />

2078 Edelhoff (wie Anm. 2025), S. 22 und 112.<br />

2079 Ausführliche Selbstrezension in: GGA 1803, S. 289-296. – Vgl. dazu die Rezension einer Neuausgabe<br />

in GGA 254/2002, Heft 3/4, S. 281– 288.<br />

2080 Gottfried, Freiherr von Swieten, österreichischer Staatsmann und später Präfekt der k. u. k.<br />

Hofbibliothek (ADB 37/1894, S. 271). Forkel hat ihn wahrscheinlich auf seiner Reise nach Wien<br />

kennen gelernt.

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