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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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Breite des Berichtsspektrums zeigt, mit welch differenziertem Interesse Forkel das<br />

Musikleben seiner Zeit im In- und Ausland verfolgte. Sich selbst verzeichnete<br />

Forkel als Künstler in der Sparte Clavichord und Flügel [S. 116] und als Komponisten.<br />

In späteren Auflagen versuchte Forkel den Almanach durch wissenschaftliche<br />

Aufsätze anzureichern. Fortsetzungen erschienen für die Jahre 1783, 1784 und<br />

1789 im gleichen Verlag.<br />

Forkels bedeutendstes Werk gehört der musikhistorischen Sparte an:<br />

� Allgemeine Geschichte der Musik von Johann Nicolaus Forkel, Doctor der Philosophie<br />

und Musikdirector in <strong>Göttingen</strong>.<br />

Erster Band. Mit fünf Kupfertafeln. Leipzig, im Schwickertschen Verlage, 1788.<br />

[XXXVI + 504 S. + 5 Tafeln]<br />

Forkel hat diesen Band den Geheimen Räten des Landes gewidmet.<br />

Zweyter Band. Mit fünf Kupfertafeln. Leipzig, im Schwickertschen Verlage,<br />

1801. [XVII + 776 S. + 5 Tafeln]<br />

Forkels umfangreiche Darstellung der Musikgeschichte setzt im ersten Band nach<br />

einer ausführlichen Einleitung, in der er noch einmal eine bündige Zusammenfassung<br />

seiner Musiktheorie bringt, bei der Musik im alten Ägypten an und führt im<br />

zweiten Band bis zum frühen 16. Jahrhundert. Der neuzeitliche Abschluss war<br />

einem nicht mehr erschienenen dritten Band vorbehalten. Zwar meinte Forkel am<br />

24. 11. 1810 seinem Verleger die Vollendung des Werkes noch versprechen zu<br />

können. Aber den dritten Band zu erstellen, überstieg angesichts der fehlenden<br />

Vorarbeiten vermutlich das Leistungsvermögen eines einzelnen, insbesondere das<br />

des alternden Forkels. Die wegweisende Darstellung der ersten beiden Bände ist<br />

bemerkenswert durch die Kenntnis der Quellen und Sekundärliteratur aber auch<br />

durch ihre universalhistorische Einbettung, mit der Forkel einer historiographischen<br />

Tendenz seiner Universität folgte:<br />

Kein einziger Zweig der Kultur unseres Geistes geht ganz für sich allein vorwärts. Der<br />

Zusammenhang und die Verbindung aller Kräfte des menschlichen Geistes und Herzens<br />

ist zu innig, als daß eine solche gleichsam isolierte Kultur möglich wäre. […] Eben<br />

aus diesem Zusammenhang der Geistes- und Empfindungskräfte läßt sich das gemeinschaftliche<br />

Band erklären, womit alle Arten von Kenntnissen und Künsten unter<br />

einander verbunden sind. 2076<br />

Forkels universalhistorischer Perspektive entspricht der geographische Radius bei<br />

der Beobachtung der zeitgenössischern Musikkultur:<br />

� Stephan Arteaga´s Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste zu<br />

Padua Geschichte der italiänischen Oper von ihrem ersten Ursprung an bis auf<br />

gegenwärtige Zeiten. Aus dem Italiänischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet<br />

von Johann Nikolaus Forkel Doctor der Philosophie und Musikdirector<br />

zu <strong>Göttingen</strong>.<br />

2076 Forkel: Allgemeine Geschichte der Musik. Bd. 1, S. 28. – Zur Musikgeschichtsschreibung Forkels<br />

ausführlich Edelhoff (wie Anm. 2025), S. 61-79.

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