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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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28. 3. 5. Der Schriftsteller seines Faches: Musiktheorie, Musikgeschichte<br />

und Chronist des Musiklebens seiner Zeit<br />

Neben den Verdiensten um das Musikleben in der Universität waren vermutlich<br />

Forkels erste wissenschaftliche Publikationen für seine Ehrung mit dem Magister-<br />

Titel maßgebend. Die Reihe seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird<br />

mit den bereits zitierten Programmen der Jahre 1777 bis 1780 eröffnet. Die folgende<br />

Zusammenstellung der weiteren Publikationen Forkels zeigt nach einem<br />

Höhepunkt seiner publizistischen Tätigkeit in den letzten beiden Jahrzehnten des<br />

18. Jahrhunderts einen deutlichen Abfall nach dem Erscheinen der Bach-<br />

Veröffentlichung im Jahre 1802. Weder kam die beabsichtigte Gesamtausgabe der<br />

Werke Bachs zustande, noch konnte Forkel seine Allgemeine Geschichte der Musik<br />

durch den dritten Band über die Neuzeit abschließen. Die folgende Charakterisierung<br />

und Bewertung der wichtigsten buchförmigen Veröffentlichungen des<br />

Musikwissenschaftlers Forkel referiert im wesentlichen die vorliegenden Ergebnisse<br />

der Musikhistorie. 2073<br />

� Musikalisch-Kritische Bibliothek.<br />

Gotha 1778 und 1779 [Reprint: Hildesheim 1964].<br />

Bd. 1/1778 [XXVI + 320 S.]<br />

Bd. 2/1778 [389 S.]<br />

Bd. 3/1779 [348 S.].<br />

Diese Sammlung sehr verschiedenartiger Beiträge aus Texten Dritter und eigenen<br />

kritischen Rezensionen sind unter der vagen Zielsetzung kompiliert worden, dem<br />

Verfall der Musik in den jüngsten Jahrzehnten entgegenzuwirken. 2074 Obgleich<br />

Forkel selber Rezensionsorgane musiktheoretischer Literatur herausgab, wurde er<br />

auch sporadisch zwischen 1785 und 1817 in den Göttingischen gelehrten Anzeigen<br />

tätig. 2075<br />

Zur beliebten Almanachliteratur seines Jahrhunderts hat auch Forkel seinen Beitrag<br />

geleistet:<br />

� Musikalischer Almanach für Deutschland auf das Jahr 1782. >Uno omnes ordine<br />

habebo.<<br />

Leipzig im Schwickertschen Verlag. [Vorerinnerung/Inhaltsverz./206 S.]<br />

Stolz hebt Forkel in seiner Vorerinnerung hervor, dass er den ersten deutschen Almanach<br />

für die Musik vorlege. Sein Versuch, über das zeitgenössische Musikleben<br />

zu orientieren, war auf Fortsetzung und Verbesserung hin angelegt, weswegen er<br />

die Leser zur Mitarbeit aufrief: Er kann gleichsam ein allgemeiner musikalischer Staats-<br />

Calender werden. Der Almanach erfasste alphabetisch geordnet die Schriftsteller, Componisten,<br />

Sänger, Spieler etc. und ferner Kapellen, Musikhandlungen, Notendruckereien,<br />

Musikakademien und –gesellschaften sowie die Instrumentenmacher. Die<br />

2073 Vgl. vor allem Staehelin (wie Anm. 2025), S. 13-19.<br />

2074 Zur kritischen Tätigkeit generell vgl. Edelhoff (wie Anm. 2025), S. 85 ff.<br />

2075 Vgl. Fambach (wie Anm. 109), S. 438 f. – Seine erste Rezension galt einem Band aus der Reihe<br />

der Scriptores ecclesiastici de Musica sacra potissimum (GGA 1785, S. 513-523), seine letzte beschäftigte<br />

sich mit einem Leitfaden für die Gesanglehre in Landschulen (GGA 1817, S. 1397-1400).

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