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Johannes Tütken - SUB Göttingen - GWDG

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te, veranlasste die Berufung Freytags, der auch die Fürsprache de Sacys hinter sich<br />

hatte. Am 15. 12. 1818 wurde Freytag als o. Professor auf den Bonner Lehrstuhl<br />

in der Philosophischen Fakultät berufen. Mit Beginn des SS 1819 trat er dieses<br />

Amt an. 1173 Da gleichzeitig mit ihm auch Lücke dorthin berufen wurde, leistete das<br />

Göttinger Repetentenkollegium 1819 einen beachtlichen Beitrag zum Lehrkörper<br />

dieser Neugründung, deren Altphilologie sich mit der Wegberufung des von der<br />

Georgia Augusta enttäuschten F. G. Welcker ebenfalls aus <strong>Göttingen</strong> bediente.<br />

August Wilhelm Schlegel, der damals ebenfalls nach Bonn berufen wurde, wird<br />

sich dort besonders der altindischen Philologie annehmen.<br />

Von den orientalistischen Schätzen der Pariser Nationalbibliothek konnte Freytag<br />

sich nur schwer trennen und hatte sich daher bei der Berufung Urlaub und finanzielle<br />

Unterstützung für Forschungsreisen in Aussicht stellen lassen. Nach Beendigung<br />

des WS 1823/24 erhielt er z. B. die Erlaubnis für einen Aufenthalt in Paris,<br />

den er über drei Semester ausdehnte und dessen Ergebnisse sich bald in seinen<br />

Veröffentlichungen niederschlugen. Sein bedeutendster Schüler war für kurze Zeit<br />

Ernst Wilhelm Hengstenberg, den er für die Orientalistik und als Kollegen in<br />

Bonn zu gewinnen hoffte, bevor dieser in der Theologischen Fakultät der Universität<br />

Berlin als Pietist und Orthodoxer hervortrat und 1827 in der Evangelischen<br />

Kirchen-Zeitung seine Plattform als führender Vertreter der Erweckungsbewegung<br />

fand. 1174<br />

Von Bonn aus leistete Freytag für vier Jahrzehnte durch zahlreiche Veröffentlichungen<br />

einen bedeutenden Beitrag für die weitere Entwicklung der Arabistik und<br />

erlangte mit seinen Textausgaben und seinem Wörterbuch eine zeitüberdauernde<br />

Bedeutung für sein Fach. Hervorzuheben sind eine Anthologie arabischer Dichtung<br />

samt dem Kommentar des Tibrizi und einer lateinischen Übersetzung in zwei<br />

Bänden, die Freytag zwischen 1828 und 1847 veröffentlichte:<br />

� […] Hamasae carmina cum Tebrisii scholiis integris primum edidit, indicibus instruxit,<br />

versione Latina et commentario illustravit Georg. Guil. Freytag Dr. professor<br />

linguarum Orientalium in universitate Fridericia Guilielmia.<br />

Pars prior continens textum Arabicum et quatuor indices.<br />

Bonnae, typis regiis Acabicis in officina Baadeni MDCCCXXVIII.<br />

[XIII + 932 S./Quart].<br />

Pars posterior continens versionem Latinam, commentarium et indices.<br />

Bonnae in officina Lechneri venditur apud Marcum MDCCCXLVII.<br />

[XXX + 746 S. + Corrigenda/Quart]<br />

Zwischen 1838 bis 1843 erschien seine dreibändige Sammlung der arabischer<br />

Sprichwörter des Maidani mit einer lateinischen Übersetzung:<br />

� [...] Arabum Proverbia vocalibus instruxit, latine vertit, commentario illustravit<br />

et sumtibus suis edidit G. W. Freytag. Tom. I. Inest a Meidanio collectorum pro-<br />

1173 Renger, Christian: Die Gründung und Einrichtung der Universität Bonn und die Berufungspolitik<br />

des Kultusministers Altenstein. Bonn 1982, S. 234-239.<br />

1174 Lenz (wie Anm. 48), Bd. 2/1, S. 327 ff.

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